Herten: Falck startet mit Krankentransport

  • Unsere Nachbarwache hat einen Ford Transit KTW mit einem Ausbau von Ambulanzmobile Schönebeck. Es kann fast keiner mehr aufrecht im KTW stehen, die Flügeltüren hinten arretieren nicht und wenn man den Tragestuhl auf das Tableau heben möchte rammt man sich einen rausstehenden Dorn der Flügeltür in die Seite. :negativ:


    Wozu muss man in einem KTW stehen können? Ich schiebe die Trage hinten rein, setze mich dazu und schreibe mein Protokoll oder halte ein Schwätzchen. Eigentlich würde da sogar ein Mercedes Hoch Lang ausreichen, zudem gibt es kaum bequemere Fahrzeuge am Markt.


    Die Probleme mit den Türen könnte man vielleicht beheben, indem man sie mal Instandsetzt. ;)


    Ich weile derzeit in Italien, hier fährt man mit VW T5 Notfallrettung und es funktioniert ausgezeichnet. Die Jungs und Mädels hier sind gut ausgebildet, fit und leisten ausgezeichnete Arbeit, was ich nun schon zwei Mal beobachten durfte. Dies ist denke ich viel mehr wert, als es das größere Auto und die Fülle an Ausrüstung ist (Stichwort: Überflüssige Medikamente, chir. Besteck-Koffer etc). Zudem sind sie unglaublich schnell. Man hat das Gefühl, in jedem noch so kleinen Dorf an einer einsamen Passtraße steht eine Ambulanz.


    Auch an den Jacken finde ich nichts auszusetzen, im Gegenteil. Sie haben Wiedererkennungswert. Und min. so viel fluoreszierendes/ reflektierendes Material wie eine Malteser-Jacke, womit sie der En 471/ Kl.2 entsprechen dürften, wie die meisten Jacken.

    NEU: Jetzt auch mit elektrohydraulischer Trage sowie Beladesystem!

  • Wozu muss man in einem KTW stehen können? Ich schiebe die Trage hinten rein, setze mich dazu und schreibe mein Protokoll oder halte ein Schwätzchen.


    Weil ich in einem KTW im Zweifelsfall die Notfall-Ausrüstung, die ich mit mir führe, auch vernünftig benutzen möchte.

  • Wozu muss man in einem KTW stehen können? Ich schiebe die Trage hinten rein, setze mich dazu und schreibe mein Protokoll oder halte ein Schwätzchen. Eigentlich würde da sogar ein Mercedes Hoch Lang ausreichen, zudem gibt es kaum bequemere Fahrzeuge am Markt.


    Naja, ich erwarte nicht, dass ich in einem KTW genauso aufrecht stehen kann wie in einem RTW, allerdings sollte schon ein wenig "Arbeiten" am Patient möglich sein und das ist m.E. in einem Mercedes Hochlang absolut nicht erfüllt.


    Ciao
    Rettungshund

  • Wenn man die Kiste nicht gerade auf einem Sandienst als "RTW für Arme" einsetzt, ist das eigentlich fast egal.


    Einen Zugang legen, beatmen und einen AED aufkleben funktioniert auch im VW T5 (oder auch Transit) mit Hochdach hervorragend. :thumbup:

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  • Einen Zugang legen, beatmen und einen AED aufkleben funktioniert auch im VW T5 (oder auch Transit) mit Hochdach hervorragend. :thumbup:


    In einem VW T5 / Ford Transit mit Hochdach funktioniert das sicherlich. Ist zwar nicht sehr bequem, aber es geht.
    In einem Mercedes Hochlang - wie von Dir ursprünglich geschrieben - wird das dann zur Akrobatiknummer...


    Ciao
    Rettungshund

  • Ich habe lediglich geschrieben, dass er für das Alltagsgeschäft völlig ausreichend wäre. Den Ansatz im Krankentransport für alle möglichen Eventualitäten planen zu wollen, halte ich grundsätzlich für falsch, ist aber auch nur meine Meinung dazu. Ursprünglich ging es ja auch um den Ford Transit.


    Ein großer Fahrtec-Kofferaufbau ist auch nicht mehr bequem und viel zu klein, wenn man mit vier Leuten darin arbeiten soll, gleichzeitig Zugänge legt, den Patienten entkleiden muss und noch eine Intubation und Medikamente vorbereiten muss. Aber es geht irgendwie, weil man sich damit arrangiert hat.


    Ich finde die Mitarbeiterzufriedenheit viel wichtiger im Job, dazu gehören z.B. ein angemessenes Gehalt, angenehme Dienstzeitenregelungen, Urlaubspläne und ein vielfältiges Fortbildungsangebot. Das größere, tollere Auto ist da finde ich eher sekundär.


    LG TT

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  • Und wenn dann noch die Bezahlung und sonstige Sozialaspekte stimmen? Hier wird eher der Wehrmutstropfen zu finden sein.


    Warum sollte es hier schwieriger sein als bei den HiOrgs?

  • Das ist hier so eine deutsche Diskussion ;) ****** doch auf die Fahrzeuge, hauptsache das medizinische Equipment, die Aus- und Fortbildung sowie die Mitarbeiterzufreidenheit stimmt. Egal was man heute kauft, es wird schon besser und zuverlässiger als ein Tempo Matador o.ä. sein. Ich selbst arbeite in DK und die Jungs hier würden sich auch das ein oder andere Mal nettere Autos wünschen, aber das was wir haben tut es auch.
    Sicherlich ist ein Ford Transit echt nicht so der Knaller, aber so wie ich Falck kenne werden die beim Nachfolger, sofern sich die Fords nicht bewähren, VW oder MB kaufen.
    Unsere deutsche Materialschlacht ist doch wenig zielführend. Schaut man z.B. mal ins Rettungsdienstwunderland Schleswig-Holstein mit dem gleichzeitig härtesten RDG, kann man schon ins grübeln kommen.
    Top GSF-Koffer RTW, Super BMW X5 oder VW T5 Allrad 180PS NEF mit allem drum und dran. Landeseinheitliche GSG Schutzkleidung mit X-Einzelkleidungsstücken, tolle PAX-Rucksack Systeme usw. ABER: Rettet man damit Leben oder anders gesagt, hängt der medizinische Behandlungserfolg von diesen Dingen ab?
    Meiner bescheidenen Meinung nach NEIN, denn solange mit diesen Hightech-Einsatzfahrzeugen immernoch RettAss durchs Land fahren die nicht mal den RR messen können, reichen auch Ford Transists ;)


    VG

  • Jetzt mal ernsthaft, es gibt so viele Ausnahmegenehmigungen, Genehmigte Trageversuche und sonstige Ausnahmen von dieser Norm, dass man wirklich wichtigere Themen hat, um die man sich Sorgen machen kann. Ich kenne z.B. eine Ausnahmegenehmigung, die bis heute in Kraft ist, nach der ein RD "reinweiß" tragen darf, ohne einen einzigen Quadratzentimeter Reflexmaterial... und ja, ich rede von weißer Hose, weißem Hemd und weißer Jacke. Keine Regel ohne Ausnahme!


    Hast du diese Info direkt von der zuständigen BG? oder lag dier dies in Schriftform vor? Oder ist das nur AG Meinung? Ich habe mich persönlich mit der UKB Wilhelmshafen und der BG Gemeindeunfallversicherunng Karlsruhe gesprochen. Hier gibt es kein wenn und aber! :grumble:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Erinnert mich an das Gespräch mit der leitenden Hygienefachkraft eines Krankenhauses heute, in dem ich gearbeitet habe. Sie behauptet, ihre Vorschriften entsprächen den Richtlinien des RKI. Meine Antwort: Es gibt in jedem Krankenhaus völlig unterschiedliche Hygienevorschriften, die aber alle laut Aussagen der Hygieniker den Richtlinien des RKI entsprechen. In einem Krankenhaus ist sogar auf der ITS die Blutentnahme aus dem ZVK verboten. Sagt angeblich das RKI. Ist natürlich Blödsinn...


    So ist es wahrscheinlich mit vielen anderen Vorschriften auch. Da wird gedreht und gebogen, wie man es gerade braucht. Und was wirklich stimmt, wissen die wenigsten.

  • In einem Krankenhaus ist sogar auf der ITS die Blutentnahme aus dem ZVK verboten


    Wobei die Blutentnahme aus einem arteriellen Zugang der aus einem ZVK vorzuziehen ist.
    Der ZVK entzündet sich leider leichter als ein arterieller Zugang. Jede Blutentnahme ist da eine potentielle Kontaminationsmöglichkeit.


    --> Sinnvoll ist es meiner Meinung nach schon den arteriellen Zugang dem ZVK bei der Blutentnahme vorzuziehen.
    Allerdings ist die Aussage, dass das RKI die Blutentnahme aus einem ZVK verbietet blanker Unsinn.

  • Die legen dann für die Blutentnahme neben dem ZVK noch eine Arterie (z.B. unkomplizierte Dickdarmteilresektion). Ich weigere mich jedes Mal, weil das in meinen Augen beim kreislauf- und respiratorisch stabilen Patienten keine Indikation ist. Ich sag' den Schwestern bei der Übergabe dann immer, daß die das Ding doch selber legen sollen, wenn sie es unbedingt haben wollen.
    Wie Du schon sagst, muß man natürlich besonders sorgfältig mit einem ZVK umgehen, das ist klar. Interessanterweise ist aber eine der Indikation für einen Cava-Katheter der schlechte Venenstatus. Das schließt häufige Blutentnahmen meiner Meinung mit ein. Ich habe während meiner ganzen Zeit als Arzt nur sehr wenige Katheterinfekte gesehen. Und kenne auch nur dieses eine Krankenhaus, was strikt die Blutentnahme via ZVK ablehnt. Ich als Patient würde denen was husten... ;)

  • Hast du diese Info direkt von der zuständigen BG? oder lag dier dies in Schriftform vor? Oder ist das nur AG Meinung? Ich habe mich persönlich mit der UKB Wilhelmshafen und der BG Gemeindeunfallversicherunng Karlsruhe gesprochen. Hier gibt es kein wenn und aber! :grumble:


    Ja, ein entsprechendes Schriftstück über den Trageversuch und dessen Genehmigung ist vorhanden.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Kenn ich auch :rolleyes:


    Ich kenn dafür auch private Anbieter die gut zahlen und ziemlich sozial gegenüber den MA eingestellt sind...

  • Ich kenn dafür auch private Anbieter die gut zahlen und ziemlich sozial gegenüber den MA eingestellt sind...


    ich auch. Das geht soweit das einen der Chef bei sich im Gästezimmer schlafen lässt weil man zu Hause Stress hat mit der Freundin

  • Ich nenne solche Beiträge zukünftig "geguttenbergte" Beiträge, weil die Anzahl und Inhalt der Zitate den eigenen Beitrag um mehr als Faktor vier übersteigen...


    :eyeroll: