Einführung des Kurskonzeptes AMLS in Deutschland

  • Die Kurse machen Sinn, dies bestreite ich nicht. Nur sehe ich sie Aufgrund ihrer Vielzahl als Gefährdung der evidenzbasierenden Versorgung. Weil ich mit Studien belegen was mir gefällt (es kommt nur auf die angewandten statistischen Betrachtungselemente an) und somit keine Einheitlichkeit im Ausbildungsstand erreiche wird. Wie schon gesagt ist die Ausbildung in .de Landessache, also kann ein Bundesland die Anwendung der Standards nach den Richtlinien AB untersagen und nach BC erlauben. Im benachtbarten Bundesland ist es genau anders herum.
    Derzeit machen sich die Länder dieses Problem nicht, weil wenn sie AB als nicht Normgerecht bezeichnen würden käme er als neues Modell XA auf den Markt und dann müßte man sich damit wieder beschäftigen. Wenn man eine auf Evidenz basierende Versorgung sicherstellen wöllte, so müßte die Versorgung erst einmal unter deutschen Verhältnissen überprüft werden und sich nicht auf Daten aus einem Paramedic zentrierten Rettungsdienst auf deutsche Verhältnisse umgerechnet werden.
    Dies bedeutet, dass sämtliche Ausbildungssysteme nicht an die deutschen Erfordernisse angepasst sind und somit ihre Evidenz nicht unter den bestehenden Rahmenbedingungen belegt haben und eine Richtlinie für die Versorgung eines Patienten unter maximalen klinischen Bedingungen bringt mir nichts in einem Kreiskrankenhaus und eine Richtlinie aus einem amerikanischen Rettungsdienst bringt mir nichts in Hessen, weil die Rahmenbedingungen andere sind.
    Daher lernen schadet nichts, nur eine 1 zu 1 Übertragung geht Aufgrund des Aufbaus, der Struktur und der rechtlichen Rahmenbedingungen nicht. Auch wenn die USA ihr Recht gerne als Supranational ansieht, so ist diesem nicht so!

  • Wie eigentlich ersichtlich handelt es sich um ein theoretisch mögliches Konstrukt.

    Zitat

    Derzeit machen sich die Länder dieses Problem nicht, weil wenn sie AB als nicht Normgerecht bezeichnen würden käme er als neues Modell XA auf den Markt und dann müßte man sich damit wieder beschäftigen.


  • Nun, wenn du es so aufrechnest:
    Mitgliedschaft DBRD Euro 60,- (darin enthalten: Spezial-Strafrechtsschutzversicherung, Unfallversicherung, Telefonische Rechtsberatung, Berufshaftpflichtversicherung für Auszubildende), Rabatt auf AMLS-Kurs Euro 50,-, Rabatt auf PHTLS-Kurs Euro 50,-
    Ich sehe hier kein Minus :hmm:


    Daniel, Du hast meine Aussage fehl interpretiert. Natürlich hat man beim DBRD noch andere Leistungen inclusive. Aber alles erstmal nur auf dem Papier. Das Geld ist aber doch erstmal real weg. Und somit macht es - erst einmal - ein Minus in der Geldbörse wenn ich alleine wegen dem Rabatt eintrete.
    Ich hätte ja eher gedacht, dass Du Dich zu den übrigen Inhalten meines Postings - 7. Mitglied kein Rabatt, Preisvergleich, Eigenverantwort bzgl. selbstbezahlter Kurse - äusserst.

  • Bezüglich deinen restlichen Anmerkungen im Beitrag stimme ich dir zu, darum hatte ich dazu auch nichts geschrieben. Natürlich profitiert von einer privat finanzierten Fortbildung insbesondere auch der Arbeitgeber und ich kann auch nachvollziehen, dass ein Familienvater sich dreimal überlegt, ob er privates Geld in eine Fortbildung investiert, die ihm in finanzieller Hinsicht zunächst nichts bringt, außer einem großen Loch im Geldbeutel. Ich selbst stehe ja regelmäßig vor der gleichen Frage.
    Das Thema Fortbildung scheint noch in vielen Rettungsdienstbereichen eher stiefmütterlich behandelt zu werden, hier muss von Seiten der AG aber auch der Kostenträger ein Umdenken erfolgen. Nur mit tollen, großen Fahrzeugen, moderner Technik und einem QM-System kann vielleicht in der Presse Eindruck geschunden werden, über die Qualität der Leistung wird dadurch aber tatsächlich wenig ausgesagt. Das Personal ist der Dreh und Angelpunkt, wenn es um eine professionelle Versorgung geht.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Das Thema Fortbildung scheint noch in vielen Rettungsdienstbereichen eher stiefmütterlich behandelt zu werden, hier muss von Seiten der AG aber auch der Kostenträger ein Umdenken erfolgen. Nur mit tollen, großen Fahrzeugen, moderner Technik und einem QM-System kann vielleicht in der Presse Eindruck geschunden werden, über die Qualität der Leistung wird dadurch aber tatsächlich wenig ausgesagt. Das Personal ist der Dreh und Angelpunkt, wenn es um eine professionelle Versorgung geht.



    New technology + Old system. = Expensive old system

  • Leider ist das mit den Fortbildungen ein altbekanntes Problem und solang die Fortbildungskosten nicht in die Betriebskosten eines Rettungsdienstes eingerechnet werden - wird es immer in Problem bleiben. Dazu kommt die Meinung, dass Fortbildungen ja am besten kostenlos sein müssen.... Wenn man einen anderen Job gelernt hat (z.B. im Bereich EDV), dann weiß man, dass Fortbildungen richtig Geld kosten müssen - sonst sind die auch nix wert.

  • Also die Argumentation das nur teuer gut ist, ist so auch nicht richtig. Nur die Arbeitgeber argumentieren, dass man durch die Weiterbildungen einen geldwerten Vorteil erlangt. Auf der anderen Seite stehen einem als Arzt in der Klinik 1.000 Euro fix pro Jahr für Weiterbildungen zu und auch was darüber hinausgeht wird meist übernommen, da die Klinik ja auch einen Vorteil hat und Kurse unter 500 - 700 Euro bei Ärzten eher nicht vorhanden sind.

  • Auf der anderen Seite stehen einem als Arzt in der Klinik 1.000 Euro fix pro Jahr für Weiterbildungen zu und auch was darüber hinausgeht wird meist übernommen, da die Klinik ja auch einen Vorteil hat und Kurse unter 500 - 700 Euro bei Ärzten eher nicht vorhanden sind.


    Aha?!
    Gilt das nur für AT oder kann ich die 1.000 Euro auch bei meinem
    deutschen Arbeitgeber einfordern? Wäre nett, wenn du mir die Quelle, in der das
    verbindlich steht, nochmal kurz aufzeigst.... :huh:

  • Wie geschrieben handelt es sich um Ärzte und da ist dies in .de im Dienst/Arbeitsvertrag geregelt. Ich kenne sogut wie keine Kliniken, die nicht um die 1.000 Euro im Jahr für Weiterbildungen zahlen. Bei nicht ärztlichen Personal sieht es anders aus. :mauer:

  • saniAT:
    Wenn das mit den Weiterbildungen für Ärzte so wäre, wie Du schreibst, dann wäre das toll.... Leider sieht die Realität sehr anders aus......

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Condorp4 hatte gerade einige Info-Veranstalungen von verschiedenen Klinikverbünden und dort steht es bei allen im Arbeitsvertrag.

  • Also meiner Erfahrung nach hat sich bisher jede Investition in mich selbst wieder auf die eine oder andere Art ausgezahlt. Allerdings nur die Investitionen von größer 200 Euro je Unterrichtstag. Ich schließe mich also der Meinung der AG an - Fortbildung ist ein geldwerter Vorteil. Und ehrlich ich nehme den gerne von meinem Arbeitgeber an.

  • Condorp4 hatte gerade einige Info-Veranstalungen von verschiedenen Klinikverbünden und dort steht es bei allen im Arbeitsvertrag.


    Träum' weiter... Die Realität sieht auch bei den Klinikverbünden anders aus.
    Da werden dann die im Haus angebotenen FoBi'S gegengerechnet, und die Keule des "ja, aber an dem entsprechenden Termin können wir sie aus betrieblichen Gründen nicht freistellen" gibts (leider) überall.....

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
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    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Ich Träume eigentlich nicht. Ich weiss auch das der AG die Ressource AN soweit möglich ausbeutet. Nur bestimmte LG sind halt im QM vorgesehen und daher werden sie bezahlt, beim Anästhesisten halt eher als beim Allgemeinarzt und nö den Turnus tuhe ich mir auch nicht an, da verdiene ich ja als Pflegehelfer mit einer halben Stelle mehr und lernen außer Kopieren tut man auch nichts. (PS Das gibt selbst österreichische Ärztekammer zu)

  • Soweit ich weiß sind zur Zeit keine Refresher Kurse geplant weil das Kurskonzept noch nicht so alt ist und die Intervalle zur Rezertifizierung 5 Jahre betragen.


    red_cap
    Was hat dich an dem Kurs enttäuscht?



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