300 Kilo-Patient

  • Ohne das rechtfertigen oder verteidigen zu wollen. Ich vermisse bei solchen Meldungen die Angaben über die Größe des Patienten. Ich habe inzwischen eine wachsenden Anzahl Bekannte die mit offenen Hecktüren transportiert werden müssten, weil sie zu lang für die Trage sind.


    Auch ein Fahrgast in der Straßenbahn neulich, der durchaus näher an den 200kg KG als an 100 kg KG war, musste beim aussteigen den Kopf einziehen. Die Menschen werden in alle Richtungen größer.

  • Wie groß soll denn der Patient sein, damit er mit über 300kilo ein gesundes KG hat?


    :-D

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Bislang musste ich überwiegend auf Schwerlastautos zurückgreifen, weil die Leute klein und schwer und damit zu breit für die Trage waren. Ein Teil dieser Leute hätten mit 1,90m den sofortigen Transport genießen dürfen, statt 1-5 Stunden zu warten.
    Das Problem der übergroßen (im Sinne von zu lang) Patienten hat man ja schon fast täglich, da hilft dann nur Kopfteil verlängern, wo möglich und/oder Beine anziehen.

    "Alle Menschen müssen sterben", meinte Boileau einst am Hofe Ludwigs XIV.
    Als der Sonnenkönig ihn darauf scharf ansah, korrigierte sich
    Boileau sofort: "Fast alle Menschen, Sire, fast alle!"

  • Sasquatch (Bigfoot)? :scare3:

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich fürchte daher, dass man mit dem Erlernen, das zweite Stück Kuchen abzulehnen, vielleicht ein insbesondere optisch störendes oder leichtgradiges Übergewicht in den Griff bekommt, die Situation aber bei Massen von 200 kg aufwärts sich regelmäßig komplexer darstellt.


    Ich verweise auf eine Übersicht der gängigen und etablierten psychiatrischen Diagnosen zum Thema Essstörung:
    http://www.icd-code.de/icd/code/F50.-.html


    Die Binge-Eating-Disorder kann man da auch noch darunter subsumieren. Eine Patientin in der Psychosomatik erklärte uns im Kurs, dass das Essen ihr ein Gefühl von Geborgenheit und Liebe gibt, da sie es mit den Verhaltensmustern ihrer Kindheit assoziert...


    Abhängigkeiten von Substanzen (z.B. Heroin, Alkohol) führen zu schweren somatischen und manchmal gar lebensbedrohlichen Entzugserscheinungen. Davon kann man bei einer Binge-Eating-Disorder nicht sprechen.


    Mit einer psychiatrischen Störung, wie den Wahnvorstellungen bei z.B. einer Schizophrenie, sind diese Störungen auch nicht wirklich vergleichbar.


    Schlussendlich kann man den Patienten nur darauf konditionieren Verantwortung für sein Leben zu übernehmen.


    Zitat

    „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. ‚Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!‘ ist also der Wahlspruch der Aufklärung.


    Das wusste schon Kant.


    Man muss halt behutsam vorgehen und ggf. additiv Psychopharmaka verwenden. Der Kern bleibt aber die Eigenverantwortung des Einzelnen.


    Wenn es im Kopf nicht klick macht, dann ist jede Form der Suchttherapie im Ergebnis vergebene Lebensmühe.

  • Ich verweise auf eine Übersicht der gängigen und etablierten psychiatrischen Diagnosen zum Thema Essstörung:
    http://www.icd-code.de/icd/code/F50.-.html


    Die Binge-Eating-Disorder kann man da auch noch darunter subsumieren. Eine Patientin in der Psychosomatik erklärte uns im Kurs, dass das Essen ihr ein Gefühl von Geborgenheit und Liebe gibt, da sie es mit den Verhaltensmustern ihrer Kindheit assoziert...


    Abhängigkeiten von Substanzen (z.B. Heroin, Alkohol) führen zu schweren somatischen und manchmal gar lebensbedrohlichen Entzugserscheinungen. Davon kann man bei einer Binge-Eating-Disorder nicht sprechen.


    Ich will Dir - schon wegen mangelnder Fachkunde - keineswegs widersprechen, würde aber doch meinen, dass neben den körperlichen Entzugserscheinungen die psychische Abhängigkeit (und möglicherweise die Ursachen für die Sucht ...) nicht unterschätzt werden darf. Sonst wäre sowohl die Drogentherapie vermutlich deutlich einfacher zu handeln als auch das Problem des "trockenen" Alkoholikers nicht gegeben, sich lebenslang vom Alkohol fernhalten zu sollen/müssen.


    Man muss halt behutsam vorgehen und ggf. additiv Psychopharmaka verwenden. Der Kern bleibt aber die Eigenverantwortung des Einzelnen.


    Wenn es im Kopf nicht klick macht, dann ist jede Form der Suchttherapie im Ergebnis vergebene Lebensmühe.


    Fraglos. Ein wichtiger Punkt.


    -thh

  • Sonst wäre sowohl die Drogentherapie vermutlich deutlich einfacher zu handeln als auch das Problem des "trockenen" Alkoholikers nicht gegeben, sich lebenslang vom Alkohol fernhalten zu sollen/müssen.


    Es ist halt extrem schwierig den Kranken "lohnende" Handlungsalternativen zu bieten.
    Wenn ein zahnloser, kachektischer, arbeitsloser Heroinsüchtiger ohne Schulabschluss erzählt: "Heroin, das ist einfach super. Da fühle ich mich, warm, geborgen und geliebt, so wie im Mutterleib.", kann man sich schon die Frage stellen, wie einfach es wird ihm "lohnende" und vorallem realistische Alternativen für seinen weiteren Lebensweg zu präsentieren.
    Anerkennung, Liebe und Wertschätzung kann man nicht rezeptieren. Das stimmt. Das ist sicherlich komplexer.