Wenn der Audi-Vorstand klingelt

  • Zitat

    Ingolstadt (DK) Starke Leibschmerzen plagen den alten Mann aus dem Ingolstädter Piusviertel; unruhig windet er sich auf seinem Wohnzimmersessel. Notarzt Stephan Steger ist gerade in der kleinen Mietwohnung im 5. Stock eines dieser tristen Hochhäuser unweit des Audi-Werks eingetroffen. Schnell hat der erfahrene Mediziner die Lage im Griff, der Patient braucht vor allem Linderung. „Einmal Dipidolor, Thomas“, weist er den Rettungssanitäter an, der ihn zum Einsatz gefahren hat.


    Ingolstadt: Thomas Sigi arbeitet in seiner Freizeit ehrenamtlich als Rettungssanitäter – Ausgleich zur Tätigkeit als Manager - Lesen Sie mehr auf:
    http://www.donaukurier.de/loka…t599,2912762#plx830857594

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Löblich. Ich fand genau diese völlig andere Tätigkeit abseits des normalen Alltags auch immer bereichernd und teilweise erholsam.


    Mal sehen wer jetzt über die Qualität von ehrenamtlichem Personal meckert. Das fehlt eigentlich nach diesem Bericht.

  • Nunja, es juckt mich in den Fingern, aber die Diskussion ist geführt und muss ja nicht alle zwei Tage aufgenommen werden. Allerdings tut es nichts zur Sache, was der Ehrenamtliche im Hauptjob macht, das hier ist einfach nur gelungene PR.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Nunja, es juckt mich in den Fingern, aber die Diskussion ist geführt und muss ja nicht alle zwei Tage aufgenommen werden. Allerdings tut es nichts zur Sache, was der Ehrenamtliche im Hauptjob macht, das hier ist einfach nur gelungene PR.


    Doch, wenn das Thema mal ausnahmsweise nicht das Retter-Ego ist, sondern bürgerschaftliches Engagement, dann tut es ganz erheblich was zur Sache.


    J.

  • Ich finde diese PR super. Warum?
    Weil ich hoffe, dass gerade durch die Betonung auf den Hauptjob auch andere vielbeschäftigte Menschen ihre Einstellung zu ehrenamtlicher Tätigkeit überdenken.
    Getreu dem Motto "Was der kann, kann ich auch."


    Ich habe es in meinem Job auch lange für nicht möglich gehalten.
    Nun nehme ich mir die Zeit und investiere einen Teil meiner wenigen Freizeit auch wieder "zum Wohle der Menschheit". ;-)

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Warum gibt es Ehrenamt dann nur in sehr ausgewählten Bereichen? Freut mich für den Thomas, und es ist gute PR.


    Bin nur froh das wir kein Ehrenamt haben. Der Bürger kommt hier schon kaum damit klar wenn das DRK oder die Johanniter kommen. Egal ob man denen erklärt das die Kollegen dort fest angestellt und bezahlt arbeiten.


    Wenn sich Leute so einbringen ist doch super, ich kann mich dazu nicht (mehr) motivieren.

  • Maggus: Du siehst hier ausschliesslich den RD-Bereich - verfällst also in das Muster, was von Hiorg-Vorständen nahezu traditionell gepflegt wird.


    Dabei leisten ASB/DLRG/DRK/FF/JUH/MHD/THW erheblich mehr; kein gesellschaftliches Feld, wo hier nicht Dienstleistungen erbracht werden.
    Aber Altennachmittag und Seniorengymnastik, Kleiderkammer, Betreuungseinheit mit Küchenzug...sind halt nicht so gut vermarktbar, da fehlt der öffenlichkeitswirksame Blaulichtfaktor.
    Mir fehlt das Wissen, um das Ausmass von bürgerschaftlichem Engagement im Ausland beurteilen zu können.
    Gelegentlich verdrehe ich auch die Augen darüber, daß hierzulande nahezu alles über eine Vereinstätigkeit geregelt ist.
    Doch dann merke ich wieder, wie wertvoll es für unseren Staat ist, daß sich Menschen für irgendetwas zur Verfügung stellen.
    Das machen die freiwilligen Trainer im Fußballverein, die Theaterwerkststatt im Jugendknast, die zahllosen Selbsthilfegruppen für alle möglichen Erkrankungen und-und-und.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Wenn ich mich an meine Zeit in England erinnere, dann gab es dort jede Menge Ehrenamt. Klar, die sind keinen Rettungsdienst gefahren, waren aber durchaus in bereitschaftsähnlichen Gebilden organisiert. Ich war ja selber in einer Red-Cross-Society. Gesellschaften für und gegen etwas gab es im Überfluss und ich hatte den Eindruck, dass noch viel mehr als bei uns über die Schiene "Bürgerliches Engagement und Selbsthilfe" geregelt wird.

    We are the pilgrims, master; we shall go always a little further.