Augsburg: Nach Kontrolle mehrere Krankenwagen aus dem Verkehr gezogen

  • Nach einer Kontrolle von Krankentransportwagen am Klinikum Augsburg durch das Gewerbeaufsichtsamt sowie Gesundheits- und Ordnungsamt wurden mehrere Fahrzeuge vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Betroffen waren offenbar hauptsächlich private Krankentransportunternehmen. Das BRK musste kurzfristig mit zusätzlichen KTW aushelfen, damit alle Krankentransporte durchgeführt werden konnten.


    Kontrolliert wurde vor allem die Ausstattung der Fahrzeuge, Hygiene, das eingesetzte Personal sowie Papiere. Zu den Ergebnissen wollte sich der zuständige Ordnungsreferent nicht äußern, bestätigte aber auf Anfrage der Augsburger Allgemeine die Kontrolle.


    Quelle: http://www.augsburger-allgemei…2_puid,2_pageid,4490.html

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Nähere Informationen zu der am Klinikum Augsburg durchgeführten Kontrolle wurden heute bekannt: bei den beiden beanstandeten Krankentransport-Unternehmen handelt es sich laut Augsburger Allgemeine um K+K Ambulance aus Königsbrunn und ACO aus Untermeitingen.
    Die Unternehmen sollen teils "massiv" gegen Vorschriften verstoßen haben, so waren drei der kontrollierten Fahrer ohne den benötigten Personenbeförderungsschein, eine Sauerstoffflasche sei nicht richtig befüllt gewesen und an mindestens einem Fahrzeug gab es technische sowie hygienische Mängel. Ein Fahrzeug sei "eine Rostlaube", so ein Insider.
    Auch sollen infektiöse Patienten zusammen mit anderen Patienten transportiert worden sein - bestätigt wurde dieser Vorwurf von den Behörden bislang allerdings nicht.


    Seit 2006 koordinierte das Unternehmen K+K Ambulance sämtliche Krankentransporte des Klinikums Augsburg in eigener Regie - inzwischen werden die Transporte allerdings von der integrierten Leitstelle der Feuerwehr koordiniert. Der Vorstand des Klinikums sieht bislang keinen Anlass, die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen zu beenden, bisher sei man mit dem Unternehmen zufrieden gewesen. Allerdings möchte man nun "sehr genau hinschauen" und die Zuverlässigkeit des Unternehmens prüfen.
    Gerüchten zufolge sollen einzelne Abteilungen des Klinikums in der Vergangenheit schon die Dienste von K+K umgangen und statt dessen das BRK mit Transporten beauftragt haben - der Klinik-Vorstand möchte dies aber nicht bestätigen: "Dazu müsste man jeden Einzelfall prüfen".


    Der Personalrat des Klinikums findet deutliche Worte für den Grund der Missstände: "Es geht darum, zu sparen". Das Unternehmen K+K Ambulance hatte 2006 den Auftrag bekommen, weil es der günstigste Anbieter war, so eine Personalrätin. "Es gibt entweder Qualität oder billig, beides zusammen geht nicht".
    Auch von Lohndumping bei dem beanstandeten Unternehmen ist inzwischen die Rede.


    Quelle: http://www.augsburger-allgemei…2_puid,2_pageid,4490.html


    Das Diktat des Preises

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  • Eines der betroffenen Unternehmen - die ACO GmbH - hat sich nun über seinen Anwalt in der Augsburger Allgemeine zur Wort gemeldet. Demnach wurden inzwischen alle von der Behörde beanstandeten Mängel beseitigt und die Krankenwagen wieder im Einsatz.


    Die Frage, ob die eingesetzten Fahrer einen Personenbeförderungsschein benötigen, sei rechtlich umstritten, so der Anwalt des Unternehmens. Gleichwohl würden die beiden betroffenen Fahrer, die gerade neu eingestellt wurden, den Schein gerade machen.
    Die beanstandete Sauerstoffflasche hätte nach Angabe des Geschäftsführers noch für zwei Stunden "Beatmung" ausgereicht. Bezüglich dem Hygienevorwurf ließ der Anwalt wissen, dass die Fahrzeuge bereits seit vier Stunden im Einsatz, aber trotzdem nicht dreckig gewesen seien. Die Fahrzeuge der ACO seien zwar nicht neu, aber keine "Rostlauben". Alle Fahrzeuge seien vom TÜV abgenommen.


    Quelle: http://www.augsburger-allgemei…2_puid,2_pageid,4490.html

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  • Jaja, das leidige Thema mit den Privaten. Ich will jetzt hier nicht über private Krankentransport- oder Rettungsdienstunternehmen herziehen, aber all diese Diskussionen gibt es doch immer wieder und überall. Sicherlich gibt es auch seriöse Private, aber die Anzahl derer, die wir als "schwarze Schafe" bezeichnen würden, ist nun mal unter den Privaten besonders hoch. Aber wie bereits gelesen: "Es geht darum zu sparen". Die HiOrgs als Monopolisten in den meisten Kreisen brauchen sich hierüber keine Gedanken machen, aber ein Privater muss die Kohle halt zusammenhalten. Und genau das ist der Grund, weshalb manchmal die Fahrzeuge nicht so gepflegt werden wie nötig oder das Personal halt nicht "das gelbe vom Ei" ist. Ich war selber bei zwei privaten KT bzw. RD-Unternehmen beschäftigt und weiß, was da so abgeht. Da ist das Auto dreckig, aber es muss noch ein Transport gefahren werden, weil das ist schließlich bares Geld. Und wenn es dich stört, kannst das Auto ja nach Feierabend putzen. Und wenn mal nix zu tun ist, wird nicht der KTW geputzt sondern der dicke Benz vom Chef. Oder der Hof muss gekehrt werden, oder, oder, oder,...
    Mich kriegt jedenfalls keiner mehr zu nem Privaten, denn ich bin schon 2mal damit auf die Schn..e gefallen.

  • Ich will jetzt hier nicht über private Krankentransport- oder Rettungsdienstunternehmen herziehen

    Tust du aber gerade.
    Was, wenn ich dir jetzt entgegne, dass ich fast alle deine genannten Zustände auch, und teilweise schlimmer, von HiOrgs kenne?

  • Also in unserer Gegend oder zumindest da, wo ich bisher tätig war, würde sowas definitiv nicht passieren. Da stehen überall Ersatzfahrzeuge bereit, die im Bedarfsfall, z.B. I-Fahrt benutzt werden können. Und der andere Wagen wird derweil von freiem Personal wieder fit gemacht. Ich kann die Privaten ja verstehen, wenn ich selber Chef von so einer Firma wäre, würde ich auch alles daran setzen, dass die Autos am besten rund um die Uhr unterwegs sind. Denn jeder Kilometer ist bares Geld wert. Aber die HiOrgs bei uns, auch wenn die auch aufs Geld achten müssen, kümmern sich dennoch um ihre Farzeuge. Wurden denn da in Augsburg nur Fahrzeuge von Privaten aus dem Verkehr gezogen oder auch welche von HiOrgs??? Nun ja, vielleicht gibt es ja auch unter den Privaten richtig Gute. Nur ich bin 2mal auf die Schn...e gefallen und werd mir sowas nicht nochmal antun. Mein Job als RA ist doch sicherlich nicht, in Chefs Garten das Unkraut zu zupfen, weil er gerade keinen Transport zu erledigen hat, oder?

  • Mein Job als RA ist doch sicherlich nicht, in Chefs Garten das Unkraut zu zupfen, weil er gerade keinen Transport zu erledigen hat, oder?


    Nein, das selbstverständlich nicht.
    Im Übrigen habe ich nach all der Zeit in dem Job die Lehre gezogen, dass Privatunternehmen natürlicherweise zusehen müssen, dass sie jeden Transport abwickeln, der machbar ist. Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass HiOrg's ungeachtet ihrer tollen Slogans, auch nichts anderes im Sinn haben, als maximalen Profit aus der Tätigkeit zu ziehen. Ich will jetzt aus nachvollziehbaren Gründen nicht ins Detail gehen, aber im Ergebnis läuft es oft auf's Selbe hinaus...


  • Mein Job als RA ist doch sicherlich nicht, in Chefs Garten das Unkraut zu zupfen, weil er gerade keinen Transport zu erledigen hat, oder?


    Über die Stundenzahl soll Dir Dein ehem. Chef eine Ausbildungsbescheinigung ausstellen:
    Heilkräuter: Erkennen, Auslese, prakt. Ernte + Verarbeitung
    und alles ist gut :-D

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

    Einmal editiert, zuletzt von raphael-wiesbaden ()

  • Gut, ich denke darauf können wir uns einigen. Ich glaube nicht, dass die Erfahrungen, die wir beide gemacht haben, hier her gehören. Und ausserdem kommt es ja auch noch darauf an, ob die HiOrg im Auftrag des Kreises unterwegs ist, oder auf eigene Rechnung fährt. Belassen wir's einfach dabei.

  • Mal ne Frage,


    wie oft wird denn bei euch der RTW oder der KTW gereinigt? Nach jeder Pat-Fahrt
    oder wenn keine starke Verschmutzung vorhanden ist, nach Dienst ende?

  • Als ich mit dem RA Praktikum begonnen habe, habe ich bei Rettung Gabriel (heute ACO) einen Monat gearbeitet und da gab es schon furchtbare Zustände...

  • osa: RTW: je nach Verschmutzungsgrad, meistens zum Dienstende, manchmal gar nicht (Nullschicht z.B.)
    KTW: eigentlich immer nach Dienstende



    gilt für die Patientenräume

  • wie oft wird denn bei euch der RTW oder der KTW gereinigt? Nach jeder Pat-Fahrt
    oder wenn keine starke Verschmutzung vorhanden ist, nach Dienst ende?

    Gereinigt, bzw. desinfiziert werden die Kontaktflächen nach jeder Fahrt (Trage, Geräte, Flächen). Ansonsten bei Dienstantritt kurze Desinfektion des Innenraums (Handläufe, Geräte, Flächen) und des Fahrerraums (Lenkrad, Griffe, Anschnaller,...). Der Rest einmal die Woche komplett. Gerade die Desinfektion der Trage nimmt nach einer Fahrt kaum Zeit in Anspruch, da die Notaufnahmen im Regelfall Gerätschaften (Lappen, Lösung) bereitstehen haben. Nach dem Abziehen der alten Bezüge wird kurz drübergewischt und neu bezogen.

  • Ein Bußgeldverfahren wegen Organisationsverschulden gegen ein privates Krankentransportunternehmen wurde vor dem Amtsgericht Augsburg eingestellt. Vorgeworfen wurde dem Geschäftsführer, der 1.875 Euro Strafe zahlen sollte, die Krankentransportwagen nicht vorschriftsmäßig mit ausgebildetem Personal besetzt zu haben. Bei der Kontrolle an der Notaufnahme des Klinikums Augsburg im Juli 2009 war ein Krankentransportwagen des Unternehmens zwar mit einem Rettungssanitäter besetzt, dieser jedoch fuhr das Fahrzeug; die Betreuung des Patienten übernahm ein unausgebildeter Praktikant - der Sohn des Rettungssanitäters. Als Begründung hatte nun der Geschäftsführer angeführt, dass der Praktikant keine Ortskenntnis hatte und sich deshalb der Vater an das Steuer setzte. Der Richter sah darin eigenmächtiges Verhalten, ein Organisationsverschulden konnte er nicht erkennen. Auch der Verdacht aufgrund des gesichteten Dienstplans, dass die Fahrzeuge regelmäßig nicht gesetzeskonform besetzt seien, konnte nicht erhärtet werden. In der Praxis seien immer Rettungssanitäter auf den Fahrzeugen eingesetzt, so der Geschäftsführer - eine Aussage, die durch die Anhörung mehrerer Zeugen belegt wurde.


    Quelle: http://www.augsburger-allgemei…2_puid,2_pageid,4490.html

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Interessant wäre jetzt zu erfahren, ob dieser Vorfall jetzt ggf. für den RS oder den "Praktikanten" irgendwelche Konsequenzen haben wird oder hatte...

  • "Beim Roten Kreuz hat man unserer Korrespondentin gesagt, dass die Sankas
    dort nach jedem Einsatz eine Viertelstunde gründlich gereinigt werden" :lol:

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • "Beim Roten Kreuz hat man unserer Korrespondentin gesagt, dass die Sankas
    dort nach jedem Einsatz eine Viertelstunde gründlich gereinigt werden" :lol:

    Und es werden jeden Tag neue Klamotten angezogen. Das so etwas sogar eine extra Erwähnung Wert ist :mauer:


    Eddy

  • naaa... wer zieht sich von euch jeden Tag neue (Dienst-) Hosen an??? Ehrlich!! :acute:

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...