"Beförderungspfleger"

  • Ich weiß schon, warum ich noch nie in Bielefeld war...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • ATL ... auch wenn nur in Abwandlung von Juchli führen dazu das ich eine Dartscheibe benötige. Ansonsten auch im Bereich der RTW und NEF ist Juchli zuhause genauso wie auf der Intensiv, also Tobias Sambale wie wäre es mit Pflegediagnosen für Notfallsanitäter? Nur sowohl auf dem RTW als auch auf dem KTW muss ich mir in der Regel nur Gedanken um maximal 3 - 4 Stunden machen und das ist eher das Maximum, also brauch ich die Pflegediagnosen zumindest nicht wirklich. Nagut jeder GuK - Lehrer wird mich jagen, aber das ist der Vorteil des Rettungs und Krankentransportes.
    Aber ansonsten habe ich primär nichts gegen einen mehr pflegerisch Ausgebildeten (ich weiss nicht wie er heißen soll) auf den KTW's nur hätte man dort das gleiche Problem wie in der Pflege, dass man jeden dahin schicken würde egal wie sehr er ungeeignet ist.

  • Ist das (Erkennen einer Zustandsverschlechterung und Einleitung von überbrückenden Notfallmaßnahmen) nicht eine Aufgabe, die - klinisch wie präklinisch - von der Pflege geleistet werden müsste?


    Von einer dreijährig ausgebildeten Pflegekraft ja. Aber ich glaube nicht, dass hier auch nur ansatzweise jemand vor, angesichts der Marktsituation den Rettungssanitäter i Krankentransport zugunstenlasten eines Gesundheits-und Krankenpflegers abzuschaffen. Das wäre ja lustig, wenn KTWs durch dreijährig ausgebildetes Personal besetzt werden, und RTWs durch zweijährig Ausgebildete...
    Und die Aufgabe des Krankenpflegehelfers ist es, eine Befundverwschlechterung sofort weiterzugeben und bei Bedarf Maßnahmen des BLS durchzuführen.

  • Jetzt müsste man sich streiten, was fachlich bedeutet.


    Da braucht man sich nicht streiten. Aus dem Kontext kann damit nur eine medizinisch-fachliche Betreuung gemeint sein. Und genau die bringt der RS mit - im Gegensatz zum KPH

  • Da braucht man sich nicht streiten. Aus dem Kontext kann damit nur eine medizinisch-fachliche Betreuung gemeint sein. Und genau die bringt der RS mit - im Gegensatz zum KPH

    Da steht nun mal nicht medizinisch-fachlich. Sondern fachlich. Wenn die RDGs der Länder einen KPH zulassen würden, dann würde das ebenfalls im Rahmen dieser Vorschrift erfüllt sein. Aus dem Kontext lese ich da:
    Rettungstransport = Zustand der eine Intervention erforderlich macht oder machen könnte
    Krankentransport = Fachliche Betreuung oder Einrichtungen des Fahrzeuges nötig



    Außerdem: Wie kommst Du denn auf einen KPH? Der ist ja nun hier nicht gemeint...


    Ich erwarte von einer KTW-Besatzung übrigens nicht mehr als einen soliden BLS. Egal, wer da mitfährt...

    Einmal editiert, zuletzt von Tobias Sambale ()

  • Da steht nun mal nicht medizinisch-fachlich. Sondern fachlich. Wenn die RDGs der Länder einen KPH zulassen würden, dann würde das ebenfalls im Rahmen dieser Vorschrift erfüllt sein. Aus dem Kontext lese ich da:
    Rettungstransport = Zustand der eine Intervention erforderlich macht oder machen könnte
    Krankentransport = Fachliche Betreuung oder Einrichtungen des Fahrzeuges nötig


    Naja, was ist das Ziel der Betreuung? Ein bequemes Liegen kann es nicht sein, da dann jegliche Indikationen von Liegend-Krankentaxis überflüssig wären. Gewaschen und/oder anderweitig gepflegt muss der Patient auch nicht auf den meist kurzen Fahrstrecken. Also bleibt in meinen Augen nur die Überwachung des Gesundheitszustandes.
    Und die Einrichtung des Fahrzeugs betreffend kann ja letztendlich auch nicht die Trage (s.o.) gemeint sein, sondern Sauerstoff, Absaugung etc. - auch alles Dinge. mit denen sich der RettSan besser auskennt.



    Zitat

    Außerdem: Wie kommst Du denn auf einen KPH? Der ist ja nun hier nicht gemeint...

    Wen meinst Du dann aus der Pflege? Wie ich ober schon schrieb: Die GuK-Pflege wird's nicht machen, und das kann sich auch keiner leisten...


    Zitat

    Ich erwarte von einer KTW-Besatzung übrigens nicht mehr als einen soliden BLS. Egal, wer da mitfährt...


    ich schon. Ich erwarte nämlich einen der momentanen Situation des Patienten angepasste Transportart des Patienten und eine grobe Einschätzung des Gesundheitszustandes inkl. der ggf. folgerichtigen Nachforderung von Rettungsmitteln. Deswegen bekommen KTW-Besatzungen eine Übergabe. Wenn wirklich nur BLS nötig wäre, würde ein Taxi reichen. BLS ist wahrscheinlich schneller beigebracht, als die Vorbereitung zur Ortskundeprüfung dauert.

  • Naja, was ist das Ziel der Betreuung? Ein bequemes Liegen kann es nicht sein, da dann jegliche Indikationen von Liegend-Krankentaxis überflüssig wären. Gewaschen und/oder anderweitig gepflegt muss der Patient auch nicht auf den meist kurzen Fahrstrecken. Also bleibt in meinen Augen nur die Überwachung des Gesundheitszustandes.
    Und die Einrichtung des Fahrzeugs betreffend kann ja letztendlich auch nicht die Trage (s.o.) gemeint sein, sondern Sauerstoff, Absaugung etc. - auch alles Dinge. mit denen sich der RettSan besser auskennt.


    Nunja, so ein Patient hat ja neben seinen Vitalparametern auch noch psychosoziale Bedürfnisse. Und den Umgang mit Sauerstoff, Absaugung und nem AED kann man trainieren. (Soviel mehr bietet ein KTW ja auch nicht...)

    Zitat

    Wen meinst Du dann aus der Pflege? Wie ich ober schon schrieb: Die GuK-Pflege wird's nicht machen, und das kann sich auch keiner leisten...

    Mein Gedanke war ein extra ausgebildeter "Transportsanitäter". So zum Beispiel könnte man sich für diesen Kollegen eine halbjährige Ausbildung vorstellen. Dies könnte man als Basis einer Stufenausbildung ansehen. Mit einem weiteren halben Jahr Ausbildung könnte eine RTW-Freigabe erworben werden. Sozusagen ein ausbildungstechnisch aufgewerteter Rettungssanitäter. Dies würde eine hohe berufliche Durchlässigkeit bei gleichzeitiger Trennung zwischen Krankentransport und Notfallgeschäft ermöglichen.



    Zitat

    ich schon. Ich erwarte nämlich einen der momentanen Situation des Patienten angepasste Transportart des Patienten und eine grobe Einschätzung des Gesundheitszustandes inkl. der ggf. folgerichtigen Nachforderung von Rettungsmitteln. Deswegen bekommen KTW-Besatzungen eine Übergabe. Wenn wirklich nur BLS nötig wäre, würde ein Taxi reichen. BLS ist wahrscheinlich schneller beigebracht, als die Vorbereitung zur Ortskundeprüfung dauert.


    Auch das kann man in einer Ausbildung vermitteln. Es stellt nur eben einen geringeren Anteil an der tatsächlichen täglichen Arbeitspraxis dar, als es eine gute Betreuung und ein professionelles Selbstverständnis dar.
    Nenn mir doch bitte ein Beispiel, welches deine These stützt, welches nicht durch einen soliden Algorithmus und ein entsprechendes Training innerhalb einer nicht-vordergründig-rettungsmedizinischen Ausbildung bewältigt werden könnte.

  • ATL ... auch wenn nur in Abwandlung von Juchli führen dazu das ich eine Dartscheibe benötige.


    Wird nur damit ermöglicht daß sich Deine ATL "...sich als Mann fühlen..." erfüllt?
    :-D

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Wird nur damit ermöglicht daß sich Deine ATL "...sich als Mann fühlen..." erfüllt?
    :-D


    Schweden! Tolles Land... :playboy:

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Nunja, so ein Patient hat ja neben seinen Vitalparametern auch noch psychosoziale Bedürfnisse. Und den Umgang mit Sauerstoff, Absaugung und nem AED kann man trainieren. (Soviel mehr bietet ein KTW ja auch nicht...)


    Wäre es da nicht besser, dem Rettungssanitäter etwas Grundpsychologie mit auf dem Weg zu geben - zwei Unterrichtseinheiten zum Beispiel? Mehr gibt's für KPH auch nicht...


    Zitat


    Auch das kann man in einer Ausbildung vermitteln. Es stellt nur eben einen geringeren Anteil an der tatsächlichen täglichen Arbeitspraxis dar, als es eine gute Betreuung und ein professionelles Selbstverständnis dar.


    Ich finde, der richtige Transport und die richtige Lagerung sind ein enorm wichtiger Punkt bei einem Krankentransport. Und die richtige Betreuung und ein professionelles Selbstverständnis erwarte ich einfach von jedem, der irgendwo für Geld - oder Gottes Lohn arbeitet.

    Zitat


    Zitat

    Nenn mir doch bitte ein Beispiel, welches deine These stützt, welches nicht durch einen soliden Algorithmus und ein entsprechendes Training innerhalb einer nicht-vordergründig-rettungsmedizinischen Ausbildung bewältigt werden könnte.


    Mit der Argumentation könntest Du auch jeden Andersausgebildeten ohne Sozialphobie einstellen. Es gibt nur wenige Jobs im Hilfsjobbereich, die man nicht durch eine vernünftige Anleitung erlernen könnte.


    Ich sehe keinen Grund, warum der RettSan keinen Krankentransport effizient durchführen kann und warum man noch eine weitereberufliche Ausbildung etablieren muss.


    Man hätte dann Taxifahrer, Rettungshelfer, Rettungssanitäter, Rettungsassistenten, Notfallsanitäter und letzte sogar noch in der Kombi mit (Fach-)Krankenpflege . Und alle Transportieren mehr oder weniger aufwendige Patienten von A nach B. Ich bin da eher für einfache Lösungen.

  • Nein, aber das liegt nicht daran, dass die eingesetzten Kräfte nicht richtig ausgebildet sind, sondern dass sie in der Regel a) nicht die angemessene Wertschätzung seitens aller anderen (Berufs-)Gruppen (Patienten, Ärzte, Krankenpflegepersonal und Angehörige) erhalten und b) unter anderem deswegen ihren Job nicht richtig machen.


    Du hast es oben schon richtig gesagt: Man braucht ein professionelles Selbstverständnis.
    Und dazu gehört

    • professionelles Auftreten (inkl. ordentlicher BeKleidung)
    • bei der Übernahme eines Patienten eine adäquate Übergabe einfordern
    • Patienten und Angehörige ordentlich zu begrüßen und sich vorzustellen
    • Kommunikation mit dem Patienten. Vorabinfo beim Umlagern
    • Maßnahmen zügig und sicher durchzuführen, zum Beispiel beim Umlagern. (Unter den Schultern fassen und rüberziehen ist ein absolutes No-Go!)
    • usw. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen


    Das alles schafft man aber nicht mit einer anderen Ausbildung, sondern hängt auch stark von der Eignung des eingesetzten Personals ab.
    Wenn man stolz ist auf das, was man macht und wofür man im Übrigen ja auch Geld bekommt, dann erledigt man seine Aufgabe ganz anders als wenn man nur darauf warten, bis das "H" im Hörer erscheint und jedes "C" als Störung empfunden wird.


    Das gilt übrigens für ganze viele Berufsgruppen, auch und gerade im Gesundheitssystem. Oftmals tummeln sich da doch Leute, die eher zufällig oder wegen der Krisenfestigkeit hier gelandet sind und die eigentlich keinen Patientenkontakt haben sollten, aber ich schweife ab...

  • Schaue ich mir nun die Ausbibildungsordnung für Rettungssanitäter aus z.B. Niedersachsen an, wird dem hauptsächlich mit dem Ausbildungsziel 5 im Umfang von 10 Unterrichtsstunden Rechnung getragen. Das ist marginal und bildet kaum das im Krankentransport benötigte Anforderungsprofil ab. Von der Entwicklung einer grundsätzlichen Haltung gegenüber Patienten und Angehörigen kann hier nicht im entferntesten die Rede sein.


    Logisch. Der Rettungssanitäter ist m.W. - historisch - die erste formalisierte Ausbildung im Bereich der Notfallmedizin. Darauf waren und sind die Ausbildungsvorgaben abgestellt, gerade in Niedersachsen, wo noch recht lange RettSan auch alleine als Verantwortlicher in der Notfallrettung eingesetzt waren. Dementsprechend spielen pflegerissche Tätigkeiten im weiteren Sinne keine besondere Rolle.


    Nachdem sich der Tätigkeitsschwerpunkt aber von der Notfallrettung zunehmend auf den Krankentransport verschiebt, halte ich es für durchaus sinnvoll, das zu hinterfragen. Wer ausschließlich - oder weit überwiegend - auf KTW tätig ist, wird mit der Ausbildung als Rettungssanitäter auf sein Tätigkeitsfeld m.E. nicht besonders gut vorbereitet.


  • Nachdem sich der Tätigkeitsschwerpunkt aber von der Notfallrettung zunehmend auf den Krankentransport verschiebt, halte ich es für durchaus sinnvoll, das zu hinterfragen. Wer ausschließlich - oder weit überwiegend - auf KTW tätig ist, wird mit der Ausbildung als Rettungssanitäter auf sein Tätigkeitsfeld m.E. nicht besonders gut vorbereitet.

    Im Kern wollte ich genau darauf raus :-)