Aktueller Stand der Novellierung | Notfallsanitätergesetz

  • Ich verstehe die Stellungnahme auch nur teilweise. Und die "Notkompetenzbeispiele" sind auch sehr extrem gewählt.

    "Vorsitzender; Prof. Dr. P. Sefrin" und mir war alles klar :D


    Ciao,


    Madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Die Stellungnahme der BAND lässt vermuten, dass dort einige elementare Zusammenhänge nicht ganz verstanden wurden. Auch wenn ärztlichen Standesorganisationen (und im aktuellen Gesetzgebungsverfahren natürlich insbesondere auch den ehemaligen Mitgliedern der Expertengruppe) üblicherweise Gehör geschenkt wird - ich glaube, über diese Stellungnahme wird man selbst im BMG nicht lange nachdenken...zu wirr ist das Gedankengut...

    ...da wäre ich mir nicht so sicher! So mittlerweile habe ich den Eindruck, das sachlich gute Konzepte inhaltlich gar nicht interessieren. Hallo Shavakur, wir sind in Deutschlaaaaand! :D


    Schau Dich doch mal in andere Bereiche um, warum soll es da dem Rettungsdienst besser gehen?
    Schau Dir doch mal die Diskussionen hier im Forum an, wie selbst wir das Ganze verkompliziert haben, weil es eben nicht um die tatsächliche Sache geht....beste Beispiele wären Analgesie mit Opiaten durch den RA. Ein Arbeitskollege von mir ist in Düsseldorf auf der Heinzmannschule und berichtete mit einem breitem Lächeln: "Ich lerne dort alles und anschließend sagt man mir das ich nichts darf!" :rofl:


    Das Grundproblem scheint zu sein, das notwendige Handlungen und Reformversuche sich nach den Gesetzen richten (die dafür aber nicht ausgelegt sind, da sie z.B. veraltert sind) und nicht Gesetze (schnelle Gesetzanpassung) nach Handlungen bzw. notwendigen Reformen und somit jegliche schnelle und notwendige Reform in eine unglaubliche Diskussion ausartet, wo nachher keiner mehr weiß worum es letztendlich eigentlich ging. Wiederum verantwortlich für Gesetzesänderungen ist u.a. die Politik, die letztendlich, so habe ich immer mehr den Eindruck gar keine Änderungen will. Die satteln auf "Sch..gesetze" lieber noch einen drauf! Und das traurigste ist, das oftmals unsere Akademiker und schlauen Leute nichts besseres zu tun haben, als den Blödsinn dann auch noch als absolutes "MUSS" zu verkaufen.


    Siehe hier: Opiat, BtmG, - Nein - Novalgin - Nichtopiat - aber schwerer zu steuern, mehr Nebenwirkungen - JA - weil gesetzeskonform^^

  • roblem scheint zu sein, das notwendige Handlungen und Reformversuche sich nach den Gesetzen richten (die dafür aber nicht ausgelegt sind, da sie z.B. veraltert sind) und nicht Gesetze (schnelle Gesetzanpassung) nach Handlungen bzw. notwendigen Reformen und somit jegliche schnelle und notwendige Reform in eine unglaubliche Diskussion ausartet, wo nachher keiner mehr weiß worum es letztendlich eigentlich ging. Wiederum verantwortlich für Gesetzesänderungen ist u.a. die Politik, die letztendlich, so habe ich immer mehr den Eindruck gar keine Änderungen will. Die satteln auf "Sch..gesetze" lieber noch einen drauf! Und das traurigste ist, das oftmals unsere Akademiker und schlauen Leute nichts besseres zu tun haben, als den Blödsinn dann auch noch als absolutes "MUSS" zu verkaufen.


    Siehe hier: Opiat, BtmG, - Nein - Novalgin - Nichtopiat - aber schwerer zu steuern, mehr Nebenwirkungen - JA - weil gesetzeskonform^^


    Ganz ehrlich: Du scheinst von den Grundzügen einer Demokratie und dem Wesen eines Rechtsstaates nicht viel zu verstehen.
    Es gibt bestimmte Notwendigkeiten und Vorgänge, die dir auf den ersten Blick nicht einleuchten aber elementar sind.

  • Äh, was hat das bitte mit Demokratie zu tun, verehrter Maverick? Denke, hier geht es eher um Macht und Geld, oder? Wir reden um eine bessere Patientenversorgung (was z.B. eine Novellierung mit sich bringen würde) und die wird mit dummen Gelabere blockiert.


    ....aber Du kannst mich gerne aufklären. Bin stets Ohr...besser "Brille"^^

  • ..nein Jörgi, das war nicht geplant, sondern der Btm - Einwand ist einer von vielen Beispielen im deutschen Rettungswesen, die sich von der Argumentationslogik mit diesem Thread sehr ähneln.

  • nicht ganz aktuell aber vll. interessant für die Diskussion:
    Aus dem Jahr 2006 / 2007: "Stellungnahme der Bundesärztekammer zum Antrag der Fraktion der FDP Dem Beruf des Rettungsassistenten eine Zukunftsperspektive geben - Das Rettungsassistentengesetz novellieren" (BT-Drs. 16/3343)"
    http://www.bundesaerztekammer.de/page.asp?his=0.7.47.5949


    Antrag der FDP: http://www.google.de/url?sa=t&…g2=8uDbaxMuyS6QJAZ3aH46IQ


    der zum Referentenentwurf viele Parallelen aufweist.


    Ciao,


    Madde

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  • Super! Ein Grund, warum sich die aktive Teilnahme am Forum lohnt. Ich bin auf die Lösungen, Ideen, usw., gespannt.


    Gruß


    Aktuell findet das besagte Arbeitstreffen von Vorstand und Beirat des DBRD statt. Der DBRD wird in wenigen Tagen seine offizielle Stellungnahme zum Referentenentwurf veröffentlichen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • 253910]Es muss ja keine Akademisierung sein...


    In den Niederlanden braucht es auch ohne eine solche Akademisierung etliche Jahre, bis man als Verantwortlicher auf die Ambulance darf.


    Die Jungs dort genießen dort einen sehr guten Ruf, werden auch von ärztlichen Kollegen als fachkundig respektiert, während man hierzulade wirklich nur der "Krankenwagenfahrer" ist und sich leider Gottes auch oft so benimmt...





    Ich gebe Dir in einigen Sachen recht. Dennoch gibt es in den NL genau so "Flachpfeifen" auf den Ambulancen, wie es diese auch bei uns gibt.
    (glaub mir, ich kenne das System in den Niederlanden...........ich fahre dort manchmal)


    Die Ausbildung ist in den NL klar besser.........aber ob das System besser ist???????
    (Vor dem Hintegrund, das dort kräftig privatisiert wird, sollten wir unbedingt die dortige Entwicklung beobachten)


    Nicht, das wir nachher noch weite sind, und die Niederländer zu uns rüberschielen.
    :ironie:

  • Aber ich denke halt, dass es eine Richtung vorgeben kann, nämlich hin zu mehr Professionalität und weniger Flickenteppich.


    Was uns auch mal nicht schaden würde, wären einheitliche Standards. Es gibt auch hier ind er Region Städte, da will ich nicht tot überm Zaun hängen.... :whistling:

    NEU: Jetzt auch mit elektrohydraulischer Trage sowie Beladesystem!

  • Ich finde, dass dies eben nicht Aufgabe der Ärztlichen Leiter sein sollte, denn jede Stadt und jeder Kreis haben ihre eigenen, was meines Erachtens zu viel des Guten ist. Gewiss wird in ländlichen Strukturen anders gearbeitet, als in der Stadt, dennoch sollte es auch in einer Großstadt einem RA möglich sein, bei einem Patienten mit ex. COPD einen Vernebler anzubringen. Um mal nur ein Bespiel zu nehmen.


    Auch an der Ausstattung hapert es oftmals. Unsere Fahrzeuge sind von der DIN EN 1789 weit entfernt. :S


    LG TT

    NEU: Jetzt auch mit elektrohydraulischer Trage sowie Beladesystem!


  • Aktuell findet das besagte Arbeitstreffen von Vorstand und Beirat des DBRD statt. Der DBRD wird in wenigen Tagen seine offizielle Stellungnahme zum Referentenentwurf veröffentlichen.


    Auch innerhalb der Hilfsorganisationen finden sich derzeit "Taskforces" zusammen, die über den Referentenentwurf beraten.
    Da ich (juhu!) auch Mitglied einer solchen "Expertenrunde" bin, kann ich sagen, dass auch ich einige Impulse aus den Diskussionen hier im Forum mitnehmen werde.
    Ergebnisse gibt es dann zu gegebener Zeit.


    Noch ein Wort zur Stellungnahme der BAND:
    GANZ abwegig sind einige Gedanken der Herren, die das verzapft haben meiner Meinung nach nicht!
    Auch ich wäre skeptisch, wenn die im Gesetz angeführten "invasiven Maßnahmen" auf Narkoseeinleitung und -führung, Thoraxdrainage oder sonstige große Chirurgie ausgeweitet werden sollten.
    Problemlos akzeptiere ich Maßnahmen wie den periphervenösen oder intraossären Zugang, die Nadelentlastung beim manifesten Spannungspneu und die Applikation lebensrettender Medikamente bei bestimmten Notfallbildern oder der Analgosedierung nach Algorithmus etc.
    Über Koniotomie müsste ich schon diskutieren und wenn´s dann so richtig ans Eingemachte geht (Thoraxdrainage z.B.) würde ich mich sogar der BAND anschließen und sagen: eine solche Maßnahme hat a) einen massiven Trainings- und Erfahrungsbedarf, ist b) in den wenigsten Fällen präklinisch lebensrettend und birgt c) im Verhältnis zum erwarteten Nutzen ein zu großes Risiko.


    Bitte bedenkt auch, dass der Referentenentwurf erstmal nur ein ENTWURF ist und dass es sicherlich noch ganz viel Bedarf an Feinschliff gibt. Insbesondere, was die Ausbildungsinhalte und da insbesondere die zu vermittelönden invasiven und pharmakologischen Techniken angeht.
    Bevor man sich hier in epischer Breite über Einzelheiten und Nuancen zerredet und zerfleischt, sollte man bedenken, dass mit diesem Entwurf erstmal nur der Rahmen des neuen Berufsbildes steht.
    Das ganze mit Leben zu füllen wird aufgabe weiterer Arbeitsgruppen und Expertenrunden sein.

  • Ich finde, dass dies eben nicht Aufgabe der Ärztlichen Leiter sein sollte, denn jede Stadt und jeder Kreis haben ihre eigenen, was meines Erachtens zu viel des Guten ist. Gewiss wird in ländlichen Strukturen anders gearbeitet, als in der Stadt, dennoch sollte es auch in einer Großstadt einem RA möglich sein, bei einem Patienten mit ex. COPD einen Vernebler anzubringen. Um mal nur ein Bespiel zu nehmen.


    Auch an der Ausstattung hapert es oftmals. Unsere Fahrzeuge sind von der DIN EN 1789 weit entfernt. :S


    LG TT

    :)
    Baden-Württemberg hat laut Gesetz gar keinen!!!


    mir san mir...!
    (Falsches Bundesland, sorry!)

  • ...aber wir können auch Hochdeutsch; wenn's unbedingt sein muss :prost:

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • @ Vossi,


    ..ich denke das Grundproblem ist nicht die Argumentation der Befürworter einer Novellierung des RettAssG. Die ist m. E. solide und trifft auch sehr gut die bestehenden Probleme und auch die Wünsche der Hauptmasse des Rettungsdienstpersonals. M. E. wurde hier sehr gute Arbeit vom DBRD geleistet.


    ..allein anhand der Dauer, das eine Novellierung auch des RettAssG nun denn auch mal irgendwann Rechtskraft erlangt zeigt, wie politisch umkämpft das Ganze ist.


    ..die Befürchtungen sind einfach, das die Gegner der Novellierung (u. a. Ärztegruppierungen) es letztendlich gelingt aus der Novellierung einen Papiertiger zu machen, der, wenn es sogar ganz dumm läuft auch ein Schuß nach hinten werden kann.
    Z.b. das die Länder ihre Rettungsdienstgesetze der Novellierung nicht anpassen, was letztendlich heißen würde, das Rettungsassistenten nach wie vor "alleinverantwortlich" auf dem RTW eingesetzt werden können. Die Folge könnte sein, das die Rettungsdienstbetreiber wiederum keine Veranlassung sehen, rein aus Kostengründen, den Notfallsanitäter (so soll er ja wohl heißen) in den Dienst zu integrieren.


    ..persönlich halte ich die Novellierung für absolut wichtig als Basis für zukünftige Reformen im deutschen Rettungswesen. Aber bei der Betrachtung des bisherigen Verlaufes erweckt sich mir immer mehr der Eindruck, das politisch Reformen gar nicht so sehr gewünscht sind. Hier befürchte ich, das eher abgewogen wird, was eine Novellierung zukünftig der Allgemeinheit kostet, ob potentielle Wähler durch die Novellierung geschädigt werden etc..


    ..gerade für die Patienten wären wiederum Reformen im Rettungswesen ebenfalls wünschenswert. Aber auch hier erweckt sich mir der Eindruck, das einem Großteil unserer Patienten die Situation im deutschen Rettungswesen gar nicht bekannt ist. Ich bin sicher, das bei einer öffentlichen Debatte die Gegner von Rettungsdienstreformen kaum vernünftige Argumente ins Feld bringen können, die eine Beibehaltung des bisherigen Rettungsdienstsystem auf Dauer rechtfertigen würden. Vielleicht sollte hier gerade von der Rettungsdienstgemeinde und den Befürwortern von Reformen mit verstärkter Öffentlichkeitsarbeit angesetzt werden.