Wo werden Notfallsanitäter/-innen schon als solche eingesetzt und auch entlohnt?

  • Hier wurde eine Frage gestellt, und ich habe versucht, diese so sachlich wie möglich unter zu Hilfenahme eines Punktes zu beantworten. Das man dies als Schwanzvergleich interpretiert... Das kann ja dann wohl nur daran liegen, dass man selbst den Kürzeren hat. Herrje... :pfeif:


    Vielleicht sollte man mal die emotionale Schiene aus dem Ganzen nehmen. Und es ist auch wenig hilfreich, damit zu argumentieren, dass man ja

    Zitat

    Lasix, Ebrantil oder einen Liter Volumen gebe, die Beatmung verstelle oder eine neuen Zugang lege

    . Denn Fakt ist eins: das machst auf Grund einer ärztlichen Anweisung im Vorfeld, mit Anweisungen eines Arztes, der den Patienten vorher im Idealfall gesehen oder zumindest mal in die Akte geschaut hat. Ein eigenständiges Durchführen von heilkundlichen Maßnahmen, im Sinne des NotSanG, ist das nämlich nicht.
    Mir ist aber auch klar, dass die Realität im Krankenhaus eine andere ist, als es der Gesetzgeber vielleicht gern hätte.


    Es ist aber meines Erachtens nach schon ein Unterschied, ob ich berufstäglich auf Grund einer eigenen Diagnosestellung Medikamente verabreiche, ohne einen Arzt im Rücken oder aber mich als GuK so weit aus dem Fenster lehne und rechtlichen Anweisungen zuwider selbstständig Medis spritze. Hier steht es ja durchaus jedem GuK frei, dies nicht zu tun.
    Das ist der einzige Punkt, den ich oben angesprochen hab.


    Und wenn es hier so interpretiert wird, dass ich nun alle Krankenschwestern und Krankenpfleger schlecht mache... Nein. Der Gesetzgeber ist hier die treibende Kraft:



    So. Gibt es denn ähnliche Formulierungen in Bereich des GuK?


    Und vielleicht als OffTopic zur Beruhigung der Gemüter: Meine Frau ist Krankenschwester. Wir möchten aber beide nicht miteinander tauschen.

  • Hier wurde eine Frage gestellt, und ich habe versucht, diese so sachlich wie möglich unter zu Hilfenahme eines Punktes zu beantworten. Das man dies als Schwanzvergleich interpretiert... Das kann ja dann wohl nur daran liegen, dass man selbst den Kürzeren hat. Herrje...


    Der Vergleich wurde vom Kollegen bemüht, der der Meinung ist, dass er mehr Verdienst verdiene als jemand mit einer Ausbildung, deren Umfang und Dauer absolut vergleichbar ist. Und nochmal: genau das ist das Hauptkriterium für die Eingruppierung.
    Jetzt kommst Du und führst die alberne Sache weiter. Und das ausgerechnet mit der albernen Medikamentensache.

  • 242: Bitte entschuldige, ich habe es leider nicht notwendig meine Geschlechtsteile zu vergleichen. Das ist eine ziemlich unhöffliche Aussage von Dir.
    Wenn es Dich beruhigt, meine Freundin kommt immer. :playboy:


    Des Weiteren beschreibt das Ausbildungsziel "medikamentöse Gabe" nicht eine besonders hohe Verantwortung, sondern a prima vista erst einmal nur ein Ziel der Ausbildung (wie der Name schon sagt).


    Welche Berufsgruppe nun mehr Verantwortung trägt ist sicherlich individuelle Interpretation, aber bei Gehaltsverhandlungen mit dem Arbeitgeber ist es auch nicht förderlich, wenn man ähnliche/andere Berufsgruppen gegeneinander aufhetzt. Im Zweifel freut sich der Arbeitgeber.

  • ohne einen Arzt im Rücken oder aber mich als GuK so weit aus dem Fenster lehne und rechtlichen Anweisungen zuwider selbstständig Medis spritze. Hier steht es ja durchaus jedem GuK frei, dies nicht zu tun.


    Fun fact: ein Kollege meines Hauses musste sich mal vor einem Richter wegen des Vorwurfes des "Todschlags durch Unterlassen" verteidigen. Folgendes war vorgefallen: Ein Patient wurde nachts nach viszeralchirugischer OP auf seiner Station aufgenommen und hatte stärkste Schmerzen. Kurzfristig war kein Arzt zu gegen, um eine Anordnung für die Analgesie zu machen, dadurch verzögerte sich diese um einige Minuten. Der Patient war sehr agitiert, hyperton und tachykard. Seiner bekannten 3-GE war das nicht zuträglich, im Verlauf wurde er hämodynamisch immer schlechter, hatte EKG-Veränderungen und eine Troponin-Aktivierung. Die Kardiologen stellten invasiv eine hochgradige Hauptstammstenose fest und der Patient lag kurze Zeit später wieder im OP. Dieses Mal auf einem Tisch der Thoraxchirurgen. Im Verlauf verstab er dann leider. Die findigen Angehörigen kamen dann auf die Idee, dass eine suffiziente Analgesie das alles hätte verhindern können und zeigten den Kollegen an, da dieser sagte: "Ich kann nichts geben, ich habe noch keine Anordnung!".
    Zunächst: es endete in einer Einstellung, der Richter sagte jedoch eindeutig, dass es von einer erfahrenen Intensivpflegekraft durchaus zu erwarten wäre, in einem solchen Fall ohne ärztliche Anordnung tätig zu werden.


    Das nur als kleine Anekdote zum Thema einem Krankenpfleger stünde es frei, Dinge ohne ärztliche Anordnung zu tun oder nicht.

  • Sachlich harte Auseinandersetzungen gerne, Geschlechtsteile der User gehören nicht dazu. Bitte mäßigt euch, ansonsten ist die Moderation gezwungen Beiträge ganz oder teilweise zu löschen

  • Es wird wohl wieder sprichwörtlich sein, dass Recht haben und Recht bekommen zwei Paar Schuhe sind. Das eine ist was im Gesetz steht und das andere was letztendlich der Richter entscheidet (und der nicht dabei war, aber entscheiden muss). Ich würde es auch erst einmal so sagen, dass die Krankenschwester/der Krankenpfleger erst einmal nur nach Anordnung Medikamente geben darf. Zutrauen tue ich das jedoch schon. Hier vor allem der Fachpflegekraft Anästhesie/Intensivpflege, dass diese sich mit potenten Analgetika auskennt.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

    Einmal editiert, zuletzt von Harris NRÜ () aus folgendem Grund: Mal das Wort Anästhesie richtig geschrieben...

  • Zitat

    Ein eigenständiges Durchführen von heilkundlichen Maßnahmen, im Sinne des NotSanG, ist das nämlich nicht.


    Nachdem es für das eigenständige Durchführen von heilkundlichen Maßnahmen durch den NotSan derzeit keine Rechtsgrundlage gibt, erschließt sich mir der Unterschied zur Pflege nicht recht.

  • Meine Zeit in der Gemeindepflege während der Krankenpflegeausbildung war übrigens ziemlich cool aber unspektakulär. 90% der Tätigkeit bezog sich auf reine grundpflegerische Tätigkeiten. Ein paar wenige Verbandwechsel und einige subkutane Injektionen waren dabei (Heparin, Insulin, Somatropin). Cool daher, weil ich eine ziemlich sympatische Mentorin dabei hatte!


    Hausbesuche kannte ich da aber auch schon, da ich als Krankenpflegeschüler ab dem ersten Ausbildungsjahr regelmäßig als 3. Mann auf RTW und NEF mit gefahren bin. Ich habe damals dabei viel gelernt, vor allem selbstständiges Handeln und Verantwortung übernehmen, was ich so vom Stationsalltag nicht wirklich kannte (oder zu mindestens nicht in dem Ausmaß). Das hat mich schon maßgeblich geprägt!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Umgekehrt gibt es sicherlich viele RettAss und in der Zukunft hoffentlich nicht mehr ganz so viele NotSan, die über 90% mit Krankentransporten oder Kleinstnotfällen ohne Bedarf an Maßnahmen, die über die absoluten Grundlagen hinausgehen verbringen. Wenn man den Vergleich im großen Felde sucht, wäre ich nicht sicher, wie das ausgeht. Ich vermute aber, dass es im Durchschnitt sehr nahe beieinander liegt.


    Eine gewisse unsachliche Diskussion ist hier aber schon zu unterstellen. Vom der allgemeinen Pflege auf die Funktionsbereiche auszuweichen ist mindenstens unsauber argumentiert, wenn nicht gar eine gewisse Täuschung.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Umgekehrt gibt es sicherlich viele RettAss und in der Zukunft hoffentlich nicht mehr ganz so viele NotSan, die über 90% mit Krankentransporten oder Kleinstnotfällen ohne Bedarf an Maßnahmen, die über die absoluten Grundlagen hinausgehen verbringen. Wenn man den Vergleich im großen Felde sucht, wäre ich nicht sicher, wie das ausgeht. Ich vermute aber, dass es im Durchschnitt sehr nahe beieinander liegt.

    Absolut korrekt!

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Vom der allgemeinen Pflege auf die Funktionsbereiche auszuweichen ist mindenstens unsauber argumentiert, wenn nicht gar eine gewisse Täuschung.


    Den Sprung von der ambulanten Pflege hin zum gemeinen Kollegen in die Klinik habe nicht ich gemacht.


    Jetzt weiß ich wieder wieso ich mich hier ein paar Monate net hab blicken lassen. Ich bin raus.


    Schade, ich hätte gerne noch die Begründung für Deine These gehört.

  • Den Sprung von der ambulanten Pflege hin zum gemeinen Kollegen in die Klinik habe nicht ich gemacht.

    Vielleicht verstehe ich das gerade falsch, aber hast Du im Rahmen Deiner pflegerischen Ausbildung keinen mehrwöchigen Einsatz in der ambulanten Krankenpflege gehabt (2. Ausbildungsjahr bei mir)?


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich meinte den Vorwurf von Johannes unsauber argumentiert zu haben, weil ich mein Beispiel aus der Intensivpflege gebracht habe.


    (Und ja: während der Ausbildung hatte ich auch einen Einsatz in der ambulanten Pflege.)

  • Ach menno, ich werde wohl wirklich alt. Und nicht nur Tomaten auf den Augen, sondern auch auf den Ohren... :flag_of_truce:

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich meinte den Vorwurf von Johannes unsauber argumentiert zu haben, weil ich mein Beispiel aus der Intensivpflege gebracht habe.


    (Und ja: während der Ausbildung hatte ich auch einen Einsatz in der ambulanten Pflege.)


    Nö, das ist aus 242s Exkurs erwachsen und war weniger als persönlicher Vorwurf an irgendwen, denn als schlichte Feststellung einer nicht zielführenden Diskussion gedacht. Also zieh dir den Schuh bitte nicht persönlich an - er war überhaupt nicht für dich gedacht.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!