Ausbildung zum LRA - Fernstudium sinnvoll?

  • Hallo miteinander,


    ich habe vor im kommenden Jahr die Ausbildung zum LRA (IHK) zu machen. In der Regel dauert so ein Vollzeitlehrgang 3 Wochen, ist bei mir urlaubstechnisch etwas schwierig...


    Ich überlege nun, ob ich das evtl. über ein Fernstudium machen soll (Heinzmann). Von den Kosten her ist das ungefähr gleich einem Vollzeitlehrgang, muß da aber nur 6 Tage zum Präsenzlehrgang nach Düsseldorf.


    Bin mir halt nur etwas unsicher, bzgl der Reputation dieser Heinzmann-Geschichte, Fernlehrgängen ggü. bin ich grundsätzlich etwas skeptisch eingestellt, zu Hause autodidaktisch lernen ist nun mal nicht das selbe wie Unterricht.


    Dementsprechend weiß ich auch nicht, wie "anerkannt" ein Abschluß eines Ferninstitutes in diesem Fall ist. Hat jemand Erfahrungen insbesondere in Bezug auf LRA und Fernstudium? Heinzmann gibt zwar auf seiner website an, die Kursinhalte lehnen sich an die Vorgaben der HiOrgs an aber was heißt das schon...


    Außerdem würde mich noch interessieren, ob die IHK-Prüfung dann auch unbedingt in Düsseldorf gemacht werden muß, kann ich die nicht auch hier bei mir in München machen?


    Grüsse


    Flo

  • Klar ist das sinnvoll. Und wenn Du die Ausbildung geschafft hast, darfst Du Dich hier ernsthaft für eine Qualitätsteigerung der Rettungsassistentenausbildung einsetzen.
    Ich käme nie auf die Idee, so eine Ausbildung als Fernkurs zu absolvieren...


  • Ich käme nie auf die Idee, so eine Ausbildung als Fernkurs zu absolvieren...


    Darf ich dieser Antwort entnehmen, dass Fortbildungspunkte für Ärzte, wie sie beispielsweise das Bayerische Ärzteblatt laut Landesärztekammer anbietet, von dir strikt abgelehnt werden? Ähnliche Module bieten ja mittlerweile viele der medizinischen Zeitschriften an. Auch ansonsten hat sich dort offensichtlich ein Markt aufgetan, der nicht ganz unerheblich ist: 60 CME für Hypnose n. Erickson Intensivausbildung(Allgemeinmedizin), pro-cme.de oder medknowledge.de sind nur eine willkürlich aus dem Angebot herausgegriffene Auswahl der Anbieter. Sollen die teilnehmenden Ärzte in Zukunft auch besser die Klappe halten, um ihren im Frontalunterricht fortgebildeten Standeskollegen andächtig zuzuhören?




    Flo: den Ausbilder IHK kannst du an deiner ortsansässigen IHK ablegen. Das kostet zwar nochmal etwas, allerdings wäre das auch in Düsseldorf mit Zusatzkosten verbunden. Nutz mal die Suchfunktion mit dem Suchwort AUSBILDEREIGNUNGSPRÜFUNG, da wirst du zu dem Thema fündig, z.B. hier: Was bringt das IHK Zertifikat für LRA ?
    Die Ausbildung erfolgt übrigens in den pädagogisch-didaktischen Teilen 1:1 mit den Lehrunterlagen der IHK, nämlich diesem Vorbereitungskurs: http://www.ils.de/#ausbildung_der_ausbilder.php - deren Unterlagen werden von Heinzmann verwendet. An eigenen Materialien folgen nur die rettungsdienstlichen Dinge. Inwieweit dein Arbeitgeber mit einer dort erworbenen Qualifikation zurfrieden ist, solltest du am besten im Vorfeld abklären.

  • Hallo Flo,


    ich habe meine RA damals bei Heinzmann gemacht, war sehr zu frieden. Klar es ist was anderes als alles vorgekaut zu bekommen. Ich bin aktuell auch noch bei dem LRA dabei, leider schon seit über einem Jahr "Asche über mein Haupt" aber privat hatte ich so viel um die Ohre das ich es einfach nicht gebacken bekoam. Nun ja bin zum Seminar im März angemeldet und werde das nun durchziehen. Ich kann aber bestätigen das diese Form des Lernens nunmal nicht Jedermann s Sache ist.


    Wenn Du das packen willst dann wirst Du es auch schaffen. Die ILS Unterlagen sind eigentlich sehr gut, doch an einigen Punkten habe auch ich nagen müssen. Mein Frau hat den ADA Schein in Karlsruhe an der IHK gemacht. Sie sagt die Unterlagen von der ILS sind deutlich umfangreicher als die der IHK Karlsruhe. Man hat dort im Unterreicht auch weniger "hoch" das ganze angesetzt.


    Ich denke der Lehrgang ist vom Niveau sicher sehr zu empfehlen, aber halt auch nicht leicht... Ich hatte bzw habe an einigen Punkten auch zu nagen.


    Zur Info: Mein kaufmännischer Arbeitgeber und die IHK Karlsruhe werden den Abschluss anerkennen.


    Grüße Marco


    P.S. @ANI: Auch hier habe ich keine andere Aussage erwartet! Finde es immer wieder amüsant! Du hast den Lehrgang nie besucht unterstelle ich Dir und hast anscheinen keine Ahnung was der IHK ADA Schein eigentlich ist und für was man ihn braucht. So einen Lehrgang kann man sehr gut im Fernstudium ablegen. Hier werden nunmal sehr viel theoretische Dinge vermittelt. Und die eine Woche Präsenzunterricht reicht für den praktischen Teil sehr gut aus.

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    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • MaMo


    Ich sehe das, was da draußen so rumläuft. Das wird sicher nicht durch ein Fernstudiengang oder eine verkürzte Ausbildung über den RS besser.


    In meinen Augen ist es ein Unterschied, ob ich eine komplette Ausbildung oder nur lächerliche Fortbildungspunkte aus der Ferne erreichen will. Zumal die Fortbildungspunkte bei einem Großteil der Mediziner nicht vorgeschrieben sind.


    Hast Du zur Zeit Stierhormone geschluckt?

  • Ich finde es schon sehr bedenklich, wenn hier immer wieder gegen Fernlehrgänge bei Heinzmann hergezogen wird, ohne dass derjenige, von dem die Vorwürfe kommen, selber jemals dort gewesen ist.
    Ich mache derzeit dort meine Rett.Ass.-Ausbildung und ich bin sehr zufrieden. Das Niveau ist durchaus mit anderen Schulen vergleichbar, und wenn ich mir anschaue "was draussen so rumläuft" (nicht mein Zitat!), dann muss ich sagen, dass wir im Gegensatz zu so manch anderen Ausbildungen anderen Schulen bei Heinzmann absolut nichts geschenkt bekommen!
    In den Präsenzseminaren wird an Theorie nur das Wichtigste nochmal durchgegangen, der Rest ist Praxis und die wird sehr effektiv in kleinen Gruppen trainiert.
    Da ich selber jemanden kenne, der dort seinen LRA gemacht hat, und ich sehr viel von diesem Kollegen halte, kann ich auch dazu sagen: durchaus lohnenswert, nur eben, genau wie der RA, mit Eigeninitiative verbunden, die ich aber von jedem nur halbwegs motivierten Kollegen erwarten kann! Die IHK-Prüfung kannst Du auch in München machen.

  • Simi


    Du kannst mich hier ruhig direkt ansprechen. Direktes Ansprechen ist die bessere Kommunikation. Ich komm' schon auf Deine Kritik klar... :)

  • das hätt ich schon gemacht, wenn es nur dich betreffen würde....aber du bist ja hier nicht der einzige, der so denkt (siehe frühere foren-themen)
    ausserdem müssen wir ja auch nicht immer einer meinung sein, gelle :prost:

  • Nein, aber mir wird hier gerade klar, wieso Du soviel von Heinzmann' LRA's hälst. Von wegen verliebt als Praktikantin und so... :D

  • Mal so am Rande bemerkt:


    Den Ausbilder IHK (AdA) kann man auch ganz ohne Lehrgang machen, also Buch mit Prüfungsfragen kaufen und auswendig lernen reicht vollkommen aus. Danach zur Prüfung anmelden und gut ist.


    In meinem Vorbereitungslehrgang (bei einem grossen Industrie-Unternehemen) zur AdA-Prüfung war eigentlich auch nichts anderes als das sture pauken von MC-Prüfungsfragen, ein Kollege der den Lehrgang direkt bei einer IHK gemacht hat, hat auch keine bessere Erfahrung machen können.


    Da ist die Heinzmannsche Ausbildung um Längen anspruchsvoller.

  • Ich habe den LRA in Düsseldorf gemacht.


    Vielleicht bin ich auch nicht der Lerntyp, den Fernlehrgänge ansprechen. Ich muss sagen, dass mir der Lehrgang nicht viel gegeben hat.


    Mir war die Aufgabenstellung nicht immer klar und das sogenannte Studientelefon war nicht oder nicht kompetent besetzt.


    Weiter waren bei mir im Kurs Leute, die erstens das Mindestalter noch nicht erreicht hatten und manche waren mit ihrem RA noch gar nicht fertig.


    Außerdem gab es Probleme mit der Anerkennung bei meiner örtlichen IHK und auch hierbei war mir die Akademie keine große Hilfe.


    Ist aber auch schon ein paar Jahre her, vielleicht hat sich da auch etwas geändert.


    Einige Kollegen haben den LRA an anderen Schulen absolviert und ich muss sagen, dass mir die Unterlagen und die Art und Weise der Unterrichte besser gefallen haben.


    Grüße Rubi

  • Ich habe meine LRA-Ausbildung in einem Präsenzlehrgang absolviert. Ich will hier jetzt nicht beurteilen, ob ich ein guter LRA/Praxisanleiter bin, aber falls ich es sein sollte, dann sicher nicht aufgrund dieses Lehrganges. Manche Dinge kann man einfach oder nicht, ich hab jedenfalls bei diesem Lehrgang nichts gelernt, außer mit toter Zeit umzugehen.


    Die Qualität des Personals, "das da draußen rumrennt", ergibt sich meiner Meinung nach nur zu einem geringen Teil aus der Schule, die es besucht hat, sondern viel stärker aus den zugrundeliegenden persönlichen Voraussetzungen eines Abloventen. Aus einem "Schwachi" wird die beste Schule keinen guten RA/LRA machen, umgekehrt wird ein gut motivierter, selbständiger, cleverer, interessierter Autodidakt sicher auch ein guter RA/LRA werden, wenn er auf ner Scheiß-Schule war - oder eben in nem Fernlehrgang...


    Just my two cent,
    Jörg

  • Vielen angehenden Rettungsassistenten geht es doch darum, möglichst einfach, schnell, bequem und billig an die Urkunde zu kommen. Das zeigen doch ganze Fragethreads in jedem Rettungsdienstforum. Und ein Fernlehrgang fällt in meinen Augen unter anderem in die Kategorie "bequem" und "billig". Attribute, die im Zusammenhang mit einer gewünschten Qualitätssteigerung einer sozialen und medizinischen Berufsgruppe in meinen Augen nicht besonders kompatibel sind.


  • Es ist stures Auswendiglernen ohne besonderen Praxisbezug für einen RA beim AdA Schein, das stimmt. Aber wie willst Du es nur mit einem Buch mit der Präsentation Schaffen? Bei mir sind mehrere durchgefallen, die es nicht für voll genommen haben, obwohl der Lehrgang als solcher popeleinfach ist.

  • OT-Modus an


    Alleine die Tatsache, dass es möglich ist, die theoretische Ausbildung zum Rettungsassistenten über ein Fernstudium zu absolvieren, zeigt mir, dass es beim "RA-werden" nicht um fundierte Ausbildung, sondern um die Jagd nach einer Urkunde geht.
    Dies spiegelt sich im allgemeinen auch sehr oft im Sprachgebrauch wieder: "Ich habe den RA gemacht!" oder "Ich will den RA machen.", solche Sätze höre (und lese) ich leider allzu oft. Wie sieht es mit anderen medizinischen Berufen aus? "Ich mache den Krankenpfleger!", "Hast du deinen MTA gemacht?", solche Sprüche sind undenkbar, denn in anderen Berufen lässt man sich ausbilden, nur Rettungsassistenten werden "gemacht"! Jeder Hauptschüler mit einem Vierer-Durchschnitt darf sich (nach entsprechender Bezahlung) auf die Schulbank setzen und sich zum Rettungsassistenten machen lassen. Die in den meisten Fällen (im Vergleich zu anderen medizinischen Berufen) lächerliche Prüfung schafft man dann auch irgendwie und dann fehlen nur noch 1600 lockere Stunden auf der Rettungswache und schon hat man es geschafft: Der RA ist gemacht!


    OT-Modus aus



    Leute, ich weiß nicht, wie ich auf diese Gedanken kam, aber egal wie ketzerisch es klingt, ich musste es mal loswerden. Vielleicht liegt es daran, dass ich im allgemeinen von Fernstudiengängen nichts halte oder daran, dass ich glaube, dass das Berufsbild des Rettungsassistenten, wie es momentan existiert, schlicht und einfach am Ende ist!

  • Es ist stures Auswendiglernen ohne besonderen Praxisbezug für einen RA beim AdA Schein, das stimmt. Aber wie willst Du es nur mit einem Buch mit der Präsentation Schaffen? Bei mir sind mehrere durchgefallen, die es nicht für voll genommen haben, obwohl der Lehrgang als solcher popeleinfach ist.


    Eine Präsentation ist nicht zwingend notwendig, es kann (und wird ja auch grösstenteils so gemacht) eine Lehrprobe abgelegt werden. So war es zumindest bei mir (AdA und LRA). Und die hätte ich so oder so, so gemacht, wie ich sie gemacht habe (eben "gut"). Aber ich gebe gerne zu, dass der Vorbereitungslehrgang zumindest in dem Punkt etwas sinnvoller war, als im theoretischen Bereich.

  • Präsentation oder Lehrprobe, stimmt. Aber beides muss nach den vorgeschriebenen Schemas ablaufen. Diese Erfahrung haben bei uns auch mehrere machen müssen.

  • Vielen angehenden Rettungsassistenten geht es doch darum, möglichst einfach, schnell, bequem und billig an die Urkunde zu kommen. Das zeigen doch ganze Fragethreads in jedem Rettungsdienstforum. Und ein Fernlehrgang fällt in meinen Augen unter anderem in die Kategorie "bequem" und "billig". Attribute, die im Zusammenhang mit einer gewünschten Qualitätssteigerung einer sozialen und medizinischen Berufsgruppe in meinen Augen nicht besonders kompatibel sind.


    Zähle mal die Stunden zusammen. Die haben weiss Gott nicht weniger Unterricht.....

  • Vielen angehenden Rettungsassistenten geht es doch darum, möglichst einfach, schnell, bequem und billig an die Urkunde zu kommen. Das zeigen doch ganze Fragethreads in jedem Rettungsdienstforum. Und ein Fernlehrgang fällt in meinen Augen unter anderem in die Kategorie "bequem" und "billig".


    Die Fernlehrgänge bei Heinzmann fallen definitiv nicht in die Kategorie PREISWERT, falls dies mit "billig" gemeint sein sollte. Sowohl den RettAss als auch diverse Weiterqualifikationen kann man an anderen Schulen deutlich preiswerter machen.


    Grundsätzlich ist mir auch nicht bekannt, das Absolventen der Fernuni Hagen (u.a. bieten die dort Psychologie, Soziologie, Informatik und Mathematik an, vergl. hier) als bequem und preiswert an ihre Abschlüsse kommend angesehen. Wer neben dem Beruf im Fernunterricht weitere Qualifikationen erwirbt, wird von Personallern eigentlich als organisiert, strebsam und belastbar eingeschätzt. Auch für Qualifikationen wie Betriebswirt, Fachwirt, Bilanzbuchhalter etc. können in Fernlehrgängen erworben werden. Für theoretisches Wissen scheint es mir relativ unerheblich zu sein, in welcher Form (autodidaktisch, ferngeschult oder frontalbeschallt) die Schulung abläuft, so lang die abschließenden Wissensüberprüfungen vergleichbar sind. Schwierig wird dies bei praktischen Dingen, dabei geht es jedoch weder bei der Ausbildereignungsprüfung noch bei einem Mathematikstudium. Die praktischen Anteile werden in Präsenzphasen bearbeitet.


    Aus eigener Erfahrung setze ich mich tausendmal lieber in einen Unterricht und habe dort die Gelegenheit, je nach Dozent und dessen Fähigkeiten mitzuarbeiten oder abzuschalten, als mir im Fernunterricht den ganzen Mist selbst erarbeiten zu müssen um hinterher die Kontrollfragen beantworten zu können. Bequem ist was anderes.