Afghanistan: Bundeswehr-Sanitäter künftig ohne Schutzabzeichen "Rotes Kreuz"

  • Ohne mich auf eine politische Diskussion einlassen zu wollen: es gibt Gruppierungen (insbesondere religiöse), die ihre Interessen radikal und mit allen Mitteln durchzusetzen versuchen. Das zeigen sie regelmäßig sehr eindrucksvoll und tödlich. Gerade bei Glaubensfragen gibt es genau zwei Lösungen: entweder, du nimmst ihren Glauben an, oder du bist der Feind, der bekämpft werden muss. Welchen anderen Weg kennst du noch ?

    Ein Lebensumfeld schaffen, dass die Afghanen nicht vom Drogenanbau abhängig macht. Je weniger Armut es gibt, desto geringer auch der Zulauf zu Extremisten.
    Bildung auch für die arme Landbevölkerung, da Bildung der Zugang zu Wohlstand ist.
    Die Milliarden, die die USA in den letzten Jahren in Kriege investiert hat, wären mal ein guter Anfang gewesen.


    Ich warte immer noch darauf, dass mir einer schreibt, wo man mit militärischen Mitteln dauerhaften Frieden gebracht hat.

  • . Gerade bei Glaubensfragen gibt es genau zwei Lösungen: entweder, du nimmst ihren Glauben an, oder du bist der Feind, der bekämpft werden muss. Welchen anderen Weg kennst du noch ?


    Da gabs im MAD-Magazin in den 80igern mal nen bösen Komentar, der es anders, aber mit dem selben Ziel ausgedrückt hat:
    "Friede ist erst, wenn kein Feind mehr lebt"


    Anyway....


    Aber die Sanitätskräfte der BW haben das, was ich auch aufm ITW in der Zivilversion haben will:
    http://www.starmed.eu/produkte…ransport-system/index.php ;( ;( ;(


    Die Zivilversion:
    http://www.starmed.eu/produkte…ransport-system/index.php


    Über Vorteile und Nachteile von CCT-compactsystemen mag man jetzt sicherlich streiten, aber wir fahren seit 2 Jahren mit einem solchen und ich finde es nur entspannt, alles dabei zu haben-wenn auch brockenschwer.


    Grüße aus München[/quote]

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Es ist schwer Bildung zu schaffen, wenn die Lehrerinnen geköpft werden und es ist schwer Infrastruktur zu errichten, wenn die im Anschluß in die Luft gesprengt wird. Ich denke, ohne militärische Präsenz hat man dort unten keine Chance. Der deutsche / europäische Ansatz ist der Aufbau von Schulen und Infrastruktur. Diese muss nunmal aber auch geschützt werden. Natürlich läuft nicht alles perfekt und wer weiß, was da wirklich abgeht. Aber soweit man den Vertretern der Bundeswehr glauben schenken kann, ist der Ansatz meiner Meinung nach der Richtige.

  • Ein Lebensumfeld schaffen, dass die Afghanen nicht vom Drogenanbau abhängig macht. Je weniger Armut es gibt, desto geringer auch der Zulauf zu Extremisten.
    Bildung auch für die arme Landbevölkerung, da Bildung der Zugang zu Wohlstand ist.
    Die Milliarden, die die USA in den letzten Jahren in Kriege investiert hat, wären mal ein guter Anfang gewesen.


    Ich warte immer noch darauf, dass mir einer schreibt, wo man mit militärischen Mitteln dauerhaften Frieden gebracht hat.

    Ich würde mal behaupten Europa! Wenn auch in ganz anderen Dimensionen ist in Europa doch ähnliches passiert nach dem 2. Weltkrieg, abgesehen davon, wie genau ist die Definition von dauerhaftem Frieden? 100 Jahre? 50 Jahre?


    Und wie McJo schon gesagt hat, Bildung dorthin zu bringen ist nicht schwer, die Bildung zu schützen und aufrecht zu erhalten ist die Herausforderung.


    Und wie möchte man denn mit radikalen Verhandeln? Ich denke es wird schwer einen runden Tisch einzuführen ;), aber im ernst: Natürlich hast Du recht, man muss den Menschen dort eine Lebensgrundlage schaffen mit Bildung und Langfristig mit irgendeiner form von Industrie, nur 30 Jahre Krieg haben dieses Land und die Bevölkerung dort nahezu vollkommen zerstört und alleine haben diese Menschen dort nicht die Möglichkeit sich von den Taliban zu befreien und Ihr Land wieder aufzubauen!


    Nebenbei ist Afghanistan seit 1946 bereits Mitglied der Vereinten Nationen und von daher kann es in meinen Augen nicht faksch sein wenn dort Versucht wird auf dem, leider, einzig realistischem Wege zu stabilisieren!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Es ist schwer Bildung zu schaffen, wenn die Lehrerinnen geköpft werden und es ist schwer Infrastruktur zu errichten, wenn die im Anschluß in die Luft gesprengt wird. Ich denke, ohne militärische Präsenz hat man dort unten keine Chance. Der deutsche / europäische Ansatz ist der Aufbau von Schulen und Infrastruktur. Diese muss nunmal aber auch geschützt werden. Natürlich läuft nicht alles perfekt und wer weiß, was da wirklich abgeht. Aber soweit man den Vertretern der Bundeswehr glauben schenken kann, ist der Ansatz meiner Meinung nach der Richtige.


    Du hast Recht, aber deine Argumente scheinen hier im Forum Perlen vor die Säue zu sein.


    ;) J.

  • Aber soweit man den Vertretern der Bundeswehr glauben schenken kann, ist der Ansatz meiner Meinung nach der Richtige.

    Gutes Argument. Schon mal in einem VW Autohaus gewesen und der Verkäufer hat Dich zu Citroen geschickt, weil er selbst nur Shrott anbieten könnte??? :hallo:

  • Ich würde mal behaupten Europa! Wenn auch in ganz anderen Dimensionen ist in Europa doch ähnliches passiert nach dem 2. Weltkrieg, abgesehen davon, wie genau ist die Definition von dauerhaftem Frieden? 100 Jahre? 50 Jahre?

    Da hast Du natürlich recht.


    Ich bezog mich da auf die Abenteuer der USA und der UdSSR der letzten 30-40 Jahre. Afghanistan, Irak, Viatnam, um nur die großen Scharmützel zu schreiben.


    Das lustige ist ja, dass die USA in Afghanistan die Taliban gegen die Russen unterstütze, mit Waffen und Geld, und nun, als dieser verrückte Bin Laden sich den Laden unter den Nagel gerissen hat, kämpft man gegen die "eigenen" Waffen und gegen die "eigenen" Jungs. Ein Vorteil hat es, man weiß, was die können, man hat sie ja selbst ausgebildet.

  • Nebenbei bemerkt gab es in der Geschichte der UN durchaus einige erfolgreiche Friedensmissionen, wenn auch die Ausgangssituation ungleich weniger komplex war!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • DAS ist doch keine politische Diskussion!


    Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass ich mich an dieser Stelle auf keine politische Diskussion einlassen möchte.


    Eine kurze Anmerkung jedoch möchte ich noch machen: das deutsche Volk war in den 1930er Jahren sicherlich kein ungebildetes Volk. Dennoch folgte es einer Ideologie. Auch Israelis und Palästinenser sind ganz sicher nicht ungebildet. Die Faktoren "Bildung" und "Arbeit" sind meines Erachtens keine Garanten für Frieden, gleichwohl sind diese diesbezüglich unabdingbar. So paradox das auch klingt: manchmal muss Frieden mit Gewalt erhalten oder beigeführt werden. So sehe ich das.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ich fange mal mit dem letzten Beitrag von unserem geschätzten @ DG an.
    Ja, die deutsche Nation war in den 30-er-Jahren nicht ungebildet, aber nicht umfassend informiert bzw. die Technik hatte damals nicht die Vergleichsmöglichkeiten wie heute.
    Will ich mir heute ein "eigenes Bild" von der Lage in Afghanistan machen, empfängt mein normaler Fernseher sowohl CNN (u.a. westliche Nachrichtensender) als auch Al Jahzeera.
    Aus den gegensätzlichen Inpretationen derselben Meldung kann ich mir eines davon aussuchen oder mir eine eigene Meinung basteln.


    Sicher mangelt es in Afghanistan an Bildung.
    Schulbildung ist nur ein (wesentlicher) Teil hiervon.
    Letztendlich geht es um die Vermittlung auch kultureller Ansichten, auf die sich ganz unterschiedliche Gesellschaftsformen auf unserem Planeten mittlerweile geeinigt haben.
    Bsp.: in der VR China ist heute die Zwangsverheiratung minderjähriger Mädchen ebenso verpönt wie in der Russ. Föderation, Südafrika oder der EU.


    Nach dem Abzug der damals noch existierenden UdSSR aus einem verlorenen Krieg begann meiner Meinung nach das Drama.
    Vorher hatten die USA Risensummen nach Pakistan geschoben, mit denen militärische Technologie erworben werden konnten, damit Stammeskrieger einen Stellvertreterkrieg für die USA gegen die bösen Russen machten konnten.
    Unmittelbar nach dem Abzug der Sowjetunion endete jegliches Engagement der USA. Es floß keinerlei Geld mehr in den Wiederaufbau von Afghanistan, kein Dollar für die Heranbildung einer zivilen, friedlichen Gesellschaft mit Schulbesuch für Jungen und Mädchen, Aufbau einer wirtschaftlichen Infrastruktur ohne Mohnfelder und dem Aufbau einer zivilen Verwaltung mit Polizei und Gerichtsbarkeit, welche die Loslösung von drogengeldfinanzierten provinchefaufführenden Warlords ermöglicht hätte.


    Fazit:
    Die USA hat versagt und wir alle stehen jetzt zu unseren Bündnisverpflichtungen.
    Egal zu welchem Preis.


    Das die BW dort jetzt darauf verzichtet, ihre Sanitätssoldaten gesondert zu kennzeichen, ist eine ganz logische Entwicklung.
    Snoopy hat bereits darauf hingewiesen.
    Zum einen kämpft dort keine reguläre Streitmacht, welche sich (theoretisch) an so etwas wie eine Genfer Konvention halten müsste.
    Zum anderen ist eine weiß-rote Armbinde nicht anderes wie eine Zielmarkierung für einen fanatisierten Angreifer, der sich als Gotteskrieger betrachtet.
    Die Kampfkraft eine noch so großen wie kleinen Verbandes leidet erheblich unter dem Ausfall der Spezialisten; hier des med. Personals.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ein regulärer Krieg,
    ein irregulärer Krieg,
    welche Diskussion !


    Krieg ist schon ein tolles Spiel.



    :nein:


    Es ist doch vollkommen logisch, dass ein derart technisch unterlegener Gegner eine irreguläre Kampftaktik verwendet.
    Aus dem Hinterhalt dann von einer Sprengfall erwischt zu werden ist schon ziemlich gemein.



    Aus tausenden Metern Höhe eine Splitterbombe vor die Füße geworfen zu bekommen, die auf weiche Ziele spezialisiert ist, aber vollkommen unbedenklich.
    Warum ? Das Flugzeug trägt schließlich ein Hochheitszeichen und die Piloten ebenfalls eine Uniform samt Flagge.


    :hallo:


    Das ist doch argumentativ geistiger Dünnschiss der übelsten Sorte.


    Aber vielleicht beweist der Verzicht auf das Rote Kreuz folgendes:
    Krieg ist nie fair und Krieg ist nie gerecht.

  • Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE zum Rechtlichen Status des Sanitätspersonals der Bundeswehr in Afghanistan: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/013/1701338.pdf


    Zitat

    Die Personalstärke des Sanitätspersonals im deutschen Einsatzkontingent ISAF beträgt mit Stand 1. April 2010 375 Soldatinnen und Soldaten.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Hat mich als Gesamttext nicht wirklich berrascht. Dass das rote Kreuz auf Armeefahrzeugen auch gerne mal als Zielscheibe missbraucht wird ist auch nichts neues.
    Und das "Die Linke" vor allem polemisch argumentiert war auch keine Überraschung. Was schade ist, das es MdB gibt, die sich nicht vorher die entsprechenden Gesetzestexte durchlesen und sich Wissen aneignen. Mindestens die Hälfte der Fragen hätten sich nach einem Studium der entsprechenden Literatur erübrigt.