Zivildienst

  • Hallo Leute,



    habe ein kurze Frage:



    Letztes Jahr kam von dem Bundeswehr Post wegen dem Zivildienst.


    Da ich nicht zur Bundeswehr gehen wollte, habe ich mich für 6 Jahr beim DRK in einem Ortsverein verpflichten lassen.


    Nun bin ich aber auf den Rettungsdienst gestoßen und möchte dort gerne Anfang 2011 meinen Zivildienst leisten.


    Bin allerdings ja noch beim Ortsverein verpflichtet.


    Kann ich trotzdem den Zivildienst beim Rettungsdienst machen??


    Und weiß einer von euch genaueres wie es überhaupt mit dem Zivildienst ab 2011 aussieht?




    Mit freundlichen Grüßen



    Sebastian Erner

  • Angesichts der radikal verkürzten Zivildienstzeit wäre das für mich zunächst keine Frage des Wollens, sondern des Könnens.
    Gibt es in Wohnortnähe denn überhaupt noch rettungsdienstliche Anbieter, welche den Zivildienst im RD als Einsatzmöglichkeit anbieten?
    Wie wäre es denn mit der Alternative FSJ?

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Einen Ort weiter ist eine Rettungswache auf der ich auch regelmäßig als dritter mitfahre.Dort sind im moment auch noch viele Zivis unterwegs und kommen nächstes Jahr auch wieder neue hin.


    Dachte mit dem Zivildienst könnte ich schön an meinen RS kommen und hätte danach auch bessere Chancen auf der Wache bleiben zu können.


    Ist es nicht leichter nach dem Zivildienst übernommen zu werden wie sich als ausgebildeter RS zu bewerben?

  • Viele RD-Anbieter bilden ihre Zivis zu RHs aus. Jede weitere Ausbildung lohnt sich für sie nicht mehr, weil sie zu lange dauert.
    Andere machen es nach dem Leistungsprinzip: Wer als RH eine gute Leistung bringt, wird die Ausbildung zum RS gesponsert.


  • Dachte mit dem Zivildienst könnte ich schön an meinen RS kommen


    Worin sollte der Anreiz einer ZDL-Einsatzstelle bestehen, den Zivi auf einen langen Lehrgang zu schicken, ihm den Urlaub und die Rüsttage zu gewähren und dann noch auf einige Tage realer Einsatzzeit zu hoffen - sofern er nicht krank wird?

    raphael-wiesbaden


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  • Worin sollte der Anreiz einer ZDL-Einsatzstelle bestehen, den Zivi auf einen langen Lehrgang zu schicken, ihm den Urlaub und die Rüsttage zu gewähren und dann noch auf einige Tage realer Einsatzzeit zu hoffen - sofern er nicht krank wird?


    Ich kenne in SH noch Gegenden, in denen das trotz dort sogar noch verlängerter Ausbildungszeit praktiziert wird. Hierzulande benötigt ein Zivi für den RTW den sog. RS200, er muß also nach seiner RS-Prüfung noch 200 Einsätze auf dem RTW als dritter Mann mitgefahren sein. In Landgegenden kann das locker nochmal weitere 3 Monate bedeuten. "Lohnen" tut sich das aus einer ganz simplen Rechnung heraus: viele bleiben hinterher als 400-Euro-Jobber hängen. Aus ähnlichen Motiven bieten (nicht nur beim DRK!) viele HiOrgs ihren ehrenamtlichen Mitgliedern ja auch den RS an, häufig gar als inhouse-Kurs, um gleich die halbe Helferschaft mit einem Upgrade zu versehen.

  • Die Frage, die ich mir doch als erstes stellen würde, wäre die ob die § 8.2 Verpflichtung im KatS so einfach auflösbar ist, um sie dann gegen den Zivildienst einzutauschen.
    Zudem würde ich noch klären, ob während der KatS-Verpflichtung von 6 Jahren und der bereits bestehenden Tätigkeit als "Dritter" im RD die Möglichkeit besteht den RS zu machen. Die Zivildienststellen werden dieses bei der kurzen Zeit die ZDLer da sind kaum mehr machen.
    Wo soll da also der Vorteil sein ZD statt KatS zu machen? Zumal während des ZD keine Möglichkeit einer Arbeitsaufnahme, Beginn einer Berufsausbildung oder Schul-/Universitätsbesuch besteht.

  • Die Frage, die ich mir doch als erstes stellen würde, wäre die ob die § 8.2 Verpflichtung im KatS so einfach auflösbar ist, um sie dann gegen den Zivildienst einzutauschen.


    Ist es. Wenn man die Tätigkeit im Katastrophenschutz vor Vollendung der Mindestverpflichtungszeit (von derzeit 6 Jahren) beendet, unterliegt man sofort wieder der Wehrüberwachung und wird zum Wehr- bzw. Zivildienst herangezogen.


    Aber: Wurde den bereits der Wehrdienst erfolgreich verweigert? Wenn nicht, erstmal um dieses Schriftstück kümmern.


    Wenn es denn unbedingt eine Vollzeit-Tätigkeit im Rettungsdienst sein soll, schon mal an FSJ gedacht? Das etabliert sich bei uns immer mehr.

  • Die Zivis auf der Wache werden alle als RS ausgebildet, keiner als RH.


    Habe keinen KDV-Antrag geschrieben weil ich dachte den brauche ich nicht mehr,aber ist ja auch kein Ding grade mal so ein Schreiben aufzusetzen.


    Mit dem FSJ habe ich mich noch nicht viel beschäftigt, weil ich ja eig. den Zivi machen wollte.


    Hat einer von euch ein paar Infos zum FSJ? Was man dann so im Monat in etwa verdinen wird und so ein paar Grundlegende Dinge.


    Wäre euch sehr dankbar dafür.





    Mfg



    Sebastian Erner

  • Hat einer von euch ein paar Infos zum FSJ? Was man dann so im Monat in etwa verdinen wird und so ein paar Grundlegende Dinge.


    http://www.fsj-rlp.de


    http://www.masfg.rlp.de/Famili…illiges_Soziales_Jahr.asp

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • einer ZDL-Einsatzstelle bestehen, den Zivi auf einen langen Lehrgang zu schicken, ihm den Urlaub und die Rüsttage zu gewähren und dann noch auf einige Tage realer Einsatzzeit zu hoffen - sofern er nicht krank wird?


    Ich bin so, genau wie Nils es schreibt, beim Rettungsdienst hängen geblieben. Obwohl mein Zivildienst jetzt schon fast 4 Jahre zurückliegt, bin ich regelmäßig in den Semesterferien ehrenamtlich an meiner ehemaligen Dienststelle tätig. Durch die Zivis und FSJler wird der Pool an Ehrenamtlichen ständig erneuert.

  • RettungsHero112:
    Ich möchte gar nicht in Frage stellen, daß durch den Zivildienst neue ehrenamtliche Helfer gewonnen werden können, ebenso wie hauptberufliche Kräfte oder Teilzeitmitarbeiter.
    Viele Zivildienstbereiche sind nach meiner Wahrnehmung ein Sprungbrett dafür gewesen, daß durchaus noch etwas unentschlossene junge Männer einen sozialen Beruf ergriffen haben.


    Doch muß sich doch eine Hiorg die Frage stellen, ob sich solch ein Aufwand lohnt, um "x" neue Helfer / Mitglieder / Arbeitnehmer im Zeitraum "y" zu gewinnen.
    Das Sprungbrett wiederum in einen sozialen Beruf ist zwar eine gesellschaftspolitisch schöne Sache, ohne Frage.
    Aber hier stellt sich doch für eine Hiorg erst recht die Frage, was für sie selber dabei herumkommt und welcher Aufwand dafür notwendig und verantwortbar ist.

    raphael-wiesbaden


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  • Das schrieb ich doch oben schon. Ganz simple Rechnung.


    Einverstanden!
    Ich wollte mit der Begrifflichkeit "sozialer Beruf" klarmachen, daß Hiorgs neben dem RD auch noch andere Dienstleistungen mit ZDL anbieten, die durchaus die Berufswahl beeinflussen können.

    raphael-wiesbaden


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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Nachdem ja vor einigen Tagen erstmals laut über die Abschaffung des Wehrdienstes - und damit auch die Beendigung des Zivildienstes nachgedacht wurde interessiert mich die derzeitige Lage für ZDL im RD.


    In meiner eigenen Stadt bietet z.B. die DRK Rhein-Main-Taunus gGmbH mit Wachen in WI/Rheingau-Taunus-Kreis/Main-Taunus-Kreis den Zivildienst im RD als RH/RS/RA weiter an:
    allerdings muß diese Qualifikation vor Zivildienstbeginn bereits vorhanden sein.
    Wie sieht es ansonsten im Land aus?

    raphael-wiesbaden


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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Da die Dienstzeit auf 6 Monate reduziert wird sind zivies sogut wie nicht mehr einsetzbar, das ist nicht nur im RD so.
    Auch in der Behindertenassistenz (wo ich arbeite) läuft gerade der letzte zivie, da nach 4 Wochen Lehrgang, Urlaub und einarbeitungszeit eigendlich keine Arbeitszeit bleibt. ganz zu schweigen wenn auchnoch nen Krank dazukommt :lol:

  • Die Zivis haben würdige Nachfolger gefunden, nämlich die FSJ. Die bekommen weniger wie die Zivis und Arbeiten Vollzeit. Moderne Sklaverei mit ca 2 Euro die Stunde, aber ein Segen für die Kasse.

  • In den Gesamtkosten für die Einrichtung dennoch teurer.
    Wird für viele Einrichtungen ein rechnerisches Problem werden.
    Wir haben bei uns FSJler im unqualifizierten KT, Schulbegleitung, mobiler sozialer Dienst und noch mehr, wobei mir der REst nicht einfällt.
    Und schon ziemlich lange keine Zivis mehr.

  • Der Beauftrage für Zivildienst + FoBi eines grossen kirchlichen Trägers (kein RD) telefonierte gestern mit mir.
    Er betonte den reichlichen Nachwuchs für soziale Arbeitsgebiete, der über die Jahrzehnte fast automatisch und ohne Aquise eintrudelte und bei dem in Abhängigkeit von der jeweiligen Zivildienstzeit der potentielle AG seinen ebenso potentiellen Bewerber erst einmal über längere Zeit beobachten konnte.


    Nach seiner Auffasung haben die Wohlfahrtsverbände in den letzten Jahren immer nur geschlossen gejammert, aber keinerlei Aktionen konzipiert, wie dem drohenden Mangel in Zukunft abzuhelfen wäre.


    Ein Aspekt seiner Ausführung war für mich besonders interessant:
    die BW bereist seit vielen Jahren die Abschlussklassen von Schulen und präsentiert sich als möglicher Arbeitgeber.
    Von Seiten der Wohlfahrtsverbände / der Hiorgs gibt es dazu noch nicht einmal eine erste gemeinsame Planung.

    raphael-wiesbaden


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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?