Europa Paramedic (EEMSP) vs. International EMS Paramedic (IEMSP)

  • Hi Leute,


    Ich bin in einer der letzten Ausgaben des "Rettungsdienst" Magazines über eine Anzeige der Rettungsdienstschule München gestolpert.
    Diese bietet die Fortbildung zum International EMS Paramedic an.
    Da ich bisher nur das Konzept des Europa - Paramedics kannte, habe ich mir auf der Interneseite der RD - Schule München die Inhalte der Ausbildung zum IEMSP angeschaut.
    Diese sind nach meiner Meinung sehr ähnlich mit denen des Europa - Paramedic bei der IncentiveMed.


    Nun stelle ich mir die Frage was ist der Unterschied der beiden Ausbildungen und gibt es einen Unterschied bei der Anerkennung im Ausland etc. Hat irgendwer schon Erfahrungen damit sammeln können.


    Vielen Danke
    MfG Alex

  • Also soweit ich das weiss, arbeiten beide Schulen im Ausland im RD, auf eigene Verantwortung. Die arbeiten dann irgendwo in Afrika oder Asien und haben so zu sagen ihr eigenes Konzept und eine Vereinbarung das die dort den RD betreiben dürfen. Interessant hört sich das auf jeden Fall. Ob man sich das anerkennen lassen kann, was ich leider nicht, da in einigen Ländern doch der Standard sehr hoch gerade im Bezug auf die Maßnahmen und Medikamente.

  • Die RDSM arbeitet ausschließlich mit staatlichen bzw. staatsnahen Organisationen im Arabischen raumzusammen, aktuell mit dem Saudischen Roten Halbmond, nicht jedoch auf eigene Faust wie IncentivMed!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Also in Amiland hast du mit dem EEMSP gute Chancen, da auf der Urkunde vermerkt ist, das sich die Ausbildung nach dem US DOT Curriculum richtet. Ein Telefonat mit Nancy von der National Registry ( sehr nette Leute da, wirklich ) ergab, das man dann noch eine praktische und mündliche Prüfung machen muss und nach bestehen, die NREMT-P Anerkennung. So zumindest laut Nancy.
    Alternative mittlerweile, wenn auch noch recht selten, wäre die AREMT Zertifizierung für Australien. Wobei man auch hin und wieder Gerüchte mitbekommt, das nebst FPC auch der NREMTP demnächst von Deutschland aus machbar sein soll.
    Was ich persönlich an dem IEMSP ansprechend finde, ist das jeder Block mit Medical english startet und nicht ERC und EPTLS stand der Dinge ist, sondern AHA und Auszüge aus PHTLS u.? . Da seht man, das hier die Sache auch wirklich auf international ausgelegt ist.

  • Das einzige Problem, wäre da nur der föderalistische aufbau der USA.
    mit der NREMT-P kannst du theoretisch in allen NREMT teilnehmenden Gebieten (nicht States) arbeiten, aber selbst da bekommt man Probleme, sodass wenn man zB von einem NREMT gebiet zum nächsten wechseln will wird teilweise verlangt, das man die Prüfung nochmal macht, einen Aufbau Lehrgang macht oder den kompletten kurs nocheinmal.


    Und dann wäre noch die Greencard

  • Natürlich..das ist immer noch problematisch in den Staaten. Nichtsdestotrotz hat man durch die "erste" Anerkennung eine Grundlage bzw. den selben Status, wie die amerikanischen Kollegen.

  • Woran ich bei meinem Post nicht dachte ist die tatsache das an der Schule ein DOzent Unterrichtet welcher gebürtiger US-Amerikaner ist und von daher sicherlich über eine mögliche Anerkennung in den USA auskunft geben kann, zumal er auch mwn immer noch in des Staaten tätig ist!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:


  • Und dann wäre noch die Greencard


    Die kann man ab Oktober wieder gewinnen, oder alternativ erheiraten. Für alles andere wäre es dann ein Visa der H-Kategorie.
    Da EMT-P jedoch kein gesuchter Beruf ist, ist die Chance ein solches Arbeitsvisum zu erhalten quasi gleich Null.
    Auch wird bei fast 1 Mio. EMT in den USA kein Arbeitgeber sich die Mühe machen für eine i.d.R. sofort zu besetzende Stelle das ganze Prozedere über Arbeitsbehörden, Ausschreibungen, Visa-Abteilungen, etc. zu durchlaufen und Geld zu investieren, um dann erst in 1,5 bis 2 Jahren einen Ausländer (für zunächst 2-3 Jahre befristet, und an diesen AG gebunden) einstellen zu können. Sofern der Antrag überhaupt positiv entschieden wird.
    Auserdem wird im RD in den USA auch nur mit Wasser gekocht.


  • Da wäre ich mir ja nicht so sicher ... :spiteful:


    Man kann sich Fremdes, dass man nicht selbst erlebt und in dem System gearbeitet hat auch schön reden.


    So oder so.
    Wer nicht gerade in einem Land, welches den EEMSP, IEMSP, NREMT oder AREMT fordert arbeiten möchte, kann sich diese Kurse und Anerkennungen im Grunde sparen.
    Es sei denn man hat zuviel Geld, und weiss nicht wohin damit. Diese Kurse "auf Verdacht" zu machen, weil man sie vielleicht irgendwann mal gebrauchen könnte, halte ich für unnütz.
    Was allerdings nicht heissen soll, das es verkehrt wäre den einen oder anderen Kurs (ATLS, PHTLS, u.ä.) zu besuchen. Vom Lernen ist noch nie Jemand dümmer geworden.


  • Was ich persönlich an dem IEMSP ansprechend finde, ist das jeder Block mit Medical english startet und nicht ERC und EPTLS stand der Dinge ist, sondern AHA und Auszüge aus PHTLS u.? . Da seht man, das hier die Sache auch wirklich auf international ausgelegt ist.


    Wobei mir nicht ganz klar ist, wieso Englisch als Unterrichtssprache bzw. die Vermittlung der nationalen amerikanischen Leitlinien die Internationalität einer Ausbildung belegen sollen....

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Nicht richtig mitgedacht... Ein European Trauma Life Support wird einem außerhalb der EU herzlich wenig bringen, ebenso wie ein ERC Kurs. Das ist auch das fatale, wenn man mit einem Studiengang, für internationales Gebiet wirbt und dabei rein Europäische Scheine mit rein nimmt. Das ist bei dem IEMSP anders. Zumal im EEMSP einige saßen, die der englischen Sprache nur sehr gering mächtig waren unddennoch ins englischsprachige Ausland wollten. Da ist der IEMSP konsequenter. Unterm Strich war es eine sehr schöne Zeit bei der Incentive und sehr sehr lehrreich. Ich würde es wieder tun. Mittlerweile ist gerade der EEMSP recht bekannt und viele kennen diese "Ausbildung" und schätzen diese. Meine jetzigen Arbeitgeber auch und es macht sich dann doch im Gehalt bemerkbar. Wie immer gehört auch Glück dazu, wenn man auf Arbeitssuche geht. Aber ohne die "Ausbildung" bei der Incentive, wäre ich nicht im Ausland gelandet. Einfach mal einen Block buchen ( Kost nicht viel und gerade Airway war richtig gut ), ausprobieren undslbst ein Urteil drüber bilden.
    Ach so...und Englisch als unterrichtssprache weil es nun mal universalsprache Nummero Uno ist. Egal ob England, Italien oder Spanien.

  • Ach so...und Englisch als unterrichtssprache weil es nun mal universalsprache Nummero Uno ist. Egal ob England, Italien oder Spanien.


    Je länger ich hier im Forum lese, desto schöner fände ich es, wenn der ein oder andere Kollege zunächst ein wenig Zeit in die Auffrischung der Muttersprache investieren würde. Damit meine ich übrigens nicht nur die Orthografie, sondern durchaus auch Aspekte wie Grammatik, Ausdruck und (wenn man dann noch Lust hat) Stil.


    ;) J.


    P.S.: Aber Englisch ist auch eine tolle Sprache!

  • Na endlich ! Die ganze Zeit warte ich schon auf genau so ein Statement...schön das hier einiges so vorhersehbar ist und immer wieder die selben Kommentare kommen :-)


    Ich weiß nicht genau, wie du das meinst. Ich meine diese Aussage jedenfalls durchaus ernst. Der durchschnittliche Rettungsdienstler in Deutschland (und im Ausland wohl ebenso) muss keine Fremdsprache können. Man muss ein wenig Terminologie beherrschen, und die Erfahrung hiermit zeigt, dass das vielen schon schwer genug fällt. Genügend Kollegen haben bereits erhebliche Probleme damit, "Diabetes" richtig zu buchstabieren, von einer "exazerbierten COPD" (und unzähligen weiteren Beispielen) mal ganz abgesehen. Solange das so ist, sollte sich die Rettungsdienstausbildung nicht unbedingt darin versuchen, Bilingualität anzustreben. Die Grundlagen moderner Fremdsprachen kann man auf jeder allgemeinbildenden Schule lernen, notfalls auf der Volkshochschule nachholen. Für die Rettungsdienstschule erscheint es mir sinnvoller, fachliche Inhalte und Fertigkeiten zu vermitteln. *Wenn schon* Sprachunterricht Inhalt der Ausbildung sein soll (und das war meine These), dann lieber Deutsch. Dass hierfür Bedarf besteht, zeigt dieses Forum jeden Tag - zumindest ist der Prozentsatz der Rechtschreibschwachen hier höher als im Bundesdurchschnitt.
    Und um nicht wieder in den Verdacht zu geraten, Unmut säen zu wollen: Das ist keine Provokation, sondern eine ganz nüchterne Feststellung.


    Jörg :)

  • Ich stimme dir zu Jörg, und schließe mich in dieser Feststellung mit ein. Leider ist es nunmal so, das ich Deutsch kaum mehr benutze und gerade was Vs und Fs angeht genauso wie Groß- und Kleinschreibung beim schnellen Überfliegen einfach nicht mehr aufgenommen werden als Fehler. *Schulterzuck* Sieh es doch einmal so. Diese Kurse machen inner deutsch für mich zumindest keinen Sinn, auch wenn sie gerne so verkauft werden. Sie sind alleinig für Menschen die der Meinung snd anders den Sprung ins Ausland nicht zu schaffen gedacht. Es macht durchaus Sinn in solch einem Kurs (und auch in jeder anderen medizinalen Ausbildung/Studium) eine Fremdsprache zu integrieren, muss ja nicht Englisch sein.
    Da kann man sicher ganz andere Sachen kritisieren, oder? Ob man exazerbiert oder exacerbiert oder wie auch immer schreibt, macht nicht ganz so viel Unterschied wie der Fakt das man sich ggf. im Notfall mit einem nicht deutsch sprachigen Patienten unterhalten kann oder nicht.

  • mobitz:
    In der Medizin (und auch im Rettungsdienst) ist die jeweiligen Landessprache das Entscheidende, um mit Patienten und Kollegen zu kommunizieren, nicht das Vermögen, Englisch sprechen zu können. Zudem braucht man für das adäquate Erlernen einer Fremdsprache mehr, als en passant in einer Ausbildung, welche das Erlernen bestimmter fachlichen Fähigkeiten zum Ziel hat, beigebracht werden kann.


    Die Frage, ob es sinnvoller ist die (rein nationalen) us-amerikanischen Leitlinien zu unterrichten, oder die (per se schon internationalen) europäischen Leitlinien ist erstens eher eine philosophische Frage, auch, weil die Unterschiede zwischen den einzelnen Leitlinien immer geringer werden, und zweitens eine Frage der Definition "International". Und "International" wird in Rettungsdienstkreisen (leider) häufig mit "us-amerikanisch" verwechselt.
    Die wenigsten deutschen Rettungsdienstler, welche ins Ausland gehen, gehen letztendlich in Länder nach ausserhalb Europas.


    @maggus:


    Zitat

    ..wie der Fakt das man sich ggf. im Notfall mit einem nicht deutsch sprachigen Patienten unterhalten kann oder nicht.


    In Deutschland? Dann wäre das Erlernen der russischen oder türkischen Sprache deutlich hilfreicher, als das Erlernen von Englisch.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


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    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • @ Maggus
    Naja,
    vorausgesetzt dein Kunde (meine Patient) aus z.B. Osteuropa oder der Tuerkei versteht deine fremdsprachigen Annaeherungsversuche. :D


    @ Joerg
    Entschuldige die Qualtitaet meiner Beitraege, ich war noch nie besonders gut im "Aufsatzschreiben" ;)
    Ich bin bin mir ausserdem bewusst, dass so ein Beitrag ohne Umlaute echt seltsam aussieht, sie sind leider auf meiner Tastatur verschwunden.












    edit: uups, da war jemand schneller...


  • In der Medizin (und auch im Rettungsdienst) ist die jeweiligen Landessprache das Entscheidende, um mit Patienten und Kollegen zu kommunizieren, nicht das Vermögen, Englisch sprechen zu können. Zudem braucht man für das adäquate Erlernen einer Fremdsprache mehr, als en passant in einer Ausbildung, welche das Erlernen bestimmter fachlichen Fähigkeiten zum Ziel hat, beigebracht werden kann.


    Das seh ich genauso, die Probleme sind bei mir dann aufgetaucht, wenn die Patienten meine aus dem Lehrbuch neuerlernten englischsprachigen Fachbegriffe nicht verstanden haben.
    Und das war (ist) eigentlich fast immer der Fall.
    Ausserdem sind solche normalen umgangssprachlichen Begriffe wie "Heute schon den Darm geoeffnet??" oder "Wie klappts denn so mit den Wasserwerken?" auf Englisch noch sehr verschieden, verglichen mit der Frage auf Deutsch nach dem letzten Stuhlgang oder dem letzten Pinkeln.
    Das sind dann eigentlich nicht sprachliche Unterschiede, schon eher kulturelle.
    Maggus wird wissen was ich meine :)