Notrufnummer 19222: Bürgerinitiative droht DRK mit Anzeige

  • Nun ja, da gibt es meh rere Möglichkeiten:


    Die einfachste wäre die reine Notrufabfrage und weiterreichen der Daten über eMail, Fax, Telefon....


    Oder aber eben, das die ELR der einzelnen ILS vernetzt sind, und so Zugriff auf die fremde ILS besteht. Damit wäre dann auch eine direkte Disposition über die AAO der überlasteten ILS möglich.

  • Wie habe ich das zu verstehen? Wenn ich mir vorstelle, dass die hier schon öfter genannte Leitstelle Ladenburg unsere Fahrzeuge disponiert... :hmm:

    Oder die Funkburg LU unsere Fahrzeuge.... das ist ja schon ein Drama wenn man nur mal eben über den Fluß fährt...


    Aber insgesamt ist es müßig über die Kompetenz der einzelnen Leitstellen zu diskutieren, solange es keine wirklich einheitlich erfüllten Zugangsvoraussetzungen für einen Leitstellendisponenten in der ILS gibt.


    Im Falle der ILS Rhein-Neckar und der BF Ma bzw. BF HD, wäre es vielleicht mal angebracht im Sinne der Bevölkerung zu kooperieren anstatt die Konfrontation zu suchen... Das Ziel sollte sein, dass die Warteschleife nur in den seltensten Fällen erklingt und nicht, dass nach nem halben Jahr, jeder Bürger die Bandansage auswendig vorsprechen kann... Und natürlich eine kompetente und fachrichtungsbezogene Abfrage sowie zeitnahe und gute Disposition erfolgt... :growup:


    Wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über das selbe Thema malen. (Pablo Picasso)

  • Zitat

    Wenn ich mir vorstelle, dass die hier schon öfter genannte Leitstelle Ladenburg unsere Fahrzeuge disponiert... :hmm:


    Denkfehler - Sie disponiert ja nicht, sie nimmt nur den Notruf entgegen und gibt die Daten weiter, je nach vorhandener Technik per Telefon oder Direkteingabe ins System der Nachbarleitstelle. Funktioniert bei uns als Kooperation zwischen FW- und Rettungsleitstelle inzwischen richtig gut. Es gibt eine "Überlaufschaltung", die Anrufe, die nicht zeitnah angenommen werden zur jeweils anderen Leitstelle weiter schaltet. Dort wird abgefragt, die Daten in die Annahmemaske des eigenen Systems eingetragen und per Datenleitung an die zuständigen Kollegen geschickt. Eine direkte Disposition eines Rettungsmittels durch die andere Organisation ist zur Zeit nicht vorgesehen und wäre nur bei genau definierten Fällen möglich, wenn z.B. keine Verbindung zur anderen Leitstelle zustande kommt oder nach einer bestimmten Zeit keine Quittierung der Partnerleitstelle kommt.

  • Jörg


    Die Unwetterlagen die du ansprichst, passieren viellicht 10 mal im Jahr. Wie schon von einigen hier geschrieben kann dies durch einen Hintergrund abgearbeitet werden, dafür ist jede LST augelegt. Auch gibts in Niedersachsen vernetzte LST, soweit ich das noch im Kopf habe, sind es die Leitstellen Harburg, Rottenburg/Wümme und noch eine andere. Die können sich gegenseitig unter die Arme greifen, wenn der zuständige Disponent den Anruf nicht annehmen kann

  • Im heute erschienenen Newsletter des Kreisfeuerwehrverbands Karlsruhe wehren sich die gemeinsamen Träger der Feuerwehrleitstelle Karlsruhe gegen die in den letzten Tagen zu lesende Berichterstattung zum Thema "Notruf 112".
    Wegen der "sehr emotionalen Berichte" aufgrund der Notrufnummer 112 sehe man sich gezwungen, "einige Fakten ins rechte Licht zu stellen".


    So wird darauf hingewiesen, dass es im Mai 2007 für die Feuerwehrleitstelle Karlsruhe kein unlösbares Problem war, als der Rettungsdienstnotruf "19222" ausgefallen und die Rettungsleitstelle lahmgelegt war. Innerhalb 1 Stunde und 45 Minuten wurde der gesamte Betrieb der Rettungsleitstelle übernommen und über fast einen Tag in die Feuerwehrleitstelle integriert. Mit Hinweis auf die europäische Regelung wird noch einmal darauf hingewiesen, dass sowohl die Bundesrepublik Deutschland als auch das Land Baden-Württemberg an diesen Beschluss gebunden sind.
    Wie weiter ausgeführt gibt, gab und gibt es auch noch heute in anderen europäischen Mitgliedsstaaten neben dem Notruf 112 andere Telefonnummern, über die Notrufe für spezielle Hilfeersuchen, z. B. für den Rettungsdienst, abgesetzt werden.


    Zitat


    In Baden-Württemberg waren Feuerwehr und Rettungsdienst aus historischen Gründen getrennt; sie betreiben aber im Gegensatz zu früher nur noch in wenigen Ausnahmefällen getrennte Leitstellen. So momentan noch im Stadt und Landkreis Karlsruhe. In diesen Fällen wird der Notruf 112 von der Feuerwehr abgefragt, und der Rettungsdienst ist über die Telefonnummer 19222 erreichbar.


    Im Zuge der Diskussion um die Einführung sog. Integrierter Leitstellen von Feuerwehr und Rettungsdienst wird der Eindruck vermittelt, bei der Notrufabfrage herrsche Chaos oder es wäre nicht möglich, den Notruf 112 bei einem hohen Aufkommen von Hilfeersuchen rechtzeitig abzufragen. Stadt- und Landkreis Karlsruhe, als Träger der Gemeinsamen Feuerwehrleitstelle, widersprechen dieser Behauptung entschieden. Mit Hilfe technischer, organisatorischer und personeller Vorkehrungen konnte in der Vergangenheit sichergestellt werden, dass auch bei Großschadensereignissen die Notrufe über die 112 zeitgerecht abgefragt werden konnten. Dabei ist sichergestellt, dass die medizinischen Notrufe unmittelbar an die Rettungsleitstelle weitergeleitet werden.


    Die in diesem Zusammenhang diskutierte Einrichtung einer weiteren dreistelligen, rein medizinischen Notrufnummer, wird von Stadt- und Landkreis Karlsruhe für unschädlich gehalten, sie ist jedoch in keiner Weise notwendig. In nahezu allen Bundesländern und in den meisten Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg sind Integrierte Leitstellen und die gemeinsame Nutzung des einheitlichen Notrufs 112 seit vielen Jahren völlig selbstverständlich und auch bei einem hohen Aufkommen von Hilfeersuchen unkritisch.
    Letztendlich müssten, auch nach Einrichtung einer dreistelligen medizinischen Notrufnummer alle bis dahin genutzten Notrufnummern innerhalb kürzester Frist abgefragt werden. Der Engpass, beim Aufkommen von zahlreichen Notrufen ist nicht die Notrufnummer 112, sondern die dahinter stehende Technik, die dahinter stehende Organisation und das dahinter stehende qualifizierte Personal. Stadt und
    Landkreis sind hier sehr gut aufgestellt. Das Angebot und der Wille seitens der Stadt und des Landkreises Karlsruhe, die Verhandlungen über die Bildung einer Integrierten Leitstelle mit dem DRK-Kreisverband Karlsruhe fortzusetzen, bestehen seit nahezu 20 Jahren. Alle Beteiligten sollten die Chance zum Wohle der Bevölkerung nutzen.


    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Diese Woche bei RNF: Zur Sache "Notruf 112"


    http://www.rnf.de/videoportal/…/zur_sache_notruf_112__de


    Nachtrag: Nachdem ich mir die Sendung gerade angeschaut habe, schäme ich mich ja schon fast dafür, den Link eingestellt zu haben.


    Eine Stunde vergeudeter Lebenszeit wegen rhetorisch teilweise grausamer Aussagen, die oft schlicht und einfach falsch, am Thema vorbei, schlecht recherchiert und absolut augenwischerisch gemacht wurden - und zwar von allen Seiten. Eine Horde Affen wäre unterhaltsamer gewesen!


    Fazit der Sendung: keines! Inhaltlich dreht man sich im Kreis und kündigt Gespräche untereinander an. Toll!


    Gruß, Christian

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. Blaulicht ()

  • Kurz vor Ablauf der vom Sozialministerium gesetzten Frist hat nun auch der DRK-Kreisverband Ludwigsburg seine Einsatzfahrzeuge neu beschriftet und bewirbt nun sowohl auf Fahrzeugen wie auch auf seinen Webseiten die Notrufnummer 112. Gleichwohl bleiben die Diskussionen um die umstrittene Maßnahme, auch ist noch völlig offen, wo künftig die integrierte Leitstelle untergebracht werden soll: sowohl Feuerwehr als auch Rettungsdienst betreiben aktuell eigene Leitstellen und würden die künftig integrierte Leitstelle gerne in ihren Räumen sehen.


    Medizinische Notrufe, welche nun über die 112 abgesetzt werden, laufen derzeit noch bei der Leitstelle der Feuerwehr auf und müssen von deren Disponenten zur Leitstelle des Rettungsdienstes weitergeleitet werden. Während man beim DRK davon spricht, bereits virtuell vernetzt zu sein, gibt es vom Landratsamt auf Anfrage der Bönnigheimer Zeitung die Auskunft, die Feuerwehrleitstelle erst noch technisch aufrüsten zu wollen, damit Notrufe für den Rettungsdienst möglich schnell an die Rettungsleitstelle weitergeleitet werden können.


    Quelle: http://www.boennigheimerzeitun…tikel.php?artikel=4531157

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Zitat

    Während man beim DRK davon spricht, bereits virtuell vernetzt zu sein, gibt es vom Landratsamt auf Anfrage der Bönnigheimer Zeitung die Auskunft, die Feuerwehrleitstelle erst noch technisch aufrüsten zu wollen, damit Notrufe für den Rettungsdienst möglich schnell an die Rettungsleitstelle weitergeleitet werden können.

    Ich weiss nicht, wann die Bönnigheimer Zeitung die Anfrage ans Landratsamt gestellt hat, ich vermute mal, das ist schon eine Weile her.


    Die Fakten: Es gibt seit geraumer Zeit eine virtuelle Vernetzung! Jede der beiden Leitstellen kann einen Einsatz für die Partnerleitstelle annehmen, ins eigene System eingeben und den / dem Kollegen der anderen Leitstelle direkt auf dessen Rechner schicken. Die Ankunft des Einsatzes dort wird automatisch quittiert und dem Absender angezeigt. Die weitere Bearbeitung / Fahrzeugdisposition, die in der nächsten Stufe grundsätzlich auch möglich wäre, bleibt allerdings Aufgabe der originär zuständigen Leitstelle. Der Ablauf entspricht dem Annahme/Weitergabeprinzip, wie es täglich zwischen Telefonannahme- und Disponentenplatz der RLS üblich ist.


    Allerdings soll diese Direktannahme und (Rechner-)Weitergabe eher die Ausnahme bleiben, grundsätzlich sollen die Notrufe über die bestehende Direktleitung weiter vermittelt werden.


    Zusätzlich ist ein Telefonüberlauf installiert, der bei Solobetrieb aktiviert wird. Notrufe über die 112 oder die 19 222, die nicht innerhalb eines festgelegten Zeitfensters abgefragt werden (können), werden zur Partnerleitstelle weitergeleitet und dort abgefragt.


    Ich halte dies für eine sinnvolle Zwischenlösung bis zur Einrichtung einer ILS. Ob eine Erweiterung dieser virtuellen Verknüpfung z. B. mit der Möglichkeit, auch im anderen System zu disponieren allerdings Sinn macht, sei dahin gestellt. Eine schnelle Realisierung der Integrierten Leitstelle ist sicherlich die bessere Lösung.


    ... die RLS ist übrigens ursprünglich als integrierte Leitstelle konzipiert worden, bietet genug Platz für zusätzliches Personal und Technik und könnte relativ problemlos und preiswert aufgerüstet werden. Bei der Feuerwehrleitstelle ist dies nicht möglich. - Diese Fakten sind auch dem Landkreis bekannt.

  • Das Forum Notfallrettung Stuttgart hat inzwischen seine "Schwarzliste" der Organisationen, welche sich trotz klarer Anweisung des Sozialministeriums weigern, den Notruf 112 zu bewerben, auf seinen Seiten veröffentlicht: http://forum-notfallrettung.de/presse%20112.htm

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Das Forum Notfallrettung Stuttgart hat inzwischen seine "Schwarzliste" der Organisationen, welche sich trotz klarer Anweisung des Sozialministeriums weigern, den Notruf 112 zu bewerben, auf seinen Seiten veröffentlicht: http://forum-notfallrettung.de/presse%20112.htm


    Immer wieder erstaunlich, dass man ausgerechnet einen Legastheniker die Vereinshomepage erstellen lässt...


  • Zitat

    Was passiert wäre, wenn sich die Rettungsverbände geweigert hätten? "Dann wären wir über die Rechtsaufsicht gegangen", sagt Susanne Keller, eine Sprecherin im Sozialministerium. Inzwischen seien alle Verbände dabei, die Umstellung auf 112 umzusetzen.


    Mir ist mindestens 1 DRK-Kreisverband bekannt der sich weiterhin weigert, die Umstellung umzusetzen. Dort wird gerade ein neues Fahrzeug in Dienst gestellt - beschriftet mit der 19222.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Mir ist mindestens 1 DRK-Kreisverband bekannt der sich weiterhin weigert, die Umstellung umzusetzen. Dort wird gerade ein neues Fahrzeug in Dienst gestellt - beschriftet mit der 19222.


    Haben die einen Justiziar, der das nicht nur ehrenhalber betreibt, sondern sich in zu erwartende Auseinandersetzungen wirklich hineinknien kann?

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Dieses ganze Theater bestärkt mich in der Auffassung, dass Rettungsleitstellen nicht in die Hand von Hilfsorganisationen gehören. Der Umstand, dass sich Vertragspartner des Sozialministeriums (und genau das sind die Hilfsorganisationen in B-W) weigern Vorgaben des Sozialministeriums umzusetzen, ist Wasser auf die Mühlen all derjenigen, die den Rettungsdienst wieder in der Hand der Feuerwehr sehen wollen. Ich habe bislang noch keine Kommune erlebet die sich weigert Weisungen der Aufsichtsbehörde umzusetzen.

  • Dieses ganze Theater bestärkt mich in der Auffassung, dass Rettungsleitstellen nicht in die Hand von Hilfsorganisationen gehören. Der Umstand, dass sich Vertragspartner des Sozialministeriums (und genau das sind die Hilfsorganisationen in B-W) weigern Vorgaben des Sozialministeriums umzusetzen, ist Wasser auf die Mühlen all derjenigen, die den Rettungsdienst wieder in der Hand der Feuerwehr sehen wollen. Ich habe bislang noch keine Kommune erlebet die sich weigert Weisungen der Aufsichtsbehörde umzusetzen.


    Ich meine in Erinnerung zu haben, das es im Landkreis Aachen dort auch böses Blut gegeben hat, weil eine oder 2 kleine Feuerwehrleitstellen sich weigerten, sich auf die große LST aufschalten zu lassen...

  • Das eine Stadt nicht das macht, was die Aufsichtsbehörde will, kann man häufig in der Zeitung lesen.
    Von einer Monopolstellung kann man halten was man will, aber die Aufsichtsbehörde ist selber schuld, wenn sie nix macht.