Artikel vom 22.05.2014 Hannoversche Allgemeine Zeitung
Laut eines Kioskbesitzers in Laatzen, Region Hannover, hat es trotz zweimaliger Notrufe mehr als 30 Minuten gedauert bis der erforderliche Notarzt eingetroffen ist. Die zuvor eingetroffene Besatzung eines Rettungswagens habe nicht helfen können, so der Vorwurf.
ZitatAlles anzeigenDer Betreiber des Ladens gibt an, zweimal den Notruf 112 angerufen zu haben. Dennoch habe es mehr als 30 Minuten gedauert, bis der erforderliche Notarzt eintraf.
Die für den Rettungsdienst im Umland Hannovers zuständige Region erklärte den Fall am Donnerstag damit, dass zunächst gar kein Notarzt, sondern nur ein Rettungswagen gerufen worden sei. "Die Disponenten in der Leitstelle können nur nach dem handeln, was am Telefon geschildert wird. Sie haben ja keine Kamera vor Ort", sagte Regionssprecherin Christina Kreutz. Innerhalb der vorgeschriebenen Zeit von 15 Minuten sei der Rettungswagen in Alt-Laatzen gewesen. Dessen Besatzung habe dann die ärztliche Hilfe gerufen, die ebenfalls innerhalb der normalen Zeit eintraf. Nach Informationen der Region wurden alle Fristen absolut eingehalten.
Den indirekten Vorwurf, er habe womöglich nicht den richtigen Notruf abgesetzt, weist der Ladeninhaber von sich. Der 67-Jährige sei nach dem Zusammenbruch kaum mehr ansprechbar gewesen. Das habe er der Leitstelle auch mitgeteilt und wörtlich auf den Verdacht eines Schlaganfalls hingewiesen. Wie sich erst später herausstellte, hatte der Mann einen Herzinfarkt. Als nach etwa 15 Minuten noch keine Hilfe da war, habe er erneut angerufen, so der Händler. Bei der Leitstelle habe man ihm erklärt, in Laatzen sei gerade kein Rettungswagen verfügbar, deshalb komme einer aus Pattensen. Dessen Besatzung habe dann nicht mehr tun können, als den 67-Jährigen auf einen Stuhl zu heben, Blutdruck zu messen - und den Notarzt zu rufen, so der Händler.
Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung
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