"Der Unfall war ich" Polytrauma aus Patientenperspektive

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    Der Beitrag beschreibt meiner Meinung nach sehr eindrücklich die Erfahrungen der Patientin, die Medizinstudentin ist, in der Zeit kurz vor dem Unfall bis zur resistutio.
    Und er bestätigt vieles; das Spineboards keine Immobilisierungsinstrumente sind die Vakuummatratzen vorzuziehen sind, die Wichtigkeit von wiederholter Patienteninformation und Wärme-Wärme-Wärme! etc.

  • das Spineboards keine Immobilisierungsinstrumente sind die Vakuummatratzen vorzuziehen sind


    Und das steht wo in dem Artikel?
    Ansonsten kann ich der Authorin nur beipflichten. Die Mühlen einer (Uni-)Klinik sind grob und nicht sehr menschenfreundlich, zumindestens was die Ängste und psychischen Bedürfnisse eines Patienten angeht.

  • Gerade funktioniert der Link nicht, aber sie empfand wohl das Spineboard als besonders hart und zusätzlich schmerzhaft/schmerzerzeugend, was meiner Meinung nach bei einer Lagerung in der Vakummatratze nicht passiert wäre. Desweiteren isoliert auch eine Vakuummatratze gut gegen Kälte (viell besser als ein Spineboard), soweit diese nicht selbst eiskalt ist.

  • Die Kombination aus Spineboard und StifNeck ist aber auch maximal gemein.


    Auch hier wieder: voll eingeschnürt; schlimmes Unbehagen, damit ne Stunde später StifNeck gegen Soft collar und Spineboard gegen Bett getauscht wird...

  • Zitat von Artikel

    [...] Spineboard Stiffneck und Gurte sollen meine Wirbelsäule stabilisieren und weiteren Schaden von mir abhalten, aber in der Situation hat es mir eher Angst gemacht.


    Zitat von Artikel

    Da mein Kopf fixiert ist, [...] Mein Kopf tut weh, der Stiffneck drückt am Kinn, wenn ich Schlucken will, schmerzt mein Kiefer, Atmen tut weh, mein Bauch tut weh und die Schiene an meinem Knie ist zu eng, mein Becken tut weh, liegen tut weh, eigentlich tut alles weh


    Klingt für mich doch sehr nach den schlechten Begleiterscheinungen eines Spineboards.
    Ich habe es ja mal als Gesunder ausprobiert: Spineboard schmerzt spätestens nach einer viertel Stunde, die Vakuummatratze aber lässt sich lang aushalten selbst mit Stiffneck.






    Die Kombination aus Spineboard und StifNeck ist aber auch maximal gemein.


    Auch hier wieder: voll eingeschnürt; schlimmes Unbehagen, damit ne Stunde später StifNeck gegen Soft collar und Spineboard gegen Bett getauscht wird...


    Naja, du vergisst a) den entscheidenden Zwischenschritt der (radiologischen) Diagnostik und b) dass ein Krankenhausbett weich über Flure fährt und nicht mit ner Stryker mit 60km/h über deutsche Strassen. Das ist da leider kein Gegenargument, gerade nicht gegen eine Immobilisation per Vakuummatratze.




    Ein weiterer interessanter Aspekt der erwähnt wird und ihr wichtig war, aber meist vernächlässigt wird ist die Wärme. Sie spricht davon mehrfach.

    Zitat von Artikel

    [...] die Kälte, weil ich nur in Unterwäsche daliege, [...] Irgendwann eine warme Decke. Ein Gefühl der Geborgenheit überkommt mich und alles ist irgendwie leichter auszuhalten.


    In einer der Kliniken in meiner Nähe steht beispielsweise als eine der allerersten Tätigkeiten für die Pflege der ZNA nach Schockraumalarm (noch vor dem Herrichten von Material!) das Aufheizen des Raumes auf mindestens 30°C. Einer der älteren Ärzte prägte da den Spruch "Erst wenn du richtig schwitzt, friert der Patient nicht mehr." Man kann sich ja auch erinnern dass neben Koagulopathie und Azidose eben die Hypothermie Teil der tödlichen Trias ist. Und neben dem Wärme-Aspekt kann ja auch das Kältezittern schädlich für entsprechende Verletzungen sein.

  • Klingt für mich doch sehr nach den schlechten Begleiterscheinungen eines Spineboards.


    Klingt für mich zunächst einmal nach den schlechten Begleiterscheinungen multipler Frakturen an Schädel, Thorax und Becken.

  • Klingt für mich zunächst einmal nach den schlechten Begleiterscheinungen multipler Frakturen an Schädel, Thorax und Becken.


    Die jetzt aber durch eine harte flache Lagerung aber auch ned besser wird... (Natürlich sind es beide Faktoren, aber das Spineboard macht es sicher nicht besser.)

  • Dass das Spine-Board nicht für einen Transport geeignet ist, sondern ausserhalb des nordamerikanischen Kontinents als Rettungsmittel betrachtet wird, sollte sich rumgesprochen haben. Da ändert auch eine Analgesie nichts.

  • Und zu geringer Anästhesie. :smile_1:


    Damit scheint man in der Uniklinik Bonn allgemein sparsam zu sein:


    Zitat von Artikel

    Nach der Taschenlampen-Attacke frage ich nach Schmerzmitteln und werde mit der Antwort abgeschmettert, in 1h würde ich eh etwas gegen die Schmerzen bekommen und „Schmerzen gehören bei so was halt dazu“. Tür zu. Ich erinnere mich zurück: 5. Semester Allgemeine Pharmakologie. Prof. Müller hat gerade 90 Minuten über das WHO Stufenschema zur Schmerztherapie referiert, jetzt schließt er andächtig mit den Worten „Kein Mensch muss Schmerzen haben.“ Wo ist Prof. Müller jetzt?

  • Die jetzt aber durch eine harte flache Lagerung aber auch ned besser wird... (Natürlich sind es beide Faktoren, aber das Spineboard macht es sicher nicht besser.)


    Aber es ging ja nun darum, was die Patientin im Artikel zum Spineboard geäußert hat und was nicht.

  • Wenn es den Herrn Lehrer so glücklich macht: Ja, mei, dann hab ich es hald leider, mea culpa mea maxima culpa, in ihren Text hineininterpretiert bzw mich falsch daran erinnert und es nicht nur haarklein als "nur" angstmachend wiedergegeben.

  • Damit scheint man in der Uniklinik Bonn allgemein sparsam zu sein:


    1.) Auch wenn es mir absolut nicht wichtig ist hier genannt zu werden so ist das erste Zitat nicht von Jörg.


    2.) steht nirgendwo, dass dieser Artikel (den ich übrigens sehr toll finde) weder in Bonn spielt noch an der dortigen Uniklinik. Und aus so einem Artikel abzuleiten, dass man in einem Krankenhaus "allgemein sparsam" ist mit Analgesie ist mindestens mal sportlich.

  • 2.) steht nirgendwo, dass dieser Artikel (den ich übrigens sehr toll finde) weder in Bonn spielt noch an der dortigen Uniklinik. Und aus so einem Artikel abzuleiten, dass man in einem Krankenhaus "allgemein sparsam" ist mit Analgesie ist mindestens mal sportlich.


    Ist in der Kategorie "mein Studienort - Bonn". Also schon eher als nicht in Bonn so passiert.

  • Ist in der Kategorie "mein Studienort - Bonn". Also schon eher als nicht in Bonn so passiert.


    Das habe ich gesehen, aber die Studentin kann auch aus München stammen und (erfreulicherweise) in Bonn einen Studienplatz haben. Einzig und allein eine Bonner Studentin hat diesen Artikel aufgeschrieben.
    Gleichwohl geht es mir auch darum, dass ich es schwierig finde ein Krankenhaus - egal wo es steht - zu attestieren, dass es in einem Bereich unzureichende Leistungen erbringt aufgrund von einem einzigen Artikel.

  • In einer der Kliniken in meiner Nähe steht beispielsweise als eine der allerersten Tätigkeiten für die Pflege der ZNA nach Schockraumalarm (noch vor dem Herrichten von Material!) das Aufheizen des Raumes auf mindestens 30°C. Einer der älteren Ärzte prägte da den Spruch "Erst wenn du richtig schwitzt, friert der Patient nicht mehr." Man kann sich ja auch erinnern dass neben Koagulopathie und Azidose eben die Hypothermie Teil der tödlichen Trias ist. Und neben dem Wärme-Aspekt kann ja auch das Kältezittern schädlich für entsprechende Verletzungen sein.


  • Das habe ich gesehen, aber die Studentin kann auch aus München stammen und (erfreulicherweise) in Bonn einen Studienplatz haben. Einzig und allein eine Bonner Studentin hat diesen Artikel aufgeschrieben.
    Gleichwohl geht es mir auch darum, dass ich es schwierig finde ein Krankenhaus - egal wo es steht - zu attestieren, dass es in einem Bereich unzureichende Leistungen erbringt aufgrund von einem einzigen Artikel.


    Also dieses "alle Leute im Krankenhaus kennen mich, da meine Kommilitonen Famulatur machen" spricht schon dafür.


    Zum zweiten Punkt stimme ich dir zu, n=1 ist kaum valide.