Mensch vor Tier - Keine Rettung für Hunde? Feuerwehr wehrt sich gegen Vorwürfe

  • https://www.tagblatt.de/Home/n…rwuerfe-_arid,311029.html


    Zitat

    Dabei habe es auf der Trage noch Platz gegeben, und sie sei auf ihrer Seite des Gebäudes die letzte Verbliebene gewesen. „Ich durfte die Hunde schließlich nur deshalb mitnehmen, weil ich mich sonst nicht hätte retten lassen.“ Einem anderen Hundehalter sei es ähnlich ergangen. Lemper-Pychlaus Frage: „Warum verhält sich die Feuerwehr so stur?“


    Ich stelle mir gerade die Situation vor:
    Die Feurwehr ist gerade dabei Menschenleben zu retten und dann fangen Bürger an mit der Feuerwehr zu diskutieren, während sich andere Menschen in Lebensgefahr befinden.


    Eigentlich sollte man dann hinterher sagen:
    Entschuldigung, sie wollten noch andere Menschen retten. Das habe ich in dieser Stresssituation übersehen.


    Ich hoffe diese Einsicht liegt vor, sonst Zweifele ich ernsthaft an dem Verstand und der Sozialkompetenz meiner Mitmenschen.

  • Wenn man sich ansieht, welchen Stellenwert Hunde heute haben, ist das Verhalten nicht besonders verwunderlich.

  • Ich kann ja als Hundehalter die Sorge um die Fiffis verstehen, aber damit an die Presse zu gehen ist echt peinlich.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Mir erscheint es auch albern. Aber mir erscheint es genauso albern, was Menschen heute mit ihren Hunden machen. Deshalb wird es wahrscheinlich auch zahlreiche Leser geben, die das völlig okay finden.

  • Da kann ich nur zustimmen. Zahlreiche Luxushundezubehörgeschäfte (cooler: "Retail Stores") in meiner Umgebung belegen diese These. ;)

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  • Man kann die Reaktion der Frau verstehen. Hunde sind oftmals nicht nur Haustiere, sondern Familienmitglieder. Hinzu kommt die Ausnahme- und Stresssituation in der sich die Frau befand. Von daher ist es logisch dass sie ihre Tiere nicht zurück lassen wollte.


    Das der Feuerwehrmann zuerst die Frau retten wollte ist natürlich auch nachvollziehbar. Von daher großes Gerede und Geschreibe über letztendlich eine normale Situation ohne dramatische Auswirkungen.


    Und man sollte nicht vergessen, dass es auch Leute gibt, die was Sinnvolles mit ihren Zweibeinern machen ohne Schickimicki und auch deswegen eine sehr enge Beziehung zu ihren Vierbeinern haben. Von daher ja, ich kann die Reaktion der Frau nachvollziehen. :-)

  • Als Hundehalter, der kein Schickimicki mit dem Tier macht, sondern ihn als Familienmitglied betrachtet: Mal wieder ein typisches Kommunikationsproblem, vielleicht aus einer verbesserungsfähigen inneren Haltung des Rettenden heraus. Wenn es tatsächlich ein Nutzlastproblem war (was ich nicht beurteilen kann, schon weil da nicht steht, um was für Hunde es geht), wäre es vielleicht eine Möglichkeit gewesen, genau das der Dame mitzuteilen, ihr zu versichern, dass die Tiere gerettet werden, und evtl. wäre der Konflikt gelöst gewesen (so die Theorie des zitierten Feuerwehrhäuptlings in der Meldung; wie man einen ggf. nervösen Hund ohne Frauchen in den Drehleiterkorb bekommt, ist womöglich eine andere Frage).

  • sondern ihn als Familienmitglied betrachtet


    Ich glaube, da geht es schon los mit der unterschiedlichen Wahrnehmung. Früher war ein Hund der Hund der Familie. So wie das Auto das Auto der Familie war. Heute ist er Familienmitglied. Und Nicht-Hundebeitzer tun sich natürlich mit dieser Entwicklung etwas schwer. Da schließe ich mich mit ein.

  • Ich glaube, da geht es schon los mit der unterschiedlichen Wahrnehmung. Früher war ein Hund der Hund der Familie. So wie das Auto das Auto der Familie war. Heute ist er Familienmitglied. Und Nicht-Hundebeitzer tun sich natürlich mit dieser Entwicklung etwas schwer. Da schließe ich mich mit ein.


    Wieso? Mein Auto ist auch ein Familienmitglied. Ein sehr menschliches sogar: Es raucht, es säuft, und manchmal bummst es auch.

  • Wieso? Mein Auto ist auch ein Familienmitglied. Ein sehr menschliches sogar: Es raucht, es säuft, und manchmal bummst es auch.


    Muss Dein Familienauto dann auch Unterhalt zahlen, wenn plötzlich ein kleiner Smart vor der Tür steht?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich glaube, da geht es schon los mit der unterschiedlichen Wahrnehmung. Früher war ein Hund der Hund der Familie. So wie das Auto das Auto der Familie war. Heute ist er Familienmitglied. Und Nicht-Hundebeitzer tun sich natürlich mit dieser Entwicklung etwas schwer. Da schließe ich mich mit ein.


    Das liegt aber auch daran, dass sich der Anschaffungsgrund von Hunden geändert hat. Ganz früher haben auch mehr Leute auf dem Land gelebt, wo der Hund Haus und Hof zu bewachen hatte, Tiere zusammen halten sollte, usw. Es waren im weitesten Sinne reine Nutztiere.


    Ich werde in 1 1/2 Wochen ebenfalls Hundepapa und wir holen uns das Tier ganz bewusst als Familienmitglied. Die ganze Situation da bei dem Feuer ist mir eigentlich total egal. Mit so was geht man nicht an die Presse, sondern direkt zur Feuerwehr und redet mal mit den Leuten.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Das dürfte ohne - strafbaren - Verstoß gegen § 7 ESchG kaum möglich sein.


    Nicht alles was juristisch verboten ist, ist molekularbiologisch sinnvoll möglich.
    ;-)

  • Wäre der Hund nicht schneller gewesen, wäre ich jetzt dein Papa :-D

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Man möge es mir Verzeihen, aber ich muss mich an dieser Stelle mal über den Namen des Einsatzleiters "Mozer" freuen. :herz:

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!