Mehrzwecksystem

  • mal ein beispiel, vor einiger zeit ist in einen landkreis mit MZF ein schwerer unfall passiert (ländliche gegend). einmal schwer.
    das zuständige mzf war mit einen auftrag belegt und die anderen mzf waren auch auf tour. der rth konnte nicht starten wegen schlechten wetter. also nef auf anfahrt.
    pat. wurde versorgt und mußte intubiert werden also das volle programm (sht,thorax, abdomen, wirbelsäule und das rechte bein war fast ab. eigentlich kein hit und die nörgler werden wieder sagen eine außnahme. kann schon sein...... aber ohne kommentar !!!!!
    das mzf traf ca. 25 min nach den NA ein und der hatte eine anfahrt von 12 min. also rechne rechne.....
    also die hilfsfrist erreicht. aber rest stimmt doch in keinen verhältniss mehr
    und sowas passiert täglich irgendwo in deutschland.....

  • Snoopy
    Im Schnitt sind in Bawü RTW 6 jahre im einsatz somit haut deine Abschreibung schon mal nicht hin.
    Nach RD_gesetz in Bawü reicht auf den RTW 1 RA+ geeignete Person,
    bei uns fährt immer RA+ RS oder RA+ RA.
    Nach einer Umstellung kann man diese Qualität nicht mehr halten und das halte ich für eine starken einschnitt.
    Bei einer Umstellung ist die geplante disponierung in gefahr wenn man nicht die Hilfsfrist verletzen möchte muß man abstriche machen beim KT( über 6 std warte zeit in HD,PF hatte nach umstellung anscheinend auch ewige wartezeiten im KT das sie wieder KTW eingeführt haben).


    Und nochmals in eigner sache ich bin ein alter Norddeutscher(S-H) dort fährt soweit ich denken kann schon MZF, dort habe ich das retten gelernt. Also ich kenne das MZF sehr gut mit seinen vorteilen und nachteilen. Also bevor du jemand beschuldigst was zuverteufeln würde ich dir anraten dich schlau zumachen.ich habe eher das gefühl das du nur MZF gefahren bist und dich nie mit anderen möglichkeiten beschäftigst hast. Vor allem nicht was mit einer umstellung noch passieren kann denn das ist meist erst der anfang.


    Gruß
    Gepard

  • also bevor wir uns hier zerfleichen, sollten nur noch berichte für gepard geschrieben werden die ihn auch helfen oder viele informationen für uns alle

  • Zitat

    Die RTW schichten sind in allgemeinen unruhig im schnitt fahren wir pro RTW-Schicht zwischen 6-8 einsätze( Aufträge) in einer 12std Schicht. Ein einsatz dauert in der regel zwischen 50-75 min ohne aufrüsten und den üblichen papierkram.
    Dazu kommen die üblichen wachenarbeiten die im schnitt 2 std am tag betragen.


    12 Stunden = 720 Minuten
    8 Einsätze (Obergrenze) x 75 Minuten (Obergrenze) = 600 Minuten
    2 Stunden Wachenarbeiten = 120 Minuten
    ______________________________________________________
    720 - 600 - 120 = 0


    Das bedeutet, wenn ihr die von dir genannte Obergrenze der Einsatzzahl mit der längsten angenommenen Einsatzdauer fahrt und trotzdem noch die vollen zwei Stunden auf der Wache arbeitet, nutzt ihr eure Arbeitszeit vollständig aus.


    12 Stunden = 720 Minuten
    6 Einsätze (Untergrenze) x 50 Minuten (Untergrenze) = 300 Minuten
    2 Stunden Wachenarbeiten = 120 Minuten
    ______________________________________________________
    720 - 300 - 120 = 300 Minuten = 5 Stunden


    Das bedeutet, wenn weniger los ist und die Einsätze schneller gehen und ihr die Wachenarbeiten erledigt habt, könnt ihr 5 Stunden lang die Füße hochlegen.


    In der Summe kein schlechter Schnitt.
    Mehr als "durchrollen" könnt ihr auch nach einer Umstellung nicht, das Schlimmste wäre, dass ihr während der Arbeitszeit keine längeren Ruhephasen mehr hättet. Und das ist wohl bei der heutigen Arbeitsmarktsituation ein Luxusproblem.


    Was die KTW-Patienten angeht: Wo ist das Problem, wenn Oma Müller länger als eine halbe Stunde im KH wartet, um nach dem Nähen der Kopfplatzwunde zurück ins Heim gekarrt zu werden? Auch ein Luxusproblem.


    Zitat

    Nach RD_gesetz in Bawü reicht auf den RTW 1 RA+ geeignete Person,
    bei uns fährt immer RA+ RS oder RA+ RA.
    Nach einer Umstellung kann man diese Qualität nicht mehr halten und das halte ich für eine starken einschnitt.


    Auch wir arbeiten im Mehrzwecksystem mit FSJ-Kräften. Diese sind Rettungssanitäter. Ich bezweifle, dass dadurch ein entscheidender Qualitätsnachteil entsteht. Ein positiver Effekt davon ist, dass durch wechselndes Personal öfter ein frischer Wind den Wachenmief "Ham wir schon immer so gemacht..." vertreiben kann. Ich jedenfalls fühle mich als LRA auch dadurch gefordert, die jungen Kollegen in die Arbeit im RD mit einzuführen, dadurch bleibt man auch als RA immer in der Situation, sich fit halten zu müssen. Auch das hat also nicht nur Nachteile.


    Jede so große Veränderung bringt natürlich Verunsicherungen und Unwägbarkeiten mit sich, aber insgesamt würde ich dieser Umstellung etwas gelassener entgegensehen.
    Der Rettungsdienst hat sich schon immer schnell verändert und wird dies noch länger tun - in die eine oder andere Richtung. Dazu kann auch mal gehören, dass Kosten eingespart werden bzw. Systeme ökonomischer genutzt werden. Das muss nicht immer schlecht sein - schjon gar nicht von einem neutralen Standpunkt aus betrachtet.


    Jörg

  • Hallo Gepard!


    Zitat

    Original von Gepard
    Nach RD_gesetz in Bawü reicht auf den RTW 1 RA+ geeignete Person,
    bei uns fährt immer RA+ RS oder RA+ RA.
    Nach einer Umstellung kann man diese Qualität nicht mehr halten und das halte ich für eine starken einschnitt.


    Auch wenn es für Dich ungewohnt und subjektiv ein Qualitätsrückschritt ist, aber meiner Meinung reichen RA+RS auf dem RTW gut aus, alles andere ist wirklich Luxus! In den allermeisten RD-Bereichen, die ich kenne, fahren RA+RS bzw. auch RA+RH auf den RTWs.


    Ciao
    Rettungshund

  • Zitat

    Was die KTW-Patienten angeht: Wo ist das Problem, wenn Oma Müller länger als eine halbe Stunde im KH wartet, um nach dem Nähen der Kopfplatzwunde zurück ins Heim gekarrt zu werden?


    An für sich ein Luxusproblem, wie du sagtest. Auch evtl. eines, welches mit einem Taxi / Liegendmietwagen sicherlich gelöst werden könnte. Allerdings verhält es sich bei Krankentransporten in Warteschleife wie mit der Deutschen Bahn:
    Verspätungen addieren sich! Und am Ende des Tages hat man eine Handvoll dieser Verspätungen. Und dies ist dann die Zeit, in der die Probleme entstehen.


    (Nicht das ich mit diesem Beitrag mich gegen das MZF - System stelle, ich bin da eigentlich völlig neutral)

  • Jörg
    ich gebe dir recht wir haben den luxus im rettungsdienst im schnitt 2 std loose zuhaben, dafür haben wir denn auch die 45 std woche!!
    Gegen das durchrollen haben wir im prinzip nichts umso höher die Auslastung um so geringer die Arbeitszeit. sprich knacken wir regelmäßig die 80% Auslastung haben wir anrecht auf die 40 Std woche. Könnte mir gefallen habe ich mehr Zeit für Freundin und Nebenberuf.
    Mit der oma bin ich dann doch nicht so einverstanden denke jeder patient hat das anrecht auf einen zügigen Transport(siehe Hessen mit der 30 min regelung oder wenn ich das richtig weiß Rheinland-Pfalz mit 45min) 4 std oder noch länger halte ich für unmöglich desweiteren ist das eine einladung für weitere anbieter die sich dadurch etablieren können und das kostet dann im weiteren verlauf bei uns dann Arbeitsplätze.und das sind in der regel die jungen kollegen die gehen müssen die auch frischen wind reinbringen.
    Gruß
    Gepard

  • ist denn bei den 75 min schon die nachrüstzeit mit drin ???
    habt ihr auch eine stunde mittag oder wie ist es bei euch ??
    wenn man noch 10 min nachrüsten mit rechnen muß dann kommen ca 60 min zu, genau wie 60 min pause, die einen bei 12h zu steht.
    dann sind die 2h die über sind auch schon weg oder ?????

  • @Gepard


    Der aktuelle Tarifvertrag kann frühestens zum 31. Dezember 2007 gekündigt werden, er läuft aber nicht automatisch aus, das ist schon ein Unterschied.
    Es stellt sich also die Frage, ob Euer Arbeitgeber diesen kündigen möchte, wobei in dem von dir verlinkten Zeitungsartikel Euer Geschäftsführer davon spricht, dass man sich an den aktuellen Tarifvertrag halten wird.
    Eine Erhöhung der Arbeitszeit im Zuge der Umstellung halte ich persönlich für fragwürdig, da die Auslastung insgesamt steigen wird. Hier würde ich mich ebenfalls dagegen wehren. Bei steigender Auslastung wäre eher eine Reduzierung der Arbeitszeit denkbar, was letztlich Euch zu Gute käme.


    Persönlich ist mir kein Bereich bekannt, der eine Umstellung vom MZF- auf ein getrenntes System vollzogen hat oder dieses plant. Der umgekehrte Fall dürfte hier wahrscheinlicher sein.
    Habt Ihr denn überhaupt schon Rückmeldungen aus Bereichen, die ebenfalls von einer Umstellung betroffen waren/sind und wie sehen diese aus - haben sich die Bedingungen verschlechtert ?


    Ich finde es einerseits gut, dass Ihr Euch gegen eventuelle Verschlechterungen zur Wehr setzt, allerdings wehrt ich Euch gegen ein System, dass im deutschen Rettungswesen inzwischen überwiegend Anwendung findet und sich weiterhin durchsetzen wird.


    Hierzu darf ich aus dem Rettungsdienstplan Baden-Württemberg zitieren:


    Zitat

    Die Fortführung der bewährten organisatorischen Einheit aus Notfallrettung und Krankentransport bei den Rettungsdienstorganisationen wird durch die rechtliche und wirtschaftliche Trennung beider Bereiche in keiner Weise eingeschränkt. Allerdings wird auch in Zukunft darauf zu achten sein, dass Vorhaltungen der Notfallrettung nur insoweit im Krankentransport eingesetzt werden dürfen, als die Vorgaben der Bereichspläne in vollem Umfang eingehalten werden können.


    Unabhängig von der summarischen Bewertung der Einhaltung der Hilfsfrist im gesamten Rettungsdienstbereich (95%-Regelung) als planerische Grundlage für die jeweiligen Bereichsausschüsse darf deshalb ein RTW dann nicht im Krankentransport eingesetzt werden, wenn die Rettungsleitstelle in der konkreten Situation nicht die Möglichkeit hat, den Versorgungsbereich dieses RTW durch andere Rettungsfahrzeuge der Notfallrettung abzusichern.


    Es ist also durchaus auch politischer Wille, aus Kostengründen eine organisatorische Einheit im Rettungsdienst zu bilden - vergleichbar mit der Einrichtung integrierter Leitstellen.


    Grundsätzlich finde ich es gut, dass Ihr auf die eventuellen Probleme, die diese Einheit haben kann, aufmerksam macht. Diese werden allerdings - wie so oft - durch finanzielle Interessen im Hintergrund stehen. Wichtig ist daher einzig, dass Euch persönlich durch eine Umstellung keine Nachteile (finanziell, Arbeitszeit) entstehen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Original von Maverick83
    Mal ganz doof gefragt: wer ummernimmt den in einem reinen MZF-System Fernfahrten? Gibt es da noch einen Fernfahrten KTW oder auch mit den RTWs?


    Bei uns: Sowohl als auch.
    Jörg

  • Hier am Tage die verbliebenen KTW, in den Nachtstunden ein RTW. Ein weiteres Problem der MZF-Strategie.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Bei uns ist es genauso..jenachdem welches Fahrzeug gerade frei ist. Wobei dies eigentlich kein Problem ist, denn die leerstehende Wache, wird im Rendvouzsystem von einem anderen MZF wieder aufgefüllt. Das nennt sich dann MobilesStellplatzStrategieSystem :)

  • Zitat

    Hier am Tage die verbliebenen KTW, in den Nachtstunden ein RTW. Ein weiteres Problem der MZF-Strategie.


    Mhh bei uns im Kreis gibt es zwar ein getrenntes System aber um 23 UHr geht der letzte KTW ausser Dienst, dh Nachts werden alle KTP mit RTWs erledigt. Liegt also nicht nur am MZF-System...

  • Ich kenne keinen RTW in unserem Leitstellenbereich der auch als reiner RTW läuft.
    Bei uns ist tagsüber ein KTW in der Vorhaltung, ist dieser bereits besetzt oder auf einer Fernfahrt kommt der RTW zum Krankentransporteinsatz.
    Allerdings werden dann vom RTW nur "Stadttransporte" erledigt, alles andere ist der Leitstelle zu heiß und dann wird lieber gewartet bis der zuständige KTW wieder frei ist.
    Nachts werden nach vorheriger Gebietsabsicherung (anderer RTW bzw. Alarmierung des Rettungsdiensthintergrundes) auch mit dem RTW Krankentransporte erledigt.

  • Wie sieht es denn bei euch auf den Wachen aus, wo man 48h oder mehr arbeiten muß.
    ich meine damit Überstunden,Zusatzdienst und mit einen Nebenjob??
    Bei einen Kollegen wurde jetzt per Dienstanweisung untersagt Neben bei zu arbeiten ?? Bei einer 56 h Woche hat es doch früher auch keinen interessiert, was man neben bei gemacht hat.
    Gibt es da was, bzw. wie man das umgehen kann

  • Hast du dir schon mal bei Wikipedia den enstprechenden Artikel angesehen.


    Wenn nicht dann hier.


    Ich glaube aber das im Rettungsdienst Nebntätigkeiten genehmigungspflichtig sind, und somit kann dir dein Chef es auch untersagen.

  • Der Nebenjob kann nur verboten werden, wenn es zu Lasten der Hauptarbeit geht, oder wenn es in direkter Konkurrenz zum Hauptarbeitgeber ist.
    Das gilt für bezahlte Jobs, wie auch ehrenamtliche Aktivitäten, allerdingst nicht bei selbstständigen Tätigkeiten, wie bsw Ebay-Handel.


    Die gesetzliche Ruhezeit muss außerdem eingehalten werden.


    Wir haben letzten Monat ein Schreiben von unserem Chef bekommen, das er wissen möchte, welche Nebenjobs wir haben, was wir ehrenamtlich tun und uns die rechtlichen Sachen aufgezählt. Nebenjob muss angezeigt werden, kann aber nicht verboten werden, außer Konkurrenz. Ehrenamtliches kann ebenfalls nicht verboten werden. Allerdings kann die Firma verbieten, das man den Arbeitsplatz verlässt, wenn der Piepser mault.

  • Zitat

    Original von Flexer
    Das Ding mit Nebenbeschäftigung ist auch..arbeitest du schon 48 Std. in der Woche, darfst du eigentlich auch keinen Nebenjob ausüben. Ausser wiegesagt du bist Selbstständig.



    Das ist ein Paradoxon...



    Gruß,


    Ani