Tod eines Motorradfahrers: Kritik an Rettungsdienst

  • Kritk am Rettungsdienst wird derzeit aufgrund des Todes eines 23-jährigen Motorradfahrers am vergangenen Donnerstag im Kreis Parchim (MECKLENBURG-VORPOMMERN) laut.
    Ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, das erste Hilfe geleistet hatte, sowie Augenzeugen berichten von einer verzögerten Rettung und "Unvermögen" bei der Koordination der Einsatzes. "Das Vorgehen vor Ort hat die Rettung nicht gerade beschleunigt" - so der Ersthelfer. Während der Rettungsdienst Westmecklenburg die Verzögerung dadurch erklärkt, dass der Notruf über die 110 abgesetzt wurde, widerspricht der Ersthelfer der Feuerwehr: er habe einen präzisen Notruf über die 112 abgesetzt.
    Der Motorradfahrer starb eine Stunde nach dem Unfall an der Einsatzstelle, ein angeforderter Rettungshubschrauber kam nicht mehr zum Einsatz.


    Quellen: http://www.svz.de/mecklenburg-…l/article/111/helfer.html
    http://de.news.yahoo.com/ddp/2…parchim-toed-90a2141.html



    Ein 68-jähriger Helfer der Malteser ist auf der Rückfahrt von einem Hilfstransport in Polen tödlich verunglückt. Wie polnischen Medien berichten, sei der Rettungswagen zu spät eingetroffen und hatte dadurch den Tod des Mannes verschuldet.


    Quelle: http://www.all-in.de/nachricht…eu/kempten/art2760,143905
    http://www.all-in.de/nachricht…/rundschau/art2757,145110

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Manche Verletzungen sind eben nicht mit dem Leben vereinbar, aber das Problem ist, dies den Medien und der Bevölkerung beizubringen.

  • Zitat

    Original von crazyandy
    Manche Verletzungen sind eben nicht mit dem Leben vereinbar


    Das lässt sich (meistens) durch eine Obduktion klären.


    Sehr einfach wird sich ja nachvollziehen lassen, wo und wie der Notruf abgesetzt wurde.

  • Zitat

    Original von Daniel Grein
    Während der Rettungsdienst Westmecklenburg die Verzögerung dadurch erklärkt, dass der Notruf über die 110 abgesetzt wurde, widerspricht der Ersthelfer der Feuerwehr: er habe einen präzisen Notruf über die 112 abgesetzt.


    Die 112 zu wählen muß (je nach Netzbetreiber und örtlicher Systemeinstellung) nicht bedeuten, NICHT bei der 110 aufzulaufen. Hab ich auch schon erlebt und war sehr irritiert, nicht die örtliche Feuerwehrleitstelle dran zu haben

  • eine mir bekannte Einstellung:
    RLS hat 2x Mobilfunk-Notrufleitung
    sind beide besetzt oder gestört wird in die Polizei-LST weitergeschaltet.
    Ist hier ebenfalls keine Verbindung möglich wird unterschiedlich verfahren:
    2 Netzbetreiber machen "dicht" ==> besetzt
    1 Netzbetreiber hat eine Reihenfolge von RLS an jedem Netzanschlussknoten hinterlegt.. diese wird der Reihe nach versucht
    1 Netzbetreiber hat eine Weizerschaltung zu einem weiteren Knoten, von dem widerrum versucht wird einen Notruf abzusetzen... Länger als 30s nicht möglich: besetzt


    Gruß,


    Marcus

  • in meiner hausnotrufzeit habe ich beinahe in jeder nachtschicht mindestens einmal einen rtw gebraucht.
    und jedesmal, wenn ich mit handy einen notruf (112) abgesetzt habe, bin ich grundsätzlich IMMER in der polizei LS gelandet.
    das hatte sich geändert, als ich die direkte durchwahl der rls bekam.

  • Zitat

    Original von arischa
    und jedesmal, wenn ich mit handy einen notruf (112) abgesetzt habe, bin ich grundsätzlich IMMER in der polizei LS gelandet.
    das hatte sich geändert, als ich die direkte durchwahl der rls bekam.


    Ansonsten muß man den Günen - öhm: Blauen- aber auch keine ausführlichen Geschichten erzählen sondern kann einfach darum bitten, in die Rettungsleitstelle weiterverbunden zu werden
    Das bedingt aber, daß man bei all der persönlichen Aufregung auch mitbekommt, wer da am anderen Ende der Leitung ans Telefon geht :)

  • Die 112 landet in unseren Gefilden (BaWü-Süd, Schwäbische-Alb/Donautal) über D2-Vodafone sehr häufig bei der Polizei... Wenn man 10mal die 112 anruft, landet man mind. 2-3mal bei der POL... Vodafone selbst hat in unserm Fall keine Erklärung dafür... Aber da der Mann ja FW´ler ist, denk ich doch, dass er auch weiss, wo er rauskommt, wenn er n Notruf absetzt...


    Ich kenn die geographischen und einsatztaktischen Gegebenheiten nicht, aber es ist klar, dass einem Ersthelfer (auch einem FW´ler) die Zeit bis zum Eintreffen des RD sehr lang vorkommt. Wenn es sich dabei noch um einen leider tragischen Unfall handelt ist die Belastungssituation sicher noch ausgeprägter...


    Als Unbeteiligter kann man halt nur spekulieren... ob ein organisatorisches Verschulden des RD´s oder eine übermäßige Belastungssituation des Ersthelfers vorliegt... oder evtl, sogar von beidem etwas...


    *Edit... nach Blick auf ne Landkarte und die Homepage des RD Kreis Parchim muss man als Außenstehender sagen, dass die Einsatzstelle von jeglicher Wache oder vom NEF-Standort halt mal mind. 20km weit weg liegt... wenn dann der nächste Primär-RTH weg ist, dann brauchen RTW/NEF halt wirklich ne Weile... aber halt.. wie gesagt... ist wieder nur spekuliert...


    Vielleicht gibt´s ja User aus der betreffenden Region ?

  • Ist das Trauer oder Wut, weil der Motorradfahrer tot ist? Körperverletzung mit Todesfolge?
    Wenn gesagt wird: was soll ich hier machen?, heißt das noch lange nicht, er weiß nicht was er tut, sondern egal was man macht, die Verletzungen sind in manchen Fällen so stark, dass nichts mehr hilft.

  • Zitat

    Original von Nils
    nur noch ein konfuser Leserbrief übrig geblieben. Da wird versucht, mit Schrotflintenmentalität irgendeinen Schuldigen herauszupicken.


    Allerdings. Und den dafür gleich 2 mal innerhalb einer Woche.

  • Zitat

    Original von crazyandy
    Manche Verletzungen sind eben nicht mit dem Leben vereinbar, aber das Problem ist, dies den Medien und der Bevölkerung beizubringen.


    Ja, gar sicher richtig. Aber natürlich ohne dabei gewesen zu sein, an dieser


    Zitat

    Der Motorradfahrer starb eine Stunde nach dem Unfall an der Einsatzstelle,


    Formulierung stößt mir etwas auf.


    Natürlich wäre ein schnelleres Vorgehen an der E-Stelle kein Garant dafür, dass der Pat. nicht dann doch aufgrund seiner schweren Verletzungen verstirbt, aber es schmeckt schal...

  • Die aufgeführten Kritiken sind vollkommen korrekt. Offensichtlich ist wirklich einiges schiefgelaufen.
    Allerdingst stirbt ein Mensch nicht so schnell mal eben so. Ein Betroffener sieht es immer etwas anders, was vollkommen normal ist.
    Ich denke mal, das die EH-Massnahmen vor Ort nicht besonders waren, oder aber der Betroffene eh keine Chance hatte. Bei dieser enorm langen Anfahrt lässt es drauf schliessen. 20km = 15 Minuten Plus Schreckminute, nachschauen, Schreck verdauen, Anrufen = 20-25 Minuten = leergelaufen.


  • J. 8)

  • @ Ani: Ja, sicher. Deshalb schränkte ich das direkt ein. War ja nicht dabei. Sagte ich ja.