Hamburg - Monopol für die Feuerwehr

  • Zitat

    G.A.R.D. hat seine eigene Leitzentrale und seine eigene Notrufnummer, um an die Notfalleinsätze zu kommen. Durch eigene Leitstellen kann allerdings die Situation entstehen, dass nicht der Rettungswagen zur Unglücksstelle fährt, der am nächsten dran ist, sondern der, der von der jeweiligen Leitstelle beordert wird.


    Zitat

    Alle Rettungseinsätze sollen von der Leitzentrale der Feuerwehr aus koordiniert werden.


    Naja finde ich ja dann schon nicht so schlimm wenn die Feuerwehr wurde Monopol wird.

  • Wenn ich mir den Text so durchlese könnte man meinen, es wäre besser nicht mehr nach Hamburg zu fahren, da man im Falle eines Unfalls/einer Erkrankung damit rechnen muss, dass sich am Einsatzort Rettungsdienstmitarbeiter um das Recht auf Behandlung prügeln.


    Aber wo kommt denn so eine Info her das G.A.R.D. eine eigene NOTRUFnummer hat? Oder ist das sogar wirklich so? Disponiert sich G. zu echten Notfällen selber?
    Ich bin verwirrt. Hamburger, klärt mich bitte auf!

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Sieht auf jeden Fall "irgendwie" so aus:


    Quelle: http://www.gard.org/leistungen/notfallrettung.html

  • :shok:


    Echt jetzt? Weiowei... das klingt für mich als Nicht-Hamburger irgendwie abenteuerlich.
    So als Außenstehender verstehe ich in diesem Fall doch die Bestrebungen nach Änderung des Rettungsdienstgesetzes.


    Oder gibts Argumente "Pro" Beibehaltung des status quo?

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  • GARD macht vor allem für Altenheime Notfallrettung (und KTW), und hat Verträge mit den Heimen.


    Angeblich sprechen sich die beiden LSt. auch anbei größeren Lagen oder Engpässen.



    Sent from my iPhone

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Gard hat unter der eigenen Nummer eine eigene Zentrale. Viele Altenheime, der Bereitschaftsdienst (wird ja auch durch GARD gefahren), Arztpraxen, Dialysepraxen und die ganzen Patienten haben entweder Verträge mit GARD oder sind so darauf getrimmt das sie nur noch diese Nummer anrufen. Selbst wenn man direkt neben einer Feuerwache wohnt wird das nicht abgegeben.


    Gerade bei den ganzen Einweisungen vom Bereitschaftsdienst ist viel zu holen. Da kann man man eben nen RTW hinschicken und auch abrechnen.


    Dann kommt es zu ganz skurrilen Situationen: GARD KTW kommt in Steilshoop an einer gestürzten Person vorbei. Feuerwehr ist schon alarmiert. Patient wird im KTW erstversorgt. RA vom BF-RTW schaut sich Patienten an und beschliesst das der KTW den Patienten ins 2000m entfernte Barmbeker KH fahren kann. Nach Rückmeldung bei der GARD Leitstelle wird nachgefragt ob die Feuerwehr begleitet. Als das verneint wird einem die Weiterfahrt untersagt und man bekommt einen RTW aus Bergedorf mit Sonderrechten geschickt, muss den Patienten auf der Strasse umsteigen lassen und der RTW fährt ihn mit Alarm ins Krankenhaus...

  • Für solche Doppelstrukturen zum Nachteil des Patienten kann es keine Entschuldigung geben. Unterschiedliche Notrufnummern und Streit, wer den Patienten mitnimmt? Das klingt nach Bananenrepublik! Solch unglaubliche Mißstände müssten sogar dann abgestellt werden, wenn das bedeuten würde, Hiorgs und Private ganz aus dem Rettungsdienst zu schmeißen. Wieso kann der Private nicht ganz normal über die Leitstelle disponiert werden?

  • Wenn ich mir den Text so durchlese könnte man meinen, es wäre besser nicht mehr nach Hamburg zu fahren, da man im Falle eines Unfalls/einer Erkrankung damit rechnen muss, dass sich am Einsatzort Rettungsdienstmitarbeiter um das Recht auf Behandlung prügeln.


    Aber wo kommt denn so eine Info her das G.A.R.D. eine eigene NOTRUFnummer hat? Oder ist das sogar wirklich so? Disponiert sich G. zu echten Notfällen selber?
    Ich bin verwirrt. Hamburger, klärt mich bitte auf!


    Nun, sooo lang ist da aber noch gar nicht her, dass das auch im restlichen Deutschland noch gängige Praxis war. Anderswo hat sich das dann eben auch anders geregelt, wie z.B. in München. Auch hier hat die Feuerwehr ja trotzdem noch die Zügel in der Hand behalten.


  • Nun, sooo lang ist da aber noch gar nicht her, dass das auch im restlichen Deutschland noch gängige Praxis war.

    Sorry, aber galten diese Zustände nicht sogar in den letzten Lokalfürstentümern Oberbayerns (zum Glück) als überwunden? (Und zwar zumindest offiziell schon seit geraumer Zeit!) Und nun sind sie hier sozusagen neu eingeführt worden. Das hat für mich schon eine besondere Qualität.

  • der Grund warum es so ist wie es ist wurde ja schon im Artikel angeschnitten. Es geht ums Geld. Wenn über die Feuerwehr disponiert wird bekommt man wahrscheinlich nicht mehr auf die Anzahl der RTW-Einsätze die man jetzt hat. Dann fährt der Bergedorfer RTW nicht mehr nach Wandsbek sondern nur noch im Bereich Bergedorf...

  • Zugegeben, ich bin erstaunt. Ich hätte nicht gedacht, das "sich selber zu Notfällen disponieren" überhaupt möglich/legitim ist.

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  • es gab Anfang der 90er einen privaten Rettungsdienst in Bergedorf. Der hatte eine Konzession für mehrere RTWs. die wurden in den 90er (wurde kurz im Bericht erwähnt) vom GARD Vorgänger aufgekauft bzw von innen heraus übernommen. Dann wurde die Firma umbenannt in GARD bzw es wurde auf der Basis der Bergedorfer Firma vergrößert und ausgebaut. Woher das Geld jahrelang kam (Europas größte Rettungswache, über 100Ktws in HH, Übernahmen im gesamten Bundesgebiet (Promedica z.B.) usw) wissen wir ja nun. Die Wache gibt es glaub ich noch immer (Hamburg Lohbrügge)


    Die ganze Aktion zielt nur auf GARD. Die Feuerwehr hat kein Problem mit anderen Organisationen die sich beteiligen und sie unterstützen. Sie müssen sich nur an die eine Regel halten: Die BF bestimmt.

  • es gab Anfang der 90er einen privaten Rettungsdienst in Bergedorf. Der hatte eine Konzession für mehrere RTWs. die wurden in den 90er (wurde kurz im Bericht erwähnt) vom GARD Vorgänger aufgekauft bzw von innen heraus übernommen. Dann wurde die Firma umbenannt in GARD bzw es wurde auf der Basis der Bergedorfer Firma vergrößert und ausgebaut. Woher das Geld jahrelang kam (Europas größte Rettungswache, über 100Ktws in HH, Übernahmen im gesamten Bundesgebiet (Promedica z.B.) usw) wissen wir ja nun. Die Wache gibt es glaub ich noch immer (Hamburg Lohbrügge)


    Die ganze Aktion zielt nur auf GARD. Die Feuerwehr hat kein Problem mit anderen Organisationen die sich beteiligen und sie unterstützen. Sie müssen sich nur an die eine Regel halten: Die BF bestimmt.


    Ich nehme an, wenn man die GARD RTW in Zukunft genauso behandelt wie die BF RTW (bei Disponierung und Bezahlung), dann dürfte GARD auch keine Probleme damit haben.

  • Sie müssen sich nur an die eine Regel halten: Die BF bestimmt.


    Und so muss es auch sein! Denn BF = Stadt = Träger des Rettungsdienstes!
    Es geht mir ausgesprochen schwer runter, dass jemand unwidersprochen am zuständigen Rettungsdienstträger vorbei die europaeinheitliche 112 untergraben kann. :mauer: