Probleme mit 112-Notruf in Norderstedt / Anrufe wurden nicht entgegengenommen

  • Dreimal wählten Mitarbeiter eines Norderstedter Alten- und Pflegeheims aufgrund eines medizinischen Notfalls seit Oktober 2008 den Notruf 112, dreimal wurde ihr Notruf nicht entgegengenommen, weshalb die Pflegekräfte zur benachbarten Rettungswache des privaten Rettungsdienstes KBA liefen, um dort Hilfe zu holen. Lediglich beim dritten Notruf im Dezember konnten sie Hilfe über die Leitstelle erreichen, allerdings nur, weil ein Mitarbeiter die normale Amtsnummer für Krankentransporte wählte und so einen Disponenten erreichte.


    Notrufe über die 112 werden aufgrund des Vorwahlbereichs von Norderstedt (040) zunächst zur Leitstelle der Berufsfeuerwehr Hamburg durchgestellt, obwohl für den Rettungsdienst in Norderstedt die Leitstelle Holstein zuständig ist. Weshalb die Notrufe auf der Leitstelle der BF Hamburg nicht entgegengenommen wurden und die Anrufer minutenlang in der Leitung hingen, kann man sich dort nicht erklären. Lediglich Kunden des Norderstedter Telekommunikationsunternehmens wilhelm.tel landen bei einem Notruf direkt in der Leitstelle Holstein, da das Unternehmen über ein eigenes Netz verfügt. Norderstedter Kunden der Telekom werden zunächst zur BF Hamburg durchgestellt, welche den Notruf zur Leitstelle Holstein verbindet.


    Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2009/01/05/1002629.html?s=1

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Ungut und darf deff. nicht passieren!!!


    Hoffentlich ist der Fehler, der da entdeckt wurde umgehend ausgemerzt worden. Testanrufe nach Systemfertigung sollten eigendlich soetwas im vorhineinabklären, bevor das System ans Netz geht.


    Grüße aus Ghana

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Zitat:
    "Wenn ein Anrufer bei einem Notfall doch warten müsse, komme den
    Menschen erfahrungsgemäß jede Sekunde wie eine Minute vor, berichtet
    der Feuerwehrmann. Er rät, in solchen Fällen keinesfalls aufzulegen und
    erneut anzurufen, sondern zu warten."
    Zitat Ende


    Warum man aus Norderstedt in der ELS in Hamburg landet, wurde ja nun hinlänglich geklärt.
    Die BF Hamburg hat bewußt (so war es zumindest noch vor 3 Jahren) vor die Anrufentgegennahme durch einen Disponenten eine automatische Ansage geschaltet. Da spricht ein Herr mit dunkler, nicht eben freundlicher Stimme, dass man den Notruf der Feuerwehr Hamburg gewählt habe und sofort "bedient" werde (sinngemäß). Diese Maßnahme wurde seinerzeit ergriffen, um einen gewissen Anteil an Spaßanrufern im Vorwege auszufiltern. Diese Ansage allein mag dem geneigten Anrufer schon ellenlang vorkommen. Kommt dann noch das eine oder andere Freizeichen hinzu, kann das dem Laien sicherlich stundenlang vorkommen. Aus dieser Situation heraus gingen bereits mehrmals Beschwerden bei der BF HH ein.
    Ob dies nun der alleinige Grund für obige Diskrepanzen war oder nicht, sei dahingestellt. Es würde mich allerdings nicht wundern...

    Alle sagten: "Das geht nicht!". Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

  • Reine Spekulation, aber es würde mich auch nicht wundern wenn minutenlang ein Telefon in der Besenkammer des Pflegeheimes geklingelt hätte, weil in der Aufregung keine Amtsleitung gewählt wurde...

    Manchmal ist das Blatt zwischen den Zeilen auch einfach nur weiß.

  • So ähnlich passiert es doch auch tagtäglich wenn man vom Handy die 112 wählt und auf einmal in der Leitstelle vom Nachbarkreis landet.

  • Würde mich überraschen wenn das durch die subjektive, lange Wartezeit begründet wäre. Ich hab schon beim KBA einen KTW geordert und das dauert definitiv länger als eine Notrufannahme bei der BF HH.

  • Ich kenne auch genug Leute die dann einfach die 110 wählen. Bei unserer Leitstelle die für zwei Kreise zuständig ist kann es auch zu langen Wartezeiten kommen. Patienten riefen dann einfach die 110 an und wurde über die Standleitung prompt verbunden!

  • ich brauchte am 30.11.08 einen RTW in S.W.-H. abends gegen 21.00 Uhr. Hab dann die 112 über Handy gewählt. Ich bekam aber leider nicht die RLS, sondern den Polizeinotruf.
    Von dort hat man mich verbunden aber mit einer Wartezeit von ca. 10 Minuten. Fanden wir alle schon etwas sehr komisch.

  • Was mir bekannt ist, dass es wohl im Randgebiet der Stadt Dortmund dazu kommt, dass man zur falschen ELS durchgeschaltet wird, wenn man die 112 anruft. Hierdurch gibt es aber nur einen geringen, aber vorhandenen, Zeitverzug in der Alamierung.

  • In Bayern ist es ja derzeit auch noch so das wenn man in etwas ländlicheren Gebieten die 112 anruft bei der Polizei landet. Es gibt eben Kreise die keine ständig besetzte FEZ vorhalten und die RLST immer noch über die gute, alte 19222 gerufen werden muss. ;(
    Hoffe dieser Missstand wird bald beseitigt und flächendeckend die integrierte Leitstellen eingeführt.


    Max

  • Zitat

    Was mir bekannt ist, dass es wohl im Randgebiet der Stadt Dortmund dazu kommt, dass man zur falschen ELS durchgeschaltet wird, wenn man die 112 anruft. Hierdurch gibt es aber nur einen geringen, aber vorhandenen, Zeitverzug in der Alamierung.


    Das ist aber kein Dortmunder Problem, sondern ein technisches. Das Handy sucht sich immer den Mobilfunkmasten mit der stärksten Sende-/Empfangsleistung und wenn der im Nachbarstadtgebiet steht, ist es logisch, dass die dortige Leitstelle angewählt wird.


    Ärgerlich ist nur, dass wir immer noch nicht in der Lage sind (oder es wollen) alle Leitstellen mit einander zu vernetzen um Notrufe zügig zu bearbeiten. Hier stehe ich zu meiner bekannten Aussage: "Jedem Lokalfürsten seine eigene Leitstelle mit eigener Notrufnummer".

  • @ ahnungsloser: Ich meinte eigentlich auch das Festnetz. Das mit den Handys ist mir schon klar.
    Die vorherigen Posts haben da vielleicht etwas verwirrt.

  • @ ahnungsloser: Ich meinte eigentlich auch das Festnetz. Das mit den Handys ist mir schon klar.
    Die vorherigen Posts haben da vielleicht etwas verwirrt.


    Auch im Festnetz ist dieses Phänomen weit verbreitet, da die Ortsnetze (Vorwahlbereiche) sich nicht zwangsläufig mit den politischen Grenzen decken. Mit der digitalen Vermittlungstechnik sollte das Problem allerdings zu lösen sein.

  • Zitat

    @ ahnungsloser: Ich meinte eigentlich auch das Festnetz. Das mit den Handys ist mir schon klar.
    Die vorherigen Posts haben da vielleicht etwas verwirrt.

    Dann waren auch hier Sender und Empfänger nicht optimal aufeinander abgestimmt :D

  • Auch ich habe schon die Erfahrung machen müssen, bei einem Notruf mehrere Minuten (einmal sogar mehr als fünf!) in der Warteschleife zu hängen.


    Isofern erstaunt mich das nicht sonderlich...


    Gruß, Mr. Blaulicht