Arnstein: 24 Prozent der Notarztdienste unbesetzt

  • Im bayrischen Arnstein sind nach Angabe der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern derzeit 24 Prozent der Notarztdienste unbesetzt. Als Grund nannte die KVB die geringe Notarztdichte sowie die geringe Anzahl an Einsätzen an diesem Standort; im vergangenen Jahr waren es 379. Es sei daher schwierig, den Standort für externe Notärzte attraktiv zu gestalten.


    Als "unbefriedigende Situation" bezeichnete der kommissarische stellvertretende Geschäftsleiter des Zweckverbands für Rettungsdienste und Feuerwehralarmierung Würzburg die Versorgungslage im bodengebundenen Notarztdienst, die auch die Standorte Wiesentheid und Kitzingen betrifft - wenn auch nicht in solch gravierender Auswirkung wie in Arnstein.


    Die KVB möchte nun mit zwei Maßnahmen Abhilfe schaffen, so wird sie mit den Ärzten der Orthopädischen Klinik Schloss Werneck Gespräche führen, damit diese ab Mitte September weitere Dienste als die aktuell 31 Prozent übernehmen. Hierfür wird ein Notarzteinsatzfahrzeug samt Fahrer zur Verfügung gestellt. Auch gibt es seit dem 1. Juli ein neues Vergütungsmodell für Notärzte: an Standorten mit bis zu 500 Einsätzen pro Jahr erhalten die Notärzte nun tagsüber je Stunde statt 5,30 Euro Bereitschaftsdienstpauschale 14,50 Euro. Nachts erhöht sich die Vergütung von 9,40 Euro auf 18,50 Euro je Stunde. Bei durchschnittlich einem Einsatz pro 24-Stunden-Schicht erhalte der Notarzt dann insgesamt über 500 Euro.


    Quelle: http://www.mainpost.de/lokales…Notaerzten;art772,5229975

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Sowas, sowas... den RAs auf den Dornröschenwachen wird ja immer gesagt, dass sie doch froh sein könnten, dass so wenig zu tun ist. Wenn es schlecht läuft, möchte man denen am liebsten noch ans Geld, weil sie sich ja nicht "rechnen".

  • Tja, die RA erhalten ja auch ein Fixgehalt, und werden im Endeffekt nicht nach Zahl der gefahrenen Einsätze bezahlt. (160 Euro Pauschale für 24h Dienst ohne Einsatz ist nicht wirklich attraktiv....)


    Das andere Problem wird im Artikel im Nebensatz erwähnt: Das NEF. bisher wurde dort nämlich anscheinend keines gestellt, sondern im PrivatPKW mit Aufsetzblaulicht gefahren.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker


  • Das andere Problem wird im Artikel im Nebensatz erwähnt: Das NEF. bisher wurde dort nämlich anscheinend keines gestellt, sondern im PrivatPKW mit Aufsetzblaulicht gefahren.


    Oder das war das in Bayern anscheinend immer noch übliche Verfahren des selbstfahrenden NA.
    Was mich interessieren würde:
    hat man da jetzt Nägel mit Köpfen gemacht; also ein NEF samt ausgebildetem Fahrer zur Verfügung gestellt.
    Mit ausgebildet meine ich keinen RH oder RS bzw. ZDL oder FSJ-ler!

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Warum besetzt dieses Krankenhaus nicht einfach komplett das Fahrzeug und der Notarzt arbeitet ganz normal auf Station und ab und an lässt er sich mal mit Blaulicht fahren?


    Weil das bei kleinen Kliniken, bei denen nur ein oder zwei Ärzte nachts anwesend sind, etwas schwieriger wird und zudem die finanzielle Entschädigung, welches das KH bekommt, für die KH nicht interessant ist.

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    James Elroy Flecker

  • Warum? 500 Euro für einen Arzt, der eigentlich nicht da ist? Da hau ich als Krankenhaus noch mal 300 Euro drauf und hab direkt mal einen Arzt mehr im Krankenhaus, der ein mal in 24h für 2h weg ist, ich ihn aber nur zum Teil zahlen muss.

  • Die KH bekommen aber nicht die Pauschale, die der einzelne Notarzt erhält, sondern eine Jahressumme, die deutlich geringer ausfällt.

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    James Elroy Flecker

  • Aus dem ersten Beitrag

    Zitat

    Auch gibt es seit dem 1. Juli ein neues Vergütungsmodell für Notärzte: an Standorten mit bis zu 500 Einsätzen pro Jahr erhalten die Notärzte nun tagsüber je Stunde statt 5,30 Euro Bereitschaftsdienstpauschale 14,50 Euro. Nachts erhöht sich die Vergütung von 9,40 Euro auf 18,50 Euro je Stunde. Bei durchschnittlich einem Einsatz pro 24-Stunden-Schicht erhalte der Notarzt dann insgesamt über 500 Euro.


    Die 500 Euro gehen an den Notarzt und er bekommt dann noch mal den Betrag X vom Krankenhaus dazu und darf artig als zusätzlicher Arzt im KH arbeiten.
    Wird genügend KH geben, die das so oder ähnlich machen.

  • Oder das war das in Bayern anscheinend immer noch übliche Verfahren des selbstfahrenden NA.
    Was mich interessieren würde:
    hat man da jetzt Nägel mit Köpfen gemacht; also ein NEF samt ausgebildetem Fahrer zur Verfügung gestellt.
    Mit ausgebildet meine ich keinen RH oder RS bzw. ZDL oder FSJ-ler!


    Und ich keinen anerkannten RA...
    um noch ein bischen polemischer zu klingen. :thumbdown:



    Laut bayerischen RDG ist der RS die Mindestanforderung als NEF-Fahrer.
    Klar der NEF-Fahrer ist natürlich auch immer vor Eintreffen des ELRD/ORGL Einsatzleiter,
    deswegen muss es schon ein RA sein,
    weil nur der eine umfangreiche Führungsausbildung genossen hat. :rofl:


    P.S:
    Sorry für meine Unfreundlichkeit, aber mich nervt diese Polemik schon etwas...



    Aber noch eine Anmerkung zu dem Rechenbeispiel:


    Tag: 12h *14,50 Euro= 174 Euro ; 12h*222 Euro --> 174 + 222 = 396 --> 500- 396 = 104 --> Der Notarzt würde für einen Einsatz über 104 Euro bekommen.
    Stimmt die Rechnung ?

  • Klar der NEF-Fahrer ist natürlich auch immer vor Eintreffen des ELRD/ORGL Einsatzleiter,
    deswegen muss es schon ein RA sein,
    weil nur der eine umfangreiche Führungsausbildung genossen hat. :rofl:

    Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber Einsatztaktik und Führung haben in meinem RS-Lehrgang so gut wie keine Rolle gespielt. Das wäre bei 160 Stunden Theorie auch etwas schwierig geworden. Insofern verstehe ich nicht wirklich, was du uns mit diesem Beitrag sagen möchtest.

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Weil in der bayerischen Realität auch ELRDs rumfahren, die RS sind und keinen weiteren Lehrgang besucht haben.
    Die machen in der Praxis ihren Job genausogut, wie ihre anderen Kollegen.


    Das halte ich per Prinzip doch für bedenklich.
    Daraus kann man 4 Schlussfolgerungen ziehen:
    - Die Aufgabe, die an einen ELRD gestellt werden benötigen keine Ausbildung
    - Elemente der Ausbildung sind bei einem RA = 0
    - Wir machen vielleicht alle ein bischen viel Theater um das ganze Theman, weil es ja so schön ist wichtig mit einer "Einsatzleiter" Weste durch die Gegend zu rennen. Meine feuchten Träume sind dadurch befriedigt. :hallo:
    - Die Kollegen sind hochintelligente Autodikaten, die sich einer schwierigen Herausforderung gestellt haben


    Welche dieser Schlussfolgerungen man für sich zieht, bleibt jedem selbst überlassen.

  • Aus dem ersten Beitrag


    Die 500 Euro gehen an den Notarzt und er bekommt dann noch mal den Betrag X vom Krankenhaus dazu und darf artig als zusätzlicher Arzt im KH arbeiten.
    Wird genügend KH geben, die das so oder ähnlich machen.


    Ähmm.. Ich wüsste kein KH, in dem das so läuft.....

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
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    James Elroy Flecker

  • Aber noch eine Anmerkung zu dem Rechenbeispiel:


    Tag: 12h *14,50 Euro= 174 Euro ; 12h*222 Euro --> 174 + 222 = 396 --> 500- 396 = 104 --> Der Notarzt würde für einen Einsatz über 104 Euro bekommen.
    Stimmt die Rechnung ?


    Jein... Die Tagespauschale gibts von 7 bis 22 Uhr, die Nachtpauschale die restliche Zeit. Der Einsatz an sich wird mit 91 Euro tagsüber und 111 Euro nachts vergütet.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
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    Across that angry or that glimmering sea,


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    James Elroy Flecker

  • Ich wollte nicht polemisieren - wenn dies so rübergekommen ist: Sorry!!!


    Begründung zu meinem Beitrag:


    der selbstfahrende NA ist meiner Meinung nach ein Unding.
    Mit der Etablierung von NA-Systemen "in der Provinz" war dies halt damals der Standard.
    Aber die Situation der 70er-Jahre kann nicht für alle Zeiten festzementiert werden!


    ZDL/FSJ-ler haben zu wenig Einsatzpraxis für die adäquate Assistenz eines NA, i.d.R. aufgrund ihres Alters m.E. keine ausreichende Fahrpraxis und erst recht keine Erfahrung in Situationen, in denen eine Führungsverantwortung gefordert ist.
    Daher die RA-Forderung.


    RS, die man durchaus in ehrenamtlichen Strukturen vorfindet, haben m.E. eine zu geringe Einsatzpraxis. Nach meiner Ansicht ist dies in einer Landgegend besonders notwendig, wo der nächste RTW vielleicht etwas länger braucht und das NEF-Team auf sich allein gestellt ist.
    In einer städt. Gegend wird die "Man-Power" zeitnah grösser sein - und damit eher die Kompensationsmöglichkeit durch die anderen Kollegen.
    Daher die RA-Forderung.


    Bei Führungsaufgaben mag der festverwurzelte Ehrenheimer, der jedes Dorf im RD-Bereich incl. der Familienstrukturen kennt und einmnal wöchentlich mit dem Kameraden der FF einen Trinken geht, ja seine Vorteile haben.
    Andererseits halte ich die Koordinierung von (vielen) Rettungsmitteleinheiten in einem Landkreis, wo z.B. Nachbarschaftshilfe von aussen kommt für problematischer als die Verhältnisse in einem (groß)städtischen Bereich, wo ich die Beteiligten mehr oder weniger tgl. sehe und von daher auch besser einschätzen kann.
    Diese Einschätzung beruht auf meinen subjektiven Erfahrungen im städt. RD und geringen Erfahrungen in einem die Großstadt umgebenden LK.
    Daher die RA-Forderung.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ähmm.. Ich wüsste kein KH, in dem das so läuft.....


    Mindestens mal NRW. Da arbeitet der NA oft auf der Station und darf nebenher noch schön NEF fahren.
    Da geht das Geld direkt an das Krankenhaus, aber die müssen auch den zusätzlichen Arzt vorhalten und die Sätze sind wohl ähnlich hoch wie der Stundenlohn dort in Bayern.


  • Mindestens mal NRW. Da arbeitet der NA oft auf der Station und darf nebenher noch schön NEF fahren.
    Da geht das Geld direkt an das Krankenhaus, aber die müssen auch den zusätzlichen Arzt vorhalten und die Sätze sind wohl ähnlich hoch wie der Stundenlohn dort in Bayern.



    Die Organisation des Notarztdienstes in Krankenhäusern in NRW ist sehr unterschiedlich. Die Vergütungsmodelle sind genauso verschieden wie die individuellen Verträge mit den Rettungsdienstträgern. Verallgemeinern kann man da nichts.

  • Das ist schon klar, nur ist häufig in NRW das NEF am Krankenhaus stationiert oder holt den NA am Krankenhaus und der betreffende Arzt macht weiter Stationsarbeit/Arbeit im KH, wenn er nicht gerade mit Blaulicht durch die Gegend gefahren wird.
    Das die Abrechnungsmethoden unterschiedlich ist normal, allerdings hab ich schon von einigen Krankenhäusern gehört, dass so ein Zusatzarzt finanziert wird.