Mannheim: RTW irrte umher - Verärgerung über verspäteten Transport

  • "Ich will andere vor solch dilettantischen Einsätzen bewahren. Was ist, wenn es tatsächlich mal um Minuten geht - etwa nach einem Herzinfarkt ?".


    Das ist doch mal nett vom Sohn! So muss das sein.
    Endlich mal jemand, der sich darum kümmert!


    ... :eyeroll:

    "You are one of God's mistakes" --->(Placebo - Song to say Goodbye)

  • Man hat sogar keine Kosten und Mühe gescheut, und auf jedes Auto (zumindest in der "Haupt"-Wache) einen Deutschland-Atlas gelegt... ;-) Für Einsätze in Vororten doch sehr geeignet...


    Gruß, Mr. Blaulicht


    Ab 2015 sollen dort sogar alle RTW mit RettAss besetzt werden und ab 2027 werden Notfallprotokolle vorgehalten!


    :ironie: J.

  • Unabhängig davon, dass eine Verkettung unglücklicher Umstände zu dem beschriebenen Vorfall geführt hat ist die Aussage, dass ein Navi nicht von Nöten sei wohl kaum zulässig. Aber die Leute, die mir sagen, das machen wir schon seit 20 Jahren so, kann ich sowieso am allerbesten leiden :ironie: ...


    Fakt ist - und bleibt es auch, wenn der Chef dem widerspricht - dass ein Navi ein unglaublich arbeitserleichterndes Gerät ist. Man könnte sich jetzt fragen, ob es nicht einfach vollkommen egal ist, wie langsam oder schnell der Wagen den Einsatzort findet, hauptsache er bringt einen abrechenbaren Transportschein nach Hause...


    Ich muss jedoch gestehen, dass die zynische Art, in der der Mannheimer Morgen über die Arbeit des Rettungsdienstes in meiner Stadt berichtet schlicht ein Hinweis darauf ist, dass nur schlechte Nachrichten für die Presse gute Nachrichten sind. Insbesondere, wenn man Gerüchten Glauben schenken möchte, wie bestimmte Redakteure zur BF Mannheim gestellt sind, die seit '90 bei uns nicht mehr mitfahren darf...


    Der Vorfall war tragisch, doch er wird ohne radikales Umdenken an Entscheiderpositionen mit Sicherheit nicht der letzte seiner Art bleiben.


    Habe fertig - schönen Tag!

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Es muss ja nicht immer ein Navigationsgerät sein.
    Geeignetes Kartenmaterial ist ja fast genauso gut.
    Ich habe in fast 15 Jahren RD bisher jeden Einsatzort in annehmbarer Zeit gefunden, ob nun mit Karte oder Navi.
    Ganz ohne Hilfsmittel wirds zugegeben etwas haarig.

  • Zitat

    Der Vorfall war tragisch, doch er wird ohne radikales Umdenken an Entscheiderpositionen mit Sicherheit nicht der letzte seiner Art bleiben.


    :applaus: Schön Gesagt Mowl :applaus:



    Zitat

    Es muss ja nicht immer ein Navigationsgerät sein.
    Geeignetes Kartenmaterial ist ja fast genauso gut.
    Ich habe in fast 15 Jahren RD bisher jeden Einsatzort in annehmbarer Zeit gefunden, ob nun mit Karte oder Navi.
    Ganz ohne Hilfsmittel wirds zugegeben etwas haarig.

    Ähm doch, es sollte mittlerweile zum Standard gehören, Rettungsdienstfahrzeuge mit Navigationssystemen auszustatten. Annähernd jeder Privat-PKW ist mit so etwas ausgestattet, von Transportunternehmen ganz zu schweigen. Nur der Rettungsdienst braucht sowas nicht??? :pfeif: Klar, wir sind ja auch toller als alle anderen. :ironie:
    Neben einer enormen Arbeitserleichterung für das Personal, sorgt ein NAvi natürlich auch für eine gewisse Sicherheit. Gerade wenn Mitarbeiter neu im Bereich anfangen, sind die Örtlichkeiten nicht sofort bekannt, so dass auch eine Orientierung per KArte nicht immer sooo einfach ist.


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • Einschränken möchte ich Oepfaes aussage damit, dass Navis nicht immer förderlich für das Erlangen von Ortskenntnis sind.

  • Ähm doch, es sollte mittlerweile zum Standard gehören, Rettungsdienstfahrzeuge mit Navigationssystemen auszustatten. Annähernd jeder Privat-PKW ist mit so etwas ausgestattet, von Transportunternehmen ganz zu schweigen. Nur der Rettungsdienst braucht sowas nicht??? :pfeif: Klar, wir sind ja auch toller als alle anderen. :ironie:


    Die meisten Privatleute nutzen für ihre mobile Kommunikation auch GSM,EDGE,UMTS,HSDPA.
    Wir funken noch analog.


    Technischer Fortschritt ist so eine Sache...
    Aber meist kann man das Problem auch im old school style mit einem Stadtplan lösen, falls der Beifahrer diesen lesen kann...


    Und um die Absch(l)uss-Geschichte zu bringen:
    Wir hatten selbst mal einen Notarzteinsatz, bei dem wir auch das Navi nutzten.
    Adresse eingegeben und los gings mit Dachbeleuchtung.
    Ich war grad Beifahrer und hab noch die Bürokratie für den letzten Transport erledigt...
    Also düsen wir los und unser Navi sagt auch irgendwann: Sie haben ihr Ziel erreicht.
    Blöd nur das wir mitten in einer Kreuzung standen.
    Das hat meine Wut doch etwas gesteigert. Also hab ich noch einen guten alten Kartenordner ausgegraben und siehe da:
    Wir hatten vor ca. 1km bereits unser Ziel erreicht, als ich noch mit dem schreiben beschäftigt war.
    Im Navi war einfach der falsche Datensatz ?
    Und nun ?
    Welchen Schluss sollte man aus diesem Vorfall ziehen ?
    Soll man deswegen eine GPS Peilung für alle Rettungsmittel einführen, damit einen die Leitstelle zur Not den Weg weisen kann, oder sollte die Besatzung einfach ihre Augen auf machen, ihr Hirn einschalten und zur Not zum Funkhörer greifen ?

  • Soll man deswegen eine GPS Peilung für alle Rettungsmittel einführen, damit einen die Leitstelle zur Not den Weg weisen kann, oder sollte die Besatzung einfach ihre Augen auf machen, ihr Hirn einschalten und zur Not zum Funkhörer greifen ?

    Im besten Fall hat man eine Kombination aus beidem.



    Ich denke auch, dass weder nur das Navi noch nur der Stadtplan sinnvoll zur Erlangen der Ortskenntnis ist.
    Das Beste ist doch immer noch, die Strecken selbst zu fahren und das möglichst oft.

    "You are one of God's mistakes" --->(Placebo - Song to say Goodbye)


  • Soll man deswegen eine GPS Peilung für alle Rettungsmittel einführen


    Haben wir hier schon! Und mir ist ein Einsatz in Erinnerung, bei dem die Leitstelle tatsächlich über die Peilung des RTW Hinweise geben konnte, wie der richtige Einsatzort zu finden ist. Ansonsten wird die Peilung bei der Vergabe von Notfalleinsätzen eingesetzt und setzt die nächste-Fahrzeug-Strategie recht zuverlässig um.
    Weiter wird unser Navi zeitgleich mit der Alarmierung mit den GPS-Daten des Zielortes gefüttert und hat den Weg bereits berechnet, wenn die Besatzung das Fahrzeug errreicht.

  • Respekt. das ist beileibe kein Standart.
    Ich bleibe aber auch dabei, dass gutes Kartenmaterial (wir haben uns unsrere Kartenordner selbst zusammengebastelt) einen ebenso gut ans Ziel führt.

  • Aber meist kann man das Problem auch im old school style mit einem Stadtplan lösen, falls der Beifahrer diesen lesen kann...


    Solange der Beifahrer vorne sitzt: gute Sache!


    Wenn ein RD-Unternehmen allerdings Fahrer einsetzt, die nicht einmal selbständig von der Einsatzstelle ins Krankenhaus finden, ohne dabei zweimal die Stadt zu umrunden, könnte man sich schon ein Navi wünschen. Durch die Zeitersparnis (direkter Weg vs. Zick-Zack-Kurs) wären die Geräte vermutlich auch bald amortisiert.


    Wenn wir im RD schon nicht immer die Personalauswahl an die Gegebenheiten anpassen, dann müssen wir uns halt in unserer Ausstattung an den personellen Voraussetzungen orientieren. Das erklärt dann vielleicht auch den KFZ-Verbandkasten an Bord des RTW...


    :ironie: J.

  • In dem RD Bereich wo ich fahre ist das schon seit 5 Jahren Standard ein Navi plus GPS mit Anfahrtsroute für den Einsatz. Natürlich hat auch "Lucie" seine Tücken und das bügelt man mit seiner Ortskenntniss wieder aus.
    Da das Navi nicht 100 % ist, sind wir verpflichtet bei einem Notfall/Einsatz immer den Kartenordner mit rauszunehmen und die Strasse dort auch zu suchen. Und der Kartenordener sollte gerodnet und immer auf dem neuesten Stand sein.

  • Natürlich vereinfacht das NAvi einiges, aber hat in der Tat den Nachteil des schlechteren Lerneffekts für die Ortskunde. Es kommt halt wie immer drauf an, die Technik sinnvol einzusetzen. KOmischerweise funktioniert das mit den anderen elektrischen Hilfsmitteln im RTW ja auch...


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • Unser Navi mag Autobahnen, was im ländlichen Umfeld nicht immer von Vorteil ist. Da springen dann auch schon mal 17 Kilometer Umweg bei 'raus (kein Witz!). Auch Versuche, ihm über die Grundeinstellungen beizubringen, dass Landstrassen die gleiche Geschwindigkeit wie BABen erlauben, haben da nicht zum Erfolg geführt. :mauer:
    Da außerdem die Zielführung oft nicht auf die Hausnummer sondern nur auf den Straßenanfang funktioniert, haben wir uns angewöhnt, vor allem ortsunkundige JPen das Navi mit der Karte kontrollieren zu lassen. Das übt ungemein und bildet gleichzeitig eine Rückfallebene...


    Schützt allerdings auch nicht vor falsch eingegebenen Adressen ...:whistling:

  • Reine Einstellungssache. Wenn das Navi unbedingt auf die Autobahn will, hast Du die schnellste Route eingestellt. Einfach die mittlere Version nehmen.

  • @ Snoopy
    wir haben so ziemlich jede Grundeinstellung probiert... die einzige, bei der das System von der BAB ablässt. ist die "kürzeste" Route. dann schickt es uns aber auch über jeden Feldweg, um 100 Meter zu sparen.


    Erst nach unzähligen Fehlermeldungen an unsere Lst mit Umprogrammierungen haben wir jetzt wenigstens einen Zustand, in der die meisten Hausnummern schon bei Alarmierung tatsächlich richtig zugewiesen werden. Interessanterweise konnte unser System das nämlich nur bei Direkteingabe.


    Nils
    Die Hardware kommt von Blaupunkt


  • Erst nach unzähligen Fehlermeldungen an unsere Lst mit Umprogrammierungen haben wir jetzt wenigstens einen Zustand, in der die meisten Hausnummern schon bei Alarmierung tatsächlich richtig zugewiesen werden. Interessanterweise konnte unser System das nämlich nur bei Direkteingabe.


    Das liegt dann nicht am Navi, sondern daran, dass die Leitstelle nicht die Adresse, sondern einen im Leitstellenprogramm hinterlegten GPS-Punkt für die Straße sendet.

  • @ Swagman


    Und wenn Du die Einstellungen der Geschwindigkeit änderst?
    Also für die Autobahn nur 90 oder 100 nimmst? Dann wird sie fürs Navi unattraktiv.

  • Es sollte eigentlich auch die Option "Mautpflichtige Straßen vermeiden" zum Erfolg führen. Schon mal probiert?


    Anekdote am Rande: Mein Nüvi hat u.a. die Fahrzeugoption "Notfalldienste", was einmal den Effekt hatte, das es uns über eine Behelfsausfahrt über einen Parkplatz auf die BAB gelotst hat. Blöd nur - die Zufahrt wurde durch einen geparkten LKW weitestgehend versperrt. :-(