Fears of Brexit drain as more EU27 ambulance staff quit the NHS

  • Nein, aber es wäre Teil einer solchen. Und die breite Masse der schlichten Gemüter schreit gern danach.

    Die Unterstellung des schlichten Gemütes ist, jetzt nicht unbedingt von dir, sondern insbesondere von Politik und Journalismus eine Frechheit und in sich unlogisch. Wenn man der Meinung ist, dass der gemeine Bürger zu blöd ist eine Meinung zur politischen Lage seines Landes zu haben, dann muss man die Demokratie abschaffen. Dann muss es eine Technokratenregierung geben, die von den besten Wirtschaftswissenschaftlern, Diplomaten oder Bauingenieuren gebildet wird.


    Eben. Und da ein guter Teil der "mündigen" (Wut-) Bürger nicht mal von der Wand bis zur Tapete denken kann, sind solche Befragungen gefährlich, insbesondere weil Facebook und Bild als Informationsquelle dienen.
    Man kann unser System der Politik sicherlich an vielen Stellen zu Recht kritisieren, aber das heißt noch lange nicht, dass der Pöbel über alles abstimmen sollte.


    Bisher darf der Pöbel alle vier bis fünf Jahre sein Kreuz bei einer Partei machen, die danach die Richtung ändert wie sie will, ohne dass der sie wählende Pöbel einen direkten Ansprechpartner für seinen Protest hat (da wir unsere Abgeordneten nicht direkt wählen). Dass sich dabei ein gewisser Frust anstauen kann, ist für meine Begriffe im Grunde logisch. Ich denke, dass das Volk weniger manipulierbar ist, als Abgeordnete korrupt.


    Dass Abgeordnete andere Informationsquellen haben, als Facebook und Bild glaube ich gerne. Ich denke, dass es schwerer ist, ein Volk zu manipulieren als Abgeordnete zu beeinflussen.

  • Es ist schlicht gefährlich, Aufregerthemen zur allgemeinen Abstimmung zu stellen. Da fehlt es in der Regel am Blick für die Zusammenhänge.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Wenn es dem Volk (in der Regel) am Blick für die Zusammenhänge fehlt, dann sollte man das Volk gar nicht erst wählen lassen dürfen. Denn theoretisch hätten auch wesentlich mehr Wähler die AfD (oder die Grünen, oder die Linken, oder...) wählen können, aufgrund von Aufregerthemen (oder anders: weil das Volk eben die Zusammenhänge nicht sehen kann). Ich finde das zu pauschal, wenn dem gesamten Volk die Intelligenz aberkannt wird. Die große Mitte im Volk ist enttäuscht. Und da sind ganz sicher nicht alle extrem links-radikal, rechts-radikal oder zu blöd um Zusammenhänge zu sehen, Meinungen bilden zu können oder die Tragweite von Entscheidungen nicht abschätzen zu können. Mir sind durchaus einige Personen bekannt, die nicht zur Unterschicht (oder der blöden Schicht) gehören oder extrem zu einer politischen Richtung tendieren, die aber trotzdem die AfD gewählt haben, weil sie ihre Stimme nicht mit guten Gewissen der CDU, der SPD, den Grünen oder der FPD geben wollten. Handwerker, Krankenschwestern, Ingenieure, Diplom-Forstwirte, Ärzte, ... kurz: alles dabei was zur Mitte oder "gehobenen Mitte" gehört. Sie wollen gerne gefragt werden - und vor allem ernst genommen werden. Sie fühlen sich entmündigt. Ich finde es daher gefährlich (durch die Blume) zu sagen, dass das deutsche Volk zu blöd ist Zusammenhänge zu sehen. Das mag sicher für einige zutreffen, aber bestimmt nicht auf den größten Teil. Das glaube ich einfach nicht.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich finde es daher gefährlich (durch die Blume) zu sagen, dass das deutsche Volk zu blöd ist Zusammenhänge zu sehen. Das mag sicher für einige zutreffen, aber bestimmt nicht auf den größten Teil. Das glaube ich einfach nicht.

    Genau so wurde von unserem Dozenten im Fach Rechtskunde argumentiert, warum es in D keine Volksentscheide gibt.

    "Frauen, die geboren haben und Hebammen, die Geburten begleiten, sind diejenigen, die uns am meisten über Geburt zu sagen haben.
    Gleichzeitig sind sie aber auch diejenigen, die am wenigsten gehört werden."
    Oja Ploil, Soziologin (1991)
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  • Zitat

    Ich finde es daher gefährlich (durch die Blume) zu sagen, dass das deutsche Volk zu blöd ist Zusammenhänge zu sehen. Das mag sicher für einige zutreffen, aber bestimmt nicht auf den größten Teil. Das glaube ich einfach nicht.


    Du liest nicht viel bei Facebook, oder?

  • Du liest nicht viel bei Facebook, oder?

    Nein, macht er nicht.

    "Frauen, die geboren haben und Hebammen, die Geburten begleiten, sind diejenigen, die uns am meisten über Geburt zu sagen haben.
    Gleichzeitig sind sie aber auch diejenigen, die am wenigsten gehört werden."
    Oja Ploil, Soziologin (1991)
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  • Du liest nicht viel bei Facebook, oder?


    Dazu habe ich eine spannende Untersuchung gelesen, dass im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Deutschland eher die Deppen und sozial auffälligen Leute Facebook als Kommunikationsplattform nutzen. Daher scheint nicht nur der Anteil an doofen Leuten höher, sondern ist es tatsächlich. Ich muss man danach suchen, wo das war...


    Edit: Da ham was: http://kosmos.welt.de/2015/03/…r-sache-der-ungebildeten/

  • Zitat von Harris NRÜ

    Ich finde das zu pauschal, wenn dem gesamten Volk die Intelligenz aberkannt wird.


    Das ist so bestimmt auch nicht richtig, auch wenn sich das bei mir wahrscheinlich so liest. Problematisch ist aber, dass Aufregerthemen eher Leute mobilisieren als Themen, die eher langfristig wirksam sind bzw. die für den Einen oder Anderen eher langweilig oder verkopft erscheinen.

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    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:


  • Dazu habe ich eine spannende Untersuchung gelesen, dass im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Deutschland eher die Deppen und sozial auffälligen Leute Facebook als Kommunikationsplattform nutzen. Daher scheint nicht nur der Anteil an doofen Leuten höher, sondern ist es tatsächlich. Ich muss man danach suchen, wo das war...


    Edit: Da ham was: http://kosmos.welt.de/2015/03/…r-sache-der-ungebildeten/

    Im Grunde ist das eine problematische Entwicklung. Soziale Medien sind die Speakers Corners des 21. Jahrhunderts, in denen eine wirkliche politische Diskussion stattfinden sollte. Warum das in Deutschland nicht so ist, ist vermutlich vielschichtig. Ich würde vermuten, dass soziale Netzwerke bei uns insgesamt weniger genutzt werden als in anderen Ländern und noch dazu antiproportional zum Bildungsgrad. Ein Problem ist vermutlich auch, dass es hier mittlerweile sehr genaue Vorstellungen gibt, welche Meinungen man vertreten darf und welche zur sozialen Ächtung führen. Und nicht ganz zuletzt kommt vermutlich auch ein Gefühl von "meine Meinung ist doch sowieso egal", das durch das Nichteinbeziehen in den politischen Entscheidungsprozess und die Aussagen, dass der Normalbürger sowieso zu blöd wäre um Politik zu machen, gestärkt wird.


  • Das ist so bestimmt auch nicht richtig, auch wenn sich das bei mir wahrscheinlich so liest. Problematisch ist aber, dass Aufregerthemen eher Leute mobilisieren als Themen, die eher langfristig wirksam sind bzw. die für den Einen oder Anderen eher langweilig oder verkopft erscheinen.

    Und genau deswegen muss Politik, die den Anspruch hat demokratisch zu sein, immer nah am Menschen sein. Die Lösung kann doch nicht sein, dass die Menschen bei den Aufregerthemen auch nicht gefragt werden. Sondern die Lösung muss sein, dass Wut durch "normale" Themen gar nicht erst so hoch kochen kann, dass Bürger eine Notwendigkeit für Protestwahlen sehen.

  • Dazu habe ich eine spannende Untersuchung gelesen, dass im Gegensatz zu vielen anderen Ländern in Deutschland eher die Deppen und sozial auffälligen Leute Facebook als Kommunikationsplattform nutzen. Daher scheint nicht nur der Anteil an doofen Leuten höher, sondern ist es tatsächlich. Ich muss man danach suchen, wo das war...


    Edit: Da ham was: http://kosmos.welt.de/2015/03/social-med?r-ungebildeten/


    Für dieses Ergebnis brauche ich keine Studie.
    Da reicht mir schon die Rechtschreibung und die Grammatik der entsprechenden Beiträge. :pfeif:

  • Soweit ich das einschätze, müssen wir an dieser Stelle gar nicht weiter darüber diskutieren. Wenn der große Wunsch danach besteht gibt es im Smalltalk aber Themen, an denen man anknüpfen kann.


    Die "politische Diskussion" habe ich mal in den neuen Sammelthread verschoben, das hat wirklich nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Thema zu tun: http://rettungsfachpersonal.de…age=Thread&threadID=19032