Hamburg: Verband der Ersatzkassen kritisiert "Wildwuchs" und fordert eine Notfallversorgung aus einem Guss

  • Angesichts der anstehenden Novellierung des Rettungsdienstgesetzes für Hamburg hat der Verband der Ersatzkassen (vdek) in Hamburg in seiner aktuellen Ausgabe des "ersatzkasse report." die Situation im Hamburger Rettungsdienst als "Wildwuchs" bezeichnet und ein umfangreiches Maßnahmenpaket gefordert. Neben der Feuerwehr mit ihrer Leitstelle disponieren auch Hilfsorganisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund und das Deutsche Rote Kreuz sowie der private Anbieter G.A.R.D. ihre Einsätze selbst - dies müsse unter anderem auf den Prüfstand. Künftig solle es nach Ansicht des vdek nur noch eine Leitstelle für Hamburg, angesiedelt bei der Feuerwehr, geben, um ein unkoordiniertes Nebeneinander zu vermeiden.


    Im Sinne der Versicherten gelte es zudem, die Qualität der Versorgung zu erhöhen, ohne dabei die Wirtschaftlichkeit aus den Augen zu verlieren. Auch soll die Novellierung genutzt werden, um klare Hilfsfristen festzulegen. Außerdem sollte geregelt werden, wie die Einhaltung der Fristen gewährleistet wird. Ob die Vorgaben umgesetzt werden, sollte dauerhaft erhoben und einsehbar dokumentiert werden. Die Innenbehörde sollte auf Basis eines Bedarfsplans unter anderem festlegen, wie viele Rettungsfahrzeuge pro Wache erforderlich sind und zu welchen Zeiten sie vorgehalten werden. In dem Plan sollte außerdem dokumentiert werden, wie viele Standorte für Notarztwagen sowie für Luft- und Wasserrettungsfahrzeuge benötigt werden. Rettungsmittel, die nicht im Plan aufgeführt sind, sollten nicht am Rettungsdienst teilnehmen dürfen.

  • Oh, interessant.
    Nachdem wir hier lange einen gefühlten Stillstand hatten, scheint durch, dass etwas passiert.
    Wir rechnen Ende des Jahres / Anfang nächsten Jahres mit dem neuen RDG. Grade vor dem Hintergrund, dass das Schutzziel in Hamburg unterdurchschnittlich oft erreicht wird, bleibt das spannend...

  • Man möge mich korrigieren, aber zu meiner Zeit in dem Bereich war es so:


    BF-Leitstelle fragt 112 ab und disponiert BF und einige zusätzliche Rettungsmittel von HiOrgs und Bundeswehr.
    GARD hat eine Konzession für Notfallrettung in Hamburg und darf daher ihre Nummer als Notfallnummer propagieren und in Absprache mit der BF-Leitstelle auch eigene Fahrzeuge zu durch die GARD-Leitstelle abgefragten Einsätzen disponieren.


    Es gibt dann noch einige andere fünfstellige Nummern, die zu einer Leistelle der HiOrgs und privaten Anbietern führen und rein für die Krankenbeförderung genutzt werden.

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Man möge mich korrigieren, aber zu meiner Zeit in dem Bereich war es so:


    BF-Leitstelle fragt 112 ab und disponiert BF und einige zusätzliche Rettungsmittel von HiOrgs und Bundeswehr.
    GARD hat eine Konzession für Notfallrettung in Hamburg und darf daher ihre Nummer als Notfallnummer propagieren und in Absprache mit der BF-Leitstelle auch eigene Fahrzeuge zu durch die GARD-Leitstelle abgefragten Einsätzen disponieren.


    Es gibt dann noch einige andere fünfstellige Nummern , die zu einer Leistelle der HiOrgs und privaten Anbietern führen und rein für die Krankenbeförderung genutzt werden.


    Diese anderen Nummern (Die der Hiorgs) gibt es auch noch, Notfalleinsätze die darüber reinkommen, und innerhalb der Hilfsfrist abgearbeitet werden können (solange man nicht an einer Wache der BF vorbeifährt), werden direkt selber Disponiert.

  • So gesehen ist der angeprangerte Wildwuchs also nach wie vor real und die Forderung, dies durch einen vernünftigen Bedarfsplan und in einer Leitstelle für die Notfallrettung zu bündeln durchaus berechtigt.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • So gesehen ist der angeprangerte Wildwuchs also nach wie vor real und die Forderung, dies durch einen vernünftigen Bedarfsplan und in einer Leitstelle für die Notfallrettung zu bündeln durchaus berechtigt.


    Ich kann nur für DRK, JUH & MHD sprechen, diese befinden sich ja mit bei der Feuerwehr, und diese nimmt direkten Einfluss im täglichen Dienst.
    Wie das mit dem ASB und Gard ausschaut, kann ich leider nicht sagen.


    Sicherlich machen die Hiorgs und Gard vieles alleine, aber von Wildwuchs würde ich hier nicht sprechen.
    Eine gemeinsame Leitstelle für alle wäre aber denoch eine Interessante Sache.

    Einmal editiert, zuletzt von FreshyHH ()

  • Eine gemeinsame Leitstelle für alle wäre aber denoch eine Interessante Sache.

    Der Frust über unterschiedliche Arbeitsbedingungen und Entlohung im gleichen Raum später sicher auch... :popcorn: [/Gedankenfurz]

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich glaube eher, dass die Nummer deutlich anders ausgehen würde, falls man diese Forderung erfüllen würde. Allerdings glaube ich noch eher, dass sich nur sehr wenig ändert.


    Also, wenn wir hier schon bei Kaffeesatzleserei sind.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!