Handschriften von Ärzten gefährden Patienten

  • Dass es nicht nur ein Schönheitsfehler ist, eine schlechte Handschrift zu haben, erläutert dieser Artikel (nicht, dass wir es nicht längst geahnt hätten):


    NZZ


    Folgender Kommentar hat mir besonders gefallen: "Ich dachte immer, wenn der Arzt unleserlich schreibt, will er den Apotheker entscheiden lassen, welches Medi in welcher Dosis wohl das Richtige sei."

  • Oh, das liest sich ja wirklich hochwissenschaftlich. Ich habe irgendwann mal gelernt, dass ein Wissenschaftler in Publikationen nicht spekulieren sollte...

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Wenn es denn nur endlich die seit Jahren versprochenen Tablets auch im Klinikalltag geben würde...
    Allerdings würde mich allein eine durchschnittliche Aufklärung 50% mehr Zeit kosten wenn ich bei der ganzen Dokumentation auf eine saubere Schrift achten würde.

  • Ich hab zwar in der Schule noch Schreibschrift gelernt, schreibe aber schon ewig handschriftlich ausschließlich in Druckschrift. Sonst könnte ich es wahrscheinlich selber nicht entziffern.


    Ich habe mal eine KH Einweisung durch HA bei einem Krankentransport aus einem AH gehabt, bei der uns die anwesende Altenpflegerin nicht sagen konnte, warum es ins KH geht, die Patientin war schwer dement und wusste erst recht nichts und die Einweisung war nicht zu entziffern. Ergebnis war eine Übergabe des Zettels im KH mit dem Kommentar "keine Ahnung warum wir hier sind, an der Patientin habe ich nichts auffälliges gefunden und das hier kann niemand entziffern".

  • Es gab doch auch mal so ne ähnliche Studie zu handschriftlich ausgefüllten DIVI-Protokollen. Weiß abe rnicht mehr welchen primären/sekundären Endpunkt die hatte und ob sie vergleichend zum Tabletop war. Meine mich aber zu erinnern, dass zumindest die ADAC-Flugrettung danach auf digitale Einsatzdokumentation umgestellt hat. Mal sehen ob ich die Studie noch wiederfinde. Erinnert sich irgendwer daran? Vielleicht einer von den Flugrettern hier...?

  • Es sei denn, es wird bei der Übernahme in das Computerprogramm manuell nachbearbeitet.
    Hier ein ADAC Flyer zu diesem System (siehe insb. Seite 2):
    http://www.adac.de/_mm/pdf/Fly…es-NA-Protokoll_43483.pdf


    Eine für mich recht beeindruckend zuverlässige Schrifterkennung hat dieses System:
    http://www.camrf.de/
    Selbst meine (wirklich nicht schöne) Schrift wurde nahezu fehlerfrei erkannt. Hier wird dann auch wirklich ein gedrucktes Protokoll mit Maschienenschrift in der Klinik vorgelegt.
    Allerdings wird es dieses System in nächster Zeit wohl noch schwer haben. Zum einen ist es nicht gerade günstig, zum anderen ist der Zeitaufwand gegenüber dem Ausfüllen des Papierformulars erhöht.

  • Bei uns gab es mal einen Versuch mit elektronischer Abrechnung, dazu passenden Protokollausdrucken, mit Drucker im Kfz, "Docking" Station, etc. .
    In den KH kam das leserliche mit Masse gut an. Aus Kostengründen wurde das Ganze dann eingestellt, wieder Protokolle bestellt und die Geschäftsführung jammerte später über den Preis für die Protokolle(einige Tausend)......

  • Die ADAC Luftrettung hat auf allen Rettungsmitteln den digitalen Stift, die Protokolle werden eingelesen, der Papierdurchschlag aber zusätzlich weggeheftet. Die Erkennung ist ziemlich überraschend gut (setzt aber, was Gegenstand dieses Threads ist, eine gute Handschrift voraus).


    In der Luft lässt es sich aber wesentlich besser schreiben, als im RTW. Je nach Arzt kann es also durchaus eine Indikation für einen Hubschraubertransport sein... :D