Selbstverständnis

  • Das macht nix Kanteh und vielen Dank für Deine erneute Bestätigung meines Postes. Scheinbar mangelt es nicht nur an Selbstvertrauen....

  • @Mütom


    Für eine sachliche Diskussion stehe ich dir weiter gern zur Verfügung, für deine unsachlichen und beleidigenden Kommentare habe ich aber kein Verständniss.

  • Weil, lieber Herr Benutzername, Sauerstoff und Händchen halten bei stärksten Schmerzen leider nicht helfen.

  • Achso, Herr Smart, das wusste ich nicht. Dennoch verstehe ich nicht, warum es manche sagen müssen und manche offensichtlich nicht.
    Oder anders gesagt, ich verstehe nicht, worauf hier angespielt werden soll.
    Laut Duden bedeutet Selbstverständis


    Zitat

    Selbst|ver|ständ|nis, das <o. Pl.>: Vorstellung von sich selbst, mit der eine Person, eine Gruppe o. Ä. lebt [u. sich in der Öffentlichkeit darstellt]
    (c) Dudenverlag


    Bedeutet obige Aussage also, dass man sich dem Arzt gleichwertig fühlt und/oder darstellen will, oder bedeutet es, dass man wichtiger Teil eines Systems mit eigenen Aufgaben ist, also auch ohne Arzt die Hilfe einleiten kann? Oder steckt eine ganz andere Aussage dahinter. Ist mir nicht klar.

  • Zitat

    Original von kahnteh
    @Mütom


    Für eine sachliche Diskussion stehe ich dir weiter gern zur Verfügung, für deine unsachlichen und beleidigenden Kommentare habe ich aber kein Verständniss.


    War ich jetzt unsachlich oder gar beleidigend?


    @ Benutzername


    Genauso ist es, m. E. ist der RA ein unverzichtbarer Teil des Rettungsdienstes und aufgrund seiner Ausbildung müßte er auch in der Lage sein, umfangreiche medizinische Maßnahmen auch ohne den Arzt einzuleiten. Leider ist dies aber Wunschdenken, in vielen Rettungsdienstbereichen wird den RA dies von den übergeordneten Institutionen untersagt, noch schlimmer allerdings, das dies die dortigen RA auch so hinnehmen, auch oft unter den Deckmantel der angeblich schlechten Ausbildung und grundsätzlich mangelnden Qualifikationen.
    Traurig, traurig.

  • Zweifelsfrei kann man im RD-System der BRD den Rett.-Ass nicht durch einen Arzt ersetzen. Erstens, weil dieser meist nicht über die notwendigen logistisch-taktischen Kenntnisse verfügt, und zweitens weil es schlicht nicht bezahlbar wäre. Ob und wenn ja, wie der Rett.-Ass. in bestimmten Situationen den NA ersetzen kann, bleibt abzuwarten.


    Da allerdings noch immer nicht überall Rett.-Ass. drin ist, wo's auch drauf steht (ja es gibt teilweise gravierende Defizite in der Ausbildung), unserer Reihen gerade im Bereich Berufspolitik viel zu locker stehen und wir es immer noch nicht geschafft haben, uns ordentlich zu organisieren, ist es nur folgerichtig, dass uns vieles an Massnahmen versagt bleibt, was durchaus möglich wäre...


    Mein Selbstverständniss ist das eines 100% Profis, meine Arbeit bleibt jedoch - auch Aufgrund von Untersagungen - manchmal hinter meinen eigenen Erwartungen und Ansprüchen zurück, und solange dies so bleibt, werde ich auch weiterthin gezwungen sein, mit manchem zu hadern - oder eben etwas dagegen zu tun!


    Wie wär's mit einem neuen Berufsverband...?

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Mowl, Du sprichst mir aus der Seele, ein neu strukturierter oder gar neuer Berufsverband wäre vielleicht eine Lösungsmöglichkeit für das bestehende Dilemma.


    Hauptursache für die bestehende Problematik ist m. E. allerdings der Rettungsdienst selber und zwar in Form des Betreibers und und der Kostenträger, die sog. jährlichen Bilanzen. Auch hier wird versucht mit allen Mitteln die Kosten so gering wie möglich zu halten und das wichtigste Instrumentarium der AG ist der ehrenamtliche Mitarbeiter im Rettungsdienst und der zur Zeit bestehende Rettungsassistentenüberschuß auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Je höher der Anteil der ehrenamtlichen Tätigkeit ist, desto schlechter ist m. E. die Qualität im Rettungsdienst, vor allem die medizinische Versorgung. Dies liegt aber i. d. R. daran, das von den ehrenamtlichen Rettungsdienstkräften im öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst nicht die selbe Leistung wie von den hauptamtlichen Mitarbeitern abverlangt wird. Hier zählt nicht die medizinische Qualität, sondern auschließlich die jährlich erstellte Bilanz. Genau das selbe betrifft allerdings auch die hauptamtlichen Kräfte, die immer weniger gewillt sein werden, bei den ständigen Lohnkürzungen, sich Fort- und -weiter zuentwickeln. Ohne eine qualitative Weiterentwicklung des RA (haupt,-ehren wie nebenamtlich) wird es aber auch keine wirklichen Kompetenzerweiterungen geben.


    Solange dies so ist, wird jeder Rettungsassistentenberufsverband, unerheblich ob "alt oder neu" massive Probleme haben, ja das Paradoxe wäre wohl, das der Berufsverband gegen seine eigenen Mitarbeiter angehen müßte, da die meisten Rettungsdienstbetreiber eigentlich gar kein Interesse an einer Kompetenzerweiterung des Rettungsdienstpersonals haben, die Kluft zwischen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräften auf Dauer nicht mehr zu überbrücken wäre. Auch ein Teil der RA würde eine Qualitätserweiterung nicht mittragen, hier steht ausschließlich das persönliche wirtschaftliche Interesse im Vordergrund. Auch hier gilt leider das Motto: "Geld regiert die Welt".

  • Ich schliesse mich hier den Meinungen von Mowl und Mütom an...


    Solange hier in Deutschland der Rettungsdienst im Land X so organisiert ist, im Land Y schon wieder anders und teilweise sogar innerhalb des ein und selben Bundeslandes unterschiedlich ausgeführt wird, ist es schwierig sich eine Lobby aufzubauen.
    Ebenso schaudert es mich, wie manche Kollegen mit ihrem Berufsbild umgehen. da kann man schon verstehen warum viele Menschen uns als "Krankenträger" herabqualifizieren. REttungsdienst ist meiner Ansicht nach ein Geschäft für Profis. Klar sind ehrenamtliche Mitarbeiter eine Stütze in viele Organisationen um dem Kostendruck entsprechend gegenhalten zu können und gerade noch schwarze Zahlen zu schreiben... Aber ist das nicht eher ein Problem der Kostenverhandlungen??? Lassen sich da die Betreiber des RTD nicht über den Tisch ziehen? Die Kostenträger argumentieren dann schlichtweg... Okay, wenn ihr nicht für den Preis fahrt, dann machts eben ein Privater... Und statt sachlich und gut vorbereitet zu argumentieren, zieht man den schwanz ein und fährt eben für weniger Geld.
    Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sollen trotzdem erhalten bleiben, aber eben auf einem professionellen NIveau. WEr Rettungsdienst machen will, der muss eben entsprechend qualifiziert sein. Bei der Qualifikation darf man eben nicht zwischen Hauptamtlich und ehrenamtlich unterscheiden. Das für mich einzig geltende Kriterium ist die Ausbildung. einen RS bewerte ich anders als einen RA. Wie erklärt man denn bitte den Angehörigen, dass ihr Verwandter gerade verstorben ist: "Entschuldigen sie, ich bin zwar Rettungsassistent, aber mache das nur nebenbei so ein bis zwei mal im Monat". UNd genau da kommen wir dann zur Berufspolitik zurück. Denn sowas spricht sich wahnsinnig schnell herum und damit ist ein Bild in der Bevölkerung entstanden, das sich nur schwer wieder verändern lässt.


    Ein Berufsverband ist schön und gut... er muss nur schlagkräftig sein und in entsprechenden Gremien den Rettungsdienst suffizient repräsentieren. Aber brauchen wir den wirklich? Fängt die Repräsentation unseres Berufes nicht bei unserer täglichen Arbeit an??? Ich finde doch. Und erst wenn dieses funktioniert kann ein Berufsverband schlüssig argumentieren.


    Was man im Kompetenzbereich verändern könnte, wäre die Ausbildung Bundeseinheitlich zu regeln, und eine entsprechende Berufsordung verfassen in der Kompetenzen und Pflichten des Rettungsassistenten klar geregelt sind. An dieser Stelle übergebe ich an den Kollegen imgb01, der sich sehr intensiv mit dieser Materie befasst hat.


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • mein selbstverständnis als RA



    ?13 jahre schule, um dann RA zu werden??? ja warum denn nicht? der beruf kann eine herausforderung sein. er erfordert


    ? körperliche fitness
    ? fachwissen/fachsprache [kann man schier unbegrenzt erweitern]/lernbereitschaft
    ? technische kompetenz [sicheres fahren auch unter stress, die inzwischen hochkomplexen geräte auch in vollem umfang nutzen können etc.]
    ? stressresistenz - oder zumindest die fähigkeit, den zusammenbruch auf die zeit nach dem einsatz zu verschieben
    ? teamfähigkeit [innerhalb der besatzung und mit anderen]
    ? soziale kompetenz [gegenüber patienten, angehörigen und einer ganzen menge anderer personen - die es zum beispiel erlaubt, einen hausarzt bei der notfallversorgung so zu unterstützen, dass er das zepter in der hand behält und ich trotzdem den roten faden vorgebe]
    ? kreativität [improvisation ist das halbe berufsleben]
    ? logistische kenntnisse [welche klinik verfügt über welche möglichkeiten?]
    ? verwantwortungsbewusstsein [schliesslich entscheidet oft der RA, ob der patient einen notarzt bekommt oder nicht.] - risikobewusstsein
    ? eine realistische selbsteinschätzung [wenn eine notarztindikiation vorliegt, dann rufe ich einen.]
    ? [selbst-]kritikfähigkeit - sich fehler eingestehen und fruchtbar in den erfahrungsschatz integrieren
    ? eine gewisse charakterliche reife, die mir erlaubt, nicht recht behalten zu müssen, solange der patient optimal versorgt wird. den patienten in den mittelpunkt stellen, nicht mich selbst.
    ? eine gesunde portion selbstbewusstsein gegenüber dem patienten, seinen angehörigen und einer ganzen reihe anderer personen [klinikpersonal, polizei, notarzt etc.].



    vun monnem
    höppi



    nach-satz:


    wir vertun eine wichtige chance, für unser berufsbild zu werben, nämlich die breitenausbildung. das liegt meines erachtens daran, dass unsere breitenausbilder zu gering qualifiziert sind und oft selbst keine ahnung haben, wie der rettungsdienst strukturiert ist.

  • Zitat

    Original von oepfae
    Das für mich einzig geltende Kriterium ist die Ausbildung. einen RS bewerte ich anders als einen RA. Wie erklärt man denn bitte den Angehörigen, dass ihr Verwandter gerade verstorben ist: "Entschuldigen sie, ich bin zwar Rettungsassistent, aber mache das nur nebenbei so ein bis zwei mal im Monat".


    Hier widersprichst du dir aber selbst. Dein Ehrenamtlicher hätte ja die RA Ausbildung. Und diese ist für dich ja offensichtlich das einzig geltende Kriterium.

  • Hmm, Benutzername,


    ich gebe zu es mag etwas unglücklich formuliert sein. Aber ich stelle hierbei tatsächlich auf die Ausbildung ab. Und frage mich insofern, ob jemand der 1 bis 2 mal pro Monat auf nem RTW sitzt, irgendwelche Fortbildungen besucht und nicht zertifiziert wird auch wirklich als "Rettungsassistent" im professionellen sinn bezeichnet werden kann. Der Maßstab an dem die Einsetzbarkeit gemessen wird, darf eben grad nicht am Beschäftigungsstatus festgemacht werden, sondern an der fachlichen Qualifikation und der Professionalität.


    Ich hoffe ich konnte es nun etwas verständlicher machen...


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • Ein kurzer Einwurf meinerseits: ich würde von keinem unserer Mitglieder erwarten, daß es sich hier in negativer Weise über unser Berufsbild äussert. Konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge bezüglich der Ausbildung und des Systems als solches sind wünschenswert, aber sich selbst bzw. unsere Berufsgruppe herabzuqualifizieren, sind in keinster Weise nachvollziehbar. Sollte das eine oder andere Mitglied hier anderer Auffassung sein muss es sich überlegen, ob es in einem Forum für Rettungsfachpersonal an der richtigen Stelle ist.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Soll ich mich jetzt angesprochen fühlen? Ich ziehe mir den Schuh jetzt einfach mal an.


    Es liegt mir fern mich negativ über unser Berufsbild zu äußern. Warum sollte ich? Es geht mir gut in meinen Beruf und ich mache ihn verdammt gern. Ich finde es nur einfach schade, dass die Möglichkeiten, die ein moderner Rettungsdienst bieten könnte, nicht vollständig genutzt werden. Es gibt viele Regelungen und Gegebenheiten die ich nur als Provisorium empfinde, die Notkompetenz und die gesamte RettAss-Ausbildung seien hier beispielhaft genannt. Es kommt mir halt sehr halbfertig vor. Vielleicht hab ich auch noch nicht die richtigen Worte gefunden, um mein Anliegen kund zu tun. Ich lege aber wert auf die Feststellung nicht frustriert oder unmotiviert zu sein! Es sollte aber gerade in diesem Forum möglich sein auch mal Kritik zu äußern. Um uns gegenseitig blutige Rettungsmärchen zu erzählen und selbst zu beweihräuchern sind andere Foren wohl eher geeignet. Ich fühle mich hier nämlich sehr gut aufgehoben!

  • kahnteh


    Ich muss zugeben, dein Beitrag mit dem "Arzthelferinnen-Vergleich" hat mich sehr verwundert. Ich "kenne" dich hier im Forum als motivierten und interessierten Kollegen, der sich sicherlich auch für seinen Beruf einsetzt. Das hast du ja mit deinem letzten Beitrag oben bestätigt.


    Mein Beitrag war allerdings eher an die Allgemeinheit gerichtet. Wer sich selbst zur Gruppe "Rettungsfachpersonal" zählt, gleichzeitig aber unser Berufsbild und unsere Tätigkeiten abqualifiziert, ist in diesem Forum ganz sicher an der falschen Adresse. Persönlich lege ich großen Wert darauf, daß sich das Rettungsfachpersonal - und damit auch unsere Mitglieder - mit seinem Beruf identifiziert. Natürlich steht ausser Frage, daß es noch großen Verbesserungsbedarf in vielerlei Hinsicht gibt. Deshalb aber sich selbst - gerade in der Öffentlichkeit - als minderwertiges Personal darzustellen, grenzt schon an vorsätzlicher Schädigung unserer Berufsgruppe.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • bevor es zwischen Kaneth und Daniel Grein zu einem generellen Mißverständnis kommt:


    Kaneth, Du bist hier selbstverständlich ein gern gesehener User, der immer wieder neue Wendungen in Diskussionen zu bringen versteht. Insofern glaube ich kaum, daß Daniel da eine versteckte Drohung an Deine Adresse gerichtet hat. Ich zumindest würde Dich schmerzlich vermissen.


    Soweit meine klare Ansage aus der Moderation ;)



    und nun hoffentlich btt

  • Es wurde sovieles hier gesagt - gutes wie weniger gutes.
    Eines aber fehlte doch irgendwie die ganze Zeit. Nämlich zum Selbstverständnis gehört in unserem Beruf auch, uns als eine grosse Familie zu sehen.


    Dieses drückt für mich recht schön auch dieses Video einer jungen canadischen Kollegin aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Medic5754 ()

  • Zitat

    Nämlich zum Selbstverständnis gehört in unserem Beruf auch, uns als eine grosse Familie zu sehen.


    medic: Welche Rolle verkörperst Du denn in dieser "großen Familie"? Den großen Bruder oder die böse Schwiegermutter?


    :DJ.