Neues Beladesystem für Rettungsfahrzeuge im Test bei der RKiSH

  • Hat jemand Informationen über die Belastbarkeitsgrenzen der Trage ?


    Ansonsten macht das eigentlich nen ganz guten Eindruck muss ich sagen *thumps up*

    Hm, laut dem Hersteller 300 Kilo...
    Zumindest, wenn man dem Werbevideo Glauben schenken darf :-D


    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
    [Kurt Tucholsky]

  • Hm, laut dem Hersteller 300 Kilo...
    Zumindest, wenn man dem Werbevideo Glauben schenken darf


    Das erscheint mir eine realistische Größe. Ich war bei der Vorführung bei der RKiSH anwesend. Wir haben uns mal mit 2 Personen (zusammen >200kg) draufgesetzt. Das hat den Hebemechanismus bzw. Motor und Hydraulik absolut nicht gejuckt.
    Laut Aussage des Herstellervertreters ist die Trage auch auf über 300kg belastbar, aber der Motor würde das Gewicht allein nicht hochheben. Das hieße in der Praxis, dass bei einem Patientengewicht von z.B. 350kg die Mitarbeiter den Motor mit einer hebenden Bewegung unterstützen müssten, um den 300kg überschreitenden Differenzbetrag zu heben. Es müsste also ein "Patientengewicht" von ca. 50kg in diesem Beispiel tatsächlich zu zweit von Hand gehoben werden. :pump:
    Wer von euch Patienten mit einem KG von 50kg kennt, weiss was das für eine Lachnummer ist. Heutzutage.


    Unrealistisch ist natürlich die Breite der Trage im Verhältnis zur maximalen Zuladung. Patienten mit 300kg halten sich selten an eine Körperbreite von 40-60cm. Da arbeitet der Hersteller derzeit noch an Verbreiterungssystemen.

  • Zudem kann ich mittels Tragetisch den Patienten flach gelagert (z.B. in einer Vakuummatratze) in Kopf-Tief- oder Hochstellung verbringen, was mit der Trage alleine nicht möglich ist.


    Dem Wörtchen 'KANN' muss ich hier ausdrücklich zustimmen.
    Ich habe diese Funktion in mehr als 15 hauptamtlichen Jahren RD noch nie genutzt.


    In einer der jüngeren Ausgaben der Zeitschrigt "Rettungsdienst" war ein interessanter Artikel, der die Schocklage sehr sehr kritisch beleuchtet hat.

  • Daniel
    wenn wir mit der Feuerwehr zusammenarbeiten wird oft eine Schleifkorbtrage genutzt. Leider sind ja den Körben der Drehleitern auch Gewichtgrenzen gesetzt. Und wenn dann ein inkompatibles Tragenmodell wie die Elektrotragen im Einsatz ist gibt's ja immer noch die gute, alte DIN Trage...

  • Wir haben in unserem Bestand mehrere RTW mit GSF Koffer. Davon einen luftgefederten.
    Der Unterschied zwischen den Fahrzeugen in Bezug auf das Federungsverhalten ist wirklich nur marginal und steht nicht im Verhältnis zu den Folgekosten und Ausfallzeiten für die anfällige Luftfederung.
    Aus der Erfahrung heraus, wird die Federungsfunktion des Tragetisches bei allen RTW nur sehr sehr selten angewendet. Aber wenn dann ist sie auch nötig. Da schließt sich das luftgefederte Fahrzeug nicht aus.


    Ich nehme mal deinen Text, weil er mir so ins Auge gesprungen ist, als Vorlage. Denn meine Erfahrung ist genau gegensätzlich. Der neue Sprinter ist so schlecht gefedert, dass ich beinahe jedem Patienten den Komfort des gefederten Tragetisches zu Teil werden lasse. Es handelt sich um einen 518er mit normaler Federung, Ausbau von Hospi. Im Gegensatz zu den alten 416ern spürt man im Koffer jeden Kieselstein auf der Straße, Gullis werden zu gemeinen tiefen Kratern und eine Bordsteinkante mit Schrittgeschwindigkeit, um ins Hospital zu gelangen, katapultieren den Patienten ungefedert gen Himmel. Na gut, vielleicht nicht ganz so schlimm, aber die RTW sind merklich unkomfortabler geworden. Ganz im Gegenteil zur Fahrt auf den vorderen Rängen, hier ist ein Komfort, ähnlich eines PKW zu vermelden.


    Wenn ich hier nicht mehr auf die Option des gefederten Tragetisches greifen könnte, dafür aber eine hippe Trage zu benutzen im Stande wäre, entschied ich mich eher wieder für die manuelle Bedienung der Trage und für den schwingenden Tisch.

  • wie häufig kommt es dazu, dass eure Trage für die Patientenrettung über einen Drehleiterkorb genutzt wird?

    Ohne die Protokolle des letzten Jahres durchgesehen zu haben, würde ich behaupten das es auf unserer Wache im letzten Jahr zu max. 2 Einsätzen mit der DLK kam. Mag natürlich daran liegen das es in unserer Region kaum Gebäude gibt die mehr als 1,5 Etagen haben, oder auch daran das eine DLK mind. 30 Minuten für die Anfahrt braucht.
    In meiner Zeit im Kreis PI wurde natürlich häufiger eine Leiter angefordert, aber da waren die Häuser halt auch höher und die Fahrzeuge standen an jeder Ecke. :D
    Bei den letzten Einsätzen mit der DLK wurde jedesmal die Schleifkorbtrage benutzt, daher sehe ich bei einer Inkompatibilität von der verwendeten Trage mit der DLK kein Problem.

  • Hi All!


    Muss der Tragentisch den keine Trage nach DIN EN schiess mich tot aufnehmen können.
    Genauso müsste dieses elektro Ding nicht die gleichen Verriegelungen für ne normale DIN Verriegelung haben?

  • Hallo!


    Was spricht denn gegen eine außenliegende Ladebordwand?


    Gegen die außenliegende Ladebodwand spricht meines Ermessens erstens die deutlich längere Zeit, die benötigt wird, um die Trage aus dem RTW und auch wieder hinein zu bekommen (gerade bei Patienten, die man schnell von der Straße im Auto haben möchte); zweitens der Platzbedarf, der mit so einer Ladebordwand entsteht und drittens die Fehleranfälligkeit.


    Ciao
    Rettungshund

  • Hallo.

    Elektrohydraulische Tragen sind grundsätzlich ein alter Hut. Neu sind die Entladesysteme, die ohne außenliegende Ladebordwand (wie in GB) funktionieren. Eines gibt es schon, weltweit erstmalig im Echteinsatz bei der RKiSH von Kartsana, das andere (Stryker PowerLoad) gibt es in Europa noch nicht im Einsatz.

    Wir setzen seit 2009 ein zusammen mit der Firma Strobel entwickeltes Entladesystem für unseren Intensivtransportwagen ein. Zugegeben kompromisslos abgestimmt für den Intensivtransport. Bilder gibt es auf der System Strobel Homepage- Beladungsysteme Intensiv/ Schwerlast.


    LG

  • Wir setzen seit 2009 ein zusammen mit der Firma Strobel entwickeltes Entladesystem für unseren Intensivtransportwagen ein. Zugegeben kompromisslos abgestimmt für den Intensivtransport. Bilder gibt es auf der System Strobel Homepage- Beladungsysteme Intensiv/ Schwerlast.


    *klick*


    Und; eure Erfahrungen im Alltag?

  • Hi.


    Was möchtest Du denn genau wissen?


    Bis jetzt läuft alles einwandfrei. Wie bei ähnlichen Systemen ist es von Vorteil einen ebenen Untergrund zum Ein- und Aus- ladevorgang zu haben. Der Vorteil hier besteht darin das bei einem abgewinkelten Untergrund nicht nur das Fahrzeug per Luftfeder abgesenkt werden kann sondern auch die Entladehilfe/ Beladehilfe selber.
    HG

  • Hallo,
    wir arbeiten jetzt seit längerer Zeit mit einem S-RTW (Bayern, erste Generation) im Regelbetrieb.
    Den zeitl. Nachteil den Du beschreibst kann ich so jetzt nicht bestätigen. Natürlich dauert es etwas länger den Patienten "einzuladen", bzw. die Trage zu holen. Dies spielt aber m.E.n in der tägl. Praxis keine Rolle.
    Der Platzbedarf der Ladebordwand ist natürlich größer. Das setzt ein "strategisches Auge, bzw. denken" des Fahrers vorraus. Aber auch das ist in den Griff zu bekommen ;-)
    Die im S-RTW Bayern (1. Generation) verbaute Hydraulik allerdings ist anscheinend von minderer Qualität. Ständige Undichtigkeiten. Allerdings gab es -bisher- noch keinen Ausfall. Dies lässt sich aber bestimmt durch einen Herstellerwechsel, bzw. Einkauf hochwertigerer Komponenten eindämmen bzw. abstellen.
    Die ebenfalls verwendete "Schwerlasttrage" (Stryker) ist aber definitiv eine wesentliche Erleichterung im tägl. Einsatz. Diese lässt sich elektrohydraulisch in der Höhe verstellen. Nachteil hier ist, daß die Trage im RTW nicht in der Höhe verstellt werden kann. Eine, gelinde gesagt, unbequeme Arbeitshaltung ist die Folge.
    Einen Tragentisch im klassischen Sinne vermisse ich in der Praxis nicht. Zumal die Fehleranfälligkeit hier auch nicht ganz ohne ist. Einzig die nicht vorhandene Höhenverstellung sollte man m.M.n, durch eine andere Fixierung der Trage im Fahrzeug, lösen.
    Gruß,
    Schlosser

  • Im ITW sehe ich bei so einem System durchaus Vorteile. Im normalen RTW-Regelbetrieb ist mir ein solches System zu begrenzt.
    @ferrucio: du hast also noch nie 'ne Herzbettlagerung gemacht? Schade, mancher Pat. profitiert davon.

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Und was passiert, wenn man mit dieser Trage inklusive Patient "fuß-voran" bergauf fährt? Mit den hinteren Rädern ziemlich genau über dem Schwerpunkt der Trage hätte ich Angst, dass das Teil umkippt. :hmm:


    BTW: eine Frage an die Juristen: Ist es eigentlich erlaubt, ein Design einer anderen Trage(Stryker) so offentsichtlich zu "kopieren"?

  • Was den Federtisch angeht, ich benutze den fast immer, da unsere RTW einfach zu hart gefedert sind (auch die Luftgefederten).
    Daher brauche ich entweder den Federtisch oder einen RTW, der den Patienten keinen Bandscheibenvorfall beschert.

  • Ausführlichere Informationen zur Kartsana-Trage gibt es übrigens unter der Adresse http://www.kartsana.com/produc…-stretcher/power-brava/77


    Die gleiche (und von Stryker zumindest in den USA geschützte) Farbgebung (schwarz-gelb) ist ja die eine Sache, die andere und interessantere Frage dürfte ja sein, ob irgendwelche technischen Patente verletzt wurden. Und es ist nun einmal, wie es ist: Kartsana wird als Kopie der Stryker-Tragen gesehen. Wer nun tatsächlich zuerst mit Tragen in diesem Design und diesen Techniken auf dem Markt war, weiß ich nicht. Irgendwie erinnert mich das Ganze aber gerade etwas an den Streit zwischen Apple und Samsung...

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.