Zunächst mal folgender Hinweis:
Ich habe hier mal zwei Versionen der Presseberichterstattung zum selben Vorfall verlinkt. Weil es so "schön" ist.
Here we go:
Stormarner Tageblatt 04.06.2015
ZitatMit einem aggressiven Auftritt beginnt im Amtsgericht Ahrensburg der Prozess gegen eine 39-jährige Ärztin. Sie ist der Körperverletzung angeklagt. Schon auf dem Weg zum Gerichtssaal lichtet sie der Fotograf einer großen Boulevard-Tageszeitung ab. Mühsam verdeckt die Angeklagte ihr Gesicht mit einem Aktenordner.
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Der mutmaßlich Geschädigte war im Regionalexpress aus Lübeck eingeschlafen, den Zugbegleitern gelang es zunächst nicht, ihn aufzuwecken. In Bad Oldesloe wurde er zu einer Bank auf dem Bahnsteig gebracht. Er torkelte und musste gestützt werden. Dort soll ihn die Ärztin traktiert haben. „Er hat mich definitiv getreten“, sagt sie aus und: „Ich habe es nicht getan.“ Die Spuren seines Fußtritts seien auf ihrer Hose deutlich sichtbar gewesen. Sie habe ihm zunächst lediglich einen Klapps auf die Wange gegeben, damit er aufwache. „Er roch nach Alkohol und wusste nicht, wo er war.“ Dann sei sie als Schlampe beschimpft worden. Die Angeklagte habe lediglich ihr Bein angehoben, um sich vor weiteren Tritten in den Unterleib zu schützen, sagt der Anwalt der Ärztin.
Zwei Zeugen, die auf dem Nachbarbahnsteig auf den Zug nach Bad Segeberg warteten, schildern ihre Version. „Der junge Mann saß entspannt auf der Bank, da ging die Angeklagte plötzlich auf ihn los“, sagt eine Rechtsanwältin aus. Als er aufstand, habe die Angeklagte ihn zurück auf die Bank gezerrt, dann sei sie einen Schritt zurückgetreten, habe ihr Bein angezogen und mit einem Springerstiefel zugetreten. „Sie hat ihn dabei als asoziales Pack beschimpft, ich war fassungslos.“ Deshalb erstattete sie Anzeige. Fünf Männer hätten dabeigestanden, niemand griff ein.
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Der mutmaßlich Geschädigte will nicht als Zeuge erscheinen. „In der Vernehmung hat er ausgesagt, dass er kein Interesse an einer Strafverfolgung hat“, teilt Richter Paul Holtkamp mit. Auf diesen Zeugen könne er jedoch nicht verzichten.
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Version 2: BILD Hamburg 04.06.2015
ZitatZeugin Almut P. (42, Anwältin): „Ich hörte ein Klatschen. Dann ist sie einen Schritt zurück, hat ausgeholt, ist ihm mit ihren schweren Stiefeln in die Weichteile gesprungen und hat ihn als ,asoziales Pack‘ beschimpft. Der hatte nichts gemacht!“
Zeuge Ulrich K. (58, Sozialpädagoge): „Der Bahnbeamte drehte sich weg und war offensichtlich peinlich berührt. Das war alles ganz schlechtes Kino.“