Klinikum Frankfurt-Höchst: 16 Rettungsassistenten sollen Pflegepersonal auf der Intensivstation unterstützen

  • Das ist doch eher fördernd für die Rettungsdienstler. Aber nur wenn sie nicht als Hilfskraft per se eingesetzt werden! Das man eine Gehaltsstufe tiefer eingestellt wird,läßt schon wieder ein anderes Licht drauf fallen. Dann würde ich es nie und nimmer machen,außer mein Interesse wäre größer als im Rettungsdienst.


    Naja wenigstens gibt es noch Möglichkeiten für Arbeitslose RA/RS. Muß man da eigentlich RA sein,oder würde auch die Qualifikation RH als Grundvoraussetzung reichen? :| Irgendwie klingt es so als wäre den Kliniken das Schnuppe. Dann würde sich der Kreis für mich persönlich schließen.

  • Insofern begrüße ich die Einstellung von Rettungsassistenten im Krankenhaus, aber dann bitte zur Unterstützung der Pflege und nicht, um sie zu ersetzen!


    Im Moment passiert ja noch beides. Die pflegefremden Kollegen (Arzthelferin, Stationsassistent/in, Stationssekretär/in, Rett.-Ass, Apothekenfach... usw) werden zur Unterstützung der Pflege eingestellt, ersetzen dabei allerdings eine Pflegestelle. Die mir bekannte Bezahlung orientiert sich meistens an die in diesen Berufen üblichen Höhe.

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
    »Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind!« – Charles Bukowski

  • Die mir bekannte Bezahlung orientiert sich meistens an die in diesen Berufen üblichen Höhe.


    Oder drüber. Gerade bei Arzthelferinnen ist das auch kein Kunststück. Hierzulande verdienen die locker mal 2000 Euro in der Klinik statt 1400 beim niedergelassenen Arzt (Brutto).

  • Dann haben sie es gut erwischt.


    Die bei uns hat genau so viel wie zuvor in der Praxis. Oder so wenig, das triffts eher. Netto ists einiges weg vom vierstelligen Bereich.


    Ausser sie arbeitet im Schichtdienst mit, Nacht- und Wochenenddienst. Das käme dann natürlich noch hinzu, und ist in normalen Arztpraxen ja eher die Ausnahme.

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
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  • Das man eine Gehaltsstufe tiefer eingestellt wird,läßt schon wieder ein anderes Licht drauf fallen. Dann würde ich es nie und nimmer machen,außer mein Interesse wäre größer als im Rettungsdienst.


    Man muss sich nur die Ausbildung beider Berufe anschauen, dann wird schnell deutlich, dass dies gerechtfertigt ist. Wie bereits erwähnt wurde, können Rettungsassistenten in diesen Bereichen lediglich unterstützend tätig werden, im Regelfall aber nicht als Ersatz für entsprechend qualifiziertes Pflegepersonal.
    Für den Einsatz in einer Notaufnahme könnte dies - je nach Aufgabengebiet des dort eingesetzten Rettungsassistenten - anders aussehen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Grade in der Anästhesie ist der Trend aber ein anderer:
    Hier wird (zumindestens hier) der RettAss als "Anästhesiepfleger light"eingesetzt, sprich ersetzt die Fachpflegekraft v.a. bei "einfachen" ASA1 Geschichten, im AWR,usw.
    Solange im Zweifelsfall für Zwischenfälle eine entsprechende Fachkraft zur Verfügung steht erstmal ja kein Problem.


    Grade in Süddeutschland sind sehr viele Fachkräfte in die Schweiz und nach Österreich abgewandert. Daher gab und gibt es vereinzelt kleinere Häuser die trotz bestehendem Einstellungswunsch und ordentlicher Gehaltsvorstellung schlichtweg keine Fachkraft für ihre Anästhesie gefunden haben. Wandern in solchen Häusern 2 von 3 Kräften aus steht man ganz ganz schnell mit dem Rücken zur Wand, eben auch weil diese Häuser nur in den seltensten Fällen selber ausbilden dürfen. Hier wurden dann vereinzelt auch RettAss mit der Begründung eingestellt, dass diese im Zweifelsfall eher geeignet sind als eine "frisch examinierte" Schwester ohne Anästhesieerfahrung.


  • Man muss sich nur die Ausbildung beider Berufe anschauen, dann wird schnell deutlich, dass dies gerechtfertigt ist. Wie bereits erwähnt wurde, können Rettungsassistenten in diesen Bereichen lediglich unterstützend tätig werden, im Regelfall aber nicht als Ersatz für entsprechend qualifiziertes Pflegepersonal.
    Für den Einsatz in einer Notaufnahme könnte dies - je nach Aufgabengebiet des dort eingesetzten Rettungsassistenten - anders aussehen.


    Ich glaube, die Zuckerstange hat da was in den falschen Hals gekriegt. Die Gehaltsstufe niedriger bemisst sich aus Sicht der Pflege. Der RettAss hat dabei keine finanziellen Einbußen im Vergleich zum Dienst "auf der Straße".

  • Bei der angespannten Personalsituation in meiner Dienststelle wäre das nun folgende ja auch mal was - nur andersrum: Pflegepersonal zur Unterstützung in die Leitstelle! :D

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ja man wird eine Gehaltsstufe tiefer eingestellt,ob nun Pflege oder Rettung. Findest du das in Ordnung? Ich persönlich finde das ein wenig diskriminierend,man soll dem Pflegepersonal assistieren?? Mich würde dann ein Arbeitstag interessieren wenn man einer Fachpflegekraft "assistiert",vielleicht ist auch ein Urteil zu früh ohne einen Einblick zu haben. Würde eine "Pflegefachkraft" umgekehrt eine niedrigere Gehaltsstufe im Rettungsdienst bekommen?


    Ich weiß übrigens,dass wir "nur" eine 2-Jahres-Ausbildung haben,nur ist meine Meinung dazu,wenn dann richtig! Und bitte kein Missbrauch als Lohn-Dumping-Opfer!

  • Wenn ich als RettAss TVÖD 5 III verdiene, dann ist das sowohl auf der Straße als auch in der Klinik nicht die falscheste Eingruppierung. Und wenn es ein ArbG mit Gruppe 6 mitmacht, sag ich auch nicht nein.


    Es würde mir aber niemals einfallen, mich darüber zu beschweren, dass ich nicht Entgeltgruppe 8 einheimse. Dafür hab ich auch nicht 3 Jahre vor irgendwelchen Stationsleitungen buckeln müssen, damit sie mir ne gute Bewertung schreiben...

  • Ich persönlich finde das ein wenig diskriminierend,man soll dem Pflegepersonal assistieren??


    Ja was denn sonst? 8|



    Mich würde dann ein Arbeitstag interessieren wenn man einer Fachpflegekraft "assistiert",vielleicht ist auch ein Urteil zu früh ohne einen Einblick zu haben.


    Kein Klinikpraktikum für den RettAss absolviert?

  • Jaja genau Dorsk,du bringst es auf den Punkt mit der Frage nach dem Klinikpraktikum. Das habe ich,genau deswegen schlägt es mir auch lau auf den Magen,so stell ich mir dann auch den Arbeitsalltag vor. Der eines "nicht schlecht bezahlten Praktikanten". Also für mich-das ist wirklich meine Meinung die niemand weiter vertreten muß-stinkt das zum Himmel! Aber man wird sehen wie sich das entwickelt,vielleicht taucht ja mal der eine oder andere auf und kann berichten!


    Nils
    Die Entgeldgruppen klingen schön und gut,ist es letztendlich praktisch auch in der Höhe?

    Einmal editiert, zuletzt von Zuckerstange ()

  • Findest du das in Ordnung? Ich persönlich finde das ein wenig diskriminierend,man soll dem Pflegepersonal assistieren??


    Ich verstehe Dein Problem nicht: Tätigkeitsfremde Arbeitskräfte werden in den wenigsten Fälle so gut bezahlt wie diejenigen, die eine fachspezifische Ausbildung durchlaufen haben.

    Mich würde dann ein Arbeitstag interessieren wenn man einer Fachpflegekraft "assistiert",vielleicht ist auch ein Urteil zu früh ohne einen Einblick zu haben.


    Du darfst Dich gerne bei mir melden. Dann nehme ich Dich einen Tag mit. Ich wollte sowieso mal einen Rettungsassistenten auf Station "ausprobieren".

    Würde eine "Pflegefachkraft" umgekehrt eine niedrigere Gehaltsstufe im Rettungsdienst bekommen?


    Nein, wahrscheinlich nicht, weil ich keinen RD-Bereich kenne, in dem Krankenpflegepersonal ohne zusätzliche Ausbildung überhaupt verantwortlich auf ein Auto darf...


    Gruß, Christian

  • Zitat

    Würde eine "Pflegefachkraft" umgekehrt eine niedrigere Gehaltsstufe im Rettungsdienst bekommen?


    Nein, wahrscheinlich nicht, weil ich keinen RD-Bereich kenne, in dem Krankenpflegepersonal ohne zusätzliche Ausbildung überhaupt verantwortlich auf ein Auto darf...


    Genau, das ist der Punkt.


    :this:


    Darum kann ich nicht verstehen, dass es Beschwerden gibt wenn ein Rettungsassistent fachfremd eingesetzt wird und deshalb auch nicht in der gleichen Lohngruppe ist wie eine Pflegefachkraft. Trotz der Eingruppierung in eine niedrigere Lohngruppe dürften die meisten Rettungsassistenten im Krankenhaus mehr verdienen als im Rettungsdienst.

  • @ Zuckerstange:
    Assistenz der Pflege würde prinzipiell bedeuten, Medikamente vorbereiten (Perfusoren, Infusomaten, Antibiosen und und und...), EKG´s schreiben, Assistenz der Ärzte bei ZVK, Arterien , Bronchoskopien, etc., Aufgaben die sonst auch die Pflege machen würde und die ich in dem Rahmen auch nicht als niedere Tätigkeiten bezeichnen würde. OK, sicherlich wär auch mal der eine oder andere Botengang dabei, aber auch das macht bei uns ebenfalls die Pflege. Der Unterschied besteht nun in der direkten Versorgung am Patientenbett im klinischen Alltag. Sei Dir gewiss, DU wirst nicht diejenige sein, die die Scheiße am Pat. wegwischen, die Kotze vom Kopfkissen entfernen oder sonstige "wunderbare" Pflegetätikeiten erfüllen muß. Das ist neben der Behandlungspflege der kleinste Nenner auf den man die Sache mal ganz platt runter brechen könnte. :pleasantry:
    Und wegen der Pflegefachkraft im RD, deswegen sind meine Kollegen und ich die hier den GuKP haben, eben nicht nur dieser, sondern haben die auch die RD relevante Qualifikation RS oder RA.Ein Fachfremder Einsatz im RD ist in dem Rahmen, zumindest bei uns, für die Pflege nicht möglich.

    Einmal editiert, zuletzt von machulle ()

  • Ich musste gestern drei mal ins Labor rüber laufen, um EKs zuholen, weil mein Pat. dermaßen geblutet hat, sich die Chirurgen aber nicht getraut haben ihn nochmal auf zu machen. Da hätte ich eine Zuckerstange, die für wenig Geld durch die Kälte läuft gut gebrauchen können. Ansonsten hätte ich aber auch noch gut Hilfe gebrauchen können, beim stellen des Infusionsprogrammes für meine beiden anderen Pat. oder bei der Fahrt zum CT. Hätte ich Unterstützung beim Verbandwechsel gehabt, wäre es schneller gegangen und ich hätte mehr Zeit gehabt darauf zu achten, dass Pat. 3 wirklich ausreichend isst. Das Gespräch mit den Angehörigen wäre auch nicht so abrupt beendet gewesen, wenn ich nicht zu der Rea auf einer Station hätte rennen müssen, die nach 45Min. frustran eingestellt wurde. Also, es gibt durchaus Aufgaben für einen Rettungsassistenten, welche ich nicht als sog. "niedere Tätigkeiten" bezeichnen würde. Und wenn schon, diese "niederen Tätigkeiten" gehören schlicht und einfach auch dazu. Ich muss diese auch erledigen.


    Wir haben bei uns zwei RettAss in der Anästhesie. Jedoch arbeiten diese nicht im OP, sondern vornehmlich im AWR, zur Unterstßtzung der pflegerischen Kollegen dort. Sie übernehmen u.a. auch administrative Aufgaben, wie z.B. die Kontrolle der Notfallkoffer.

  • Und genau das ist wieder der Punkt. Wisst ihr genau das es dann Arbeitstechnisch in dem Rahmen abläuft? Das weiß ich natürlich auch nicht,deswegen würden mich Erfahrungsberichte von RA´s die in Kliniken "assistieren" interessieren. Bis dahin halte ich mich zurück,weil es ja auch gut und gerne so sein kann wie ihr schreibt. Es geht auch gar nicht darum die "niedrigen" Arbeiten nicht auszuführen,das gehört zum Job dazu,auf der Straße genau so wie im KH. Das ist nicht der Punkt.


    Wir sollten aber mal die Kirche im Dorf lassen,warum greifen denn die Kliniken auf RA´s zurück? Weil es sicher die Runde gemacht hat,wie RA vertraglich in Deutschland untergebracht sind und wieviel Arbeit suchen. Wie gesagt,wenn es wirklich so abläuft wie von euch beschrieben,dann ist alles gut. Nur irgendwie gehen meine Zweifel nicht weg. Von der anderen Seite betrachtet ist es auch super,neue Möglichkeiten machen sich natürlich breit.