überbesetzter Kleinwagen verunfallt - 2 Kinder verstorben

  • mit überhöhter Geschwindigkeit verunfallte auf der A2 bei Recklinghausen ein mit 3 Erw. und 3 Kindern besetzter Kleinwagen. 2 Kinder im Alter von 5 und 9 Jahren starben, keiner der 6 Insassen schien angeschnallt zu sein. Fahrer war der Vater der Kinder, seine Mutter und seine Lebensgefährtin saßen mit im Auto. Ein Säugling von 6 Monaten überlebte ohne große Verletzungen, obwohl er mit der Babyschale aus dem Auto geschleudert wurde.


    http://www.marlaktuell.de/?p=11783

  • deshalb hab ich ja eine Meldung verlinkt, die nicht nur auf der ersten Polizeimeldung basiert, sondern auch noch ein update unter dem Artikel hat ;)

  • Bei diesem Einsatz wurde übrigens MANV-1 für den Kreis RE ausgelöst. Grund hierfür waren neben den Unfallbeteiligten einige (5) Ersthelfer, die psychisch und physisch dekompensierten.


    Es wurde, wie auf den Bildern zu sehen, der betreffende Autobahnabschnitt in einer Richtung gesperrt, in der anderen teilweise. Man baute aufgrund der Wetterverhältnisse ein Versorgungszelt auf der BAB auf, ein RTH wurde angefordert, ein weiterer alarmierter im weiteren Verlauf wieder abbestellt. Neben den Rettungsdienstkräften war noch der LNA vor Ort. Ebenfalls wurde der ELW 2 des Kreises angefordert.

  • Das Video ist echt schon heftig....


    Ich denke gerade bei solchen Situationen an die Helfer, die das Kind reanimieren.

  • Zitat

    Original von Smart


    Ich sehe kein Video ?(


    Dann gehe mal zum Äußersten und klicke auf "Videos".


    Kann natürlich sein, dass Du die entsprechenden Plugins nicht installiert hast.


    Technisch gesehen, ist die Wieboldtv-Seite nunmal auch nicht der Hit...


    Gruss


    Stefan

  • Man mag von dem Mann halten, was man will:


    gerade die Länge des ersten Videos, welches die Rettungsarbeiten in voller Länge und allen Facetten zeigt ermöglicht es, wirklich intensiv in die Situation einzusteigen.


    Wenn wir selbst in einer solchen Situation agieren, bekommen wir immer nur Teilausschnitte mit.
    Erst im Gespräch nach dem Einsatz mit anderen Fahrzeugbesetzungen zeigen sich dann unterschiedliche Perspektiven und individuelle Wahrnehmungen des Einsatzes.


    Der Zuschauer, der abends einen 10-sekunden-Clip zu dem Ereignis sieht, befriedigt zwar seine Neugier (menschlich und legitim !), kann sich aber m.E. nur mangelhaft in die Dramatik und Beklemmung eines solchen Ereignisses eingeben.


    Wer sich als Laie den Beitrag von Wieboldt-TV komplett ansieht, wird vielleicht in Zukunft etwas nachsichtiger sein, wenn die BAB komplett gesperrt ist, pausenlos Rettungsfahrzeuge die Rettungsgasse durchfahren etc.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Zitat

    Original von raphael-wiesbaden
    Man mag von dem Mann halten, was man will:


    Richtig. Er macht seinen Job. Wie wir auch. Dafür sollte man ihn nicht verurteilen - auch wenn es journalistisch manchmal etwas fragwürdig ist (zumindest die "Berichte" zu den Aufnahmen)


    Ich habe bisher keinerlei Probleme mit ihm an Einsatzstellen gehabt.


    Zitat


    Wer sich als Laie den Beitrag von Wieboldt-TV komplett ansieht, wird vielleicht in Zukunft etwas nachsichtiger sein, wenn die BAB komplett gesperrt ist, pausenlos Rettungsfahrzeuge die Rettungsgasse durchfahren etc.


    Vielleicht. Erfahrungsgemäß haben die Leute das entweder schnell wieder vergessen oder sind ohnehin notorische Nörgler. Wenn ich z.B. jeden Winter das gemecker über die bööööösen Winterdienste höre/lese/sehe, dann sind das immer die gleichen Typen...


    Ein normal tickender und denkender Mensch würde in diesem Fall nämlich gar nicht auf die Idee kommen, gewisse Äußerungen zu tätigen...



    Gruss


    Stefan

  • Ich denke, dass ein solcher Einsatz der Albtraum von jedem Rettungsdienstler und Notarzt ist. Ich könnte mir auch vorstellen, dass nach dem Einsatz auch der ein oder andere Helfer betreut werden musste. Ich hoffe das der Einsatzleiter hier möglichst Zeitnah für alle Kräfte nochmal eine Einsatznachbesprechung durchführt.


    Zur Pressearbeit möchte ich sagen das hier zumindest nicht rücksichtslos "draufgehalten" wurde. Man sieht zwar das reanimierende Personal, aber nicht das Kind. Es wurde, dass kann man aus dem Video entnehmen, in ausreichendem Abstand zu den Rettungsmaßnahmen gefilmt. Ich habe auch schon oft mit Wiebold, oder seinen Mitarbeitern, zusammengearbeitet und hatte noch nie Probleme mit der Arbeitsweise. Solange die Rettungsarbeiten nicht behindert werden: Arbeiten und Arbeiten lassen. Ich kenne, bis auf eine Ausnhame, keinen Medienvertreter der die Rettungsarbeiten schonmal wirklich gestört hat (und der ist nicht von Wieboldtv). Ich kenne aber einige, vor allem junge Kollegen, die sobald eine Kamera vor Ort ist, sofort rot sehen und die Presse versuchen zu verscheuchen.


    Zitat

    Original von Stefan


    Richtig. Er macht seinen Job. Wie wir auch. Dafür sollte man ihn nicht verurteilen - auch wenn es journalistisch manchmal etwas fragwürdig ist (zumindest die "Berichte" zu den Aufnahmen)


    Die Berichte.... In der Regel hält sich Wieboldtv auch an die Fakten die man von den Behörden bekommt. Manchmal wird noch ein bisschen dramatisiert, vor allem wenn es "nur" ein "gewöhnliches" Schadensereignis war. Verurteilen? auf keinen Fall ! Das ist Journalismus und damit verdienen die Medienvertreter nunmal ihr Geld, dass sehe ich genau so. Ich denke wenn wir mal über den Tellerrand in andere Länder gucken, können wir froh sein, dass wir in Deutschland arbeiten. Denn was im Ausland teilweise so alles gefilmt wird, dass finde ich doch teilweise ziemlich heftig.

  • An dieser Stelle eine Frage speziell an raphael-wiesbaden:


    Im oben verlinkten Video ist zu sehen, dass für die betroffenen Ersthelfer (und wohl auch für betroffene Einsatzkräfte) ein Behandlungs-/Betreuungszelt aufgebaut wurde - mitten in der Szenerie.
    Wäre es in solchen Fällen nicht sinnvoller, die Betroffenen nach Möglichkeit an einen anderen, ruhigeren Ort zu bringen, zumindest weg vom unmittelbaren Einsatzort ? Im Video ist zu sehen, dass es am und im Zelt nur so von Einsatzkräften wimmelt, dazu die Geräuschkulisse und die optischen Eindrücke von außen - kann einem betroffenem Ersthelfer in solch einer Umgebung überhaupt effektiv geholfen werden ? Wäre es z.B. nicht sinnvoller, anstatt eines Zeltes eines Bus zu beschaffen, der die Betroffenen aufnimmt und für etwas Abstand zum Ereignis sorgt ?


    Was mir ebenfalls aufgefallen ist, sind die teilweise plan- und ziellos scheinenden Einsatzkräfte. Das zeigt wirklich sehr deutlich, wie mental überfordert auch wir als Fachpersonal mit solch einem Ereignis sind, besonders dann, wenn wir keine bestimmte Aufgabe vor Ort mehr wahrnehmen müssen, sondern lediglich noch anwesend sind.


    Ein wirklich gutes, interessantes und zum Nachdenken anregendes Video.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zu welchem Teil waren denn auch (unerfahrene) ehrenamtliche Helfer aus SEGn dabei? Ich würde mir da auch relativ schnell ziemlich überflüssig oder sagen wir eher hilflos vorkommen ...

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • @R-W
    Du kannst Leuten zeigen, was du willst. Die notorischen Nörgler werden selbst dort noch was zum nörgeln finden.


    Daniel
    Ich seh das so wie du. Etwas Abstand von der Unfallstelle und Betreuung durch NFS hätte den Ersthelfern denke ich mehr geholfen als dieses Zelt, wo sie teilweise praktisch auf dem Boden sitzen.


    Mal eine ganz andere Frage.
    Gibt es in Herne keinen Feuerwehrpressesprecher?
    Man hat doch gemerkt, wer von den beiden Personen Interviews öfter mal macht.

  • Zitat

    Original von Euro
    Zur Pressearbeit möchte ich sagen das hier zumindest nicht rücksichtslos "draufgehalten" wurde. Man sieht zwar das reanimierende Personal, aber nicht das Kind.


    Also meiner Meinung nach sind die "Reanimationsszenen" schon sehr heftig. Ich habe mich gestern auch echt gewundert, was da auf RTL gezeigt wurde...solche speziellen Szenen gehören einfach nicht ins Fernsehen - unabhängig davon, ob die Rettungskräfte behindert wurden oder nicht!

  • Zitat

    solche speziellen Szenen gehören einfach nicht ins Fernsehen


    Weshalb nicht ?

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.


  • Die Frage kann ich eindeutig mit JA beantworten !
    "Richtige" PTSD-Patienten berichten übereinstimmend von den überwältigenden Sinneseindrücken, vorherrschend sind hier Geruchswahrnehmungen, aber auch Lärm und Licht, die letztendlichlich in die Hilflosigkeit / Starre führten bzw. in das Zerbrechen des eigenen Ichs (Freeze and Fragment).
    Auch bei Personen, die "nur" eine abnorme Belastungsreaktion erleben, trägt die Unruhe und Geräuschkulisse nicht gerade zur Streßreduktion bei.


    Wer schon einmal erlebt hat, wie konfus man beim Anblick des eigenen Schrotthaufens ist, kennt auch die positive Wirkung, wenn man sichtgeschützt und im räumlichen Abstand dann zum Unfallhergang befragt wird - auf einmal "funktioniert" das Gehirn wieder !


    Es ist auf jeden Fall sinnvoll, wenn die Zeugen / Ersthelfer betreut werden und dies nicht in unmittelbarer Nähe zum Notfallort geschieht.


    Der Aufbau des Zeltes war sicherlich nicht nur für diesen Zweck gedacht und deshalb grundsätzlich eine gute Idee.
    Ansonsten wäre ein Transport mit MTW und qualifizierter Begleitung in die nächste Feuerwache oder PAST vorzuschlagen.
    Dies würde auch eine Re-Orientierung in den Alltag erleichtern:
    da gibt es vielleicht einen Getränkeautomat, auf jeden Fall eine Toilette etc.


    Die herumlaufenden Einsatzkräfte sind mir auch aufgefallen und sind für mich eine normale Reaktion auf eine unnormale Situation.
    Natürlich hat jeder von uns den typischen VU abgearbeitet - doch sechs Opfer in einem Kleinwagen, darunter ein Baby und zwei Kinder sind m.E. schon extrem.
    Der Retter in mir will da etwas tun, auch wenn alle Patienten schon in Versorgung sind und alles schon abgesperrt ist - also renne ich und reduziere so vielleicht meine innere Anspannung.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Zitat

    Original von RettungsHero112


    Also meiner Meinung nach sind die "Reanimationsszenen" schon sehr heftig. Ich habe mich gestern auch echt gewundert, was da auf RTL gezeigt wurde...solche speziellen Szenen gehören einfach nicht ins Fernsehen - unabhängig davon, ob die Rettungskräfte behindert wurden oder nicht!


    Ich halte auch nicht viel von diesem "Blaulicht-TV" und ob das Ziel, die Bevölkerung zu informieren, unbedingt so detailliert übermittelt werden muss, ist sicher streitbar.


    @DanielGrein
    Die Intervention direkt vor Ort mit unmittelbarem Bezug zum Geschehenen ist nicht unüblich und oft sogar gewollt.Grund dafür ist, dass zum Einen eine schnelle "Intervention" angestrebt wird und zum Anderen das Formulieren der Eindrücke,Gefühle und Erlebnisse den Betroffenen so oft leichter fällt. Es fördert außerdem das Vertrauen zum Intervenierenden, da dieser ähnliches erlebt hat bzw. näher dran ist und auch weiß, was abgelaufen ist.
    Weitere Schritte sind dann aber denke ich mal an anderen Orten durchgeführt worden/werden durchgeführt sofern erforderlich.