Wie das BMG den Fachkräftemangel im Rettungsdienst einschätzt

  • Gab es nicht mal eine Umfrage beim SK wo unter dem Strich stand das irgendwas um die 30% der Azubis gar nicht vor haben in dem Beruf dann wirklich tätig zu werden?

    „Alarmierend in mehrfacher Hinsicht ist hingegen die Angabe von mehr als einem Drittel der Auszubildenden (37%), dass der Rettungsdienst für sie ‚nur’ eine Übergangsphase zu einer anderen Tätigkeit darstelle, z.B. bis zu einem Studium.“ RETTUNGSDIENST 9/2016, S. 23

  • Das finde ich auch nicht überraschend, denn das war bisher auch beim RettAss so.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Wer Personal halten und locken will, der wird sich in Zukunft mehr Gedanken um die Attraktivität der Arbeitsplätze im RD Gedanken machen müssen. Berufspolitisch, beim Entgelt, bei der Arbeitszeit, beim Renteneintrittsalter und bei den organisatorischen und technischen Arbeitsbedingungen. Zu mindestens ist der Personalmangel hilfreich, damit in Zukunft die Interessen und Forderungen der Retter mehr berücksichtigt werden. Hoffe ich jedenfalls (das wir das dann auch tun werden). Mit 1.000 Euro Antrittsprämie, Umzugshilfe und in ein paar Jahren 45 Stunden Woche lockt mich auch keiner mehr.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Naja wenn man sich auf die Fahnen schreibt nur die besten der Besten zu fischen, und dabei nicht schaut wer langfristig wirklich in den Rettungsdienst passt, braucht sich nicht wundern.
    Das hat erstmal auch nicht viel mit Arbeitsbedingungen/ Gehalt etc. zutun. Leider haben viele Personaler noch nicht verstanden das es langfristig Sinnlos ist mit Akademiker Berufen konkurrieren zu wollen. Für mich ebenfalls ein Grund der aktuellen Personal Misere, als es noch genügend RettAss Bewerber gab, war die Studienplatz Fluktuation kein Problem.
    Ich weiß das es nicht auf jeden zu trifft und schon gar nicht auf hier engagierte Kollegen/ Studis, aber im großen haben diese Kollegen auch nie große Lust gehabt sich im RD zu Organisieren oder sich aktiv für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen einzusetzen. War und ist der RD nur eine Durchlaufnummer, für die Überbrückung ist die Kohle o.k. und Stress mit dem Chef ist es, in Anbetracht der erwartenden und angestrebten kurzen Betriebszugehörigkeit, nicht wert. Durchaus gute Patientenversorgung aber sonst eben nur Dienst nach Vorschrift, evt. springt ja später noch eine Aushilfsstelle für das Studium raus.

  • Naja wenn man sich auf die Fahnen schreibt nur die besten der Besten zu fischen, und dabei nicht schaut wer langfristig wirklich in den Rettungsdienst passt, braucht sich nicht wundern.
    Das hat erstmal auch nicht viel mit Arbeitsbedingungen/ Gehalt etc. zutun. Leider haben viele Personaler noch nicht verstanden das es langfristig Sinnlos ist mit Akademiker Berufen konkurrieren zu wollen. Für mich ebenfalls ein Grund der aktuellen Personal Misere, als es noch genügend RettAss Bewerber gab, war die Studienplatz Fluktuation kein Problem.
    Ich weiß das es nicht auf jeden zu trifft und schon gar nicht auf hier engagierte Kollegen/ Studis, aber im großen haben diese Kollegen auch nie große Lust gehabt sich im RD zu Organisieren oder sich aktiv für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen einzusetzen. War und ist der RD nur eine Durchlaufnummer, für die Überbrückung ist die Kohle o.k. und Stress mit dem Chef ist es, in Anbetracht der erwartenden und angestrebten kurzen Betriebszugehörigkeit, nicht wert. Durchaus gute Patientenversorgung aber sonst eben nur Dienst nach Vorschrift, evt. springt ja später noch eine Aushilfsstelle für das Studium raus.


    Die einzigen beiden Kollegen in meinem Bekanntenkreis, die gegen die HiOrg vors Arbeitsgericht gezogen sind, um Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und Tariflohn zu erstreiten (beides erfolgreich), waren studentische Aushilfen.


    :hi:

  • Achja, die bösen Studenten, die gleich nach der Ausbildung abhauen oder wenn dann nur ganz kurz arbeiten... Wenn man immer so über sie schimpft, wäre es gut sich zu informieren. Die Wartezeit für das Medizinstudium, was wohl am ehesten gemeint ist, liegt bei 14-15 Semestern. Das sind 7 bis 7,5 Jahre, wenn wir die Zeit fast komplett mit der Ausbildung füllen haben wir wirklich den Notarzt light geschaffen. Die Kollegen werden also dennoch eine lange Zeit tätig sein und sicherlich auch an ihren Arbeitsbedingungen interessiert. Obendrein funktioniert die Wartezeit ja darüber, dass ein Großteil das Vorhaben in der Zeit aufgibt und es steht zur Debatte, ob sie abgeschafft wird. Ich behaupte, dass sie Studenten sich ob der langen Zeiten in die ganz normale Fluktuation einfügen und auf dem Weg dahin vielleicht sogar durch Motivation und tiefgehendes Interesse noch etwas nützen.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • :kaffee:


    allerdings darf man schon nach dem Sinn fragen wenn nach drei Jahren Ausbildung und weiteren 3 Jahren, dem Job der Rücken gekehrt wird. Wie soll denn so Beständigkeit geschaffen werden, geschweige denn Know How gehalten oder eine ernsthafte Personalentwicklung statt finden?

  • Zitat

    allerdings darf man schon nach dem Sinn fragen wenn nach drei Jahren Ausbildung und weiteren 3 Jahren, dem Job der Rücken gekehrt wird. Wie soll denn so Beständigkeit geschaffen werden, geschweige denn Know How gehalten oder eine ernsthafte Personalentwicklung statt finden?


    Ich glaube diese Quote ist bei Ausbildungen normal :-)



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  • Naja wenn man sich auf die Fahnen schreibt nur die besten der Besten zu fischen, und dabei nicht schaut wer langfristig wirklich in den Rettungsdienst passt, braucht sich nicht wundern.
    Das hat erstmal auch nicht viel mit Arbeitsbedingungen/ Gehalt etc. zutun. Leider haben viele Personaler noch nicht verstanden das es langfristig Sinnlos ist mit Akademiker Berufen konkurrieren zu wollen. Für mich ebenfalls ein Grund der aktuellen Personal Misere, als es noch genügend RettAss Bewerber gab, war die Studienplatz Fluktuation kein Problem.
    Ich weiß das es nicht auf jeden zu trifft und schon gar nicht auf hier engagierte Kollegen/ Studis, aber im großen haben diese Kollegen auch nie große Lust gehabt sich im RD zu Organisieren oder sich aktiv für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen einzusetzen. War und ist der RD nur eine Durchlaufnummer, für die Überbrückung ist die Kohle o.k. und Stress mit dem Chef ist es, in Anbetracht der erwartenden und angestrebten kurzen Betriebszugehörigkeit, nicht wert. Durchaus gute Patientenversorgung aber sonst eben nur Dienst nach Vorschrift, evt. springt ja später noch eine Aushilfsstelle für das Studium raus.




    Die Besten fischen... :clapping: , wenn es denn nur so wäre!


    Hier im südlichen Bayern, ganz besonders in der großen Stadt, wir im Moment eingestellt was bei drei nicht auf dem Baum ist.


    Keine Zähne im Mund? -> Kein Problem, eingestellt!
    Übergewicht dass man nicht ohne Atemnot in den ersten Stock kommt? -> Naja irgendwann kommt er da schon an, eingestellt!
    Alle Firmen und Organisationen im Süddeutschen Raum durch? -> Der Mann hat richtig Erfahrung, eingestellt!
    Seit 8 Jahren nicht mehr auf dem RTW gesessen? -> Morgen im Frühdienst ändern wir dass, eingestellt!
    Haben wir raus geworfen? -> Ruft den Mann an, er kennt doch bereits die Betrieblichen Abläufe -> eingestellt!
    Wieso kündigen alle meine guten Mitarbeiter? -> Stellen wir halt einfach neue an! ;)


    Nein ich übertreibe nicht, vier Beispiele von mehreren aus dem letzten halben Jahr die wirklich so passiert sind.


    Und nun kommt ein ein gut ausgebildeter RA, mit Lebens- und Berufserfahrung, angenehm souveränem auftreten als Bewerber und der packt beim Probetag nach zwei Stunden wortlos seine Tasche und läuft davon! :bye2:

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Und nun kommt ein ein gut ausgebildeter RA, mit Lebens- und Berufserfahrung, angenehm souveränem auftreten als Bewerber und der packt beim Probetag nach zwei Stunden wortlos seine Tasche und läuft davon! :bye2:



    Und das traurige an der Sache ist, dass sich dann noch der Personaler und der Rettungsdienstleiter wundern, warum dieser RettAss wieder gegangen ist.


    Weiteres Beispiel gibt mir grade ein guter Freund, der eine sehr erfolgreiche und gutblaufwnde Schulungsfirma besitzt.
    Er sagt, dass sich in den letzten 2Jahren nur Deppen beworfen haben und seit nem halbe Jahr garniemand mehr.
    Richtig gutes Personal ist selbst mit attraktivem Gehalt und guten Vertragskonditionen nicht mehr zu finden.


    Der Zweite Teil nach San-Solds Zitat ist von mir...keine Ahnung warum das Forum das als Sam-Solds Zitat anzeigt....


    Hab es mal bearbeitet, SK

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Was ist denn z.Zt. ein wirklich gutes Gehalt im Rettungsdienst?


    Bezüglich Zitat: Ich vermute mal, dass Du die Zitatendezeichen durcheinander gebracht hast.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.