Nachwuchssorgen bei der Berufsfeuerwehr Hamburg

  • Du erinnerst mich grad sehr an meine Ex-Schule und meine Ex-Lehrer. Schuld ist immer der Beschulte. Das die Probleme eventuell mit den pädagogischen Fähigkeiten/dem verfolgten Lehransatz/dem Engagement der Lehrkraft zusammen hängen könnten, wird dabei lustigerweise geflissentlich übersehen. Wenn jemand Probleme hat, bildet man ihn/sie halt aus. Ende Gelände.


    Hmmmmm....Was ich mich bei solchen Stammtischparolen immer frage: Wenn Lehrer ja so ein simpler Job ist, wieso haben wir dann Lehrermangel? Is´ ja alles ganz einfach... :whistling:

  • Und eins möchte ich auch sagen, meine Meinung, die Azubis werden immer dümmer!


    Ohne das in dieser Gesamtheit beurteilten zu können: diese Erfahrung scheint man auch zunehmend auf den Rettungsassistentenschulen zu machen. Es scheint, als ob es nur noch zwei Extreme unter den Schülern gibt: diejenigen, die mit der derzeitigen Ausbildung völlig überfordert sind (und die für die Tätigkeit im Rettungsdienst ungeeignet scheinen) und diejenigen, für welche die Ausbildung nur eine geringe Herausforderung darstellt. Letztere sind leider oft diejenigen, die den Rettungsdienst lediglich als Durchlaufstation zu einem nachfolgenden Studium sehen. Die "Guten", welche dem Rettungsdienst langfristig erhalten bleiben, scheinen zunehmend weniger zu werden - wie man auch am zunehmenden Fachkräftemangel erkennen kann.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ohne das in dieser Gesamtheit beurteilten zu können: diese Erfahrung scheint man auch zunehmend auf den Rettungsassistentenschulen zu machen. Es scheint, als ob es nur noch zwei Extreme unter den Schülern gibt: diejenigen, die mit der derzeitigen Ausbildung völlig überfordert sind (und die für die Tätigkeit im Rettungsdienst ungeeignet scheinen) und diejenigen, für welche die Ausbildung nur eine geringe Herausforderung darstellt. Letztere sind leider oft diejenigen, die den Rettungsdienst lediglich als Durchlaufstation zu einem nachfolgenden Studium sehen. Die "Guten", welche dem Rettungsdienst langfristig erhalten bleiben, scheinen zunehmend weniger zu werden - wie man auch am zunehmenden Fachkräftemangel erkennen kann.


    Da sehe ich aber auch ne Chance. 13 Wartesemester für nächstes Sommersemester. D.h. Nach 2 Jahren Ausbildung bleiben einige 4 1/2 Jahre Rettungsassistenten, Zeit genug um hochqualifizierte Mitarbeiter für einen (akademischen) Beruf in der präklinischen Notfallmedizin zu gewinnen ;) Wenn die Umgebungsvorraussetzungen denn stimmen...
    Und damit meinte ich jetzt nicht den Arzt...


    jaja wunschdenken...

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Ohne das in dieser Gesamtheit beurteilten zu können: diese Erfahrung scheint man auch zunehmend auf den Rettungsassistentenschulen zu machen. Es scheint, als ob es nur noch zwei Extreme unter den Schülern gibt: diejenigen, die mit der derzeitigen Ausbildung völlig überfordert sind (und die für die Tätigkeit im Rettungsdienst ungeeignet scheinen) und diejenigen, für welche die Ausbildung nur eine geringe Herausforderung darstellt. Letztere sind leider oft diejenigen, die den Rettungsdienst lediglich als Durchlaufstation zu einem nachfolgenden Studium sehen. Die "Guten", welche dem Rettungsdienst langfristig erhalten bleiben, scheinen zunehmend weniger zu werden - wie man auch am zunehmenden Fachkräftemangel erkennen kann.


    Nicht zu vergessen der Teil der ins Ausland geht, dass sind mehr als man denkt... Von den Absolvten meines RettAssKurses sind knapp 30% mittlerweile im Ausland tätig. (Und nur noch einer im deutschen RD....Aber nunja)

  • Hast Du eine bessere Idee? :kaffee:


    Und
    was die Lehrer betrifft: Das galt natürlich nicht für alle Lehrer, aber
    für eine erstaunlich große Anzahl. Zumindest wenn man davon ausgeht,
    daß man als Lehrer Spaß am Lehren und Beibringen haben sollte. Wenn ich
    als Dozent nur Rohrkrepierer produziere, dann liegt das nicht
    zwangsläufig am minderwertigen Material. Vielleicht wende ich auch
    einfach die falsche Methode an?

  • Nicht zu vergessen der Teil der ins Ausland geht, dass sind mehr als man denkt... Von den Absolvten meines RettAssKurses sind knapp 30% mittlerweile im Ausland tätig. (Und nur noch einer im deutschen RD....Aber nunja)

    Ist aber wohl ehr die Ausnahme. Aus den 3 Kursen die mit mir Unterwegs waren arbeitet eine im Ausland... Als Aupair

  • Mal so über den Daumen gepeilt:
    Weil das Ausland oft nicht das ist, was man sich daheim in Deutschland vorstellt? Ausland ist am Anfang super, toll, und aufregend. Dann kommt der Kulturschock. Und dann ist es wie daheim auch, bloß eine andere Art von Alltag.


    Und ja, ich war auch im Ausland.

    We are the pilgrims, master; we shall go always a little further.

  • Interessante Ansicht...Ich kenne eigentlich keinen Kollegen der freiwillig wieder in .de ist oder wieder nach .de möchte.
    Diejenigen die wieder in .de sind,sind es va weil es im Ausland mit den Stellen nicht geklappt hat wie gewünscht oder weil private Gründe (oftmals leider sehr traurige) dahinter standen...



    Wir sind auch ganz weit weg von "zurück gehen";)

  • Das wenn man einen Partner hat der ja auch Arbeit möchte oder brauch. Das war laut deren Aussagen nicht immer so einfach.


    Aber die Gründe die trident nannte waren schon recht passend.


    Zweimal hat es wohl auch daran gelegen, ich meine das war in England, dass dort effektiv mehr Stunden gemacht werden, ich habe da etwas von eier 50 Stunden Woche im Ohr und dann auch weniger Urlaubstage. Ich kann aber nochmal genau nachfragen wenn da Bedarf besteht.


    Die Feuerwehr Berlin hat aktuelle wo das gleiche Problem.

  • @CP: Weiterhin in Perth.


    eightball: Das ist eine der Probleme die du da ansprichst... Ausland ist nicht per se besser. Und auch im Ausland riecht der Patient nicht immer nach Rosenwasser, auch im Ausland hat man Nachtschichten mit vielen-vielen-vielen Idioteneinsätzen.... Ich denke das ist eines der großen Probleme ist die emotionale Überhöhung des "Wunschlandes" zu der man ganz automatisch neigt. Ebenso ist es eben bei weitem nicht so, dass in .de alles schlecht ist... Es ist immer irgendwas dazwischen..
    Um es mal aus meiner sehr subjektiven Perspektive zu sehen:
    Auch in der -von vielen deutschen RDlern ja als das gelobte Land gesehenen- Schweiz gibt es Probleme, unschöne Seiten und ganz ganz sicher wartet in der Schweiz keiner auf den "deutschen RettAss". Trotzdem möchte ich die Zeit dort nicht missen und kann eine Rückkehr in (hoffentlich ferner) Zukunft mit Sicherheit nicht 100%ig ausschließen. Sollte sich eine entsprechend interessantere Perspektive bieten ist das vorstellbar.


    Das gleiche kann ich aber auch für Deutschland sagen...Auch hier gab es sehr schöne Seiten die ich (und im selben Umfang auch meine Frau) vermisse, auch was den Job angeht. Ich habe in .de/München einige der "geilsten" Schichten meines Lebens gefahren und die Erinnerung an manchen Kollegen/manche Schicht lässt mich auch weiterhin lächeln. Nur: Die Zeiten sind in jeder Hinsicht vorbei, keiner der Kollegen von damals ist noch im (deutschen) RD tätig.... Und trotzdem schließe ich eine Rückkehr nicht 100%ig aus.... Wenn es traurige Umstände (wie vor einigen Wochen -damals bin ich haarscharf an der dauerhaften Berufsunfähigkeit vorbei geschrappt-) erfordern oder sich eine entsprechend interessantere Perspektive bietet kann es durchaus sein das wir/ich wieder zurück kommen...Nur genau diese Perspektive lässt zu mindestens aktuell der deutsche Arbeitsmarkt vermissen.


    Umgekehrt kann ich aber auch nicht sagen das es mir hier nicht gefällt. Work-Life-Balance und Perspektive sind hier momentan das beste was ich -für meine individuellen Verhältnisse- finden konnte.


    Um noch auf den Partner-Aspekt einzugehen: Das ist -in meinen Augen- einer der am meisten unterschätzten Probleme! Es erfordert vom Partner der in eine beruflich unsichere Zukunft wechselt (im Regelfall sieht es ja so aus das einer der beiden eine -mehr oder weniger- gesicherte Perspektive hat, von den "wir wandern erstmal aus und überlegen uns dann was wir machen-Leuten mal abgesehen) die deutlich schwierigere Zeit hat.
    Das muss einem -grade im Angesichts der "Überhöhung" des Ziellandes- einfach klar sein. Und eben auch dem Partner. Und man muss sich eben im klaren sein das die Beziehung erstmal "aufschlagen" wird.... Denn es ist hart. Das steht außer Frage.


    Um wieder auf die eigene Erfahrung zurück zu kommen: Ich habe -gottseidank- eine Frau(:herz: ) gefunden die bereit war diesen -schweren- Kampf durchzustehen.... Aber: Wer sich bemüht, dranbleibt und seine eigenen Chancen realistisch einschätzt hat hier viel gewonnen....


    (und heute kam eine indirekte Zusage für sie;) )

  • Zweimal hat es wohl auch daran gelegen, ich meine das war in England, dass dort effektiv mehr Stunden gemacht werden, ich habe da etwas von eier 50 Stunden Woche im Ohr und dann auch weniger Urlaubstage. Ich kann aber nochmal genau nachfragen wenn da Bedarf besteht.


    Das würde mich in der Tat interessieren, v.a. ob es ein privater Anbieter war oder ein Ambulance Trust und v.a. als was die jeweilige Person dort angestellt war (ECSW, Paramedic, etc).


    Tausend Dank schon mal für Deine Mühen!

  • Selbstverständlich hat es auch was mit dem Gehalt zu tun.


    Die BF etc. wollen möglichst Junge Leute haben.



    Das bedeutet: Er ist in einem sowieso schon Unterbezahlten Beruf, erfahrungsgemäß in der Untersten Stufe, er ist Ledig (Kein Zuschlag) & hat höchst wahrscheinlich auch keine Kinder! (Also auch hier kein Zuschlag)


    So jetzt bekommt man als Rettungsassistent ein niedriges Gehalt, keine Zulagen die es Attraktiver machen & keine großen Steuerlichen Vorteile.
    Zu dem kommt noch hinzu das es schon gang & gebe ist, einen RettAss mit einem RettSan Vertrag abzuspeisen.



    Resultat: Die Leute sehen es nicht ein, für das Gehalt! Andere fallen natürlich auch durch den Test ..... Aber viele machen die Ausbildung zum RettAss einfach nur um die Lücke zum Studium zu füllen. Aber wenn man diese Fragt: "Du bist jetzt schon zwei Jahre hier, warum bleibst du nicht?" kommt fast immer: A) Nicht für das Gehalt? B) Wenn das Geschleppe nicht währe? etc.


    Fakt ist: Es gibt viele gründe, aber einer der sicherlich größten ist das dass Gehalt in keinem Verhältnis steht.


    Beispiel: RettSan Vertrag: Brutto 1980â?? - Keine Zuschläge, Keine Steuervorteile -> Netto: 1240â?? in der Tasche.


    Mehr als eine eigene Wohnung & einem Gebraucht Wagen ist da nicht drin.



    LG Tobi

  • Mehr als eine eigene Wohnung & einem Gebraucht Wagen ist da nicht drin.

    Das ist ja witzig. Wenn du in Hamburg, München, usw. wohnst, ist selbst beim doppelten Gehalt in den ersten 10 Jahren nicht mal das drin, wenn du noch ein bisschen Leben möchtest.


    Also, alles ist immer relativ.

  • Also als ich letztes Jahr eine Einladung zum Einstellungstest der BF HH gekriegt habe und daraufhin dort angerufen habe wegen einem Angestelltenvertrag aufm RTW wurde mir gesagt, dass es keine Angestellten aufm RTW gibt, sondern man ganz normal den B 1 machen muss.... ja was denn nu?

    Da verwechselst du was...Es geht dabei um die angestellten RettAss bei der BF...Und da ist -was man so hört- tatsächlich ein Besetzungsproblem vorhanden... (Böse Zungen würden behaupten, dass liegt am "Dasein 2ter Klasse" in Verbindung mit dem Gehalt...

  • Zu dem kommt noch hinzu das es schon gang & gebe ist, einen RettAss mit einem RettSan Vertrag abzuspeisen


    Gut, aber bei dem RettAss Gesuche derzeit, geht man dann doch einfach woanders hin oder? Weiterhin kann man auch gerne auf das Arbeitsgerichtsurteil von Hanau hinweisen, das ein RettAss nicht als RettSan bezahlt werden darf.

  • aber bei dem RettAss Gesuche derzeit, geht man dann doch einfach woanders hin oder?

    Das ist, soweit ich das beurteilen kann, leider immer noch nur regional so. Im Norden muss man sich jedenfalls keine Sorgen um eine adäquate Stelle machen. Vielleicht auch ein Grund für den Mangel der BF HH, im unmittelbaren Umland gibt es attraktivere Stellen.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.