Skandal in Schwäbisch Hall: DRK hat jahrelang Hilfsfristen-Statistik gefälscht

Das kann auch Ende 2011 gewesen sein... Bin mir grade nicht mehr 100%ig sicher...

Mit den Worten "Ich war entsetzt" versucht der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes seine Eindrücke auf die Feststellung der gefälschten Statistiken der Einsatzzeiten wieder zu geben und bittet über die örtliche Presse um Entschuldigung.

Er kann nicht genau rekonstruieren, welche Einsätze genau manipuliert wurden, geht aber davon aus, dass diese den gesamten Landkreis betreffen.

Für den Landkreis wurde nach der Feststellung durch den Bereichsausschuss ein Gutachten in Auftrag gegeben, welches am 29.03.2012 dem Gremium und anschließend der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.

Quelle: http://www.swp.de/crailsheim/l…huldigung;art5722,1376864

Auch das Sozialministerium soll sich mit den gefälschten Einsatzzeiten beim Rettungsdienst in Schwäbisch Hall beschäftigen. Mit einem Schreiben hat sich der Haller SPD-Landtagsabgeordnete Nikolaos Sakellariou an Ministerin Katrin Altpeter gewandt und nachgefragt, ob aus Sicht des Landes "Veränderungsbedarf" bestehe.

Quelle: http://www.swp.de/crailsheim/l…-kuemmern;art5722,1374702

Zitat von thowa33

Auch das Sozialministerium soll sich mit den gefälschten Einsatzzeiten beim Rettungsdienst in Schwäbisch Hall beschäftigen. Mit einem Schreiben hat sich der Haller SPD-Landtagsabgeordnete Nikolaos Sakellariou an Ministerin Katrin Altpeter gewandt und nachgefragt, ob aus Sicht des Landes "Veränderungsbedarf" bestehe.

Quelle: http://www.swp.de/crailsheim/l…-kuemmern;art5722,1374702

Da hat er sich an die inzwischen falsche Adresse gewandt. In Baden-Württemberg ist nun das Innenministerium für den Rettungsdienst zuständig.
Insgesamt gesehen wäre eine bessere Rechtsaufsicht wünschenswert. Die immer wieder vorgebrachte Kritik an den Bereichsausschüssen bzw. der Eigenkontrolle scheint durchaus berechtigt.

Eine interne Kontrolle der Hilfsfristen sei - entgegen der Behauptung des DRK-Kreisverbands - bereits sei Jahren möglich gewesen. Dies behauptet die Südwest Presse in einem aktuellen Artikel. Der Zeitung liegen nach eigener Angabe Datensätze vor, welche in den vergangenen Jahren mithilfe eines Funkscanners von einer Privatperson protokolliert wurden. Eine solche Kontrolle hätte auch durch das DRK erfolgen können: http://www.swp.de/crailsheim/l…h-gewesen;art5722,1393673

Es ist wohl bekannt, dass die erhobenen Daten illegal waren. Dennoch hat sich die Zeitung aus verständlichen Gründen dafür interessiert.

Der Rettungsdienst im Kreis Hall erhält 750.000 Euro zusätzlich, wie der Bereichsausschuss nun auch aufgrund eines Gutachtens beschloss - damit soll der Rettungsdienst insgesamt verbessert werden. Neben der Investition für eine erweiterte Vorhaltung sollen auch weitere Maßnahmen helfen, die Hilfsfristen künftig einzuhalten: die Stationierung von Rettungswagen in der Fläche, um flexibel auf Notfälle reagieren zu können, soll es nur noch in Ausnahmefällen geben, Krankentransporte mit Rettungswagen sollen genau wie Transporte von Klinik zu Klinik auf ein Minimum reduziert werden. Die Ausrückezeit dürfe künftig maximal 2 Minuten betragen.

Quelle und ausführlicher Text: http://www.swp.de/gaildorf/lok…ngsdienst;art5533,1402267

Warum ist die Stationierung von RTW in der Fläche für den zweiten Notfall schlecht für die Hilfsfrist?

Eddy

Zitat von Eddy

Warum ist die Stationierung von RTW in der Fläche für den zweiten Notfall schlecht für die Hilfsfrist?

Eddy

Spontan würde mir hierzu nur einfallen, dass ein Rettungswagen, der zur Abdeckung eines größeren Bereiches irgendwo in der Fläche steht, nicht rechtzeitig in seinem eigentlichen Versorgungsbereich eingesetzt werden kann.

Zitat von Daniel Grein

Spontan würde mir hierzu nur einfallen, dass ein Rettungswagen, der zur Abdeckung eines größeren Bereiches irgendwo in der Fläche steht, nicht rechtzeitig in seinem eigentlichen Versorgungsbereich eingesetzt werden kann.

Ob es besser ist, einen Versorgungsbereich einfach ganz leer zu lassen, ist aber auch die Frage. Oder wird jetzt jeder Versorgungsbereich mit mind. zwei RTW besetzt?

Etwas unschön finde ich auch, dass man keine weiteren Maßnahmen hinsichtlich der Fälschung der Statistik notwendig findet.

Eddy

Zitat von Eddy

Etwas unschön finde ich auch, dass man keine weiteren Maßnahmen hinsichtlich der Fälschung der Statistik notwendig findet.

Der Bereichsausschuss wird da schon aufpassen

Viel interessanter ist die Frage was nach der "Hilfsfrist" geschieht...
Ich erinnere mich noch daran das es damals auf einer bestimmten Wache üblich war den "RAiP" (damals waren die Team grundgehend RAiP mit kurzer Halbwertszeit+RettAss) mit den Koffern beim Patienten stehen zu lassen und dann mit dem RTW den Notarzt zu holen. (der RAiP durfte natürlich nie nie nie selber Blaulicht-Fahren ohne Aufsicht). War immer wieder lustig wenn das passierte... Ich erinnere mich daran, dass die erste aus "meinem Jahrgang" die es erwischte quasi "frisch von der Schule" & mit Ausnahme des RS Praktikums keinerlei RD-Erfahrung hatte....

(Lustigerweise hatte das betroffene Krankenhaus in solchen Fällen dann nachts und am WE auch keinen Arzt mehr bis der Hintergrund rein kam)

Ich weiß, dass das 2010 auch noch gang und gäbe war... BRRRRR

Bin mal gespannt ob das auch ausgeschrieben wird oder ob man wie üblich in BW dem DRK zuschiebt...

Es gibt in der Tat einen "möglichen" Mittbewerber.
Der ASB KV Schwäbisch Hall Gaildorf unterhällt in der Region mehrer Soziale Einrichtungen sowie eine große Abteilung Sanitätsdienst nebst Schnell- Einsatzgruppe und Kriseninterventionsdienst. Weiterhin ist der ASB dort auch im Rahmen des KatS aktiv. Anfang des neuen Jahrhunderts versuchte der ASB dort auch im qualifizierten Krankentransport Fuss zu fassen. Dieses Vorhaben wurde aber nach ca. 1-2 Jahren wegen "unrentabilität" wieder aufgegeben.
In der Historie haben sich die Verantwortlichen des ASB seit den 1980ern für eine Verbesserung des Rettungsdienstes in der Region eingesetzt.
Ich möchte außdrücklich betonen daß mir persönlich nicht bekannt ist ob der ASB Schwäbisch Hall sich diesbezüglich engagiert (hat) bzw. daß dieser "mögliche Wettbewerber" Ursache für diese Vorgänge beim DRK Schwäbisch Hall ist!!! :nono:

Das DRK Schwäbisch Hall hat sich für einen neuen Rettungsdienstleiter entschieden. Zuvor war bereits eine Stellenausschreibung erfolglos geblieben.
Den Zuschlag bekam der Mainhardter Bereitschaftsfürer Martin Setzer der bereits seit 2002 für den Kreisverband hauptamtlich tätig ist, zuletzt als Kreisausbildungsleiter. Martin Setzer ist zudem studierter Betriebswirt.
Quelle Süwestpresse:
http://www.swp.de/crailsheim/l…ngsdienst;art5722,1507127

Hihi, den kenn ich auch noch. Hätten sie schlimmer erwischen können, wobei eigentlich ein gewisser "Schnitt" vielleicht ganz wünschenswert gewesen wäre.

Zitat

Hihi, den kenn ich auch noch. Hätten sie schlimmer erwischen können, wobei eigentlich ein gewisser "Schnitt" vielleicht ganz wünschenswert gewesen wäre.

:pfeif:

Es halten sich hartnäckig Gerüchte wonach ein anderer Anbieter als das DRK nun noch zum Zuge kommen wird. Angeblich wurde der ab Dezember neu hinzukommende Notarztstandort Blaufelden nicht an das DRK vergeben. Ofiziell konnte ich allerdings noch nichts im Internett dazu finden. Weis jemand was näheres?