Alzey: Notfallmediziner übt Kritik an RLS Mainz

  • Weil die Rettungsleitstelle Mainz einen Rettungshubschrauber zu einem Notfalleinsatz in einem Altenheim in der Alzeyer Innenstadt alarmierte, übt ein ortsansässiger Hausarzt und Notfallmediziner Kritik am Vorgehen der Leitstelle.
    Der RTH aus Mainz musste auf einem Parkplatz in einem belebten Stadtgebiet landen, welcher weder durch die Polizei, noch durch die Feuerwehr abgesichert war. Dadurch sei es zu einer hohen Gefährdung sowohl für Passanten, als auch für die Besatzung gekommen.
    Der Notfallmediziner steht der RLS über Telefon oder Melder für den Notfall zur Verfügung, sei aber nicht alarmiert worden. Seit der Übernahme des Rettungsdienstbereiches Alzey durch die RLS Mainz sei es seinen Angaben zufolge schon mehrfach zu unnötigen Hubschraubereinsätzen gekommen, diese seien an der Tagesordnung. Er kritisiert außerdem, dass sich wohl niemand Gedanken über die Kosten eines solchen Einsatzes machen würde.


    Der Geschäftsführer der Rettungsleitstelle in Mainz begründet die Alarmierung des RTH mit den erfolglosen Versuchen in der Vergangenheit, den Notfallmediziner zu alarmieren. Dieser habe sich auch im Nachhinein nicht bei der RLS gemeldet, weshalb man seitens der RLS schon garnicht mehr versucht, ihn zu alarmieren.


    Quelle: http://www.allgemeine-zeitung.…t.php3?artikel_id=3170900

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ohne nähere Details zu wissen, drängt sich mir der Eindruck auf, dass sich hier einer wichtiger machen will, als er ist.
    Die Argumente des Geschäftsführers der Leitstelle halte ich für schlüssig.
    Wenn die RLS erst (vergeblich) versucht, den Doc zu alarmieren vergeht viel zu viel Zeit, bis sie dann doch den RTH alarmieren muss, wenn sich der örtliche Arzt nicht meldet.
    Naürlich muss die RLS auch auf die Wirtschaftlichkeit achten, in erster Linie muss sie aber dafür sorgen, dass der Patient schnellstmögliche Hilfe bekommt. Ob das wirtschaftlich ist, spielt in diesem Moment keine Rolle.
    Und die Landung eines RTH auf einem belebten Parkplatz sieht vielleicht spektakulär aus, ist aber Alltagsgeschäft für die Besatzung und kein Problem. Es gibt Bereiche, in denen grundsätzlich die Polizei zur Absicherung kommt, wo anders landet der RTH auch ohne sie sicher genug.
    Ich glaube, der NA hat einfach ein Problem mit der ihm offensichtlich fremden Einsatztaktik der RLS. Hier wäre ein Gespräch zwischen den Beteiligten sicher sinnvoller als ein Kleinkrieg in der Presse.

  • Zitat

    Original von dispoman
    Und die Landung eines RTH auf einem belebten Parkplatz sieht vielleicht spektakulär aus, ist aber Alltagsgeschäft für die Besatzung und kein Problem. Es gibt Bereiche, in denen grundsätzlich die Polizei zur Absicherung kommt, wo anders landet der RTH auch ohne sie sicher genug.


    Wenn du meinst....


    http://www.feuerwehr-regensbur…saetze2005/nov-dez05.html


    Der 4. Einsatzbericht auf dieser Seite.

  • Wieso dann dieses Zitat vorher? Sorry, fürs meckern, aber wenn Zitate, dann bitte im richtigen Zusammenhang.



    Gruß aus de Palz :D


    Fissi


    edit: OMG! Erst gemeckert und dann ne Antwort in den flaschen Thread gepostet :>

  • Zitat

    Feuerwehr Regensburg
    Mitarbeiter wurden nicht verletzt, obwohl Rotorteile die Wände und Fenster durchschlugen


    http://www.feuerwehr-regensbur…saetze2005/nov-dez05.html


    Zitat

    Original von dispoman
    Und die Landung eines RTH auf einem belebten Parkplatz sieht vielleicht spektakulär aus, ist aber Alltagsgeschäft für die Besatzung und kein Problem. Es gibt Bereiche, in denen grundsätzlich die Polizei zur Absicherung kommt, wo anders landet der RTH auch ohne sie sicher genug.


    Jetzt verstanden? :rolleyes:

  • Ganz einfach, dort wo ein Hubschrauber landet haben unbeteiligte Menschen einfach nichts zu suchen, da es einfach ein gewisses Gefahrenpotential gibt.


    Da sich hier einige aber offensichtlich absichtlich, oder unabsichtlich, blöd stellen, verabschiede ich mich aus der Diskussion.


    Ciao.

  • Zitat

    Original von fakl
    Ganz einfach, dort wo ein Hubschrauber landet haben unbeteiligte Menschen einfach nichts zu suchen, da es einfach ein gewisses Gefahrenpotential gibt.


    So ein Quatsch. Wenn an allen Orten, an denen ein "gewisses Gefahrenpotential" herrscht, Menschen nichts zu suchen hätten, wären unsere Innenstädte menschenleer. Straßenkreuzungen wären Sperrzone und Fußballstadien hätten keine Tribünen.


    Merke: Das Leben ist immer lebensgefährlich.
    J.


    Zitat

    Da sich hier einige aber offensichtlich absichtlich, oder unabsichtlich, blöd stellen, verabschiede ich mich aus der Diskussion.


    Ciao


    Ciao!

  • Zitat

    Original von fakl
    Ganz einfach, dort wo ein Hubschrauber landet haben unbeteiligte Menschen einfach nichts zu suchen, da es einfach ein gewisses Gefahrenpotential gibt.


    Dann dürfte ein Rettungshubschrauber so gut wie nirgends mehr landen außer ganz weit außerhalb auf unbelebten Feldern. Aber auch nur dann, wenn der Bauer nicht gerade mit seinem Traktor dort unterwegs ist...


    Und jedes mal Plätze im Voraus zu sperren ist nicht sehr realistisch zeitnah durchführbar.

  • Ok, nun ganz sachlich, da es einige einfach nicht begreifen wollen.


    Zitat

    Original von Hilope
    Und jedes mal Plätze im Voraus zu sperren ist nicht sehr realistisch zeitnah durchführbar.


    Vorlaufzeit nach Alarmierung der Hubschrauberbesatzung 2 Minuten + Flugzeit = Eintreffen des RTH am Einsatzort.


    -->Eine Absicherung der Einsatzstelle ist zumindest in Bayern in mehr als 50% der Fälle rechtlich und praktisch durch die örtliche Feuerwehr
    durchführbar.
    Allerdings hätte ich persönlich auf solche Einsätze u.a. keinen Bock.


    Der Arzt argumentierte laut Zeitung wie folgt:

    Zitat

    Die Zeitung schrieb über den Arzt
    Seiner Meinung nach bedeutet eine Hubschrauberlandung am helllichten Tag mitten im belebten Stadtgebiet auf dem Parkplatz Ostdeutsche Straße eine hohe Gefährdung für Passanten und nicht zuletzt für die Hubschrauberbesatzung. Denn der Parkplatz war weder durch Polizei noch durch die Feuerwehr abgesichert worden, um eine gefahrlose Landung zu ermöglichen.


    Mir geht es nicht darum hier um Einsatzzahlen für die örtliche Feuerwehr zu steigern,
    aber es geht mir darum zu zeigen, dass der betreffende Arzt nicht unrecht hat.
    Das Beispiel von Christoph Regensburg zeigt, dass eine Hubschrauberlandung nicht frei von Gefahr ist. Man stellt sich das ganze einfach mal auf dem örtlichen EDEKA Parkplatz vor.
    (Es sind auch schon RTHs auf solchen Parkplätzen gelandet...)
    Die Schlagzeile in der BILD möchte ich sehen, wenn eine Mutter und ihr Kind von umherfliegendenTeilen eines Rotorblattes getötet werden.
    Das ist nur ein Extrembeispiel. Allerdings gehöre ich eigentlich grundsätzlich zu den Leuten, die bei einer Hubschrauberlandung eine Schutzbrille bevorzugen, einfach schon deswegen, weil ich meine Augen mag.
    Wer,der Passanten hat diese ?


    Ohne Zweifel muss man der Objektivität wegen natürlich die Frage stellen, ob eine Anfahrt des Arztes mit Sonderrechten eine kleinere Gefährdung darstellt, als die Landung des RTHs im belebten Stadtgebiet.


    Mir ging es nicht darum gegen einen RTH zu sprechen,
    mir ging es nur darum zu sagen, dass der Arzt nicht generell unrecht hat.



    So auch wenn ich nun wortbrüchig geworden bin, war es mir der Richtigstellung wegen wert.

  • Hubschrauber fliegen in Deutschland recht selten, weil ja bei jedem Einsatz irgendwas vom Quirl abfällt und Menschen gefährdet... :ironie:

  • Langsam langweilt es echt, ist denn hier niemand in der Lage einen Thread komplett durchzulesen bevor er reinschreibt ?


    Bei dem Unfall von Christoph Regensburg war es so, dass der Druck der Rotoren ein Teil der Verkleidung eines der Gebäude abriss. Dieses Teil wurde dann aufgewirbelt und in die Rotoren gezogen, daraufhin sind diese zerbrochen und haben wie Schrapnelle den "halben" Parkplatz durchsiebt.


    Falls jemand nun nochmal Bezug auf meine Aussagen nehmen möchte, möge er sich bitte meine anderen Beiträge durchlesen.
    Danke.

  • Zitat

    Original von fakl
    Langsam langweilt es echt, ist denn hier niemand in der Lage einen Thread komplett durchzulesen bevor er reinschreibt ?


    Bei dem Unfall von Christoph Regensburg war es so, dass der Druck der Rotoren ein Teil der Verkleidung eines der Gebäude abriss. Dieses Teil wurde dann aufgewirbelt und in die Rotoren gezogen, daraufhin sind diese zerbrochen und haben wie Schrapnelle den "halben" Parkplatz durchsiebt.


    Falls jemand nun nochmal Bezug auf meine Aussagen nehmen möchte, möge er sich bitte meine anderen Beiträge durchlesen.
    Danke.


    Bei dem Unfall der Freundin der Oma meines Kumpels war es so, dass sie einfach vom Fahrrad gefallen ist und dann ein offenes SHT hatte.
    Bedeutet das, dass man dort, wo man vom Fahrrad fallen kann, lieber zu Fuß geht, da es einfach ein gewisses Gefahrenpotential gibt?


    Zitat


    Ok, nun ganz sachlich, da es einige einfach nicht begreifen wollen.


    Sorry, ich war ein paar Wochen lang nicht im Forum, aber aus welchem Loch bist du denn gekrochen?


    J. ?(

  • Zitat

    Original von Jörg
    Bei dem Unfall der Freundin der Oma meines Kumpels war es so, dass sie einfach vom Fahrrad gefallen ist und dann ein offenes SHT hatte.
    Bedeutet das, dass man dort, wo man vom Fahrrad fallen kann, lieber zu Fuß geht, da es einfach ein gewisses Gefahrenpotential gibt?


    Man könnte nun x-beliebige Beispiele über den Sinn und Unsinn irgendwelcher Gefährdungen und den daraus resultierenden Konsequenzen oder aber den rechtlichen Reglementierungen anführen.
    Der Diskussion würde das aber keinen sinnvollen Auftrieb verleihen.
    Mir ging es nur darum, dass das Argument des Arztes nicht vollkommen aus der Luft gegriffen war.


    Zitat

    Orginal von Jörg
    Sorry, ich war ein paar Wochen lang nicht im Forum, aber aus welchem Loch bist du denn gekrochen?


    J. ?(


    Lasse ich einfach kommentarlos so stehen.

  • Hallo Fakl,


    auch auf die Gefahr hin, dass ich bereits gesagtes wiederhole:
    was Jörg und andere sagen wollen, ist ganz einfach, dass gegen manche Gefahren keine 100%ige Absicherung möglich ist:


    Hätte die Anwesenheit bzw. die Sperrung des Platzes in Regensburg die Schäden verhindert? Nein, denn die Trümmer wären auch geflogen, wenn der Platz durch Feuerwehr/Polizei gesperrt worden wäre.


    Und ich halte es für ein großes Gerücht, dass der "normale" Feuerwehrmann oder Polizist innerhalb kürzester Zeit die Umgebung in der Hinsicht überprüfen kann, ob irgendwas irgendwie gefährlich für die Hubschrauberlandung werden könnte.


    Des weiteren wird auch trotz schneller Alarmierung der örtlichen Feuerwehr/Polizei die Vorbereitung des vorgesehenen Landesplatzes oft noch nicht abgeschlossen sein, bis der RTH eintrifft - dies gilt v.a. in Bereichen, wo RTHs als "normaler" Notarztzubringer agieren (und nicht erst auf Nachforderung der Kräfte vor Ort eingesetzt werden) .


    Auch wird jeder Pilot seinen Landeplatz selber bestimmen und nimmt nicht immer den vorbereitenen Platz der Bodenhelfer an - selbst schon oft bei VUs etc. erlebt!


    Ciao
    Rettungshund

  • Es ist wohl schon wahrscheinlich, dass ein Streifenwagen bzw. eine alarmierte Feuerwehr nicht innerhalb kürzester Zeit einen 100&ig sicheren Landeplatz herzaubern kann. Aber davon spricht ja auch keiner.
    Ich habe das regensburger Beispiel so verstanden, als dass sowas immer wieder passieren kann. Soweit wird man sich ja wohl noch einig sein.
    Und dass ein solcher Unfall glimpflicher abgeht je weniger Personen sich da in unmittelbarer Nähe aufhalten würde ich anhand der vor Jahren mal durchgeackerten Wahrscheinlichkeitsrechnungen auch mal als gegeben ansehen.
    Der Vorteil eine "öffentlichen Organs" an dem zum Landeplatz auserkorenen Gelände liegt m.E. darin, dass ein solches eben einfach dafür sorgen kann, dass sich so wenig wie möglich Menschen dort dann aufhalten. Und auch ich würde wohl eher mal auf die Seite gehen wenn mich ein freundlicher Mann in grün (oder schwarz) darum bittet, als wenn mir ein freundlicher Herr mit Helm ausm Hubschrauber zuwinkt.

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
    »Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind!« – Charles Bukowski

  • *grummel*
    Irgendwie halte ich diese Diskussion für äußerst fragwürdig vom Inhalt her!
    Warum?
    Wenn wir uns über den Sinn und Unsinn von RTH Einsätzen machen, ohne
    [list=1]
    [*]den Notruf gehört zu haben
    [*]die Einschätzung des Disponenten vor Ort zu kennen
    [*]die Gegebenheiten strukturell zu kennen
    [*]die Erfahrungswerte der Disponenten hinsichtlich des Arztes zu kennen
    [*]die Erfahrungswerte der LSt. hinsichtlich der RTH Einsätze zu kennen
    [*]die Erfahrungswerte der LSt. hinsichtlich der Alarm- und Ausrückezeiten der FW zu kennen
    [*]die gesamten anderen Erfahrungen und Eindrücke zu kennen
    und
    [*]ggf. auch den politischen Hintergrund der "Welle" des Arztes zu kennen
    [/list=1]
    halte ich jegliche Diskussion für absoluten Humbug und reine Phantasie (Geh Emergency 1-4 spielen).
    Geil (sorry, besseres Wort find ich grade nicht) find ich es ja, wenn Leute diskutieren und die Klappe weit aufreißen, die nicht RTH fliegen / geflogen sind. (Neid?)
    Den Kommentar von Nuhr verkneif ich mir... jeder weiß was ich meine!


    Einfach mal drüber nachdenken....


    Marcus