Rett Ass auf einer Intensivstation

  • OTA´s sind mir bisher auch eher über den Weg gelaufen bzw. kenne ich auch welche, die gerade diese Ausbildung machen. Beim ATA ist das anders - kenne niemanden...! Wundert mich dann aber, dass meine Berufsfraktion bei den OTA´s recht positives berichtet, obwohl doch da auch ihr eigener Berufszweig beschnitten wird. Man braucht halt den Krankenpfleger/ die -schwester nicht vorweg machen... :hmm:


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Prima! Ein frisches vom Fass bitte... :beer:


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Diesbezüglich eine neue Ausbildungsmöglichkeit:


    Fachweiterbildung von Rettungsassistenten zu Pflegeassistenten in klinischen Funktionsbereichen


    ...vielleicht wurde das aber schon mal besprochen, dann einfach nochmals als Erinnerung für mögliche Bewerber.

  • In der aktuellen intensiv gibt es eine Diskussion über RA in der Anästhesie. (Bei Bedarf kann ich diese wieder zur Verfügung stellen.)
    Neue Argumente werden kaum vorgebracht, interessant zu beobachten ist allerdings, dass erstmals in dieser Debatte ein Fachpflegestandard angeführt wird. Ebenfalls spannend, dass die pro-Seite von Vertretern der Klinikdirektion - also von einem ökonomischen Gesichtspunkt aus - vertreten wird. Dagegen hält eine Pflegekraft, als Fürsprecher der Patientenseite, die eine bestqualifizierte Versorgung fordert.

  • Bei allem gebührenden Respekt und weil ich es wirklich nicht einschätzen kann:


    Ist denn eine pflegerische Ausbildung in der Anästhesie wirklich "besser" und für eine besserqualifizierende Versorgung notwendig?

  • klassischen Pfleger in der Anästhesie


    Legen wir die Fachpflegekraft für Anästhesie und Intensivmedizin als den "klassischen Pfleger in der Anästhesie" zugrunden kommen wir auf eine Ausbildungszeit von sieben Jahren.
    Und ja, ich persönlich halte einen Fachpflegestandard für unabdingbar für eine sicherer Versorgung des Patienten. Anästhesie ist mehr als Viggos legen und Spritzen aufziehen.

  • Ich denke manchmal, ein Modell wie z.B. früher in Ungarn, wo alle an der Prä- wie Innerklinischen Patientenversorgung teilnehmenden nichtärztlichen Fachpersonen eine gemeinsame Grundausbildung bekamen und erst danach für den jeweiligen Spezialbereich ausdifferenziert haben wäre für Deutschland gar nicht so schlecht. Die Ausbildungsdauer betrug damals vier Jahre. Es könnte neben der Vermittlung eines fachlichen Mindeststandards -an dem es uns derzeit leider nicht nur bei den RettAss deutlich gebricht - helfen, eine gemeinsame Sprache und gemeinsame Zielvorstellungen für alle Beteiligten zu definieren; wenn das nicht von Nutzen für die Patienten wäre, wüsste ich nicht, was sonst.

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • Das ist eine Forderung die seitens der Pflege bereits seit Jahren besteht und pflegeintern bereits praktiziert wird. In der FH in Bochum sitzen z.B. angehende Alten-, Kranken-, Kinderkrankenpfleger zusammen mit angehendem Hebammen und Physiotherapeuten in der Vorlesung.

  • Tja, und wo sind die RettAss...?

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  • Ich denke manchmal, ein Modell wie z.B. früher in Ungarn, wo alle an der Prä- wie Innerklinischen Patientenversorgung teilnehmenden nichtärztlichen Fachpersonen eine gemeinsame Grundausbildung bekamen und erst danach für den jeweiligen Spezialbereich ausdifferenziert haben wäre für Deutschland gar nicht so schlecht. Die Ausbildungsdauer betrug damals vier Jahre. Es könnte neben der Vermittlung eines fachlichen Mindeststandards -an dem es uns derzeit leider nicht nur bei den RettAss deutlich gebricht - helfen, eine gemeinsame Sprache und gemeinsame Zielvorstellungen für alle Beteiligten zu definieren; wenn das nicht von Nutzen für die Patienten wäre, wüsste ich nicht, was sonst.


    Und warum wird es heutzutage nicht mehr in Ungarn praktiziert? Ich bin da nicht 100 % überzeugt z.B. MTRA mit Krankenpflegern auszubilden. Das Anforderungsprofil ist deutlich eine andere. U.U. sind gemeinsame Kurse denkbar, aber ein ganzes Jahr bzw. Jahre sicherlich nicht.

  • markus: weil sich die Staaten des ehemaligen Ostblocks in vielerlei Hinsicht den Staaten des ehemaligen Westblocks anzugleichen versuchen. Das dabei gelegentlich Strukturen zerstört wurden, die vielleicht erhaltenswert gewesen wären (damit meine ich ausdrücklich nicht politische), ist bei einem solchen gesamtgesellschaftlichen Transformationsprozess allerdings in der Tat unumgänglich.
    Ich möchte auch gewiss keiner Gleichmacherei das Wort reden; bestimmte Grundstrukturen wie eine gemeinsame Terminologie, allen bekanntes, medizinisches Grundwissen und verbindliche Schnittstellenstandards, die man bereits in der Ausbildung vermittelt bekommt würden nach meiner Überzeugung so manchen "Reibungsverlust", der heute entsteht von vorn herein ausschließen. Das wäre Patientenorientiert und würde das Arbeitsklima eventuell auch verbessern... Ich sprach ja von Grundausbildung, nicht von gemeinsamer Berufsausbildung. Rahmenbedingungen eines solchen Modells auszuarbeiten würde den Kontext dieses Forums wohl ein wenig sprengen.

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  • Ich kann dazu sagen, dass jenes Gremium, welches über die teilweise Akademisierung nichtärztlicher Medizinalfachberufe entschied damals den RettAss, obschon er in der Ursprungsüberlegung miteinbezogen war bewußt wieder ausklammerte. Quellen und Begründung rauszusuchen wird aber 'ne Weile dauern.

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  • Quellen und Begründung rauszusuchen wird aber 'ne Weile dauern.


    Ist meiner Meinung nach gar nicht notwendig, da es keine rationalen Gründe gibt, den RA aus dem Akademisierungsprozess rauszuhalten.

  • Sehe ich etwas differenzierter; Grundidee war/ist es, durch das Studium Multiplikatoren für eine weitergehende Professionalisierung z.B. des Pflegeberufes zu erschaffen. Das könnte beim RettAss auch fruchten, aber erst würde ich gerne sehen, wo der Zug der Novellierung hinfährt. Es macht keinen Sinn, ein Studium zu konzipieren, wenn man nicht weiß, wie das Berufsbild später aussehen wird. Davon ab sollte man sich von der Idee verabschieden, dass es in der BRD dann so etwas wie einen Paramedic Practitioner gäbe - nicht mit der BÄK oder anderen ständischen Vertretungen, welche den Facharztstandard gefährdet sähen.

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  • Nein, aber ein oder zwei gemeinsame(s) Jahr(e) alle ärztl. Assistenzberufe mit anschließender "Spezialisierung" halte ich für äußerst sinnvoll.
    Wir jetzt eine neue Ausbildung für den RettAss geschaffen, ohne sich den Bestrebungen der Pflege usw. anzuschließen wird dieser Zug abgefahren sein und der RA wird weiterhin das "Stiefkind" der ärztl. Assistenzberufe bleiben.