Baden-Württemberg: Keine Unterstützung durch Innenministerium bei Beschaffung von Baby-Notarztwagen


  • Nun, das läuft definitiv in vielen Bereichen so. Aber neben dem klitzekleinen Nachteil das der Inku nicht quer zur Fahrtichtung transportiert wird finde ich das Problem der Vorhaltung ein viel größeres. Dazu muss gesagt werden: In meinem Bereich gibt es 2 Universitätskliniken. Beide mit tollen Kinderkliniken die auch gerne und oft nach auswärts fahren, Notfallmäßig versteht sich. Nicht nur in der Stadt selber, sondern über die Landesgrenze hinaus. Und das sehe ich als Problem. Vorallem wenn es anderst geht.

  • Geht es jetzt zur Abwechslung mal gegen die DRF? Oder die Björn Staiger Stiftung? Ich hoffe nur gegen die Praxis von Werbern.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Geht es jetzt zur Abwechslung mal gegen die DRF? Oder die Björn Staiger Stiftung? Ich hoffe nur gegen die Praxis von Werbern.


    Mit Ausnahme von DLRG, DGzRS und THW habe ich im Laufe der Jahre Horden von Klinkenputzern erlebt.
    Diese hatten immer folgende Gemeinsamkeiten:
    - Pseudodienstkleidung
    - unwahre Angaben (grob fahrlässig oder vorsätzlich) zum allg. Aufgabenbereich und der Finanzierung dieser Aufgaben


    Ob diese Personen Wäscheklammern verkaufen, Zeitschriften-Abo's verkloppen oder sonstwas (bei mir "sehr" beliebt: Verkauf von Rettungsdecken für 5,--€ auf Parkplätzen von Einkaufscentren) ...
    es ist nach meinen Erfahrungen stets der gleiche Typus.


    Das eine Hiorg weben muß bzw. Fördermitglieder anwirbt, ist ja o.K.
    Schlimm ist aber die Vorgehensweise; konkret die Tatsache, daß sich die lokalen Geschäftsführungen überhaupt nicht darum scheren, daß hier mit peinlichsten bzw. lügenbehafteten Geschichten der Ruf beschädigt wird.


    Btt:
    In BaWü wird halt diesbezüglich (tot) gespart.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Warum wird denn dort ein Baby NAW vorgehalten? Schreibt es der Rettungsdienstbereichsplan vor? Ist es ein "Bonus" des DRK?


    Aus meiner Sicht so oder so ein Teil des unternehmerischen Risikos, welches man mit Betreiben eines solchen Fahrzeuges wissend eingegangen ist. Das Jammern nach Unterstützung bei der Beschaffung ist deswegen nicht nachvollziehbar.


    Vielleicht übernimmt man den hier: DRK Baby NAW Berlin Soviel Kilometer wird der ja nicht runter haben...


  • Raphael kennst du die Historie um diese Fahrzeuge sowie deren Finanzierung im Ländle?

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Manne: was ich weiss:
    die Björn-Steiger-Stiftung hat - ausgehend von BaWü - viele Innovationen auf den Weg gebracht, die heutzutage selbstverständlich sind.
    Das fing bei Notrufsäulen auf Land- und Bundesstrassen an und ging bei Notarztwagen (pro Bundesland ein NAW bei damals 11 Bundesländern) weiter.
    Auch der Einsatz von RTH wurde -dann durch die DRF- erheblich ausgebaut.


    Baby-NAW waren auch so eine Innovation.
    Zu einer Zeit, als Gebärende sich die Geburtsklinik nach dem Gebetbuch oder dem Lächeln des Beleggynäkologen aussuchten, waren die Komplikationen bei Neugeborenen, die in einem Haus ohne Kinderklinik mit Intensivmöglichkeit auf die Welt kamen, sehr viel höher.


    Ich persönlich habe noch Verlegungsfahrten mit KTW, darauf der Inkubator (natürlich ohne Monitoring) erlebt.
    Dann kamen die Baby-NAW - eine wirkliche Innovation.
    Die ersten Fzg. kamen wirklich durch Spendenaktionen - auch in meinem RD-Bereich - zustande.


    In der Folgezeit schrumpfte die Zahl von Kliniken mit ausschl. Belegärzten; ebenso kinderärztl. Abteilungen in Krankenhäusern
    Auch die Zahl von Geburten sank.
    Gestiegen war hingegen das Wissen schwangerer Paare bzgl. Risiken; im Zweifelsfall ging man lieber auf Nummer sicher.
    Was geblieben ist...nennt man Restrisiko.


    Es kann aber über 30 Jahre nach Indienststellung der ersten Baby-NAW nicht mehr von einer Pionierphase gesprochen werden.
    Diese Fzg. bzw. deren Standorte sind etabliert.
    Für mich ist es eine selbstverständliche politische Aufgabe/Verantwortung der Daseinsvorsorge.
    Ich kann nur böse grübeln, daß Rentner mehr wert sind - aber das sind schliesslich auch Wähler.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?


  • Raphael du hast mit allem recht. Aber was mich an dem Artikel stört ist die Unterstellung dass in Ba.Wü. das Land, explizit das Innenministerium, die Fahrzeuge ansonsten Finanzieren würde, was eben überhaupt nicht stimmt. Für sämtliche Baby NAWs die sich in Ba.Wü. bewegen gibt es meinem Kenntnisstand nach, überhaupt keine Bedarfsanalyse hinsichtlich der Anzahl und der Standorte. Diese werden nirgends im Landes- Rettungsdienstplan, im Gegensatz zu den Intensivmobilen sowie den RTH und ITH, benannt. Dies ist natürlich ein Versäumnis des Landesausschusses für den Rettungsdienst, in dem ja neben dem Ministerium, auch die Kostenträger sowie die Leistungserbringer und beratend auch die Notärzte sowie die Berufsfeuerwehren vertreten sind.
    Und sind wir doch mal ehrlich ein gehöriges Stück weit werden diese Baby NAWS auch als Eye- und Emotion Catcher von den HiOrgs verwendet. Mit Babys und Hunden kann man eben am meisten emotionalisieren im RD Gewerbe.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Kleines Beispiel, wie eine Baby-NAW-Beschaffung laufen kann:
    In einer Großstadt gibt es ein größeres Klinikum, das auch eine Frauenklinik betreibt. In dieser Stadt existiert auch eine große recht bekannte Kinderklinik, die Arzt und Fachpflegepersonal für den Baby-NAW stellt, der dort seit Jahrzehnten in Zusammenarbeit mit einer HiOrg betrieben wird. Weil sich aber das große Klinikum und die Kinderklinik nicht mögen, geht das Klinikum eine Kooperation mit einer Kinderklinik im Nachbarlandkreis ein, die (wie praktisch) mehr Fallzahlen für ihr Perinatalzentrum braucht. Leider gibt es im Landkreis der Kinderklinik keinen echten Baby-NAW, dort werden entsprechende Einsätze seit ewigen Zeiten komplikationslos mit dem normalen RTW gefahren. Weil man aber so ein Statussymbol haben möchte, sich aber weder Land noch Krankenkassen an der Finanzierung beteiligen, aktiviert man Kontakte zu einer wohltätigen Stiftung und bittet um Unterstützung (NEIN - es ist nicht die mit dem großen roten Stern). Nach einiger Zeit ist die Finanzierung gesichert, das Auto wird gekauft und soll in Kooperation mit einer kreisansässigen HiOrg betrieben werden. Mit Hilfe der Zeitungen wird der Baby-NAW der Bevölkerung als tolle neue Errungenschaft präsentiert und auch die Stiftung preist das Fahrzeug als Verbesserung für die Versorgung der kleinsten Mitbürger an. Dass der sogenannte "Baby-NAW" für Kindernotfälle im Kreisgebiet gar nicht zur Verfügung steht, sondern nur Verlegungen zwischen der Kinderklinik, einer Klinik mit Geburtshilfe im Landkreis und dem o.g. Klinikum fährt, ist allenfalls zwischen den Zeilen der jeweiligen Artikel herauszulesen.
    Die Besetzung des Baby-NAW erfolgt übrigens aus dem Regel-Rettungsdienst, im Einsatzfall wird dafür oftmals ein regulärer RTW stillgelegt.
    Nur gut, dass die Einsatzzahlen pro Monat durchschnittlich im einstelligen Bereich liegen. :pfeif:

  • Kommt mir irgendwie auch von Zuhause bekannt vor...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.