Kreis Verden - THW fährt bei Einsatzfahrt in ein Wohnhaus

    LANGWEDEL (DPA). Ein Lastwagen des Technischen Hilfswerks (THW) ist am Freitagabend bei einer Einsatzfahrt in Langwedel (Kreis Verden) verunglückt. Drei THW-Mitarbeiter wurden zum Teil schwer verletzt, teilte die Polizei mit. Der 33-jährige Fahrer des mit sieben Menschen besetzten Gerätewagens mit Bootsanhänger hatte einem Auto ausweichen wollen und war ins Schleudern geraten. Dabei prallte das Gespann in ein Wohnhaus und kippte auf die Seite. Der Fahrer und ein 32-jähriger Beifahrer wurden schwer verletzt. Ein weiterer Mitfahrer erlitt leichte Verletzungen. Der 58-jährige Hausbesitzer blieb unverletzt. Sein Haus gilt als einsturzgefährdet. Den Schaden an Haus und Fahrzeug schätzt die Polizei auf rund 200 000 Euro.


    Quelle: Weser Kurier


    Da das ganze hier direkt bei uns im Kreis war, geht hier jetzt eine Diskussion los, inwieweit ehrenamtliche Helfer für SoSi-Fahrten geschult werden, was z.Z. noch so gut wie gar nicht statt findet ...

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

    Einmal editiert, zuletzt von Hauke ()

    Nicht mal die jährliche Pflichtunterweisung nach § 35 und § 38 StVO....oh oh, könnte ein Organisationsverschulden werden....

    @Smokeater? Woher stammt die Info das die jährliche unterweisung nicht durchgeführt wurde? Ich finde dazu nirgends was!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

    Wenn man diese Unterweisung nach Paragraph XY bekommen hat, fährt man nicht mehr in Wohnhäuser? Oder wie muß man das verstehen?




    Gruß,


    Ani

    @ SanSold: Ich habe das aus Hauke´s Statement entnommen, daß dort keinerlei SoSi-Schulungen stattfinden.....


    @ ani: Das verhindert es natürlich nicht, allerdings ist dann (bei erfolgter Schulung) der Dienstherr (in dem Falle das THW) gegen den Vorwurf des Organisationsverschuldens gerüstet, dadurch, daß diese Schulung gegen Unterschrift des Unterwiesenen dokumentiert wird.

    Nix wird passieren... Und das ist auch gut so. Leute zur Ehrenamtlichkeit und engagierter Hilfe auffordern und dann zur Sau machen. Wo kämen wir denn dahin?



    Gruß,


    Ani

    Wenn ich nach meinen Kontakten geht wird diese Belehrung bei THW ernster genommen als anderswo, da ist der Bund sehr dahinter das dies geschieht. Umso schlimmer währe es wohl wenn diese nicht durchgeführt würde.

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

    Meist in Dienstvorschriften oder Vorschriften der GuV zu finden! Regional sind da denke durchaus andere Regelungen möglich....

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

    Einmal editiert, zuletzt von SanSold ()

    Da ich beim Roten Plus, nicht jedoch beim THW als ehrenamtliches Mitglied tätig bin, vermag ich nicht zu urteilen, inwieweit das THW hier im Kreis ihrer Pflicht nachkommt.


    Bei uns gibt es schon genug Angebote an Vorträgen "Fahren mit Sonder - und Wegerechte". Habe 2006 insgesamt 4 Stück besucht. Jedoch war nur 1 mit Praxis und selbst da durften von den 9 Teilnehmern nur 2 fahren. Der Nachholtermin wurde immer verlegt, bis er vergessen wurde.


    ... und so sieht die Realität, zumindest bei uns, aus. Die Gesetzesartikel kann ich auswenig und den Vortrag kann ich im Schlaf mitsprechen. Doch das, worrauf es eigentlich beim Blaulichtfahren ankommt, nämlich neben Verantwortungsbewusstsein auch ein bisschen Erfahrung. Und wenn man sich sowohl die Einsatzzahlen vom THW, als auch von unseren SEG'n anguckt, wird es nie zu so etwas wie "Erfahrung" oder "Routine" bei SoSi kommen.


    Und jetzt wird halt wieder diskutiert ... aber Ende passiert dann doch wieder nichts. So sieht es wohl aus ...

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

    Zitat

    Original von Ani
    Wenn man diese Unterweisung nach Paragraph XY bekommen hat, fährt man nicht mehr in Wohnhäuser? Oder wie muß man das verstehen?


    Ja, das ist mit Inhalt des Seminars "vorrausschauendes Fahren"...


    Im Ernst: Es gibt im Ehrenamt sicherlich einige Bbaulichtgeile Raser, die absolut austicken sobald die Tröte hornt.
    Allerdings darf sowas doch cniht büer die vielen verantwortungsbewussten und erfahrenen Helfer hinwegtäuschen, von denen keine (relative) Gefährdung ausgeht?!


    Für die Anzahl der täglichen SoSi-Fahrten passiert eigentlich relativ wenig...


    Und ausserdem wird wohl jedem klar sien, dass man das Fahren mit SoSi nicht im Lehrsaal erlernen kann..

    Zitat

    Original von Hauke
    Bei uns gibt es schon genug Angebote an Vorträgen "Fahren mit Sonder - und Wegerechte". Habe 2006 insgesamt 4 Stück besucht.


    Man kann es aber auch übertreiben... :rolleyes:

    Ich denke SoSi-Fahrten bestehn zu einem großen Teil aus Erfahrung. Das wichtigste meiner Meinung nach ist:
    1. das man sich an die Grundregeln des SoSi-fahren hält, wie z.b. an roten Ampeln stehen zu bleiben, etc.
    2. das man das Fhzg. das man fährt auch gut kennt und nicht erst 200km damit zurückgelegt hat
    3. das man schon bei einigen SoSi-fahrten erfahrener Leute dabei war und nur durch das Beifahren schon einiges lernen kann
    4. das man sich langsam an die neue Materie herantastet, und nicht einfach auf Vollgas umschaltet...

    Aus dem Artikel geht die genau Unfallursache nicht hervor, es wäre also vorschnell, mangelnde Erfahrung des Fahrers dafür verantwortlich zu machen. Die meißten Unfälle, sicherlich auch die mit SoSi, gehen meiner Erfahrung nach auf Unachtsamkeit zurück. Gleich von vorneherein anzunehmen, dass der Fahrer in einem Anfall von Blaulichtgeilheit sich und die Ausmaße seines Fahrzeuges überschätzt hat, ist sicher falsch, auch wenn es immer wieder vorkommt.


    Jedes Jahr die beiden Paragraphen vorgelesen zu bekommen schützt sicher nicht vor solchen Unfällen.


    Ein LKW mit Anhänger ist ein Gespann, das bei Einsatzfahrten zu führen Erfahrung fordert, die man auch als hauptamtlicher im RD nicht hat. Man kann aus diesem Unfall meiner Ansicht nach nicht auf die Situation im RD schließen.


    Meine Erfahrung: wer privat verantwortungsvoll fährt, wird dies auch im RD tun, wer sich als Verkehrsrowdy profiliert und schon zahlreiche Unfälle mit seinem eigenen Auto hatte, der neigt dann auch bei Signalfahrten zu einer aggresiveren Fahrweise.


    Allgemein würde es helfen, wenn die Mitarbeiter, egal ob Haupt- oder Ehrenamtliche, regelmäßig ein Fahrsicherheitstraining mit ihren Einsatzfahrzeugen angeboten bekämen, wie es an einigen Orten auch schon geschieht.

    Da §1 der StVO immer gilt, sollte eigentlich nichts passieren.


    Wenn man nicht den Kopf ausschaltet, wenn man das Signal einschaltet, sollte ebenso nichts passieren.


    Und die meisten machen das ja auch so. Ausnahmen bestätigen eben auch hier leider die Regel.

    Zitat

    Original von ziopeperino


    Allgemein würde es helfen, wenn die Mitarbeiter, egal ob Haupt- oder Ehrenamtliche, regelmäßig ein Fahrsicherheitstraining mit ihren Einsatzfahrzeugen angeboten bekämen, wie es an einigen Orten auch schon geschieht.


    Besser gesagt, noch statt schon.

    Zunächst will ich ziopeperino Recht geben. Wir wissen ja nichts darüber, wie es letztenendes zum Unfall kam und ob er vermeidbar gewesen wäre, wenn ein erfahrener Fahrer gefahren wäre.
    Fakt ist, dass man jetzt bei uns meckert, Ehrenamtliche seien nicht ausreichend Befähigt, mit SoSi zu fahren.


    @Kanteh
    Irgendwo bin ich aber auch der Meinung, dass man gerade sowas nicht übertreiben kann, auch wenn das eher durch Zufälle kam, weil es in irgendwelchen Fortbildungen mit eingebaut war. Also ich bin nicht 4 mal zu der gleichen Veranstaltung hin gerannt.
    Aber ich finde, den Leuten kann man gar nicht oft genug, und wenn es nur Theorie ist, sagen, worrauf es beim Fahren mit SoSi ankommt!


    mfG,
    Hauke

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

    Hauke:


    Ich habe den Artikel jetzt noch einmal durchgelesen. Dass die THWler mit SoSi unterwegs waren steht, da nicht drin. Nur, dass sie auf einer Einsatzfahrt waren.


    Das eine hat ja mit dem anderen nicht unbedingt etwas zu tun. Vielleicht vielmehr damit, dass ein sehr großes Auto gesteuert wurde, das man sonst eben nicht so oft fährt, und somit auch nicht die Routine hat (Fahrverhalten, Bremsweg ...)?

    Ich kann dir versichern, dass er unter Blau gefahren ist. Als der Unfall passiert ist, kam mir ein THW MTW, der zum eigentlich Einsatzort unterwegs war, mit SoSi entgegen (saß zu dem Zeitpunkt im Auto).


    Dass der was zu dem Zeitpunkt von dem Unfall wusste, wage ich zu bezweifeln, weil er wohl sonst kaum weitergefahren wäre. Der LKW wird wohl früher oder später ausgerückt sein. Aber ebenfalls mit SoSi

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers