Mittelsachsen: Katastrophenschutzübung am 11. September stößt auf Unverständnis

  • Weitere Kritik an der Struktur des Katastrophenschutzes kommt aktuell aus Thüringen: http://www.insuedthueringen.de…wthuedeu/art83467,1722582



    Zitat

    23 Landkreise und kreisfreie Städte bedeuten 23 Katastrophenschutzeinheiten. Das ist teuer und ineffektiv, klagen Bürgermeister und Landräte. Sie fordern Reformen, die Kooperationen erlaubt.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Weitere Kritik an der Struktur des Katastrophenschutzes kommt aktuell aus Thüringen: http://www.insuedthueringen.de…wthuedeu/art83467,1722582


    Tja, der Kats ... Das Stiefkind der meisten Bundesländer.
    Im Endeffekt gehts es doch nur a) um zu wenig ehrenamtliches Personal und b) um die Kosten - Welche vom Bundesland getragen werden müssen.


    Wenn man daran denkt, dass sich die Länder darum gerissen haben, den KatS in ihren Händen behalten zu dürfen ...

  • Es wurde ja noch so einiges zusammengestrichen; aber du hast schon Recht: Wir haben deutlich mehr Einsatzeinheiten als Kreise bzw. kreisfreie Städte.


    Wobei die EE NRW nicht unbedingt mit anderen Einheiten anderer Bundesländer von der Größe und Ausstattung vergleichbar sein muss.

  • Es wurde ja noch so einiges zusammengestrichen; aber du hast schon Recht: Wir haben deutlich mehr Einsatzeinheiten als Kreise bzw. kreisfreie Städte.


    Wobei die EE NRW nicht unbedingt mit anderen Einheiten anderer Bundesländer von der Größe und Ausstattung vergleichbar sein muss.


    Natürlich ist das nicht überall vergleichbar, weil NRW hier ganz klar der Vorreiter bundesweit ist. Die Einsatzeinheit NRW ist doch sehr gut durchdacht und (zumindest nach Plan) sehr schlagfähig. Während des Zugführerlehrgangs letztes Jahr waren aus beinahe jedem Bundesland Kollegen anwesend und die konnten mit NRW nicht mithalten. Damit meine ich die Ausstattung und auch die Zusammensetzung der Fahrzeuge. Stiefmütterlich wird das vom Land hier definitiv nicht behandelt, es wird nur wieder bei der tatsächlichen Helferstärke mancherorts mangeln. Aber wir schweifen etwas ab... 8) Ach ne, Helferstärke war ja das Thema, sehr gut die Kurve bekommen!

  • Bzgl. der Helferstärke werden die klassischen Hiorg's die gleichen Probleme haben wie die Freiwilligen Feuerwehren:
    die hochgeprisene berufliche Mobilität führt halt dazu, daß mit Ende der Ausbildung -sowohl im Beruf wie im Ehrenamt- ein wohnortnahes Arbeiten oftmals nicht mehr möglich ist.
    Beruflich organsisierte Hilfe ist wiederum zu teuer und widerspricht ja dem hochgepriesenen Ehrenamt in unserer Gesellschaft.
    Und der Problemkreis kreist weiter... :hmm:

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ja mittlerweile haben wir es zu einem Dienst-Orgl Kfz geschafft....was allerdings nur auf der Wache stehen darf.


    Also fährt der diensthabende OrgL (wenn es so was geben sollte) wie ein freiwilliger Feuerwehrmann zur seiner Wache, ggf. erst einmal durch den halben Landkreis, besetzt dann seinen KdoW und braust dann zur Einsatzstelle, richtig? Gibt es denn überhaupt einen "diensthabenden OrgL" in Rufbereitschaft oder drückt man einfach auf den OrgL-Gruppe-Knopf und hofft, dass jemand kommt? Vergütung? Wie kommt eigentlich der LNA zur Einsatzstelle?


    Es steckt halt alles noch in den Kinderschuhen hier,Überzeugungsarbeit ist äußerst schwierig...


    Dafür das es schon seit gut zwei Jahrzehnten das System LNA/OrgL gibt finde ich es erschreckend das Land auf Land ab immer noch so viele Kreise sich nicht wirklich und vor allem verantwortungsbewusst Gedanken zu dem Thema machen. Ich kenne nicht alle RettDG auswendig, aber es dürfte in den meisten Gesetzen das LNA/OrgL System fest verankert sein.


    Die Übung wird ja warscheinlich wie jede laufen: so gestaltet das es funktioniert...


    Naja, nicht wirklich eine Überraschung. Wenn man als Kreis/kreisfreie Stadt seine Stärke wirklich mal realistisch testen will, dann muss man Übungen auch mal an unbequemen Tagen und Zeiten sowie unangekündigt durchführen. Und eine Übung sollte nicht nur mit dem Abtransport der Patienten am BHP bzw. RM-Halteplatz enden, sondern auch mal hinter der Krankenhauspforte weiter beübt werden.


    Naja, aber da kann man sich ja den Mund fusselig reden...! Darf halt nix kosten, das geliebte Ehrenamt darf nicht gekränkt werden und die Fakten dürfen nicht zu hart sein damit das Papierkonzept nicht ins Wanken kommt. Wird schon gut gehen...toi toi toi...! :S

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Hallo Harris!
    ja ja...so is es. Der neue LK besteht ja aus zwei früheren(Kreisreform) und da geht es uns jetzt schon gut-was die fachliche Qualifizierung der Behörde angeht.Da haben wir jezt sogar einen LNA :thumbsup:
    Früher bin ich tatsächlich mit meinem privat Kfz zur (meiner)Feuerwehr-die haben mich dann auf die Autobahn gefahren...
    bei entsprechender Kritik wurde man halt mit einem Todschlagargument zur Ruhe gezwungen:"da suchen wir uns eben einen anderen Leistungserbringer" aber es bessert sich ja....
    wir sind kein NA Standort, die anderen Wachen haben den Orgl auf dem NEF-das ist ja auch nur bedingt geeignet.
    Bezahlung ist o.k.(mtl Aufwandsentschädigung) der LNA wird mit mit nem Fw Auto-oder - aus welcher Gegend er gerade kommt-mit RD KTW POL oder oder oder...zugeführt.Falls überhaupt gerade einer da ist( ca. 10-15 unbesetzte NA Dienste im LK pro Monat)
    Es wird argumentiert, das der Orgl im Sächs.Kat.Brand RD-Gesetz nicht so explizit genannt wird wie der LNA, so liese sich das mit dem Auto und extra Dienst nicht finanzieren. Ich hab da natürlich ne andere Meinung.
    Abschnitt6 §49 (5)Einsatzleitung...und nachbar-LK beweisen das es geht
    ...später weiter

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • So, nun habe ich mal wieder etwas Zeit gefunden...


    Früher bin ich tatsächlich mit meinem privat Kfz zur (meiner)Feuerwehr-die haben mich dann auf die Autobahn gefahren... / ...der LNA wird mit mit nem Fw Auto-oder - aus welcher Gegend er gerade kommt-mit RD KTW POL oder oder oder...zugeführt


    Das Problem bei diesem LNA/OrgL-Dienstmodell sehe ich in der Flexibilität und Organisation. Wenn der MANV-Fall eingetreten ist, sind durch die Leitstelle viele Dinge zugleich zu erledigen (Alarmierung, Koordinierung, Anfahrten, [vorläufige] Bereitstellungsräume, etc.); dazu kommen i.d.R. einiges mehr an Notrufen zu dem Einsatz. Wenn man (als Leitstellenfuzzi) nach der Alarmierung sich noch Gedanken machen muss, wo der LNA/OrgL sich gerade befindet, denn man muss ja auf seine Rückmeldung warten, sowie dann noch der entsprechende Transport organisiert werden muss (welche Feuerwehr alarmiere ich für den Transport; hey Polizei...kannste mal..., o.s.ä.), so gehen leider einige wertvolle Minuten verloren sowie wird die Leitstelle zusätzlich belastet, die aufgrund des MANV-Einsatzes sicherlich schon gut zu tun haben wird. Daher meine Meinung: Kann man machen - muss man aber nicht...geht auch besser!


    bei entsprechender Kritik wurde man halt mit einem Todschlagargument zur Ruhe gezwungen:"da suchen wir uns eben einen anderen Leistungserbringer"


    Naja, dann bitte schön...sollen sie doch! Hier kann ich nur hoffen, dass ihr alle (die beteiligten HiOrgs) an einem Strang zieht. Setzt euch zusammen und sprecht ggü. dem Rettungsdienstträger in einer Sprache. Nur so könnt ihr Druck machen. Verwaltungen arbeiten häufig nach folgenden Prinzip: 1. Hauptsache keine Arbeit damit! 2. Hauptsache Verantwortung abwälzen! 3. Hauptsache kostet nix! Wenn ihr schlechte Bedingungen akzeptiert, müsst ihr euch ggf. auch mal komische Fragen gefallen lassen, z.B. wenn was in die Hose gegangen ist. Als LNA/OrgL übernimmt man eine Menge Verantwortung! Und wenn die Bedingungen nicht stimmen, z.B. weil dem OrgL Kommunikationsmittel fehlen (Kommunikationsmittel = Führungsmittel!), dann belastet den Vorgesetzten damit! Melden macht frei! Denn: Taktik ohne Technik ist hilflos - Technik ohne Taktik ist sinnlos! Sofern ihr das mehr oder weniger freiwillig übernehmt und z.B. nicht Ausschreibungstechnisch an euch gebunden ist würde ich dem Landkreis halt den Stinkefinger zeigen! Nach dem Motto: Dann macht eure Scheiße doch alleine! Und da wäre es gut wenn ihr (alle HiOrgs) euch kreisweit einig seit...


    Natürlich ist das nicht überall vergleichbar, weil NRW hier ganz klar der Vorreiter bundesweit ist.


    Darum beneide ich als Niedersachse euch NRW´ler ein wenig! Finde eine solche Einheitlichkeit toll, denn so brauche ich mir als OrgL/LNA/Einsatzleiter keine Gedanken um den individuellen Einsatzwert einer SEG/KatS-Einheit machen (denn hier bei mir wech bekommt man nicht immer das gleiche! Man muss wissen wer was und wie schaffen kann...), sondern fordere definierte Einheiten an (brauche noch 2x PTZ-10, 1x BHP-50, usw.)! Sehr schön...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Wie die "Freie Presse" in einem Online-Artikel berichtet, war bei der Übung am 11. September 2011 einiges schief gelaufen. Nachdem sich die Beteiligten lange in Stillschweigen gehüllt hatten, hat nun die Kreisbehörde erstmals die Probleme eingeräumt.


    Zitat


    Als eine der Ursachen ist die Nichteinbeziehung von Kräften der täglichen Gefahrenabwehr insbesondere im Rettungsdienst zu nennen", erklärte die Pressesprecherin des Landratsamtes, Cornelia Kluge. Dieses Problem bestehe bei Katastrophenschutzübungen mit ähnlichen Szenarien.


    Quelle und ausführlicher Text: http://www.freiepresse.de/LOKA…-nicht-artikel7877077.php

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Moin!
    ....da ziehts mir ja die Socken aus!!! X(X(
    sobald meine Urlaubsstimmung verschwunden ist, schreib ich mal ein bissel was dazu...



    oder wen es interessiert..PN

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

    Einmal editiert, zuletzt von DaniRA ()

  • Ohne die genauen Hintergründe zu kennen oder dabei gewesen zu sein, behaupte ich jedoch, dass das genannte Problem bestimmt nicht so dahin geflunkert wurde. Die Feuerwehren sind i.d.R. besser organisiert wie der "erweiterte RD (SEG)/KatS", zudem üben sie i.d.R. auch wesentlich öfters. Dann wäre da noch die vom zuständigen Träger, sprich den Kreisen, oft stiefmütterlich behandelter Bereich des erweiterten RD (SEG). Wie viele Kreise investieren den Geld und Mühe in die Beschaffung und Vorhaltung von Sonderfahrzeugen des RD bzw. in die Einheiten um größere rettungsdienstliche Lagen abzuarbeiten? Das werden nicht viele sein! I.d.R. verlässt man sich ja auf die Fahrzeuge des erweiterten KatS/Zivilschutzes des Bundes, ggf. wenn man Glück hat noch die des Landes. Wenn zu wenig geübt wird, dann liegt es ja in der Hand des für den Rettungsdienst und Katastrophenschutz verantwortlichen, nämlich den Kreisen als Träger des Rettungsdienstes und als Katastrophenschutzbehörde, solche Übungen halt öfters anzusetzen. Aber ja, dass kostet natürlich wieder Geld...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • "mehr als eine Stunde nach Alarmierung eingetroffen waren"
    "spekuliert, dass Funkstörungen"


    die erste Alarmierung lief über den normalen RD-Kanal, so konnten nur 1 RTW und 1 NEF eintreffen.AmSammelplatz der anderen Kräfte herrschte Unklarheit welcher Kanal denn jetzt der Richtige ist. Letztendlich vollkommen egal warum das Problem nicht innerhalb einer Stunde gelöst werden konnte.


    Als eine der Ursachen ist die Nichteinbeziehung von Kräften der täglichen Gefahrenabwehr insbesondere im Rettungsdienst zu
    ich interpretiere: bei der Planung wurde nicht auf die gehört, die täglich damit zu tun haben....
    stimmt! in der TEL kannte ich nur einen einzigen-einen erfahrenen NA-keine Ahnung wer die anderen waren.


    und als nach einer Stunde dann alle Fzg losgeschickt wurden,ließ es sich vor Ort natürlich nicht mehr auch nur Ansatzweise organisieren...so hat dann die Fw bissel gelöscht, die SEG haben ihre Zelte irgendwo aufgebaut usw. dann kamen die realen Pat. und es war Ende...


    Auf ein weiteres Hauptproblem werde ich nicht eingehen können. Ich hoffe ich hab mich nicht schon zu weit aus dem Fenster gelehnt :censored:


    Allerdings war man sich relativ einig, das man Übungen auch zu gross planen kann.Solange kleine Einheiten nicht funktionieren, kann es im grossen nicht laufen.
    Sonst hat Harris sicherlich mit vielem Recht...

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...