Um bestehende Arbeitsplätze zu gleichen Konditionen zu sichern, möchten die Kreistagsabgeordneten des Kreises Oberhavel (Brandenburg) den Rettungsdienst im Kreis in einer "In-House"-Ausschreibung ab 2011 an eine neu zu gründende, kreiseigene Tochtergesellschaft der Oberhavel-Kliniken GmbH vergeben. Bislang waren das DRK Gransee sowie die Oberhavel-Kliniken für den Rettungsdienst zuständig; nach einer Gesetzesänderung im Jahr 2008 muss der Rettungsdienst nun aber alle 3 Jahre neu ausgeschrieben werden.
Um eine öffentliche Ausschreibung und die Vergabe an einen neuen Anbieter zu verhindern, stimmten der Sozialausschuss sowie inzwischen auch der Finanzausschuss dem Vorhaben, den Rettungsdienst an eine neue Tochergesellschaft zu vergeben, zu.
Heftige Kritik kommt indes von Seiten des Verbands der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen des Landes Brandenburg. Diese fürchten durch eine fehlende öffentliche Ausschreibung Mehrkosten in Höhe von 360.000 bis 400.000 Euro für einen zusätzlichen Personalbedarf. Die Befürchtung der Verwaltung sowie der Kreistagsabgeordneten, durch eine Ausschreibung ginge der Rettungsdienst an einen Billiganbieter, wodurch die Qualität leide, hält der Verband für völlig unbegründet. Im Landkreis Potsdam-Mittelmark wurde der Rettungsdienst nach einer Ausschreibung an den privaten Anbieter Promedica vergeben. Ein Qualitätsverlust sei dadurch nicht eingetreten; der private Anbieter hatte alle Rettungsdienstmitarbeiter zu gleichen Konditionen übernommen. Der Auftrag wurde nicht an den billigsten Anbieter vergeben, sondern an denjenigen mit dem wirtschaftlichsten und schlüssigsten Konzept. Durch die Neuvergabe habe der Kreis 2,5 Prozent der Kosten einsparen können.
Quellen:
http://www.maerkischeallgemein…Kliniken-uebernommen.html
http://www.maerkischeallgemein…eiben-Kritik-von-den.html