Alkoholisierte Traumapatienten haben eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit, als nüchterne Traumapatienten - das ergab nun eine Studie des Los Angeles Biomedical Research Institute. Das Institut untersuchte die Daten von 7.985 Traumapatienten, welche zwischen 2004 und 2008 im County Harbor-UCLA Medical Center behandelt wurden.
Wie die Studie zeigt, scheint Alkohol die bei einer traumatischen Verletzung freigesetzten schädlichen Stoffe zu hemmen, was die Überlebensrate steigert. Unabhängig betrachtet von der Schwere der Verletzung, starben 1 Prozent der alkoholisierten Patienten, während in der Gruppe der nicht alkoholisierten Patienten 7 Prozent ihren Verletzungen erlagen. Aufgeschlüsselt in Alter, Schwere und Art der Verletzung zeigte sich, dass alkoholisierte Traumapatienten eine 65 Prozent höhere Überlebenswahrscheinlichkeit haben.
Die Studie folgte einer nationalen Studie, welche Ärzte des Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles durchführten. Von 14.419 Patienten starben 7,7 Prozent der alkoholisierten Patienten an ihren Kopfverletzungen, während in der Gruppe der nicht alkoholisierten Patienten 9,7 Prozent an ihren Kopfverletzungen verstarben. Die Ärzte schlussfolgern daraus, dass die Verabreichung von Alkohol bei Patienten mit Hirnverletzungen möglicherweise das Outcome verbessern könne. Hierzu müssten aber zunächst weitere Untersuchungen erfolgen, um die genaue Wirkweise des Alkohols zu entschlüsseln.
Alkoholkranke Patienten würden von diesem Effekt allerdings nicht profitieren; insbesondere Patienten mit Nieren- und Leberschädigung hätten eine schlechtere Prognose, als nicht alkoholisierte Patienten - so der Unfallchirurg Dr. Christian de Virgilio. "Es scheint, als hätte lediglich die einmalige, akute Gabe von Alkohol einen Vorteil", so de Virgilio.
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