Anästhesieweiterbildung für Rettungsassistenten

  • Aktuell plant ein Bundesland, die Weiterbildung zum staatlich anerkannten Fachpfleger bzw. Fachpflegerin für Anästhesiepflege auch für Rettungsassistenten zu öffnen. Somit hätten künftig auch Rettungsassistenten - neben dem Personal der Gesundheits- und Krankenpflege - die Möglichkeit, diese Fachweiterbildung zu absolvieren und an entsprechender Stelle in einer Klinik tätig zu werden.


    Wo seht ihr eventuelle Vor- aber auch Nachteile einer solchen Regelung?
    Würdet ihr von der Möglichkeit einer solchen Fachweiterbildung Gebrauch machen und seht ihr diese langfristig als mögliche Alternative zur Arbeit im Rettungsdienst?

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Da drauf habe ich gewartet ! An der uni ffm wird der pflegespezialist angeboten, seit kurzem...4 Jahre zum intensivfachpfleger...war eine Option aber wenn die das endlich für rettass aufmachen ist das interessanter. Gerade jetzt, wo immer mehr, durch klinisch t? tige rettass erkennen, das die mehr lernen als Blaulicht und Blaulicht ausschalten. Viele haben sich sehr gut in die Klinik integriert und sind bei allen Kollegen angesehen, Ärzte wie Pflege. Ich werde es machen, wenn es kommt.


    Vom Handy auf die schnelle getippt

  • Die aktuelle Fachweiterbildung zum Fachgesundheits- u. Krankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie richtet sich eindeutig an Pflegepersonal und baut auch auf der grundständigen Pflegeausbildung auf. Ich sehe ein Ausbildung von Pflegepersonal und RettAss gemeinsam eher kritisch, da doch sehr unterschiedliche Vorraussetzungen gegeben sind. Positiv stünde ich jedoch einem Konstrukt des Anästhesietechnischen Assistenten analog zum OTA gegenüber. Gerne mit einer Quereinstiegsmöglichkeit für Rettungsfachpersonal oder Pflegepersonal.


    Um ein wenig Berufspolitik rein zu bringen:
    Ich benötige keine RettAss in der Klinik, meiner Meinung nach gibt es ausreichend qualifiziertes bzw. zu qualifizierendes Pflegepersonal (zu denen ich OTA usw. mal subsumiere). Die Ausbildung zum RettAss qualifiziert einen nicht explizit für die Arbeit in der Klinik. Ich bin jedoch durchaus für einen leichteren Zugang bzw. Quereinstieg in Ausbildungen zu klinischen medizinischen Assistenzberufen für Rettungsfachpersonal.

    Einmal editiert, zuletzt von Bodo#3 ()

  • Die aktuelle Fachweiterbildung zum Fachgesundheits- u. Krankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie richtet sich eindeutig an Pflegepersonal und baut auch auf der grundständigen Pflegeausbildung auf. Ich sehe ein Ausbildung von Pflegepersonal und RettAss gemeinsam eher kritisch, da doch sehr unterschiedliche Vorraussetzungen gegeben sind.


    Ist diese Fachweiterbildung länderspezifisch?
    Ich habe mir die betreffende Landesverordnung über die Weiterbildung und Prüfung von Pflegefachkräften für Intensiv- und Anästhesiepflege und den damit verbundenen Rahmenlehrplan gerade etwas genauer angeschaut. Bis auf ein Kernmodul (136 Unterrichtsstunden) sowie ein Grundmodul (56 Unterrichtsstunden) werden Inhalte und Fertigkeiten vermittelt, die bereits zu großen Teilen Inhalt der Ausbildung zum Rettungsassistenten sind. Und nicht vergessen - die Öffnung würde lediglich den Bereich Anästhesiepflege betreffen, nicht jedoch die Intensivpflege.


    Gibt es nicht bereits einen Anästhesietechnischen Assistenten?


    Ich stimme dir zu, dass die Ausbildung zum RettAss nicht explizit für die Arbeit in einer Klinik qualifiziert, sehe jedoch - das wurde ja bereits in anderen Themen im Forum angesprochen - unter gewissen Voraussetzungen eine Verwendung in bestimmten Bereichen als vorteilhaft.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • gibt es zu diesen Überlegungen (in der BRD) fundierte Quellen. Ich vermute, dass wird an der Lobby der Pflegeverbände scheitern oder wieder ein Helios Alleingang bleiben... :kaffee: würd mich über weiter Infos freuen....

    "Die Tugend in die Mitte", sagte der Teufel und setzte sich zwischen zwei Juristen.

  • Daniel:
    Jetzt von der Arbeit ganz kurz, später ausführlicher: pflegespezifische Kompetenzen werden in der Fachweiterbildung nicht so umfassend gelehrt, da diese als bekannt vorausgesetzt werden. Alle Teilnehmer der Fachweiterbildung haben gleiche Grundvoraussetzungen: KP-Ausbildung und Berufserfahrung. Dieses fehlt dem RettAss.
    Wie gesagt, gegen eine neue grundständige, sinnvoll geplante Ausbildung für anästhesiologisches Assistenzpersonal, gerne mit Quereinstiegsmöglichkeiten für RettAss habe ich nichts, würde ich grundsätzlich auch begrüßen. Eine Implementierung in die aktuelle Fachweiterbildung halte ich allerdings für wenig sinnvoll und zielführend.

  • gibt es zu diesen Überlegungen (in der BRD) fundierte Quellen. Ich vermute, dass wird an der Lobby der Pflegeverbände scheitern oder wieder ein Helios Alleingang bleiben...

    Glaub ich weniger, da die sich selber kaum einig werden über das eigene Berufsbild. Das Credo zur Zeit ist eher: "Wir sind ein eigenständiger Beruf neben den Ärzten und nicht deren Hilfspersonal." Siehe auch die ganzen neuen Berufe Arztassistent etc.

  • Vorsicht vor so einem Angebot - sowas sollte BRD weit geregelt sein und wenn ich mich nicht Irre hat die Helios schon mal mit so einem Projekt eine Bruchlandung hingelegt. Und eigentlich gibt es nur einen Grund für solche Einrichtungen. Diese wie auch immer benannte Fachkraft ist dann günstiger wie eine GKP mit Fachweiterbildung.

  • Wäre eine "Fachweiterbildung Rettungsdienst" als ersatz für den RA nicht viel sinniger? Zum einen hätte man ein gewisses Niveau an Grundwissen. Zudem würde ein Wechsel in andere Bereiche vereinfacht werden.
    Mir gefällt die Idee :thumbup:

  • Um Missverständnissen vorzubeugen: es würde sich bei der geplanten Weiterbildung nicht um eine Berufsausbildung handeln, wodurch der RettAss eine zusätzliche Berufsbezeichnung erhalten würde. Die Weiterbildungsbezeichnung würde lauten Fachpfleger(-in) für Anästhesiepflege - nicht Fachkrankenpfleger für Anästhesiepflege.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.


  • Gibt es nicht bereits einen Anästhesietechnischen Assistenten?

    Ja gibt es: ATA , ist aber eine normale dreijährige Berufsausbildung, keinerlei medizinische Vorkenntnisse vorausgesetzt.


    Ist aber auch erstmal "nur" ein Pilotprojekt einzelner Krankenhäuser (Chemnitz, Halle, Tübingen, Frankfurt).

    "You are one of God's mistakes" --->(Placebo - Song to say Goodbye)

  • Um Missverständnissen vorzubeugen: es würde sich bei der geplanten Weiterbildung nicht um eine Berufsausbildung handeln, wodurch der RettAss eine zusätzliche Berufsbezeichnung erhalten würde. Die Weiterbildungsbezeichnung würde lauten Fachpfleger(-in) für Anästhesiepflege - nicht Fachkrankenpfleger für Anästhesiepflege.


    Im Eingangspost ist vom Zugang für GuKP und RettAss die Rede. Ist diese Weiterbildung eine neu zu schaffende, oder gibt es in dem besagten Bundesland bereits die Weiterbildung zum Fachpfleger für Anästhesiepflege und war bislang nur für Pflegepersonal zugängig? Ich war bislang von einer Öffnung der "normalen" Fachweiterbildung A/I ausgegangen.

  • die AG Pflege kann wenn ich es richtig im Kopf habe eine Fachweiterbildung (Dauer 720 Stunden) auch für RettAss vorstellen


    Zitat

    Voraussetzung für die Teilnahme
    -Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung â??????Krankenschwester/ -pflegerâ?????? bzw. â??????Gesundheits- und Krankenpfleger/inâ??????, â??????Kinderkrankenschwester/-pflegerâ?????? bzw. â??????Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/inâ??????.
    -Mindestens 2-jährige Tätigkeit in den o.g. Berufen
    -Mindestens Â? -jährige Tätigkeit in der klinischen Notaufnahme

    Aus dem von Dir verlinkten Text kopiert.
    So wie ich es verstanden habe, können sich wohl nur "Schwestern und Pfleger", die auch RS oder RA sind, dieses auf die Weiterbildung anrechnen lassen.



    EDIT: Irgendwie kamen beim Zitieren aus der pdf-Datei komische Zeichen zustande...

    "You are one of God's mistakes" --->(Placebo - Song to say Goodbye)

  • Zitat

    Ist diese Fachweiterbildung länderspezifisch?

    Die Fort- und Weiterbildungen sind (zumindest in Ba-Wü) im Landeskrankenpflegegesetz geregelt. Ziele, Dauer und Inhalte sind in den dazugehörigen Rechtsverordnungen des Ministeriums festgelegt.
    Wobei sich die Fort- und Weiterbildungen in Baden-Württemberg ganz klar auf Pflegeberufe beschränken.

    • Altenpflege,
    • Gesundheits- und Krankenpflege,
    • Gesundheits- und Kinderkrankenpflege,
    • Heilerziehungspflege und
    • Entbindungspflege

    Gruß Simon

  • Ist diese Weiterbildung eine neu zu schaffende, oder gibt es in dem besagten Bundesland bereits die Weiterbildung zum Fachpfleger für Anästhesiepflege und war bislang nur für Pflegepersonal zugängig?


    Es gibt dort bereits eine Weiterbildung zum Fachpfleger für Intensiv- bzw. Anästhesiepflege, die bislang ausschließlich für Pflegepersonal anerkannt wurde. Gleichwohl scheinen an dieser Weiterbildung (im Fachbereich Anästhesie) aber regelmäßig Rettungsassistenten teilgenommen zu haben, welche aber aufgrund der bisherigen Regelung (Weiterbildung für Pflegepersonal) keine staatliche Anerkennung erhalten konnten. Dies soll nun dahingehend geändert werden, dass in die Landesverordnung über die Weiterbildung auch Rettungsassistenten aufgenommen werden.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.