Ketanest-Gabe durch RettAss: Rechtsgutachten zum Schreiben des Innenministeriums Rheinland-Pfalz

  • @felix: Warum hauen wir uns eigentlich dauernd auf die Fresse - gemessen an deinem letzten Post bin ich eigentlich in fast allen Punkten deiner Meinung! Wahrscheinlich sind wir uns nur über den nötigen Weg uneins. :prost:


    Wahrscheinlich nicht mal über jenen.... :beer:


    Wenn ihr/du euch/dir das wünscht und ich stimme dir DA sogar mal zu, dass wäre echt wünschenswert, was tut ihr dafür das es so wird? Wahrscheinlich genausoviel wie ich. Nämlich nichts. ABER dann muss ich damit leben, dass es Kritiker gibt. Und vielleicht sollte ich genau denen einfach mal still zuhören und kurz darüber nachdenken, wie man GEMEINSAM die Zukunft gestaltet...


    Ganz falscher Ansatz, Neo. Ich muss gar nichts. Ich kann mit dem derzeitigen Status quo des deutschen Rettungsdienstes ganz gut leben. Ich bin ab und an genervt von einigen eurer
    Auszubildenden, die mir im OP trotz aller Bemühungen seitens meiner Pflege und mir die Schamesröte ins Gesicht treiben und war von manchem Kollegen auf dem RTW genervt.
    Dennoch funktioniert das deutsche Rettungsdienstsystem ausgezeichnet. Und das wird es auch weiterhin, wenn nicht angefangen wird, NA Standorte zu schliessen, weil sich dort
    nicht mehr genügend qualifizierte Notärzte finden, die bereit sind, die Dienste zu übernehmen.
    IHR scheint mit dem derzeitigen Status unzufrieden, wobei diese Unzufriedenheit auch eher verstärkt hier im Forum anzutreffen ist. Die RettAss, denen ich täglich persönlich begegne, wirken
    recht ausgeglichen und machen sich eher Gedanken über die nächste Ausschreibung als darüber, Ketamin zu applizieren. Was mich in meiner Überzeugung, hier im Forum grösstenteils
    die Creme de la creme (Accents funzen hier nicht) der deutschen RettAss zu finden, bestärkt. Deswegen treibe ich mich ja hier 'rum..... :applaus:


    Wie dem auch sei; ihr seid unzufrieden, dann kämpft für eine Novellierung der Ausbildung. Ich werde da sicherlich niemandem im Weg stehen, und, sofern ich es kann, gerne meinen
    Part, in Form von intensiver Ausbildung im OP und auf ITS, beisteuern.....
    Und dann reden wir über die generelle Freigabe bestimmter invasiver Massnahmen durch euch.


    Nordmann: Was soll uns dieses RTH Argument sagen? Dass es besser ist, einen A/ I Pfleger auf den RTH zu setzen, als einen Notfallmediziner!? Nicht wirklich, oder!?


    Gruss Felix

  • Wenn also nachdem ich meine Argumente via PN bereits dargelegt hatte ich tatsäch von dir nur noch den erhobenen Zeigefinger zu erwarten habe, egal welchen Tonfall ich anschlage, ist es vielleicht besser, wenn wir gar nicht mehr miteinander reden...traurig aber nicht zu ändern. Dein über die MAßen unversöhnlicher Argumentationsstil bietet nichts mehr, dass eine Unterhaltung noch lohnen würde.


    Mowl: Das fände ich schade. Außerdem glaube ich, dass du, was den erhobenen Zeigefinger angeht, etwas überinterpretierst. Ich kann jedenfalls ganz gut zwischen inhaltlichen Differenzen und persönlicher Beziehung unterscheiden. Aber da ich auch dieses in der von dir angesprochenen PN dargestellt habe, weiß ich nicht, wieso du das jetzt an dieser Stelle breittrittst. Ich glaube (inzwischen) wirklich nicht (mehr), dass ich der "Unversöhnliche" von uns beiden bin und finde das (wie gesagt) schade. Aber okay, ich kanns dann wohl nicht ändern.


    Zum Inhaltlichen (@all): Es geht mir gar nicht um mein offensichtlich angeschlagenes Verhältnis zu Mowl, sondern um diese Diskussion. Da wirft die eine Seite der anderen unermüdlich und gebetsmühlenartig vor, ihren Standpunkt nicht um einen Millimeter zu verrücken und Argumente nur zu wiederholen, anstatt die des Gegenübers zu hören und bestenfalls zu übernehmen. Woran liegt das wohl? Die Argumente sind ausgetauscht, beide Seiten fühlen sich im Recht. Beide Seiten sind überzeugt von ihrer jeweiligen Position. Wenn das so ist, gibt es folgerichtig für keine Seite eine Veranlassung, von ihrem Standpunkt abzurücken. Da hilft auch die jahrelange Wiederholung nichts. Es wird hier niemand um einen Kompromiss feilschen - wieso auch? DAS meinte ich mit "wir sind hier ja nicht auf dem Fischmarkt"!
    Die Diskussion könnte meines Erachtens also endlich als 'ergebnislos' abgeschlossen werden.


    J.

  • Taubenzüchter


    Das Abtreten der KV-Dienste ist überall möglich und spielt in vielen Fällen sogar dem Rettungsdienst zu, weil gerade der hier oftmals wenig geschätzte alternde Allgemeinmediziner durch junge und motivierte Kollegen aus der Klinik ersetzt wird.

  • Vielleicht sollten Rettungsassistenten mal einen KV-Dienst mitmachen, damit sie sehen, was da so passiert und feststellen können, daß "richtige" Notfälle die Ausnahme darstellen. Der Großteil der Patienten plagt sich Alltagsproblemen herum. Dafür reicht ein abgeschlossenes Medizinstudium und etwas Praxis- oder Klinikerfahrung absolut aus.

  • Jörg: ich hatte versucht, das zu tun, was du gerade anregtest, nämlich dieser "Diskusion" den Todesstoß zu versetzen - möglicherweise habe ich meine Gedanken wie so oft etwas überspitzt formuliert. Nichtsdestotrotz bin ich an inhaltlicher Debatte durchaus interessiert. Wahrscheinlich macht es aber keinen Sinn, sie an dieser Stelle und in der gegebenen Form (nämlich eines Internetforums) (fort-) zu führen. Vielleicht reagiere ich auf deine meist sehr kritischen Äußerungen im Moment einfach empfindlich - nichts für ungut!

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Vielleicht sollten Rettungsassistenten mal einen KV-Dienst mitmachen, damit sie sehen, was da so passiert und feststellen können, daß "richtige" Notfälle die Ausnahme darstellen. Der Großteil der Patienten plagt sich Alltagsproblemen herum. Dafür reicht ein abgeschlossenes Medizinstudium und etwas Praxis- oder Klinikerfahrung absolut aus.


    In vielen Regionen Deutschlands wird der KV-Dienst durch private Rettungsdienstunternehmen oder Hilfsorganisationen unterstützt. Dort sind regelmäßig Rettungsassistenten eingesetzt. Auch ich habe einige Jahre Dienst beim hiesigen Notfalldienst (ÄND) bzw. Vertretungsdienst gemacht und kann durchaus beurteilen, welche Art Einsätze dort anfallen. Und die Häufigkeit, in welcher Vertretungsärzte den Rettungsdienst nachfordern, spricht ebenfalls für sich. Sicherlich mag es aber auch hier regionale Unterschiede geben, die eine pauschale Aussage nicht möglich machen. So wurde ein hiesige Fahrzeug des ÄND jahrelang von der Rettungsleitstelle bei Bedarf als zusätzliches Notarzteinsatzfahrzeug eingesetzt, da die diensthabenden Ärzte ausnahmslos Notärzte und ein Teil der Fahrzeugbesatzung (Fahrer & Assistenz) mindestens RS oder - im Idealfall - RettAss waren. Diese Zeiten sind inzwischen aber vorbei.


    @Felix


    Auch ich dachte beim Lesen deines Beitrags "nichts Anderes fordern auch wir".
    Worum es in der Diskussion in diesem Thread aber geht ist der Umstand, dass Rettungsassistenten, welche bereits heute entsprechend qualifiziert sind untersagt wird, ihre Qualifikation umzusetzen. Daher erscheint es mehr als fraglich, ob künftig (nach einer neu eingeführten Ausbildung) die Qualifikationen durch ärztliche Standesvertretungen anerkannt werden, insbesondere deshalb nicht, weil einige der künftig vorgesehenen Qualifikationen durch ärztliche Standesvertretungen angegriffen und kritisiert werden. Allem Anschein nach hat man Angst davor, künftig qualifizierteres Assistenzpersonal zu haben, obwohl dies vordergründig auch ärztlicherseits gefordert wird: bessere Ausbildung ja, aber bei gleichbleibenden Kompetenzen im Konstrukt "Notkompetenz". Das ist Unsinn.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • bessere Ausbildung ja, aber bei gleichbleibenden Kompetenzen im Konstrukt "Notkompetenz". Das ist Unsinn.



    Warum? Bisher beherrschen nicht mal alle Rettungsassistenten in Deutschland die Maßgaben des Konstruktes "Notkompetenz". Das wäre doch das erste Ziel, was man erreichen sollte, bevor man auch nur ansatzweise über erweiterte Maßnahmen redet, oder?

  • Wir reden über erweiterte Maßnahmen nach einer entsprechenden Ausbildung. Es ist nach wie vor nicht zielführend (und auch hier wiederhole ich mich - Jörg hat daher recht wenn er schreibt, die Argumente sind längst ausgetauscht), die aktuellen Rettungsassistenten, die völlig unterschiedlich ausgebildet sind (sofern sie überhaupt zum RettAss ausgebildet wurden), mit den künftigen Rettungsassistenten zu vergleichen. Und wie man gerade eindrucksvoll am Beispiel Rheinland-Pfalz sehen kann: auch auf "Notkompetenzmaßnahmen" geschulten Rettungsassistenten traut man es letztlich nicht zu, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen. Egal welchen Weg man geht - er wird kritisiert und für nicht gut befunden. Glücklicherweise gibt es aber inzwischen vermehrt ärztliche Stimmen, die dies nicht so sehen. Diese finden aber nach wie vor kein Gehör bei ihren Standesvertretungen oder aber - wie aktuell - bekommen ihre medizinische Kompetenz in Abrede gestellt. Das macht für euch kein gutes Bild und wie sich gerade heute wieder gezeigt hat, treibt es uns (den Berufsverbänden) die Mitglieder in die Arme. So können wir derzeit wenigstens etwas Gutes aus der Geschichte ziehen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Glücklicherweise gibt es aber inzwischen vermehrt ärztliche Stimmen, die dies nicht so sehen.



    Ich halte einen Teil dieser Kollegen lediglich für unkritisch oder unreflektiert. Außerdem denke, daß unseren Standesvertretern das Bild, das wir für Euch abgeben von geringer bis keiner Bedeutung ist. Mir persönlich ist es egal, was der DBRD von meiner Einstellung hält oder was man über Ärzte wie mich im Rahmen Eurer politischen Begehrlichkeiten denkt.

  • Außerdem denke, daß unseren Standesvertretern das Bild, das wir für Euch abgeben von geringer bis keiner Bedeutung ist.


    Ich persönlich denke, dass ist zunehmend ein Problem für euch: die offen gezeigte Arroganz Anderen gegenüber.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich kann hier meinen Patienten auch ohne perfekte Rechtschreibung das geben was sie brauchen. Zuwendung - Sicherheit und Qualität.


    Aber es ist schön dass Sie eine meiner Schwächen erkannt haben - dafür beglückwünsche ich Sie.


    Ich wollte mit meinem Komentar nur den nichtärztlichen Kollegen viel Kraft wünschen - endlich die verdiente Kompetenz zu bekommen die einem Grossteil echt zu steht.


    Gutes qualifiziertes Rettungsfachpersonal braucht es immer - An erster Stelle steht der Patient und nicht ....


    Den Satz dürfen Sie gerne ohne Rechtschreibfehler beenden.


    Gruss aus dem Nachbarland


    M.



    Naja, des Vorposters Erguss empfindest du also nicht als sinnfrei?
    "Körperliche Müdigkeit - aber mit dem Kopf kaum geschafft"!?
    Da hätte er doch nicht auswandern brauchen. Er hätte halt schnell Medizin studiert
    und wäre Internist geworden. Da könnte er super den ganzen Tag mit dem Kopf arbeiten.
    Und bei den vielen Arztbriefen klappt's dann auch bald mit der Rechtschreibung.....
    Und Medikamente dürfte er da auch geben. Eine Alternative?