Rettungsassistent wegen Medikamentengabe entlassen

  • Bourke, es kommt bei einem RA auf die lokalen Protokolle an würde ich sagen. Ist kein MAD vorhanden steht mit O2, Lagerung und i.v. Zugang ja erstmal eniges an Arbeit an bevor man medikamentös tätig werden kann.
    Bei einem beobachteten Start eines Krampfes frage ich die Angehörigen wenn möglich ob der Patient schnell terminiert normalerweise. Wenn die sagen ein zwei Minuten dann warte ich kurz ab, oder nutze halt die Zeit für vorbereitende Maßnahmen. Das beobachtete Geschehen ist wohl eher selten.

  • Ich werf mal das Zauberwort "Kommunikation" in den Raum.
    Einfach mal den Akademiker fragen wie lang er noch braucht und was er meint.
    Wenn er nur noch 2 Minuten braucht, dann kann man warten und vorbereiten.
    Wenn er allerdings noch 20 Minuten braucht und der Patient seit 10 Minuten krampft, dann kann man ja mal fragen ob man durchbrechen soll, bei NA und(!) Angehörigen (siehe vorherige Beiträge).
    Also "Fragen kostet nichts".

  • Es tut mir Leid, aber auch das Zauberwort hilft nicht immer. Ein Notarzt ist entweder da, oder eben nicht da. Ich fange nicht an im Einsatz hinter ihm her zu telefonieren. Wenn die Maßnahme indiziert ist, ich sie beherrsche und sie in meine Kompetenz fällt, ergreife ich sie. Dann habe ich auch das Kreuz, dafür im Zweifel gerade zu stehen und nötige den Doktor nicht zu irgendeiner Erlaubnis, ohne dass er den Patienten selbst sieht.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes D. ()

  • Es gibt bei uns Notärzte die bei der Manschaft vor Ort anrufen und ihr Kommen ankündigen (Bei einer Nachalarmierung zum instabilen MCI). Die wollen dann vorweg den Patientenstatus.


    Dann regen sie sich (ca 10min später) über den liegenden Venflon auf. Begründung: Das kommen wurde eh angekündigt, wenn der Notarzt "gleich da" ist braucht man ja als Sani nicht stechen (Rechtlich gesehen muss der Sani stechen (Nach Verständigung des Notarztes)).


    Ich glaub man kann es manchen nie Recht machen.


    Außerdem wird eine bestehende Indikation durch die Alarmierung eines Notarztes nicht beeinflusst. Wenn Indikation gegeben wir gestochen bzw nach SOPs therapiert. Das kann ja auch nur im Interesse des Arztes sein, wenn die SOPs nicht passen ist das eine Sache zwischen Arzt und ÄLRD/Chefarzt.

  • Das sind doch aber auch wieder Einzelfälle von irgendwelchen wilden Einzelkämpfern, die man in allen Bereichen des (Gesundheits-)System findet.


    In einigen Fällen habe ich das nachkommende NEF auch schon angesprochen (Standort anders als durch die Leitstelle alarmiert, "Entgegenfahren", seltene Krankheitsbilder, ...) - in der akuten Situation sehe ich das genau wie Johannes: Nach Abwägen der Risiken und Gefahren fällt man die Entscheidung, eine entsprechende Maßnahme durchzuführen - unabhängig davon, welcher Notarzt nun nachkommt, und wie "weit" dieser ist. Wenn ich bei einem persistierenden Krampfanfall einen Zugang zur Vene (oder Nase) des Patienten habe und mit einem adäquaten Benzo ausgestattet bin ist das für mich der Moment, wo der Patient damit versorgt werden muss...

  • Zitat

    Wenn ich bei einem persistierenden Krampfanfall einen Zugang zur Vene
    (oder Nase) des Patienten habe und mit einem adäquaten Benzo
    ausgestattet bin ist das für mich der Moment, wo der Patient damit
    versorgt werden muss...

    ..Danke, was diskutieren wir da noch? Und warum muss man für so eine Aktion eine Kündigung aussprechen?

  • ..Danke, was diskutieren wir da noch? Und warum muss man für so eine Aktion eine Kündigung aussprechen?


    Zu Frage 1: Das hat in der ganzen monatelangen Diskussion niemand hier ernsthaft in Zweifel gezogen.
    Zu Frage 2: Es wurde in Zweifel gezogen, dass ein solches (korrektes) Vorgehen der (alleinige) Kündigungsgrund war bzw. ob ein solches (korrektes) Vorgehen stattgefunden hat.


    Darin besteht ein feiner, aber entscheidender Unterschied.


    J.

  • Mal abgesehen von deiner Überzeugung, gibt es irgendwelche Fakten, die deine Meinung untermauern? Das BRK hat die Mitarbeiter schließlich entlassen und diese Haltung sehr lange beibehalten. Die Kehrtwende ist durch den entstandenen öffentlichen Druck eher zu erklären als durch eine Neubewertung der Fakten nach so langer Zeit. Der Druck hat aber nichts damit zu tun, ob die Kollegen nun richtig oder falsch gehandelt, Patienten gefährdet oder geschützt haben, sondern ist als einfach durch gute Nutzung der Medien entstanden. Klär mich auf, wo ist eine zuverlässige Quelle, was geschehen ist?


    Die Frage steht noch, Mütom...

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Die Frage steht noch, Mütom...

    Wenn Du meinst. Ich persönlich findes es langsam albern und kollegenverachtend. Erst ist die Presse nicht objektiv, dann war es der Druck auf das BRK und es wurde aus niederen Beweggründen gehandelt. Es gibt hierzu zwar eine klare Aussage des Landesgeschäftsführers des BRK, Herr Deinert und die sagt alles aus. Auch der BRK KV hat eindeutig ausgesagt, das es ausschließlich um die Missachtung einer Dienstanweisung geht. Wenn es tatsächlich sachliche Gründe für eine Kündigung gegeben hätte, wäre dies vom BRK - KV auch in irgendeiner Form mitgeteilt worden. Allein schon aus Eigenschutz. In medizinischer Hinsicht gibt es erst recht keinen Grund für eine Kündigung, da der Patient zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährdet wurde und deshalb der Hilfsversuch allemale im Vordergrund stehen muss. Noch besser wird es, wenn nun hier die Herrschaften darauf warten, das die Staatsanwaltschaft sie auch noch bestätigt, das der Kollege doch ein Depp ist der natürlich alles falsch gemacht hat. Irgendwann haben wir es dann geschafft, das tatsächliche Hilfe für Personen in Not nicht mehr stattfindet. Weil, §, Dienstanweisungen und Ober- sticht Untermentalität das Hirn für die wesentliche Dinge des Lebens scheinbar ausschalten läßt.


    Manchmal wünsche ich dem einen oder anderen User hier, das er mal in so eine Situation kommt und dann während des Verfahrens lesen kann, wie seine Kollegen klugsch...ßerisch daherposten und über ihn herziehen. Ob sie dann vielleicht die Einsicht bekommen, das sie weitaus demütiger an solche Dinge rangehen sollten, bezweifel ich aber mittlerweile.

  • Eine Diskussion mit dir ist nicht möglich. Während andere schon bei Schritt vier sind, mischt du dich immer wieder ein und forderst die Diskussion wieder bei Schritt eins zu beginnen.
    Ich habe dir gesagt, was los ist. Das es dafür keine belastbaren Quellen gibt, tut mir persönlich leid, aber Internas stehen selten in der Zeitung. Es verlangt niemand, dass du mir glaubst. Ich kann ein Lügner sein, ein Wichtigtuer oder auch einfach unrecht haben. Aber ich habe dir erzählt, was meinen Informationen nach im KV NEA vor sich ging. Du bist darauf in keinem Wort eingegangen. Du hast nicht einmal in Erwägung gezogen, dass es stimmen könnte was ich sage.
    Dieser Diskussionsstil kotzt mich persönlich an. Ich habe ihn in dieser Angelegenheit öfter miterlebt: Die Menschen wollen nur das hören und glauben, was in ihr vorgefertigtes Weltbild passt. Das hat nicht zuletzt dazu geführt, dass der ganze KV NEA jetzt beschissen dasteht und sich für geänderte Fakten niemand mehr interessiert.
    Ruf doch mal auf einer beliebigen Rettungswache an und frage, welche Meinung über den gekündigten Kollegen W.B. dort herrschte. Und frage, was sie von ihrem Geschäftsführer halten. Du würdest überrascht sein, denn es entspricht so gar nicht dem Bild, das in den Zeitungen und Fernsehberichten transportiert wird. Und frag doch mal die Kollegen in NEA, wie oft sie schon zu invasiven Maßnahmen gegriffen haben und wieviele dafür entlassen wurden. Auch hier wirst du überrascht sein. Aber es ist natürlich plakativer, das Bild des von bösen Geschäftsführern gefesselten Rettungsassistenten zu malen. Nur das die Kollegen dort unter diesem Bild inzwischen massiv leiden und von der Öffentlichkeit als Witzfiguren abgestempelt wurden.
    Der gekündigte Herr B. hatte, das haben mir inzwischen einhundert Leute bestätigt, ein massives Problem mit Hierarchien gepaart mit Selbstüberschätzung. Das ist jetzt aufgeflogen und das ist auch gut so. Er hatte nur das Glück und die Klugheit, die Schwächen des Systems auszunutzen und den Apparat (Verdi und empörte Öffentlichkeit) zu seinen Gunsten zu nutzen. So landete er nicht im Knast, sondern in Kitzingen. Mein persönliches Bild von der Sache ohne Anspruch auf Richtigkeit.

  • "Wir drehen uns solange im Kreis, bis wir den aufkommenden Schwindel für das angestrebte Hochgefühl halten." [Kovacs]

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Es gibt hierzu zwar eine klare Aussage des Landesgeschäftsführers des BRK, Herr Deinert und die sagt alles aus. Auch der BRK KV hat eindeutig ausgesagt, das es ausschließlich um die Missachtung einer Dienstanweisung geht.


    Frisch mein Gedächtnis nochmal mit Aussage und Quelle auf.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Frisch mein Gedächtnis nochmal mit Aussage und Quelle auf.


    Mal ernsthaft, warum solltest du jetzt plötzlich eine sachdienliche Auskunft bekommen? :scratch_one-s_head:

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  • :popcorn: und die nächste runde..... same shit, different day


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • Wie gesagt, man kann sich dann blöd anstellen und sämtliche Quellen aus Presse etc.. ignorieren. Ich kenne das BRK sehr gut und wenn es sachliche Gründe für eine Kündigung geben würde, hätte man diese auch vollzogen. Vom BRK - KV wurde diese Angelegenheit weiter an den Landesverband übergeben und die haben nach Würdigung sämtlicher Fakten entschieden.


    @ Pillenhändler


    Was glaubst Du was mich es erstmal ankotzt, wenn ich das lese, könnte ich kotzen, soviel kann man gar nicht essen!

    Zitat

    Dieser Diskussionsstil kotzt mich persönlich an. Ich habe ihn in dieser
    Angelegenheit öfter miterlebt: Die Menschen wollen nur das hören und
    glauben, was in ihr vorgefertigtes Weltbild passt. Das hat nicht zuletzt
    dazu geführt, dass der ganze KV NEA jetzt beschissen dasteht und sich
    für geänderte Fakten niemand mehr interessiert.

    Fakt ist, das der Kollege zu einem krampfenden oder zu einem Patienten mit Zustand nach Krampf gerufen wurde. Fakt ist, das der Kollege beim Patienten einen Krampfanfall diagnostiziert hat und ihm intranasal Dormicum appliziert hat. Des Weiteren hat er einen i.V. - Zugang und 1 Spritze mit Dormicum für den anfahrenden Notarzt vorbereitet. Ende aus!


    Unklar ist ausschließlich, ob der Patient tatsächlich noch gekrampft hat. - Wir waren nicht dabei, auch Du nicht Pillenhändler. Vermutlich wurden 15 mg Dormicum als Bolus in ein Nasenloch appliziert. Ende aus!


    1. Es ist mit Sicherheit nicht der erste Krampfanfall, den der Rettungsassistent gesehen hat, daraus darf man schließen, das er sehr wohl unterscheiden kann, ob der Patient krampft oder nicht krampft. Ihm hier einen Diagnosefehler zu unterstellen, ist schlicht eine Frechheit.


    2. Selbst die falsche intranasale Applikation von 15 mg Dormicum in ein Nasenloch rechtfertigen nicht eine Kündigung, da mitnichten hierdurch der Patient gefährdet wurde.


    Nun zum Kotzen:

    Zitat

    ...welche Meinung über den gekündigten Kollegen W.B. dort herrschte.....was sie von ihrem Geschäftsführer halten. ein massives Problem mit Hierarchien gepaart mit Selbstüberschätzung.

    Es ist das allerletzte, daraus abzuleiten, das man eine Person mag,(Kreisgeschäftsführer) die andere Person nicht mag, um dann festzustellen, das genau in diesem Falle der Kollege derart falsch gehandelt hätte, das er gekündigt werden musste. Dies zeigt Deine gesamte subjektive Haltung zu diesem Sachverhalt auf. Und alle Kollegen die sich bedanken, sollten sich über so einen Post mal wirklich Gedanken machen, was sie da betreiben, wo sie doch immer so erhaben tun und hach so schlau sind. Wiederum war es genau der Kreisgeschäftsführer, ÄLRD und diverse andere Führungspersonen bei diesem BRK - KV, die mit dieser unsachlichen Kündigung, die letztendlich nur darauf abziehlte, einen unliebsamen Arbeitnehmer zu entfernen, die Krise im BRK - KV auslösten.

  • Mir ist jede Meinung lieber, die irgendwie sachlich argumentiert als eine wie deine, in der du Floskeln klopfst. Du kannst deine stoisch wiederholten Aussagen, die mit jeder Schleife ein bisschen dramatischer werden, offenbar nicht einmal entfernt belegen. Du hast den Bezug zu dem, was passiert ist, längst verloren. Du realisierst nicht einmal, dass die wenigsten sagen, dass ein Fehler gemacht wurde. Die Meinung dürfte nach wie vor überwiegend sein, dass man es nicht beurteilen kann. Du interpretierst Dinge in Aussagen hinein, deklarierst das dann als unumstößliche Wahrheit um dein Weltbild zu unterhalten. Alles, was das zur Diskussion beiträgt, ist, dass die Allgemeinheit über deine Frustration unterrichtet ist. Und damit beziehe mich nicht auf die Frustration bezüglich des Sachverhalts der Kündigung, sondern auf die Frustration gegenüber deinem Leben bzw. deinem Job. Diese Interpretation liegt zumindest nahe, wenn man deine Aussagen mal anfängt zu bewerten. Ich weiß nicht, was konkret dich so sehr frustriert. Vielleicht kann dir ein Wechsel des Arbeitgebers helfen? Vielleicht ein Wechsel des Berufs? Vielleicht hilft dir eine Weiterbildung? Vielleicht solltest du irgendwo im Ausland dein Glück als Paramedic versuchen oder wäre doch Arzt eine Alternative für dich? Vielleicht ist das Problem auch projeziert und kommt aus einer ganz anderen Richtung. Ich kann dir nur raten, daran zu arbeiten. Ich glaube nicht, dass der Ventilmechanismus im Forum zu trollen auf lange Sicht ausreichend sein wird.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
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