Aktueller Stand der Novellierung | Notfallsanitätergesetz

  • Und was sind eure Einwände und Meinungen?


    Ich kann da schlecht für meine Kollegen sprechen.
    Aber es ist doch wohl auf jeder Wache so, das es Kritiker und Skeptiker gibt.
    Und da ist Jens Spahn als (zukünftiger) Gesundheitspolitischer Sprecher sicher die erste Adresse,


    Ein Thema ist auch wohl, der Grenzüberschreitende Rettungsdienst.
    Wir haben da ja lange Jahre Erfahrung.
    Eine Frage, die mir schon bekannt geworden ist:
    Wie wir die Arbeitsweise in den NL / als Deutsche in einem Paramedic System / empfunden haben.
    Die weiteren Fragen, die im Vorfeld genannt werden, bekomme ich sicher zeitnah.
    Einige Fragen werden wohl auch in der anschließenden Diskussion abgehandelt.


    Warten wir mal ab, was kommt.

  • Mal in die Runde gefragt: Gibtes irgendwo einen aktuellen Fahrplan bezüglich des weiteren Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens?


    - 20.2.2013: ÄAs
    - 27.2.2012: Abschluss AfG
    - 1.3.2012: 2./3. Lesung
    - 22.03.2013: BuRa Abschluss

  • Bei aller Liebe zu Ani ud den Kollegen, mit denen ich seit Jahren konstruktiv und vertrauensvoll zusammen arbeite...
    So langsam gehen mir diese saublöden standespolitischen Statements der Ärzteschaft gewaltig aufn Sack!


    Wieso begreift diese Herrenrasse denn einfach nicht, dass es in überhapt keiner Weise darum geht, ihnen auch nur ansatzweise ihre Kompetenz, ihre allumfassende Weisheit oder gar ihre Standesehre streitig zu machen?
    Es geht doch einfach nur darum, für eine NICHT GANZ unwesentliche Berufsgruppe im Deutschen Gesundheitswesen eine anständige und rechtssichere Ausbildung und damit Arbeitsgrundlage zu schaffen.
    Dass dem Deutschen Rettungsdienst bis heute der Nimbus des Ehrenamtes anhaftet, ist mir auch klar - aber wer sich weiterhin an diesem unprofessionellen und "blaulichtgeilen" Image hochzieht, der hat einfach die Zeichen der Zeit nicht erkannt und kann oder will nicht begreifen, dass sich inzwischen (letzte 20 Jahre) ein Quantensprung vollzogen hat.
    Zugegeben - diesen Quantensprung hat auch ein nicht unerheblicher Anteil unserer eigenen (ehrenamtlichen) Kollegen und vor allem unserer (organisationstreuen) Wasserköpfe verpasst - aber ich bin davon überzeugt, dass WENN dieses Gesetz so umgesetzt wird, wie es initiiert war, dann wird das im mittelfristigen Verlauf (5-10 Jahre) eine Verbesserung der Notfallversorgung in Deutschland zur Folge haben.


    Wenn ich alleine sehe, was an den RA von heute im Rahmen seiner Ausbildung für Anforderungen gestellt werden und das vergleiche, welche Anforderungen an die RS aus den Achtzigern gestellt wurden - da liegen WELTEN zwischen diesen 25 Jahren!
    Zeit endlich einmal den rechtlichen Rahmen dafür zu zementieren!


    Soooo... DAS musste auch mal raus!

  • - diesen Quantensprung hat auch ein nicht unerheblicher Anteil unserer eigenen (ehrenamtlichen) Kollegen und vor allem unserer (organisationstreuen) Wasserköpfe verpasst -


    Bei aller Zustimmung: ich finde es viel schlimmer, wie viele unserer hauptamtlichen Kollegen den Quantensprung verschlafen haben und selbst die aktuelle Entwicklung (NotSanG) zufrieden verschlummern.


    Ansonsten: :drinks:
    J.

  • Soooo... DAS musste auch mal raus!


    Man hätte meines Erachtens im Vorfeld aber auch schon mit anderen Aktionen eine qualitative Steigerung im Rettungsdienst erreichen können:


    - Einheitliche Curricula der Rettungsdienst-Schulen
    - Bundesweit flächendeckend eine ausreichende Fortbildungspflicht - Die aus dem jeweiligen Landes-Rettungsgesetz hervorgeht
    - Einheitliche Fortbildungsthemen - Vorgabe und Ausarbeitung durch die jeweiligen Länder-Ministerien

  • Zitat

    Bei aller Liebe zu Ani ud den Kollegen, mit denen ich seit Jahren konstruktiv und vertrauensvoll zusammen arbeite... So langsam gehen mir diese saublöden standespolitischen Statements der Ärzteschaft gewaltig aufn Sack!


    Wieso begreift diese Herrenrasse denn einfach nicht, dass es in überhapt keiner Weise darum geht, ihnen auch nur ansatzweise ihre Kompetenz, ihre allumfassende Weisheit oder gar ihre Standesehre streitig zu machen? Es geht doch einfach nur darum, für eine NICHT GANZ unwesentliche Berufsgruppe im Deutschen Gesundheitswesen eine anständige und rechtssichere Ausbildung und damit Arbeitsgrundlage zu schaffen.

    Es geht eben auch darum, wie die Aufgaben im RD verteilt werden und mit welchem Personal und welchen Kosten RD gemacht werden kann. Das hat noch nicht einmal was mit den Bestrebungen der Seite des RFP zu tun, sondern damit den Dammbruch zu verhindern. Natürlich ist das auch Klientelpolitik, das beherrscht unsere Seite halt nicht genauso gut.

    Zitat

    Dass dem Deutschen Rettungsdienst bis heute der Nimbus des Ehrenamtes anhaftet, ist mir auch klar - aber wer sich weiterhin an diesem
    unprofessionellen und "blaulichtgeilen" Image hochzieht, der hat einfach die Zeichen der Zeit nicht erkannt und kann oder will nicht begreifen, dass sich inzwischen (letzte 20 Jahre) ein Quantensprung vollzogen hat. Zugegeben - diesen Quantensprung hat auch ein nicht unerheblicher Anteil unserer eigenen (ehrenamtlichen) Kollegen und vor allem unserer (organisationstreuen) Wasserköpfe verpasst - aber ich bin davon überzeugt, dass WENN dieses Gesetz so umgesetzt wird, wie es initiiert war, dann wird das im mittelfristigen Verlauf (5-10 Jahre) eine Verbesserung der Notfallversorgung in Deutschland zur Folge haben.


    Wenn ich alleine sehe, was an den RA von heute im Rahmen seiner Ausbildung für Anforderungen gestellt werden und das vergleiche, welche Anforderungen an die RS aus den Achtzigern gestellt wurden - da liegen WELTEN zwischen diesen 25 Jahren! Zeit endlich einmal den rechtlichen Rahmen dafür zu zementieren!


    Soooo... DAS musste auch mal raus!

    Eine Professionalisierung hat ja in vielen Bereichen stattgefunden - alles andere wäre ja auch ein Armutszeugnis. Aber ist der RD wirklich in ganz Deutschland so hochprofessionell, wie Du es beschreibst? Ist nicht mein Eindruck. Eher das die Ansprüche grösser sind als das was in der Realität anzutreffen ist. Der rechtliche Rahmen ist eine Sache die auch verbessert werden sollte.

  • Mit Ausnahme der 30 Jahre und ein oder zwei Ausschussmitgliedern gehe ich da mit


    Das mit den 30 Jahren ist sicherlich eine Frage der Perspektive. Wenn man sich manchen RD-Bereich anschaut (...z.B. Köln...) sind es sicherlich keine 30 Jahre - da würde nach den Vorstellungen von BAND & Co. einfach alles bleiben wie es heute ist. Nämlich auf dem Stand von vor 30 Jahren.

    Zugegeben - diesen Quantensprung hat auch ein nicht unerheblicher Anteil unserer eigenen (ehrenamtlichen) Kollegen und vor allem unserer (organisationstreuen) Wasserköpfe verpasst


    Als Bestandteil des Wasserkopfes & ehrenamtlicher Kollege kann ich guten Gewissens sagen:

    Bei aller Zustimmung: ich finde es viel schlimmer, wie viele unserer hauptamtlichen Kollegen den Quantensprung verschlafen haben und selbst die aktuelle Entwicklung (NotSanG) zufrieden verschlummern.


    Jörg trifft's mal wieder auf den Punkt!

  • Wieso begreift diese Herrenrasse denn einfach nicht, dass es in überhapt keiner Weise darum geht, ihnen auch nur ansatzweise ihre Kompetenz, ihre allumfassende Weisheit oder gar ihre Standesehre streitig zu machen?
    Es geht doch einfach nur darum, für eine NICHT GANZ unwesentliche Berufsgruppe im Deutschen Gesundheitswesen eine anständige und rechtssichere Ausbildung und damit Arbeitsgrundlage zu schaffen.


    Ohne sticheln zu wollen: Genau das haben die Vertreter ärztlicher Organisationen angesprochen.

  • Die Arbeitsgemeinschaft in Norddeutschland tätiger Notärzte e.V. (AGNN) informiert ihre Mitglieder derzeit in einem Schreiben über den Gesetzentwurf:


    Zitat

    ...
    Nun aber droht der Gesetzgeber das Kind mit dem Bade auszuschütten, sieht er doch in der Gesetzesvorlage für den neuen Notfallsanitäter die "selbständige Ausübung der Heilkunde" vor. Das beinhaltet die Möglichkeit zur selbständigen Diagnosestellung und Therapieanordnung, sowie zur selbständige Durchführung aller invasiven Maßnahmen beim Notfallpatienten, sogar ohne dass ein Notarzt hinzugezogen werden müsste. Gegen diesen Vorstoß wenden wir uns ausdrücklich und in breiter Übereinstimmung mit den anderen Landesarbeitsgemeinschaften der Notärzte, der Bundesärztekammer, der BAND, der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin sowie weiterer Fachgesellschaften. Mehr Qualifikation ist in der Notfallmedizin dringend erforderlich - aber: der Ersatz notärztlicher Leistungserbringung durch einen medizinischen Assistenzberuf ist der falsche Weg zur sachgerechten notfallmedizinischen Versorgung, führt es doch dazu, dass ein Patient in ganz Deutschland zwar ein Recht auf fachärztliche Versorgung rund um die Uhr hat, diese ihm aber in der Notfallsituation vorenthalten werden würde. Daher fordern wir von der Bundesregierung die Korrektur der Gesetzesvorlage zum Notfallsanitäter, und wir fordern die Fortsetzung notärztlicher Versorgung bei lebensbedrohlich verletzten oder erkrankten Menschen in Deutschland.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.