Ärzte dürfen Rettungssanitätern beim Transport von Patienten nicht die genauen Diagnosen mitteilen

  • jo, das Thema wird schon seit Jahren diskutiert.


    Beim Thema Infektionstransporte besteht die Auffassung, daß die Mitteilung der Infektionsgruppe ausreichend ist.


    Nils

  • Die ärztliche Schweigepflicht gilt grundsätzlich auch gegenüber anderen Ärzten und medizinischem Personal...


    Gruß,


    Ani


    ?Schlaf besser... mit einem Anästhesisten!?

  • was bin ich froh, dass ich Rettungsassistent bin :-)


    Lifepaket

    "Die Tugend in die Mitte", sagte der Teufel und setzte sich zwischen zwei Juristen.

  • Was aber kein Problem ist, dann frage ich halt den Patienten etwas genauer, wenn der Doc mir schon nichts sagen will

  • Ich muss zugeben, darüber hatte ich mir bisher noch garkeine Gedanken gemacht, da es bislang zu keinen größeren Problemen diesbezüglich kam.
    Andererseits gibt es natürlich auch bei uns immer mal wieder Fälle, in denen man völlig im Unklaren darüber gelassen wird, welche Diagnose(n) der Patient, den man gerade verlegt, überhaupt hat. Persönlich halte ich diese Information für wichtig, da ich im Falle von eventuellen Komplikationen oder Zwischenfällen während des Transportes gerne wüsste, mit was ich es eventuell zu tun habe bzw. was ursächlich sein könnte, um so gezielter eingreifen zu können.


    Ich würde schon sagen, daß wir im Rahmen unserer Arbeit bzw. unseres Beförderungsauftrages und den damit verbundenen Pflichten über Erkrankungen der Patienten informiert werden müssten. Wir sind ja ebenso an die Schweigepflicht gebunden und verwenden die Informationen lediglich zur Durchführung unseres Auftrages. Allerdings bin ich kein Datenschützer und kann diesbezüglich keine rechtliche Aussage machen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Es geht hier nur um Info's, die für den Transport nicht von Bedeutung sind. das geht eindeutig aus dem Text hervor.
    Der Rettungsassistent muß nicht zwangsläufig wissen, daß der Patient vor 5 Jahren wegen eines Tumors hemikolektomiert wurde, wenn er ihn zu einer Koronarangiographie verlegt...


    Gruß,


    Ani


    ?Schlaf besser... mit einem Anästhesisten!?

  • Nein, es geht sogar noch weiter: das Rettungsfachpersonal muß nicht auf eine offene Tbc hingewiesen werde, der Hinweis auf die Risikogruppe reicht bereits.


    Es gibt KH, in denen die Kommunikation zwischen RD und KH so läuft. Mag datenschutzrechtlich einwandfrei sein, ist aber für die Zuammenarbeit wenig hilfreich finde ich.


    Nils

  • Ich fühle mich bei solchen Anwandlungen auch nicht gut.
    Aber im Text steht ?einer Verlegung oder dem Transport nach Hause?. Eigentlich ist nicht einzusehen warum ein RS einen Heimtransport machen soll, zuhause ist der Pat. Ja schließlich auch ?alleine?.

  • Dieses Problem ist glücklicherweise in der Regel nicht praxisrelevant... ;-))


    Selbstverständlich muß Rettungsdienstpersonal das Vorliegen einer offenen Tb mitgeteilt werden! Tuberkulose ist laut dem Bundesseuchengesetz meldepflichtig!!


    Gruß,


    Ani

  • @ RettAssSRK


    Dann ließ dir nochmal den Aufgabenbereich eines Rettungssanitäters durch! Ich dachte, Du wärst LRA... tz, tz, tz



    Gruß,


    Ani


    ?Schlaf besser... mit einem Anästhesisten!?

  • Zitat

    Original von Ich schon wieder
    Selbstverständlich muß Rettungsdienstpersonal das Vorliegen einer offenen Tb mitgeteilt werden! Tuberkulose ist laut dem Bundesseuchengesetz meldepflichtig!!


    Ja, gegenüber dem Gesundheitsamt!
    Es gibt tatsächlich Datenschützer, die in diesem Fall die Infektionsrisikoklasse als ausreichende Info für "nicht in die Behandlung involvierten Rettungskräfte" ansehen. Ich glaube, in der Rettungsdienst war das mal Thema

  • Wenn es um die Vehinderung einer Epidemie geht, wird ein Datenschützer wohl kaum eine Chance haben.
    Und niemand wird mit guten Wissen und etwas gesundem Menschenverstand eine solche Krankheit den Mitbetreuenden verschweigen!


    Theoretisches Bla Bla...



    Gruß,


    Ani


    ?Schlaf besser... mit einem Anästhesisten!?

  • Der Datenschutzbeauftrage hat ausgesagt das RD-Personal müsse nur wissen:
    - auf welche Umstände zu achten sei (z.B. Patient braucht 2 l O2/min.)
    - ob für das Personal eine Gefahr besteht (so z.B. bei offener TBC, sowas nicht zu sagen halte ich auch für gefährlich)
    - ob für den Patienten eine Gefahr besteht


    Tja, beim letzten Punkt wird's dann halt schon etwas schwierig!
    Wie schon von Daniel geschrieben bei Problemen beim Transport würd' ich halt schon möglichst die aktuellen Diagnosen und eine kurze Vorgeschichte des Patienten wissen um z.B. Nebenwirkungen von evtl. notwendigen Notfallmedikamenten oder Symptomen die auf dem Transport auftreten abschätzen zu können.


    Ist sicherlich auch eine Definitionsfrage was eine "genaue Diagnose" ist.
    Beim Thema ist die Verlegung sicher noch brisanter als die Heimfahrt.


    @Ani: Die Schweigepflicht gilt schon gegenüber anderen Ärzten & Co. - solange sie nicht zur Behandlung vom Patienten notwendig ist.
    Schliesslich begibt sich der Patient in meine Betreuung bis zum erreichen des Transportziels. Kann ich ohne zu wissen was ein Patient für Erkrankungen hat ihn guten Gewissens betreuen? Naja, im Notfalleinsatz hab' ich ggf. auch keine Infos - aber hier ist's doch vermeidbar... Übernimmt der Doc der mir nix sagt automatisch die Haftung für sich daraus eventuell entstehende Schäden --> doch eher nicht... ?(
    Mich interessiert auf dem Transport meist nicht ob der Patient ein gestörtes Verhältnis zu seiner Tante hat, sehr wohl wird eine Vorerkrankung oder die aktuelle Medikation interessant wenn auf dem Transport z.B. eine Verschlechterung auftritt und eine Therapie nötig wird. Erst recht wenn sich der Pat. nicht (richtig) äußern kann.
    Woher soll den der gerufene NA sich die Diagnose holen? Erst im KH anrufen und den (Murphy's Law) gerade ohne Piepser beim Mittagessen sitzenden Doc anrufen?
    Und sag' nicht dass sich ein Patient nicht verschlechtern kann --> warum braucht er denn einen Krankentransport? [meist eben nicht nur weil er nicht laufen kann :D ]


    Zum Thema offene (!) TBC ist das Theme denke ich schon recht theoretisch, hier sollte (!) es eigentlich keine Probleme geben.
    Hier würde ich glaube ich einen Aufstand proben wenn ich keine Diagnose bekomme. Ich will ja nicht wissen welcher Lungenast betroffen ist, aber was der Patient hat wäre bei Infektionsfahrten doch sehr wünschenswert...

  • @ Gerrit


    Hab' nie was anderes behauptet... ;-))



    Gruß,


    Ani


    ?Schlaf besser... mit einem Anästhesisten!?

  • "Ich schon wieder" jetzt bin ich schon lieb zu dir gebe dir sogar mal recht und du stänkerst wieder zzzzz


    - ne RettAss SRK gibt es nicht
    - ne dibl. RettSan SRK schon


    war im Kindergarten (gut, der war nicht von mir) bin LRA, dibl. RS SRK und KPF und arbeite an einer akademischen Laufbahn


    hoffe dass deine Fragen beantwortet sind.


    Ich denke das es nicht unbedingt um das verschweigen von relevanten Daten geht. Man sollte sich lieber die Frage stellen ob es notwendig ist Pat. mit einen KTW durch die Gegend zu schaukeln wenn keine med. Indikation vorliegt. sind wir Taxifahrer?

  • Stänkern liegt in meiner Natur... ;-))


    Akademische Laufbahn? Werden wir am Ende gar noch Kollegen??



    Gruß,


    Ani


    ?Schlaf besser... mit einem Anästhesisten!?

  • Ich hatte mal die folgende Situation. Patient soll befoerdert werden, wir holen ihn ab und gleich nach dem Einladen wir der Arztbrief (!!!!) mit den Worten geoffent: " Ich will wissen, was ich transportiere!"


    Und ich meine, da ist deutlich die Grenze ueberschritten. Wenn ich es fuer mich wissen will, dann frage ich den zustaendigen Arzt, Krankenhauspersonal, etc. Sagen die mir nichts, dann frage ich halt den Patienten.


    Und wer der mir auch nichts sagen will, dann verlass ich mich halt auf meine Ausbildung....



    Und @ RettSanSRK: Ja, oft ist es eine reine Taxifahrt. Sind leider sehr viele Aerzte, die einfach mal fuer einen Krankentransport unterschreiben. Ist je kein big deal. ist ja bloss ne Unterschrift. Patient jammert nicht und ist raus aus der Praxis. Das jeder einzelne dafuer bezahlt merkt man ja bloss passiv....