Notrufnummer 19222: Bürgerinitiative droht DRK mit Anzeige

  • In Tübingen gibt es in der Diskussion um die Notrufnummer 112 eine Einigung: Landkreis, die Stadt Tübingen sowie der DRK Kreisverband haben sich darauf geeinigt, die Notrufnummer bis auf Weiteres auf der Rettungsleitstelle des DRK auflaufen zu lassen. Argumentiert hatte der DRK Kreisverband damit, dass die Mehrzahl der Anrufe medizinische Notrufe seien. Bei extremen Wetterlagen oder speziellen Großschadenslagen sei es aber weiterhin möglich, die 112 kurzfristig wieder bei der Feuerwehrleitstelle aufzuschalten.


    Ab August laufen alle Notrufe über die 112 bei der DRK-Rettungsleitstelle auf. Wie es mit der künftig im Rettungsdienstgesetz geforderten Zusammenlegung der Leitstellen weitergeht, ist allerdings weiterhin ungeklärt. Mit der Umsetzung habe es noch Zeit.


    Quelle: http://tagblatt.de/35715231

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • @ Achim

    Zitat

    Bei Unwetterlagen, würden die Notrufe auch schneller abgefragt und zugeordnet werden können, da die Datensätze alle im ELR hinterlegt sind (Straßen/Ort/Stichwort), braucht es nicht unbedingt der Ortskundige abfragen . (FW/RD Zuordnung)


    Das hat aber nix mit der Regionalleitstelle zu tun. Auch bei den bisherigen normalen Leitstellen sind die Datensätze im Rechner hinterlegt. Und ob die Notrufe wirklich so viel schneller abgefragt werden können, wage ich zu bezweifeln, denn trotz der regionalen Zusammenfassung müssen ja die laufenden bzw. anstehenden Einsätze in den anderen Landkreisen parallel abgearbeitet werden. Und die Mitarbeiter, die primär die Telefonate annehmen, arbeiten eh "kreisübergreifend" und verbinden wenn nötig Problemfälle zum ortskundigen Kollegen.




    Zitat

    Die arbeit der einzelnen Disponenten wäre auch mehr Stressreduzierter als das heute der Fall ist.
    Personalengpässe durch Krankheit und Urlaub, Fortbildung sind besser zu planen


    In wie fern ist die Arbeit stressreduzierter? In der Regel gibt es "Telefonisten", die die Anrufe kreisübergreifend annehmen -gut, das entlastet die Disponenten etwas, weil sie zumindest tagsüber nur noch in Ausnahmefällen ans Telefon müssen, aber ansonsten ist der Job der gleiche, egal ob Regional- oder nur Kreisleitstelle. Das Planen und Organisieren kann dem einzelnen Disponenten für seinem Bereich niemand abnehmen.




    Zitat

    Um einem Ausfall der Lst zu begegnen, sollten die Regio LST alle mit derselben Technik und Ausfallübernahme einer anderen Regio Lst. funktionieren.
    Dann würde eine Überlastung bei Großschadenslagen einer LSt auch schon begegnet werden können.


    Ich glaube, dir ist nicht ganz klar, wieviele Telefonate und Einsätze in einer Regionalleitstelle auflaufen. Das ist von einer anderen Regionalleitstelle zusätzlich zum eigenen Betrieb nicht so ohne weiteres zu stemmen. Sinnvoller wäre aus meiner Sicht eine Backup-Lösung innerhalb des eigenen Bereichs, z.B. in einer früherer RLS oder FW-Alarmzentrale, die so ausgestattet wird, dass von dort aus der Betrieb bei Ausfall weiter geführt werden kann.


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    Zitat


    Umgekehrt sei die Ladenburger Leitstelle keinesfalls in der Lage, die Zentrale der Mannheimer Feuerwehr zu ersetzen: "Das ist ein Qualitätsproblem", denn die Ladenburger Disponenten hätten gar nicht die Ausbildung, um Feuerwehreinsätze zu führen.


    Ich weiss nicht, was für eine FW-Ausbildung die Ladenburger Kollegen haben - bei uns haben alle RLS-Mitarbeiter die Gruppenführerausbildung absolviert. Das reicht grundsätzlich fürs erste um eine Brandmeldung abzufragen und die zuständige Feuerwehr zu alarmieren. Leitstellendisponenten führen keine Feuerwehreinsätze! Dies macht der örtliche Kommandant. Aufgabe der Disponenten einer ILS ist es, die Anrufe abzufragen und die zuständige Feuerwehr zu alarmieren. Sonst nix. Eine Ausnahme kann es dort geben, wo z.B. die Feuerwehrleitstelle durch Beamte einer FW besetzt wird, die eine hauptberufliche Abteilung hat. Dort kann vereinbart sein, dass Einsätze bis zu einer gewissen Größe unter bestimmten Umständen von der Leitstelle aus geführt werden.


    Und der FW Mannheim bliebe es ja unbenommen, nach der Alarmierung durch die Kollegen in Ladenburg ihre eigene Zentrale mit der Führung solcher Einsätze zu betrauen. Diese Zentrale würde ja auch bei einer Übernahme der Alarmierung durch die ILS sicherlich ständig besetzt bleiben. Wo also ist das Problem?


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  • In Tübingen gibt es in der Diskussion um die Notrufnummer 112 eine Einigung: Landkreis, die Stadt Tübingen sowie der DRK Kreisverband haben sich darauf geeinigt, die Notrufnummer bis auf Weiteres auf der Rettungsleitstelle des DRK auflaufen zu lassen. Argumentiert hatte der DRK Kreisverband damit, dass die Mehrzahl der Anrufe medizinische Notrufe seien. Bei extremen Wetterlagen oder speziellen Großschadenslagen sei es aber weiterhin möglich, die 112 kurzfristig wieder bei der Feuerwehrleitstelle aufzuschalten.


    Ab August laufen alle Notrufe über die 112 bei der DRK-Rettungsleitstelle auf. Wie es mit der künftig im Rettungsdienstgesetz geforderten Zusammenlegung der Leitstellen weitergeht, ist allerdings weiterhin ungeklärt. Mit der Umsetzung habe es noch Zeit.


    Quelle: http://tagblatt.de/35715231


    Krass ;-) Das muss ich mal weiterverfolgen. So eine schnelle Entscheidung in einer für die Feuerwehr ins Mark treffenden Angelegenheit wird sicher in viel Aktionismus enden. Da bin ich mal gespannt. Das habe ich in unserem politischen System nicht erwartet. Wer steckt hinter dieser Entscheidung?


    Ich enthalte mich einer weiteren Aussage dazu, da ich die Bedingungen vor Ort nicht kenne. Nur soviel dazu. Ich habe in 2 verschiedenen integrierten Leitstellen gearbeitet und kenne daher kein anderes System und kann mir auch nicht vorstellen das ein anderes System besser ist, da ich damit aufgewachsen bin. Ein gutes Backup (Personal) und anständige AAO´s sind das Herzstück einer ILS. Nun bin ich gespannt wie es weitergeht.

  • dispoman,
    Natürlich muß das Personal dementsprechend geplant sein, sowie die AAO aufeinander Lankreisübergreifend eingearbeitet werden.
    Die Führungsstruktur einer solchen Einrichtung muß auf Regierungspräsidiumsebene und den Landratsämtern angesiedelt sein, um Partikularinteressen vorzubeugen und abzustellen.
    Die Technik fällt nur in einem Gebäude an, dementsprechend ausgelegt natürlich, aber die Infrastruktur, Strom, Telekomunikationsleitungen, Funkmasten, Redundanzbetrieb (Notstrom...), Heizung, Lüftung, Klima, fällt nur einmal an.


    Bei kleinen Leitstellen, oft zeitweise nur im ein Mann Betrieb, kommt es sehr schnell zu Engpässen die der Bevölkerung und dem Personal bestimmt nicht förderlich sind.
    Ich sage auch nicht, dass das bisherige Gutachten der AOK der Weisheit letzter Schluss ist.
    Ich könnte mir vorstellen, dass etwa die hälfte der jetzigen Leitstellen ca. 15 in Bawü. sehrwohl als integrierte FW/RD Leitstellen der NPG (nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr) als gute Synergie Lösung funktionieren würde.


    Oft werden von den Disponenten die Notrufe abgefragt, ausgewertet, disponiert und alarmiert.
    Die ganze Arbeit bleibt an einem Disponenten hängen.
    Kommt es zu einem FW Einsatz ist der zweite Disponent tagsüber mit der FW beschäftigt und kann nur bedingt dem RD Kollegen zuarbeiten.
    Nachts sind viele Kollegen noch alleine.
    dann kommen noch die Sonderaufgaben hinzu, Hausnotruf, Handyortung, Strom Gas Wasser Notdienstleitungen als Serviceangebot der KV....
    Einen extra "Telefonisten" gibt es in kleineren LST nicht, so wie in größeren Betrieben.
    Ich weiß sehr wohl was für eine Flut an Daten und Telefonaten hier bewegt werden, aber ob dies in drei verschiedenen Gebäuden abläuft oder über ein Gebäude mit entsprechender Infrastrucktur abgewickelt werden kann ist finanziell sehr wohl ein Thema.
    Ich habe vier Jahre LST Erfahrung gemacht und war einer der armen "Schicker"


    Die Einsatzführung der Feuerwehren wird nach der alarmierung eh von der FW selbst ausgeführt.
    Dass hier ein Wettrüsten der kleineren Zentralen eine Menge Geld verschlingt und wenig sinn macht ist wohl auch klar.
    Höchstens sie werden an den Leitstellenrechner gekoppelt was im Moment nicht zugelassen ist.
    Hier gehört ein kreisübergreifendes Führungskonzept für Großschadenslagen eingeführt.


    Grüße @all
    Achim

  • Specht pocht auf eigene Leitstelle


    Die Stadt Mannheim wehrt sich gegen die Forderung des Roten Kreuzes, dass Notrufe aus Mannheim mit der Telefonnummer 112 künftig in der Integrierten Leitstelle Rhein-Neckar in Ladenburg landen. "Die direkte Abfrage in der Feuerwehrleitstelle ist ein wesentlicher Garant, um das derzeitige Sicherheitsniveau in der Stadt Mannheim zu erhalten", erklärte Erster Bürgermeister Christian Specht gestern auf Anfrage. Er wolle daher eine Lösung erarbeiten, "dass sich das derzeitige Sicherheitsniveau nicht verschlechtert".


    [...]


    Vollständiger Artikel unter: http://www.morgenweb.de/region…723_srv0000004520710.html


    Mannheimer Morgen
    23. Juli 2009

  • Sitzen in der Mannheimer Feuerwehrleitstelle denn erfahrene Rettungsassistenten ?

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich käme mir als Mitarbeiter einer Feuerwehrleitstelle fehl am Platz vor, wenn ein Großteil meiner Arbeit darin bestehen würde, Anrufe mit dem Satz "Bleiben sie bitte am Telefon" zur Rettungsleitstelle durchzustellen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ganz schön arrogante Aussage des Herrn Specht aus Mannheim.


    Ich würde doch zu gern wissen, wie es die Mannheimer Feuerwehr schafft, rettungsdienstliche Notrufe auch bei weit höherem Aufkommen... gewohnt schnell (zu) erkennen und (zu) vermitteln. Blinken die Leitungen bei medizinischen Notrufen oder Anrufen aus dem Umland schneller als die anderen, damit die Beamten diese Leitungen zuerst abfragen? Bei vielen Anrufen gleichzeitig müssen sich bestimmt auch die Mannheimer Beamten von Gespräch zu Gespräch "durchhangeln".


    Seine Aussage, in Mannheim säßen qualifizierte Beamte mit hoher Ortskenntnis und dem Hinweis auf die gleichbleibend hohe Qualität, mit der sie die Einsätze führen suggeriert den Bürgern doch indirekt die Einschätzung, in Ladenburg sitzen die Landeier, die ihren Job halt machen, so gut sie können, nur Mannheim ist Qualität. Oder wie ist das sonst zu verstehen?

  • Nein.


    Dann wäre diese Entscheidung sehr gefährlich wenn nicht schon fast fahrlässig! In KA bekommen wir von der BF und der Pol. sehr viele Einsätze rüber gestellt. Ich denke hier wäre das ähnlich "dumm". Einige Krankenhäuser in KA haben die Anweisung bekommen bei NA und Intensivtransportbestellungen nicht die Hausleitung zur RLS sondern die 112 zu nehmen... nun wartet man länger *fg*


    Mann ich persönlich finde die integrierte RLS auch gut. Und wenn die Voraussetzungen da sind dann kann man auch auf eine Umsetzung drängen. Das man in einigen Bereichen drängt ohne die Voraussetzungen zu schaffen ist reine Politik!! Damit tut man den Bürgern wirklich keinen Gefallen.


    Hier bei uns soll erst die Neue Feuerwache gebaut werden und dann ist dort mal grob geplant eine neue ILST unterzubringen. Dann kann man sich zusammen an den Tisch setzen. Sind die Voraussetzungen dann vorhanden dann kann man auch als Regierung drängen und befehlen. Aber unter den aktuellen Bedinungen ist das für die Bürger nur ein Rückschritt nix anderes.


    Im Wahljahr habe ich immer mehr das Gefühl das nur Dinge umgesetzt werden die pressewirksam sind. Die Bedürfnisse des Bürgers sind unseren "Volksvertretern" absolut egal!!


    Grüße


    Marco

    Der Inhalt des Textes, möchte keine Lehrmeinung vertreten er stellt eine rein persönliche Ansicht des Autors da. Die Nutzung ausserhalb des Forums ist nicht gestattet.
    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • MaMo


    Auch in "deinem" Bereich könnte man längst eine integrierte Leitstelle haben - hätten das alle Seiten gewollt. Nun der Politik für etwas, was längst absehbar war, die Schuld in die Schuhe zu schieben, ist fast schon peinlich.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Als gelernter Ossi kann man über diese Diskussion nur schmunzeln. Hier wurde direkt nach der Wende konsequent auf ILS umgestellt. Ganz ohne Standesdenken oder Vorurteile. Schade, dass das propagierte miteinander von FW und RD nur auf der Straße funktioniert, nicht aber in den Büros. Probleme einer Wohlstandsgesellschaft...

  • Sitzen in der Mannheimer Feuerwehrleitstelle denn erfahrene Rettungsassistenten ?


    Nur mal so zum verständniss. Was ich aus BaWü weiß ist das die BF Heidelberg nicht am RD beteiligt ist (oder doch?). Das ist mir als norddeutschen schon mal schwer verständlich zu machen, BF ohne Rettung = Bier ohne Schaumkrone, gibts nicht :D
    Ist es im Süden, besonders in BaWü üblich das Berufsfeuerwehren nicht am RD beteiligt sind und das für eine Stadt wie Mannheim mit 350.000 Einwohnern keine ILS zurverfügung steht?


    Sorry für diese dumme Frage aber ich kann mir einfach nicht vorstellen das ein getrenntes Leistellen System FEL und RLS funktioniert, vor allem nicht wie es funktionieren soll. Ich kenne sowol die kleine Kreis ILS als auch die große Regions ILS, alles ander sind "bömische Dörfer" für mich.

  • Dann mal kurz zur Erläuterung:


    Man unterscheidet hier drei Bereiche: Heidelberg, Mannheim und den Rhein-Neckarkreis


    Für alle drei Bereiche ist seitens des Rettungsdienstes die ILSt Rhein-Neckar mit Sitz in Ladenburg zuständig. Die allgemein gültige Nummer ist die 19222.
    Feuerwehrtechnisch ist die Leitstelle Florian Mannheim für den Mannheimer Bereich, die Leitstelle Florian Heidelberg für den Heidelberger Bereich und die oben erwähnte IlST Rhein-Neckar für den Landkreis Rhein-Neckar zuständig. Die Telefonnummern sind jeweils die 112, die entsprechend der geografischen Position des Anrufenden in den verschiedenen Leitstellen auflaufen (vom Festnetz aus. Wo die Mobilen Notrufe landen, weiß ich nicht).


    Die Feuerwehr beteiligt sich im Rhein-Neckar-Kreis und in Heidelberg nicht am Rettungsdienst. In Mannheim bin ich mir nicht sicher, aber auch da ist es meines Wissens so, dass es keinen Feuerwehr-RTW gibt.


    Gruß, Christian

  • Ok, also ...
    Kreis Rein-Necker Fw und RD => ILS Rein-Necker Sitz Ladenburg.
    Mannheim Fw=> FEL Mannheim Sitz Mannheim und RD=> ILS Rein-Necker Ladenburg.
    Heidelberg Fw => FEL Heidelberg Sitz Heidelberg und RD=> ILS Rein Necker Ladenburg.


    Und die FEL HD und MA sollen nun in die ILS Rein Necker integriert werden, mit Sitz in Ladenburg?

  • zum Beitrag von @Harun:


    Die Beteiligung der Feuerwehren am RD ist eine Folge des 2. Weltkriegs und des danach herrschenden Besatzungsstatuts.
    So wie es "zu Hause" war, wurde es dann auch in der jeweiligen Besatzungszone installiert.
    Dies bedeutete eben für NRW und Nds. unter brit. Hohheit die (Wieder)einbindung der FW in den Krankentransport (RD gab es damals begrifflich noch gar nicht).
    Die JUH wurde in der BRD unter maßgeblicher Förderung der Briten "zum Leben erweckt".
    Der MHD entwickelte sich am stärksten in Gegenden mit kath. Prägung.


    In den Ländern unter amerikanischer und franz. Hohheit bedeutete dies die Etablierung wieder Wiedereinführung des DRK in diese Aufgabe.


    Der ASB entwickelte sich langsam wieder und hatte vor allen in Gegenden mit starker SPD-Präsenz durchaus Förderung - in Erinnerung an alte sozialistische Traditionen, die 1933 ein apruptes Ende fanden, als viele ASB-ler entweder ihr Engagement beendetetn, wegen gleichzeitiger linkspolitischer Interessen zumindest unter starker Beobachtung der Gestapo standen oder aber geschlossen in das DRK übertraten.


    Die Rolle des DRK im 3.Reich ist durchaus zwiespältig.
    Führungspersonen waren durchaus in die Arbeit der Nazis verstrickt; einfache HelferInnen waren als Sanitäter auch mitbeteiligt in Transport- und Tötungsaktionen der NAZIS an geistig behinderten Menschen.
    Dem "einfachen Landser" unvergeßlich ist die Erinnerung an die DRK-Schwestern in den Militärlazaretten der Deut. Wehrmacht.


    Hier in Hessen sind nach meinem Wissen (Bitte Ergänzungen!!!) die Berufsfeuerwehren in Frankfurt/Main, Kassel und Fulda am RD beteiligt.
    In Frankfurt erfuhr der RD durch die unermüdliche Vordenkerfunktion des damaligen Chefs der Frankfurter BF, Herrn OBR Achilles, enorme "neue" Ideen.
    Er entwickelte z.B. das NAW-System, so wie wir es heute kennen. Aufgrund der Kosten scheuten sich die durchaus etablierten Hiorgs gerne, hier einzusteigen.
    In Kassel war zumindest damals "rotes Land", d.h. eine ausgeprägte SPD-Kultur mit der Förderung von allen möglichen sozialen Projekten.
    Wie es gerade im stockkonservativen und ebenso -katholischen Fulda die BF geschafft hat, in den RD zu kommen, weiss ich nicht.
    Vielleicht kann hier Flexer einen Beitrag schreiben.


    Alles in allem merke ich bei diesem Beitrag die berufsgeschichtliche Situation und Bedeutung für die tgl. Arbeit.
    Das handwerkliche Berufe stolz sind auf ihre Arbeit, hat meiner Meinung nach nicht unerheblich mit ihrer Tradition zu tun, die auch heutzutage gerne öffentlichkeitswirksam eingesetzt wird (z.B. Freisprechungsfeier für Gesellen).


    Der RD hat eine solche Tradition nicht!
    Nach wie vor herrscht in der Öffentlichkeit der Irrglaube, daß der freundliche Samariter von nebenan alles kann, weil er einmal wöchentlich abends zur Dienstbesprechung geht und am Samstag auf dem Fußballplatz steht.
    Wie soll die berufliche Arbeit des RD im Bewusstsein der Öffentlichkeit (und damit der potentiell zahlenden Kundschaft) verankert werden, wenn die handwerkliche Arbeit ja "frei" und "willig" erfolgt und damit halt umsonst, zmindest "billig" ist.
    Es leuchtet jedem Bürger ein, daß ein ausgebildeter Handwerker eine höhere Rechnung stellt wie der freundliche Nachbar von nebenan, der für eine Tasse Kaffee mit der Bohrmaschine anrückt.
    Diese Erkenntnis ist auch im RD nötig.


    Sorry, wenn mein Beitrag zu berufspolitisch geworden ist - aber die geschichtliche Entwicklung ist dafür meiner Meinung nach stark verantwortlich.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Zitat

    Und die FEL HD und MA sollen nun in die ILS Rein Necker integriert werden, mit Sitz in Ladenburg?

    Nach dem Willen der Landesregierung soll es so werden, denn bei der Novellierung des Rettungsdienstgesetzes wird die Einrichtung von Integrierten Leitstellen zwingend vorgeschrieben. "Extrawürste" für Berufsfeuerwehren sind dort meines Wissens nicht vorgesehen. Ob bzw wann das so kommt? - Da wage ich keine Prognose.


    Allein schon die Tatsache, dass die beiden Großstädte bei der Einrichtung der ILS in Ladenburg außen vor blieben, ist schwer zu verstehen, wurde aber vom Innen- und Sozialministerium damals offensichtlich akzeptiert. Jetzt fordern genau dieses Ministerien ohne Wenn und Aber Integrierte Leitstellen ohne Ausnahme und machen in anderen Bereichen (beim Träger der dortigen Rettungsleitstellen) ganz erheblich Druck, weil sie keine Rücksicht auf teilweise dort laufende örtlichen Planungen für eine ILS nehmen. Konsequenterweise müssten die Feuerwehren in MA und HD ultimativ aufgefordert werden, sich bis zu einem festgelegten Datum in die ILS Ladenburg zu integrieren.

  • Dann müssten aber im Umkehrschluss die Disponenten der ILS Ladenburg in das Beamtenverhältniss auf genommen werden um auch kräfte der BF führen zu dürfen.

  • kleines Bonbon am Rande: Die Leitstelle der Feuerwehr Heidelberg (hierzu zählt übrigens nicht nur die BF, sondern auch die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt) ist er st vor wenigen Jahren in ein neues Domizil umgezogen. Für viel Geld wurde dort eine Feuerwehrleitstelle errichtet, nachdem die Rettungsleitstelle bereits in Ladenburg war. :pillepalle:


    Dann müssten aber im Umkehrschluss die Disponenten der ILS Ladenburg in das Beamtenverhältniss auf genommen werden um auch kräfte der BF führen zu dürfen.

    Da kenn ich mich jetzt zu wenig in den Strukturen einer BF aus, aber eine Leitstelle führt ja nicht, sie alarmiert nur. Führen tut der Chef der Abteilung. Und der ist ja Beamter...

  • Vervollständigung des Artikels von RaWie....


    Die BF Kassel ist auch im RD vertreten. Laut Hompage sind es 2 RTW´s und 1 NEF. Die Feuerwehr Fulda ist nur durch 1 NEF im RD vertreten. Soweit ich weiss, sind sie noch nicht solange im RD vertreten..so ca 5 - 10 jahre.


    Ohne wirklich das System in MA und Umgebung zu kennen, aber mir graut es eigentlich davor, wenn ich so lese, was die Kollegen von dort berichten. Andere Bundesländer machen es wirklich vor, wie es viel besser geht. Auch in meinem Bundesland gibt es meiner Meinung nach noch zuviele Leitstellen. das besondere an Hessen ist, das es 7 übergeordente Leitstellen gibt, die ohne Probleme die arbeit der ihr umgebenen Leitstellen übernehmen können, falls diese ausfallen oder es zu massiven überlastungen kommt.