Novellierung RettAssG - ausreichende Informationen ?

  • Immer wieder hört oder liest man von verschiedenen Gerüchten bezüglich dem aktuellen Stand und den Planungen zu einem novellierten Rettungsassistentengesetz.
    Daher würde mich interessieren, ob Ihr Euch diesbezüglich ausreichend informiert fühlt bzw. woher Ihr Eure Informationen bezieht.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Informiert fühle ich mich nicht aussreichend, da doch immer wiedersprüchliche Dinge, auch in den entsprechenden Fachzeitschriften veröffentlich worden sind.
    Wenn man schaut wer hinter den entsprechenden Aussagen steht, wird klar, warum es Differenzen gibt. (HiOrgs, Private, Gewerkschaften...)


    Ich habe nur Angst , das hier die HiOrgs zuviel Einfluss haben und die Ausbildungsqualität auf Kosten günstiger Arbeitnehmer aufgeben.


    Auf Aussagen im Internet halte ich ebenfalls nicht viel.
    Bieten doch schon Schulen Kurse zum erhalt der späteren Regelkompetenz , obwohl noch gar nichts spruchreif ist. Geldmacherei kann ich mir da jetzt nicht vorstellen.


    Ich denke wenn man dem akuellen Artikel in der Notfall und Rettungsmedizin (April 2005 ) von A.Piz folgen kann, dann steht uns noch ein langer Weg bevor. Ich finde diesen Begriff Regelkompetenz auch irgendwie sonderbar. Ich denke man sollte in Grundfähigkeiten die ein Rettass haben sollte und zwischen Grundmassnahmen und erweiterten Massnahmen unterscheiden.


    z.B jeder Rettass sollte als Grundfähigkeit die Atemwege eines reflexlosen Patieten schützen können.
    Als Grundmassnahme Absaugung Guedel...
    Als erweiterte Massnahme : LT,Intub.......
    Dies gehört in die Ausbildungsverordung.

    Ausserdem braucht doch keiner der alten Rettasse Angst haben, es würde nach Verabschiedung des neuen Gesetztes noch 3 Jahre dauern, bis die ersten neunen Rettass auf den Markt kommen..genug Zeit die entsprechende Hochqualifizierung nachzuholen. Und warum nicht Dipl.Rettass mit ensprechender Diplomarbeit??? Und warum soll diese Höherqualifizierung nicht über 1-2 Jahre gehen ?


    Eine Qualierhöhung wäre möglich dadurch, dass bis zu einem bestimmten Stichtag z.B.
    ....5 Jahre nach Einführung mind.60% aller RTWs mit einem Dipl.Rettas besetzt sind oder so ähnlich.Dies würde auch die Arbeitgeber zwingen die Leute weiterbilden zu lassen.


    Eine einzige Internet-Seite halte ich diesbezüglich für Seriös.


    http://www.berufsbild-rettungsassistent.de von so einem Grein Doniel aus Brusel des isch do wo die so komisch reden tun.


    auf Suche nach neuen Infos zu dem Thema bin ich damals auch auf seine Forenseite gelangt.




    Gruss lifepak :love:


    So sollte die ganze Ausbildungsverordung aussehen.So sollte die ganze Ausbildungsverordung aussehen.

    "Die Tugend in die Mitte", sagte der Teufel und setzte sich zwischen zwei Juristen.

    Einmal editiert, zuletzt von lifepak ()

  • ich kenne keine Quelle, die wirklich was konkretes aussagen würde. SK-Verlag hat immer mal wieder was von den unterschiedlichen Vorstellungen zu berichten, die einzelnen Organisationen bieten auch teilweise Ihre Meinung an (z.B. ver.di), aber von den Runden im Ministerium dringt nichts nach außen.


    Nils

  • Erst einmal Danke für das "seriöse" Lob lifepak, sowas liest man natürlich gerne :)


    Zumindest soviel: die Informationen zum aktuellen Stand der Novellierung sind sozusagen aus erster Hand. Wie bereits im entsprechenden Thema beschrieben, fand sich ein Konsens zwischen ver.di und der SKRD, also den an der Novellierung maßgeblich Beteiligten.
    Die nächste Runde beim Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung wird einen Referentenentwurf zum Ziel haben.

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  • Muss mich lifepak da anschließend. In den Medien vor allem TV, Radio, Zeitung wird das Thema eigentlich überhaupt nie angesprochen und im Internet kursieren zig verschiedene Versionen. Auch die Fachzeitschriften bringen immer wieder andre Aussagen und schaffens so, mich endgültig durcheinander zu bringen... ?(

  • Irgendwie ist diese "Novellierung" wie ein Gespenst für mich:


    Keiner weiss wie sie aussieht, aber jeder spricht davon.
    Die einen haben Angst die anderen freuen sich
    und die Dritten dichten was dazu.
    Und irgendwelche Leute versuchen aus der Ungewissheit Kapital zu schlagen...



    MAVE83

  • Finde mich überhaupt nicht ausreichend-eigendlich garnicht infomiert.


    Man hört immer nur wieder Gerüchte und das in Massen-wie so häufig im Rettungsdienst...


    Mal schaun was die Zukunft da wohl noch so bringt....


    Grüße aus dem Süden der Republik und nen ruhigen Dienst

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Zum Thema Information kann ich nur sagen, dass ich sehr enttäuscht bin über unsere beiden sog. Berufsverbände. Auf deren Homepages erwarte ich am meisten zu diesem Thema zu finden, aber Fehlanzeige.


    Ich finde es wirklich traurig, dass gute Vorschläge immer wieder an Leuten scheitern, die nur die eigenen Interessen sehen. Aber das ist eben so und läßt sich wohl kaum ändern.


    In dem Gremium sitzt nicht ein gestandener, noch im Dienst befindlicher Rettungsdienstler. Traurig genug!!!!


    Informationen zu diesem Thema sind dank diesen Forum einigermaßen zu bekommen.

  • Hallo Kollegen,


    bzgl. der Novellierung des RettAss. wande ich mich Ende März schriftlich an das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung.
    Nach zwei Tagen erreichte mich ein Brief dessen Inhalt ich hier gerne kurz zusammenfassen möchte. Im Großteil dürfte es aber eh den meisten von Euch bereits bekannt sein:


    Der Notwendigkeit der Novellierung stimmt das Bundesministerium voll und ganz zu. Gerade in der relativ kurzen Ausbildungsdauer sieht man Handlungsbedarf. Es wird bestrebt die Berufsausbildung von zwei auf drei Jahre anzuheben und das "Anerkennungsjahr" zu streichen.
    Auszubildente sollen dann die drei Jahre im "dualen System" verbringen.
    Des weiteren wird beschrieben das in den, für die Novellierung, eingerichteten Ausschüssen noch Uneinigkeit über gewisse Punkte herrscht und deshalb noch einiges an Diskussionsbedarf besteht (was auch immer damit gemeint ist).
    Ein Zeitpunkt zur Umsetzung konnte (und davon war auszugehen) leider aus obigen Grund nicht genannt werden.


    Ihr seht also, viel gelabbere um nichts! Im Endefekkt war das Antwortschreiben, die Steuergelder auf denen es gedruckt wurde nicht wert.


    Grüße,


    sunny

  • Hallo Sunny,


    vielen Dank für deine Information.
    Bei dem dir zugesandten Antwortschreiben handelt es sich um eine Standart-Antwort, die man so bereits im vergangenen Jahr vom BMGS erhielt.
    Inzwischen gibt es aber, wie hier bereits erwähnt, Fortschritte bezüglich der Einigung über die Eckpunkte einer novellierten Ausbildung, diese wurden inzwischen beim BMGS eingereicht. Nun liegt es an diesem, einen Referentenentwurf auszuarbeiten.

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  • Ich habe mich -sozusagen als Vertreter für die wartenden,arbeitslosen, Praktikumsjahr RettAss vor 2 Monaten mal mit meinem zuständigen MdB hier bei uns im Wahlkreis getroffen. Ich habe ihm meine 80 Absagen von den kompletten Rettungsdiensten in Baden-Württemberg und Bayern mitgenommen und ihn einfach mal gefragt ob ihm die Situation bekannt ist.
    Da er vor Jahren einen sehr schweren Autounfall hatte wo der RD ihm geholfen hat war er von Anfang an sehr schockiert über die derzeitige Situation im RD und da insbesondere bei der derzeitigen Arbeits und Ausbildungssituation. Er ist danach mit zahlreichen Fragen wieder nach Berlin zurückgegangen und hat die zuständige Kraft im BMGS mit Fragen und der aktuellen Situation nur so gelöchert. Er gab mir dann Auskunft darüber das das Thema beim BMGS nicht den Stellenwert hat wie es eigentlich dringend haben müsste. Mittlerweile hat mein MdB um eine schriftliche Stellungsnahme bei den RD hier in der Umgebung gebeten, insbesondere wie sie die Situation mit den PraktikumsRettAss sehen. Die will er dann denen in Berlin mal auf den Tisch knallen.
    Als Antwort auf seine Fragen bekam er vom BMGS oft zu hören "ja, wir sind ja dabei eine neue Ausbildungs und Prüfungsverordnung zu machen..."-was allerdings mit den schon ausgebildeten RettAss passiert die noch alle auf ihr Anerkennungsjahr warten-darauf wusste niemand beim BMGS eine Antwort-
    Es läuft also wirklich was und mein MdB läuft da grad ziemlich Terror im BMGS und ich muss mich da auch wirklich mal bei all anderem Schrott den er baut hinter ihn Stellen.
    Ich für mich habe gottseidank eine sichere Praktikumsstelle mit späterer Anstellung. Allen anderen sei gesagt: Gebt nicht auf!Ich weiß wie schwierig die Suche ist.
    Ich halte euch auf dem laufenden!
    Gruß Andreas

  • Weiß eigentlich jemand von euch wie das jetzt aussieht mit der geplanten Novellierung?
    Nachdem auf Briefe und Anrufe immer nur die gleichen Antworten zu hören waren will ich mich mal persönlich mit einem zuständigen Bearbeiter treffen,mein MdB hat mir versprochen mir da was zu organisieren!

  • Was bzw. wer bitte ist denn "dein zuständiger Bearbeiter" in Sachen "Novellierung RettAssG" ?


    Die Novellierung ist bis auf Weiteres auf Eis gelegt. Da wir derzeit über keine handlungsfähige Regierung verfügen und eine neue Regierung zunächst gebildet werden muss, sind solche Vorhaben derzeit nicht realisierbar.
    Letzter Stand ist der Eingang des Eckpunkte-Papiers, über das nun näher beraten werden muss. Wichtigster Punkt hierbei ist die Frage zur Finanzierung der Ausbildung.

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  • Sehr schön gesagt Mav! Dem will ich mich anschließen.


    Jeder redet drüber, keiner weiß was genaues und selbst die Schulen reden schon von Sachen von denen sie an sich auch nicht nicht wissen was auf sie zukommt. Prekäre Situation! :(

  • Die Situation ist für alle mehr als unbefriedigend!
    Leider lässt sich wohl derzeit nicht viel machen...
    Ich denke auch nicht, daß unsere neue Bundesregierung sich frühzeitig mit der / einer Novellierung befassen wird, denn die haben, und das aus verständlichen Gründen, ganz andere Sorgen!


    Sind wir doch mal ehrlich:
    Aus Sicht der Bevölkerung, und damit auch aus Sicht der Politik, ist der aktuelle Zustand doch ok! Ergo: kein Handlungsbedarf!


    Vergessen wir erstmal eine Novellierung!
    Viel mehr sollte man für eine Homogenisierung und Optimierung in seinem Rettungsdienstbereich kämpfen und dort sowohl die allgemeinen Handlungsweisen, als auch die Kompetenzen der einzelnen Mitarbeiter ins Auge fassen!


    Beste Grüsse,


    Marcus

  • Zitat

    Original von Max Zoll
    Nur mal so rein theoretisch: Kann man im RD eigentlich streiken?
    Max


    Klar kannst du das Max! :ironie: Die 100 arbeitslosen RettAss vor eurer Rettungswache freuen sich auf deine Kündigung... :]

  • Jeder darf in Deutschland streiken, solange er's zu Hause tut und seinem Chef nichts davon sagt :D


    Sorry, aber das mit dem Streik ist OT


    Die Novellierung des Rett.-Ass.-Ges. wird seit Jahren diskutiert, Referentenentwürfe wurden vorgelegt und wieder verworfen, doch der momentane Stand ist der, das keiner wirklich weiß, wo's hingehen wird.


    Also kann mit Bezug auf das eigentliche Thread-Thema durchaus sagen, dass ich ganz persönlich mich EINEN DRECK INFORMIERT FÜHLE!


    Fest steht aber folgendes:


    a) Es ist nicht im Interesse einer kommeneden Bundesregierung, eine Dreijährige Ausbildung im Bundesausbildungsgesetz zu verankern, wei zum einen daraus im Rückschluß resultieren würde, dass man kein Geld mehr mit der Ausbildung machen könnte, sondern im Gegenteil unseren Azubis wie KP-Schülern ein Auszubildenden-Gehalt zustünde. Zum andern wären dann aus dem Berufsbild Rettungsassistent fürderhin Berfufserkrankungen ableitbar (wie etwa Prolaps etc.), für die BGs oder Kassen aufkommen müssten, WAS BIS JETZT NICHT DER FALL IST! Brecht euch euer Kreuz also lieber in der Freizeit, dann zahlt wenigstens jemand...


    b) Eine Erweiterung der Regelkompetenzen ist mit der derzeitigen Gesetzgebung und den Ansichten der BÄK nicht möglich und auch nicht gewünscht.


    Dazu noch ein paar weitergehende Gedanken:


    Hätten wir Regelkompetenzen, die natürlich im regelmäßigen Rhythmus rezertifiziert werden müssten, wären wir im gegeben Fall nicht nur in der Lage, sondern auch VERPFLICHTET diese anzuwenden, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen, wie etwa Behandlungsfehlern (falsches Wort ich weiß, aber auch wir könnten dann haftbar gemacht werden). Zudem könnte eine - wie auch immer begründete - Nichtdurchführung auch zu einem arbeitsrechtlichen Nachspiel führen, wenn der Arbeitgeber hierraus eine Dienstpflichtverletzung ableitet, die bestenfalls eine Abmahnung, schlimmstenfalls die fristlose Kündigung zur Folge hätte.


    Ich bin mit dem Staus Quo auch nicht zufrieden, aber fragt mal eure älteren Kollegen...die fürchten sich fast alle vor der Novellierung, und viele, so denke ich, tun dies zurecht. Denkt auch an deren Existenzen, denkt aber vor allem an eure eigene!

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

    3 Mal editiert, zuletzt von Mowl ()

  • Hi Mowl!


    Ist es grundsätzlich so, daß Berufe mit einer dreijährigen Ausbildungsdauer immer ein Gehalt bekommen? Ich meine mal gehört zu haben, daß Physiotherapeuten auch ihre Ausbildung selber bezahlen müssen. Bin mir aber nicht hundertprozentig sicher... *kopfkratz*


    Klär' mich auf!



    Gruß,


    Ani