SZ: Bayern stattet Rettungswagen wegen Terrorgefahr mit militärischer Ausrüstung aus

  • Es gibt eine gewisse Prozentzahl von Personen, bei denen sich ein LT schlicht nicht platzieren lässt. Je nach Angabe schwanken diese zwischen 1,5 - 5%, ich habe das auch schon erlebt. Eben deswegen teile ich in dem Punkt die Haltung eines streitbaren Ex-Forum-Notarztes, der zu Zeiten seiner Mitgliedschaft mahnte, dass die vorrangige Nutzung des LTs letztlich dazu führt, dass Rettungsassistenten bei Reanimationen eher schlechter Intubieren können als früher. Generell musste ich aber auch feststellen, dass es beim LT einen erheblichen Trainingseffekt gibt. In Phasen mit häufigen Reanimationen ist das Platzieren meist etwas unproblematischer, als wenn es länger her ist. Gut, das ist letztlich mit allen Dingen so. Es ist am Ende ja aber nicht der Tubus, der den Patienten rettet.


    Im Ehrenamt schulen wir unsere Sanitätshelfer durchaus auf den LT, mit auch ganz brauchbaren Ergebnissen. Dennoch ist eine Qualifikation unterhalb des RettSan bei Einsätzen dieses Niveaus zur zeitlichen Überbrückung da. Gut, letztlich sind auch wir als RettSan / RettAss / NotSan nur die Überbrückung bis zum Eintreffen des Arztes - aber die Assistenz ist doch eine andere mit etwas mehr Ausbildung.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Zitat

    Generell musste ich aber auch feststellen, dass es beim LT einen erheblichen Trainingseffekt gibt. In Phasen mit häufigen Reanimationen ist das Platzieren meist etwas unproblematischer, als wenn es länger her ist. Gut, das ist letztlich mit allen Dingen so. Es ist am Ende ja aber nicht der Tubus, der den Patienten rettet.


    Das teile ich nicht so - wenn man mit dem LT klarkommt, lässt sich durch mehrfache Anwendung zwar Zeiten Verbessern und ein paar Tricks mit der Einlage verbessern, allerdings wird das an der Anzahl der "Therapieversager" vmtl. relativ wenig ändern.


    Zitat

    Es gibt eine gewisse Prozentzahl von Personen, bei denen sich ein LT schlicht nicht platzieren lässt. Je nach Angabe schwanken diese zwischen 1,5 - 5%, ich habe das auch schon erlebt.


    An den Versagern wird sich auch durch Training wenig ändern, das ist halt ein Problem des LT, der im Device ansich liegt.


    Konsequenz ist halt, auch Alternativen zu üben und auch die Möglichkeit vor Ort im Kopf haben, dass der Patient vor einem gerade halt überhaupt nicht vom Larynxtubus profitiert, sondern man auf eine andere Art Luft reinbringen muss. Und ich habe etwas den Eindruck, dass dass nicht durchgängig bei allen Rettungsdienstlern präsent ist - auch von den Schulen wird im Setting halt oft der LT genommen, an der Puppe funktioniert es ja wunderbar, aber das bereitet halt nur eingeschränkt auf das Leben vor.
    Dazu trägt natürlich auch die massive Marktpräsenz des Produktes, der Einzug des LT bereits in Bereichen mit einem geringen Ausbildungsniveau und die recht einfache Handhabung bei.
    Mein Rettungsdienstbereich hat z.B. aufgrund neuerer Studien die LT in pädiatrischen Größen komplett verbannt und gegen LM getauscht, bei den Erwachsenen-LT zwingend eine Cuffdruckmessung eingeführt - die erste Euphorie scheint also vorbei zu sein.

  • Ich bezog mich beim Trainingseffekt auch weniger auf die letztendlichen Therapieversager, sondern eher auf die saubere, schnelle Einlage. Ich teile deine Ansicht komplett, allerdings dachte ich, dass LaMas für Kinder eher schon Standard seien. Die Überlegenheit von LaMas gegenüber LTs haben wir hier im Forum doch schon vor Jahren diskutiert.

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  • In den RD-Bereichen, in denen ich unterwegs bin, werden auch nur Kinder-LaMas vorgehalten.


    In der Erwachsenen-Reanimation halte ich Larynxtuben aber für unersetzlich (oder halt LaMa). Wie viele RA/NotSan beherrschen denn die ET wirklich sicher ? Von diesem Forum abgesehen, aber das durchschnittliche Qualitfikationsniveau hier, ist auch sicherlich nicht der deutschlandweite Durchschnitt.
    Auch einige Notärzte sind in der ET nicht routiniert, da braucht man zwingend Alternativen. Und ein gut sitzender LT ist besser als eine Beutel-Masken-Beatmung, in der Situation in der ich den LT nicht sicher platziert oder dicht bekomme, muss ich natürlich selbige sicher beherrschen. Aber den LT schlecht zu reden, halte ich für nicht sinnvoll.

  • Aber den LT schlecht zu reden, halte ich für nicht sinnvoll.

    Also ich glaube, so habe ich die Forum-Kollegen hier verstanden, sieht im LT hier keiner Teufelswerk. Man möchte nur darstellen, dass er nicht unbedingt das Wunderding für Jedermann ist, sondern auch seine Tücken haben kann. Und wie Du gerade schon gesagt hast, diese Tücken muss man dann beherrschen. Ich weiß halt nicht, ob ich einem Feuerwehr-First-Responder, Sanitätshelfer, usw., das zutraue? Vielleicht ist es besser, wenn erst ab dem Niveau RettSan die Dinger eingesetzt werden. Ein Pro für die Vorgenannten ist natürlich, dass auch die Beutel-Masken-Beatmung oft nicht ohne ist.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Was hat der LT in der Erstversorgung von Verletzten beim MANV zu suchen?



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  • Nichts. Das war wohl ehrlich gesagt nur eine leichte Abschweifung.

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  • Ok. :)
    Ich dachte ich hab da was überlesen.



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