Nachwuchssorgen bei der Berufsfeuerwehr Hamburg

  • Moin,


    eine kurze Gerüchtzerstreuung scheint mir sinnvoll. Für den gehobenen Dienst bei der BF HH reicht jeglicher "Bachelor of Science" aus, nicht nur die Ingenieursstudiengänge. Eine Bekannte von mir ist derzeit BOIzA (Brandoberinspektorin zur Anstellung) und ihres Zeichens Bachelorette der Biologie. Also ist die gesamte Diskussion hinfällig. Das sich dies nicht unbedingt mit den Aussagen im Internet deckt, ist allerdings richtig.


    Viele Grüsse,
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • @ lumberjack


    Du wirst lachen ich kenne sogar zwei Geologen die im Einsatzdienst und ein Wirtschaftswissenschaftler.
    Die Sache ist ganz klar, wenn ich heute meinen Bachelor habe in der Technik oder Naturwissenschaft fange ich im Schnitt nach meiner Erfahrung mit 3000 â?? brutto an. Bei entsprechenden Stellen. Wer geht dann schon zur Feuerwehr, doch nur der da gerade nichts anders findet oder eh wenig Geld verdient.


    @ keta minelli


    Bei einigen Feuerwehren mag das so sein, dass jede Berufsausbildung anerkannt wird. Allerdings kenne ich auch Schreiben wo wörtlich drin steht, dass nur handwerklich technische Berufe auch Feuerwehrberufe sind.

  • Gerade bei sehr grossen BF's - und dazu zählt Hamburg nun einmal - sind auch Studiengänge im Bereich Physik, Chemie, Biologie, Umweltschutz sinnvoll; ebenso wie u.U. Verwaltungsrecht.
    Allerdings gilt auch hier das bereits Gesagte: ein Bewerber müsste schon sehr viel Enthsiasmus und FW-Begeisterung mitbringen, um nicht wesentlich besser dotierte Stellen in einem Unternehmen anzunehmen.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • ...weil?


    Vorausschickend muss ich an dieser Stelle wohl ersteinmal mein zusammengebrochenes Weltbild wieder zusammenbauen, war ich doch bisher der festen Überzeugung, die Leute mit Lametta auf der Schulter sind entweder Ingenieure oder interne Aufsteiger.


    Gründe anhand von praktischen Beispielen:


    Berechnung von Bedarfsplänen u.Ä. -> Mathe 1+2
    Berteilung von Schadensobjekten -> Fächer wie technische Mechanik, Bautechnik etc.
    Daten- und Kommunikationssysteme -> Physik 2
    ABC-Lagen -> naturwissenschaftliche Grundlagen
    Lasten bewegen im alltäglichen Einsatzdienst -> Physik 1 (Kräfte, Haftreibung usw.)
    und so weiter...

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Der eine Geologe im höheren und die anderen beiden im gehobenen.
    Wenn man den Gerüchten glauben darf, ist so ein Agrarwissenschaftlter im höheren Dienst bei einer BF in NRW. Da ich aber hier niemand in die Pfanne hauen möchte kann er den Namen der Stadt gerne via PN erfragen.

  • Ich schließe mich da an, denn auch ich kenne mehrere im gD die keine reinen technischen Studienabschlüsse haben. Es sind Betriebswirte, Sportwissenschaftler, Hydrologen, usw., dabei!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Korrigiert mich bitte wenn ich falsche liege. Aber ist es nicht gerade auch in NRW so, das dort auch ein Maurer oder Elektriker im gD sitzen, aufgrund des Leitungs- und Altersaufstieges?

  • Ist doch nicht so schlimm, oder? Die Ausbildung müssen die Aufsteiger ohnehin machen.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Also finde ich nicht. Aber dann hätten wir ja auch das Thema das da Leute sitzen die nicht studiert haben und trotzdem solche Posten bekleiden.

  • "Studium ja/ nein" kann ja eigentlich nur eine Frage bei der Einstellung sein. Macht man es als AG Jahre später erneut zum Kriterium, vertraut man seinen eigenen Weiterqualifikationen und den Erfahrungen/ Beobachtungen, die man selbst mit dem Mitarbeiter gemacht hat, weniger als dem irgendwann mal erworbenen Abschluss. Gerade die Feuerwehren sind mit IdFs und z.T. auch mit FH-Kooperationen in der internen "Weiterbildung" nicht schlecht aufgestellt, also wieso sollte es dann keine "Aufsteiger" geben.

  • Ich habe nie behauptet, dass keine Ingenieure im Einsatzdienst eingestellt werden. Dazu schrieb ich extra: "Meines Erachtens nach". Bitte lest die Beiträge einfach mal korrekt durch.


    Ansonsten bin ich "ihm-al"s Meinung.

  • Ich denke das Problem ist wie gesagt einfach die Bezahlung.
    Während der Ausbildung im mittleren Dienst bekommt man fast 50% weniger Brutto und im gehobenen Dienst sogar fast 70% weniger. Im Vergleich zu ich sage mal normalen Gesellen und Ingenieuren. Selbst ich als RettAss hatte zu letzt 2000 â?? Brutto.


    Dann möchte ich mutmaßen, wenn ich gut in meinem Job bin und mein AG das weiss und auch weiss das ich zur Feuerwehr will, dann lege ich als AG vielleicht sogar ein bisschen was drauf am Ende des Monats. Um denjenigen zu halten.


    Ergo bleiben für die Lehrgänge vielleicht nur die Gesellen die in Ihrem Brief oder wie das heißt nur ne vier im Schnitt hatten und deswegen dann laut der Feuerwehren nicht geeignet sind. Ein schwieriges Unterfangen.


    Gerade in NRW gibt es viele Wehren wo Umschüler von der Ruhrkohle sind, Zeche, Pütt oder wie auch immer das heisst oder Ihr das nennen möchtet. Da hat es oft niemand gestört wie gut oder wie schlecht die waren. Dazu möchte ich anmerken, finde ich das der aktuelle Sporttest für NRW schon dem Bewerber einiges abverlangt und aus meiner Sicht eine Lange und intensive Vorbereitung fordert um alles zu bestehen.

  • Auch hier muss man sagen, dass dieses Problem in Hamburg erkannt und verbessert wurde. Es gibt eine "Sonderzulage Ausbildung" während des Lehrgangs, sodass man während der Zeit in etwa das Gehalt bekommt, was man hinterher auch hat. Lediglich Schichtzulage fehlen im rein schulischen Teil, in den vielen Praktika werden diese selbstverständlich auch gezahlt. Das dies gerade bei Ingenieuren nicht mit dem freiwirtschaftlichen Einstiegsgehalt mithalten kann, ist allerdings richtig. Unbestätigten Gerüchten zufolge gibt es allerdings eine vertragliche Bindung, dass der Laufbahnanwärter die Zulage zurückzahlen muss, wenn er in den ersten fünf Jahren nach Abschluss der Ausbildung die Stadt wechselt. Ob da etwas dran ist, vermag ich nicht zu sagen. Was anzumerken ist, ist dass zum Beispiel eine Tätigkeit im öffentlichen (!) Rettungsdienst auf die Erfahrungsstufe durchaus angerechnet wird und daher schon pauschal mehr Gehalt zur Folge hat.


    Trotz allem scheint das Personalproblem in Hamburg ziemlich gross zu sein. Nach interessierter Rücksprache mit einigen der Kollegen von dort bezieht sich das Problem und diese Veröffentlichung übrigens auf die Beamten. Die letzten Einstellungen als Angestellte im RD haben wohl schon ihren Vertrag unterzeichnet, und auch wenn man die ausgeschriebenen 64 nicht erreicht hat, soll wohl erstmal Schluss sein. Aber auch das ist Hörensagen...


    Viele Grüsse,
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ich denke Fakt ist. die schlecht Bezahlung und die Beförderung. In anderen Foren ließt man, dass dort Beamte mehrere Jahre mit A7 bezahlt werden aber mindestens eine A8 Stelle besetzen. Das macht die Sache nicht aktaktiver. Zumal es auch zwischen den einzelnen Bundesländer unterschiede gibt. Ich meine in den neuen Bundesländern sind es fast ausschließlich technische Angestellte die dort den Feuerwehrdienst verrichten.


    Und eins möchte ich auch sagen, meine Meinung, die Azubis werden immer dümmer! Egal ob RettAss, Schreiner, Maurer etc. aus Bekannten und Freundeskreis hört man oft genug das dort teilweise nicht die einfachsten Rechenaufgaben gelöst werden können geschweige denn allgemein Wissen vorhanden ist. Da ist es doch logisch das der Nachwuchs.


    Ich kann gutes Gewissen sagen. Ich habe es in Hamburg versucht, als RettAss und für den B1 und bis auf eine Absage habe ich nichts bekommen.

  • Ich denke Fakt ist. die schlecht Bezahlung und die Beförderung. In anderen Foren ließt man, dass dort Beamte mehrere Jahre mit A7 bezahlt werden aber mindestens eine A8 Stelle besetzen. Das macht die Sache nicht aktaktiver. Zumal es auch zwischen den einzelnen Bundesländer unterschiede gibt. Ich meine in den neuen Bundesländern sind es fast ausschließlich technische Angestellte die dort den Feuerwehrdienst verrichten.


    Und eins möchte ich auch sagen, meine Meinung, die Azubis werden immer dümmer! Egal ob RettAss, Schreiner, Maurer etc. aus Bekannten und Freundeskreis hört man oft genug das dort teilweise nicht die einfachsten Rechenaufgaben gelöst werden können geschweige denn allgemein Wissen vorhanden ist. Da ist es doch logisch das der Nachwuchs.

    Ich kann gutes Gewissen sagen. Ich habe es in Hamburg versucht, als RettAss und für den B1 und bis auf eine Absage habe ich nichts bekommen.


    Dann gehe doch mal mit gutem Beispiel voran und schreibe einen fehlerfreien (oder zumindest einen vollständigen) Satz.


    :banned: J.

  • Und eins möchte ich auch sagen, meine Meinung, die Azubis werden immer dümmer! Egal ob RettAss, Schreiner, Maurer etc. aus Bekannten und Freundeskreis hört man oft genug das dort teilweise nicht die einfachsten Rechenaufgaben gelöst werden können geschweige denn allgemein Wissen vorhanden ist. Da ist es doch logisch das der Nachwuchs.

    Du erinnerst mich grad sehr an meine Ex-Schule und meine Ex-Lehrer. Schuld ist immer der Beschulte. Das die Probleme eventuell mit den pädagogischen Fähigkeiten/dem verfolgten Lehransatz/dem Engagement der Lehrkraft zusammen hängen könnten, wird dabei lustigerweise geflissentlich übersehen. Wenn jemand Probleme hat, bildet man ihn/sie halt aus. Ende Gelände.