Aufgrund zunehmender Angriffe auf Rettungskräfte: Malteser in Münster lassen sich in Kampfkunst ausbilden

  • Weil Angriffe auf Rettungskräfte zunehmen, lassen sich die ehrenamtlichen Helfer der Malteser in Münster in der chinesischen Kampfkunst Wing-Tsun ausbilden. Während eines Dienstabends stellte Stephan Deske, Wing-Tsun-Lehrer aus der EWTO-Schule Münster, den Kampfkunststil, der auf Verteidigung ausgelegt ist, vor. Auch wenn die ehrenamtlichen Helfer weniger als die hauptamtlichen Rettungsdienstkräfte Angriffen ausgesetzt sind, möchten sie für alle Fälle vorbereitet sein. Kritische Situationen bestünden häufig bei Straßenfesten oder Musikveranstaltungen, so Hendrik Feldhues, stellvertretender Leiter Einsatzdienst und Leiter der Sanitätsdienste.
    Eine im Auftrag der Malteser Nordrhein-Westfalen durchgeführte Studie zeigte aktuell, dass 90 Prozent der Einsatzkräfte Behinderungen und Beleidigungen als Alltagserfahrung beschreiben. Die meisten Übergriffe finden demnach in Großstädten statt.


    Quelle: http://www.bbv-net.de/lokales/…n_sich_in_Kampfkunst.html



    Zum Thema siehe auch unsere Umfrage: Gewalt gegen Rettungsfachpersonal

  • Gerade bei diesem alten Orden bin ich sehr für die Verlastung eines Breitschwerts auf dem Rettungswagen 8)


    Jetzt aber genug Blödsinn für heute, muss tatsächlich was schaffen...

    We are the pilgrims, master; we shall go always a little further.

  • Da stellt sich mir (ehemals Judo und Ju Jutsu, beide Sportarten etliche Jahre lang - z.T. auch in Wettkämpfen - betrieben) die Frage, wie sich die weitere Ausbildung in Wing Tsun gestaltet. Da ich nicht davon ausgehe, dass WT (oder irgend eine andere Kampfsportart / Selbstverteidigungskunst) mit minimalem Aufwand ein nennenswertes Ergebnis i.S.v. praktischer Anwendbarkeit bietet, frage ich mich, ob dann dort einmal die Woche "Bereitschaftabend" (oder wie es beim MHD genannt wird) und zwei mal pro Woche Training in WT stattfindet.


    Ganz allgemein würde ich eher einen Bedarf in Sachen Eigensicherungstraining als in Kampfsportarten sehen - die Anwendung solcher oder ähnlicher Techniken sollte immer ultima ratio bleiben. Auch in meinem Beruf bin ich eher dazu geneigt, den Dienstanfängern zuerst die nötigen Fähigkeiten in Sachen Eigensicherung, vor allem das Erkennen und Vermeiden von Konfliktsituationen, beizubringen, bevor man an "waffenlose Selbstverteidigung" rangeht.

  • Da stellt sich mir (ehemals Judo und Ju Jutsu, beide Sportarten etliche Jahre lang - z.T. auch in Wettkämpfen - betrieben) die Frage, wie sich die weitere Ausbildung in Wing Tsun gestaltet. Da ich nicht davon ausgehe, dass WT (oder irgend eine andere Kampfsportart / Selbstverteidigungskunst) mit minimalem Aufwand ein nennenswertes Ergebnis i.S.v. praktischer Anwendbarkeit bietet, frage ich mich, ob dann dort einmal die Woche "Bereitschaftabend" (oder wie es beim MHD genannt wird) und zwei mal pro Woche Training in WT stattfindet.
    t.


    So ähnlich hab ich mir das auch grad gedacht....einmal an einem Abend?!?!?! .....nnnaaaaajjjjjjaaaaa.... nach 2 h in der Gruppe kann man es ganz, ganz sicherlich :-D
    Man, das wird immer abstruser...

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Hab ich auch mal mit ein paar Sanhelfern gemacht...wirklich nur einfache befreiungstechniken aus dem taekwondo und ninjutsu...die sind einfach und effektiv um sich loszureißen und das weite zu suchen...um einen Aggressor mit Hebel und anderen Techniken außer Gefecht zu setzen, brauch man dann doch langes und intensives Training...
    So lange sich das ganze wirklich auf 'losreissen und weg' reduziert, find ich das garnicht so verkehrt...jedoch Faustschläge durch einen abendkurs von 4 Stunden wirklich effektiv blocken und kontern können, ist übertrieben und unrealistisch...
    Unterm strich: nette Idee, wenn es gut und reduziert gemacht ist, jedoch, wie schon mehrfach erwähnt, sollte man dann doch mehr über 'Scene safety' und eigenschutz, VOR einer Eskalation lehren...



    Vom handy...


    Grüssle

  • Das nimmt sich im verlinkten Beitrag eher nach "gruppenbildender Maßnahme" für die Mannschaft aus (gemeinsamer Sport) mit einem lockeren Bezug zum Rettungsdienst. (Nebenbei: super Idee!) Der MHD macht in MS ja ohnehin nur einen sehr sehr kleinen Teil des RD, alles hauptamtliche läuft über die BF.

  • Eine im Auftrag der Malteser Nordrhein-Westfalen durchgeführte Studie zeigte aktuell, dass 90 Prozent der Einsatzkräfte Behinderungen als Alltagserfahrung beschreiben.


    Gute Besserung an alle Kollegen in NRW! Hier im Süden fühlen wir Retter uns bis jetzt noch ganz gesund.


    :thumbsup: J.

  • @ Jörg: TOP!!!!! :thumbsup:

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • wenn man das mit den dienstsport verbinden kann, dann ist es eine super sache.
    aber mal eine andere frage, bei wen ist eigentlich dienstsport im dienstplan mit ein gebunden. außer bei der BF
    oder gibt es andere modelle.

  • Ich weiß nicht - ich hab da Bauchweh...


    Jemandem Techniken an die Hand zu geben, ohne diese so lange zu üben, bis sie zum Automatismus werden, gibt mitunter eine trügerische Sicherheit.


    Beispiel: In einer Situation, in welcher sich der Rettungsdienstler FRÜHER dezent zurückgezogen hätte (entweder aus Vorsicht oder die maximale Füllgrenze seiner Unterwäsche war erreicht) geht er JETZT in die Lage VOR, weil er denkt, er hat im Fall der Fälle noch "Reserven".
    Dann klatscht es - aber leider keinen Beifall.


    Wäre es da nicht angebrachter, den Mitarbeiter / innen des RD ein paar funktionierende DE - Eskalationstechniken beizubringen - evtl. ein bis drei Befreiungstechniken - und das wars erst mal.


    Vielleicht sollte man sich auch mal die Ausrüstung der RD - MA ansehen. MagLites mit 6 Batterien sollten im Fahrzeug - oder besser noch - zu Hause bleiben. Für die RD - MA ist es ein Leuchtmittel (ja ne is klar) - für einen angesäuerten / angetrunkenen Kunden ist es eine potentielle Hiebwaffe / Schlagstock etc. - es reizt zusätzlich.


    Körpersprache wäre auch noch ein Fortbildungsthema - nonverbale Kommunikation ist eh so ein Thema im RD, was mMn etwas vernachlässigt wird.


    Wie gesagt - ab und zu mal den Standpunkt des Gefährders einnehmen und schaun, ob ICH nicht evtl. der Auslöser bzw. der Förderer der Aggression bin.

  • Für die RD - MA ist es ein Leuchtmittel


    Macht vorne Hell und hinten Dunkel... :D


    Ich glaube auch nicht, dass es bspw. mir (bei 1,60m und einem Kampfgewicht von 58kg) erheblich weiterhelfen würde, wenn ich weiß, wie ich jemandem auf die Nase haue, ob lange geübt oder nicht... Lieber würde ich üben, die Beine in die Hand zu nehmen und dabei selbst keine auf die Schnauze zu riskieren.

    'Angesichts der Vielzahl von Bedürftigen muss man sparsam sein mit seiner Verachtung.' (François-René de Chateaubriand)

  • Ich betreibe auch schon seit meinem 8. Lebensjahr Kampfsport/-kunst und halte das für sehr sehr bedenklich. Das erweckt meiner Meinung nach nur eine Scheinsicherheit. :nein:

  • ich betreibe auch seit einiger zeit kampfsport und ich muss zu geben das ich in fast 15 jahren RD schon im manch brenzlige situation gekommen bin. aber nie so, das ich hätte mich verteitigen müssen. es hat bis jetzt auch immer nur die kollegen getroffen, die eine recht große klappe haben und eh leicht aus der haut fahren. aber wie gesagt, beim kampfsport gehört das reden, zurück ziehen und überlegtes handeln auch mit dazu.


    aber mal noch eine andere frage, wer wird vom arbeitgeber gefördert. spricht sportliche aktivitäten, studio oder auf arbeit. oder hat es einer sogar im dienstplan mit drin???

  • Die RTW stehen auf der BF Feuerwache und den Fitnessraum der BF dürfen wir mitbenutzen. Macht aber so gut wie niemand.

  • Zitat

    Gute Besserung an alle Kollegen in NRW! Hier im Süden fühlen wir Retter uns bis jetzt noch ganz gesund.




    :thumbsup: J.

    ..dem kann ich mal gesamtgesehen nicht so zustimmen. Die Konfliktfreudigkeit gegenüber Rettungsdienstpersonal hat auch im Süden merklich und auch "gefühlt" zugenommen.


    Der besser Weg, um als Rettungsdienstpersonal auch nach 8 Stunden in einem Ballungsraum gesund nach Hause zu kommen dürfte aber wohl kaum eine Kampfsport oder mitunter auch die Mitnahme einer Waffe sein.


    Ich denke, das hier das Personal mehr an sich arbeiten muss. Das wären u.a. Auftreten, Aussehen und auch eine gewisse Kompromissbereitschaft nur einige Punkte.


    Bestes Beispiel: Ein Kollege mit einem "Wat`schn - Gesicht bekommt auch schneller Wat`schn! Wenn aber der erste Eindruck beim Patienten zumindest kein negativer ist, kann man davon ausgehen das er zumindest nicht in der Initialphase eines Geschehen pysische Gewalt anwendet.


    Schönes Wochenende

  • Sorry Mütom,


    aber du hast den Inhalt des zitierten Beitrags ganz eindeutig falsch verstanden. Da ging es nicht um Konflikte...


    ;-)


    Viele Grüsse,
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Nanu, was habe ich denn falsch verstanden?8o Dann klär mich doch mal bitte auf wie der Beitrag zu interpretieren ist, Danke!

  • Gute Besserung an alle Kollegen in NRW! Hier im Süden fühlen wir Retter uns bis jetzt noch ganz gesund.


    :thumbsup: J.


    Ich bin überzeugt, dass es in Jörgs Beitrag nicht um die Unterschiede im aggressiven Verhalten gegenüber RD Personal ging. Vielmehr ging es wohl um die doch etwas fragwürdige Formulierung in dem Artikel, die er ja auch markiert hat. Man kann es durchaus so lesen, dass die Rettungsdienstler dort selbst körperliche / geistige Einschränkungen haben. Wenn du jetzt seinen Kommentar nochmal liest.. Kannst du den Genesungswunsch vielleicht auch anders auslegen als bisher...

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Sorry Johannes D.


    ich habe Jörgs Beitrag durchaus verstanden (..und absolut beschissen gefunden!)


    und will ihn deshalb auch gar nicht im Sinne von Jörg kommentieren,


    sondern schlicht und ergreifend auf die sehr bedenkliche Situtation in den Ballungsräumen. (NRW - Ruhrgebiet, bzw. Süddeutschland - Nürnberg, Stuttgart, München etc.)


    Ich denke, jetzt dürften wir beide uns verstanden haben!